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Taro:
Moinmoin Allesaufanfang,

meist lese ich nur noch, jedoch alle Themen Deines Beitrages und das zusammenmischen dieser Themen sprechen mich an. Ich bin genau durch diese Themen durch eine harte Schule gegangen.

Die Schuld, die ich durch das spielen auf mich geladen habe ist imens. Ich habe für mich entschieden, jeden Preis klaglos zu zahlen. Wie hoch der ist liegt nicht in meinen Händen. Ich habe eine grosse Liebe deshalb verloren.
Was aber nie wirklich das Problem ist, ist das verspielte Geld. Kinder, egal welches Alter, nehmen es war, wenn etwas wie eine ausgeübt Sucht Raum bei einem Elternteil einnimmt.

Ich habe noch einen Entschluss gefasst. Ich mache ne wieder meinen Wert von der Meinung anderer abhängig. Ganz besonders nicht von einem Arbeitgeber, oder einen potentiellen Arbeitgeber. Tatsächlich habe ich bisher auch meine Jobs immer sofort bekommen. Vor ein paar Jahren habe ich mich auf eine Stelle beworben, die wie auf mich zugeschnitten schien. Ich sah meinen potentiellen Arbeitgeber, er brachte eine Sekretärin mit. Er machte ein paar Sprüche zur Begrüßung und ich wußte, daß passt menschlich so überhaupt nicht. Im Laufe des Gesprächs wurde es immer unangenehmer. Ich stand irgendwann auf und sagte das ich nicht interessiert bin. Obwohl ich für mich klar war, obwohl ich einen sicheren Job hatte, trotzdem fühlte ich mich durchgenudelt. Das strahlte noch Wochen auf mein Befinden negativ aus.

Nun scheint es so wichtig zu sein, daß es klappt mit dem Job, damit alles bezahlt werden kann. Aber gerade in diesen Zeiten kann die Partnerschaft zu einem, "wie schaffen das" führen. Für mich als Spieler ist es auch so, daß es bis heute noch so ist, daß ich aus und mit allem Geld machen kann, wenn es sein muss.
Vor vielen Jahren wollte ich mein Fachabi machen und studieren. Ich hatte solche Angst, das ich es finanziell nicht wupe. Ein Freund sagte zu mir, mach Dir keine Sorgen um Geld, dann hast Du immer genug. Ich hielt mich an die Empfehlung, es funktioniert, bis heute. Als Spieler der nicht mehr spielt brauche ich mich nicht mehr um Geld sorgen, das bin ich mir Wert.
Das wichtigste, das spielfreie Leben erfüllt mich rund um, weil ich alles machen kann. Das Lebe ich bis heute, immer wieder kommen mir irgendwelche flausen in den Kopf und ich probiere es. Das pure Leben mit beiden Händen genommen. Spielen ist dagegen wirklich so garnicht.
Und diese Flausen die ich auslebe, davon spreche ich bis heute in meinen Meetings und setze anderen Flausen in den Kopf, es lohnt sich.
Taro

Allesaufanfang:
Lieber Taro, danke für deine Antwort.
Ich lese auch viele Parallelen. Es tut immer gut verstanden zu werden, sehr.
Ja.. ich bin mir auch sicher das meine Kinder spüren das etwas nicht gut ist, irgendetwas nicht stimmt, wenn ich spiele. Das ist eigentlich das schlimmste.. zusätzlich zum Lügen. Ich habe fest vor nicht mehr zu spielen und ich wünsche mir das ich es für immer schaffe. Mehr gibt es dazu erstmal nicht zu sagen.
Ich danke Dir ❤️🙋🏻‍♀️

Fred:

--- Zitat von: Allesaufanfang am 16.12.2021 11:17:55 ---Und dann ist da dieses Gefühl, jeden Morgen ist es da. Tiefe Schuld und  Scham. Wie der Kater nach dem Spielen und eine Stimme in meinem Kopf sagt:,, du bist schuld.es sind deine Schulden die euch jetzt jeden Spielraum nehmen. Du hast alles verspielt, vielleicht auch das Glück“
--- Ende Zitat ---

Wichtig wäre doch mal, deine "Schuld" für dich anzunehmen:
Ja, du bist genau diese Scheiß-Person die du beschreibst.
Geld verzockt, Schulden gemacht, Zeit geklaut, deine Liebsten "belogen & beschissen, Glück verspielt"
Und was weiß ich, was du noch alles gemacht hast um dich und dein Umfeld zu ruinieren.

Das bist du und kannste auch nicht wegdiskutieren.
Selbst die plausibelsten und besten Gründe der Welt würden am Faktum ja gar nichts ändern.
Verkorkste Kindheit, Pech im Leben, sonstige Lebenscheiße ...
Vielleicht eine Erklärung, aber keine Rechtfertigung oder Entschuldigung.

Du warst einfach Scheiße. (PUNKT)

Alle die jetzt noch "bei dir" sind wissen das und haben sich damit arrangiert.
Sie haben ein Recht darauf, dass du es auch weißt und dich auch damit arrangierst.
Sie haben ein Recht auf ein Heute und eine ZUKUNFT wo du nicht mehr "so" bist.

Das rumstochern in der Vergangenheit und sich immer wieder selbst beweihräuchern wie scheiße man war, bringt niemanden weiter.
Das frisst wiederum nur Zeit und Energie.
Nichts davon kannst du rückgängig machen.

Nutze doch deine begrenzte Zeit für heute und für morgen und mach alles besser als früher, was ja nicht schwer ist.

Wir können gern nochmal eine Liste machen, wer in der "Scheiße-gewesen-sein-Skala" führend ist.
Ich bin mir ganz sicher, diese anzuführen ... knapp vor oder hinter Jacky  :D :D :D



Jacky1:
Hallo Fred,


--- Zitat von: Fred am 18.12.2021 08:54:15 ---Wir können gern nochmal eine Liste machen, wer in der "Scheiße-gewesen-sein-Skala" führend ist.
Ich bin mir ganz sicher, diese anzuführen ... knapp vor oder hinter Jacky  :D :D :D

--- Ende Zitat ---

Ich wünschte es Dir nicht, knapp hinter oder sogar vor mir zu sein.
Aber ich durfte es von Dir erfahren, dies half mir sehr zu sehen und wirklich zu begreifen, das wir pathologische Spieler sind.
Inzwischen traf ich dann noch mehrere  sie haben mir alles erzählt und ich ihnen.
Und egal wo sie heute im Leben auch so stehen, ob erfolgreich im Beruf, Geld auf der Bank, tolle Familien oder den Anschluss einfach nicht mehr so richtig geschafft haben.
Bei keinem sehe ich etwas anderes, als einen Menschen mit Sorgen und Freuden wie bei jedem anderen auch.

Allesaufanfang, vor Rückschlägen und Ängsten sind wir nicht bewahrt.
Doch unwichtig was hinter uns allen liegt, sich nun genau soweit zu bemühen wie es jeder von sich auch erwarten würde.
in den ganzen Möglichkeiten, was halt auch soweit machbar wäre....  mehr würde auch kaum gehen.
Dabei immer noch diesen schweren Karren hinter sich her ziehen, voller Selbstvorwürfe und Zweifeln,  Vergangenheiten...usw.
Würde doch dazu führen, falls  der kommende Weg nicht mehr gepflastert und gut passierbar, sondern durch matschiges Terrain führte.
Einfach stecken zu bleiben!   

Liebe Grüße

Allesaufanfang:
Hallo liebes Tagebuch,

ich bin dieses Jahr gefühlt ununterbrochen krank. Man hatte mir prophezeit dass das erste Kita Jahr für mich eine echte Herausforderung werden würde. Ich frage mich allerdings ob da nicht ein bisschen mehr dahinter steckt weil ich wirklich von einer Erkältung in die nächste Rutsche von Magen Darm und so weiter mal abgesehen. Meine Frau meinte gestern zu mir mein Immunsystem ist ja quasi nicht mehr vorhanden ich war jetzt drei Tage gesund und jetzt bin ich schon wieder krank. Ich würde jetzt nicht sagen dass ich jemand in der gesondert besonders ungesund lebt. Vielleicht trinke ich zu viel Wein, nein, ich trinke zu viel Wein! Aber das alleine wird es nicht sein, also versuche ich die Hintergründe zu verstehen. Nächste Woche habe ich ein wichtiges zweites Vorstellungsgespräch. Ich vermute das hängt damit zusammen. Ich bin eigentlich ein ziemlich rationaler Mensch und glaube nicht an diesen esoterischen Kram, aber das hier ist jetzt irgendwie so offensichtlich, dass ich das mal in Erwägung ziehen muss dass es vielleicht psychisch ist.
Ich hab so das Gefühl dass mein ganzes System mir sagen will: Stop 🛑 ! Du kannst so nicht weitermachen!
Ich bin weiterhin Spiel frei, das kostet mich manchmal viel Kraft die Gedanken sind so trivial und so schnell da, von jetzt auf gleich und dann ist das nächste Spiel nur einen Klick entfernt, eigentlich nur einen Daumenabdruck auf meinem Handy. Ich bin nie bei den anonymen Spielern gewesen aber diese 24 Stunden Regel finde ich super. Eine liebe Freundin aus einem anderen Forum Hat einmal zu mir gesagt: du musst nur für heute spielfrei bleiben, nur für 24 Stunden und DAS kannst du schaffen und so ist es! Liebe Grüße an euch alle

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