Hi Jakob!
Was Du hier beschreibst, das wird gerne als Gaming bezeichnet. Wie eigentlich alle Süchte fängt alles immer harmlos an. Freunde machen einen auf etwas aufmerksam ... wir machen mit und dann weiter, weil es ja Spaß macht ... wir gewöhnen uns aber an das Verhalten und es nimmt immer mehr Raum im Leben ein ... dann kommen die ersten Problemchen, die dann zu Problemen führen. Was folgt, das ist die Verzweiflungsphase.
Erkennst Du Dich wieder?
Ich gehe einmal davon aus, dass Deine Mom schon Veränderungen an Dir festgestellt hat, die Dir selber noch gar nicht aufgefallen sind. Natürlich bist Du nun auch in einem Alter, wo Du Dich abnabeln möchtest, das kommt auch noch hinzu.
Spreche doch mal in Ruhe mit ihr und frage sie, was sie wirklich stört und auch, was sie so sehr an Dir liebt.
Auch Deine Freundin hat sich sicherlich nicht von heute auf morgen von Dir getrennt. Sie hat Dir bestimmt oft genug schon gesagt, dass sie das Gaming nicht in Ordnung findet. Wie oft hast Du das ignoriert?
Nun sagst Du, dass Du damit aufhören möchtest ... für sie! Vergiss das ... sofort! Es geht hier doch nicht darum ihr zu gefallen, sondern es geht hier um Deine Gesundheit! DU solltest FÜR DICH das Suchtverhalten ablegen! Für niemanden sonst! Das Gute dabei ist ... die Veränderungen werden auch von Deiner sozialen Gruppe erkannt und sicher auch gewürdigt.
Gaming zählt zu den Verhaltenssüchten. Nun ... es ist so einfach und denn doch wieder nicht, wie es der Satz besagt, den Du bestimmt auch schon mal gehört hast: Dann lasse es doch einfach sein!
Zur Erklärung: Es ist deshalb einfach, weil Du Dir Dein Verhalten wieder abgewöhnen kannst. Nicht hier ein wenig und da dann auch noch ein bisschen ... nein ... ändere Dein selbstschädigendes Verhalten rigoros! Lösche die Software, lösche alle Accounts, ändere Deine EMail-Adresse, installiere Dir mit Deiner Mom zusammen eine Blocksoftware à la Gamban. Fange an ein Haushaltsbuch zu führen, wo Du Deine Einnahmen und Ausgaben aufführst ... lückenlos. Hier darf dann Deine Mom einen Blick drauf werfen, genauso wie auf Deine Kontoauszuüge.
Wir sind nämlich noch nicht zu dem Punkt gekommen, wo alles eben doch nicht so einfach ist, wie es scheint.
Wir reden von einer Sucht, die ein unbändiges Verlangen auslösen kann. Wenn Du merkst, dass es anfängt, dann unterbinde es ... je eher, desdo besser ... Spreche mit jemandem darüber. Gehe in die Natur ... jogge ... dusche eiskalt ... nutze jeden Skill, der Dich von diesem Verlangen wieder wegführt. Lässt Du ihm nämlich Raum, dann hast Du verloren.
Was ich immer wieder betone: Du bist mehr als Deine Sucht! Vergiss das nicht! Nicht sie macht Dich aus!