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Mein Weg

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Alex:
Danke für eure Antworten, die mich sehr zum nachdenken angeregt haben. Ich hab eure Beiträge gefühlte 100 mal gelesen, und ich bin beeindruckt, wie sehr fremde Menschen einem aus der Seele lesen können.

"Das Umfeld wird der Spielsucht so gut wie möglich angepasst"
Ja Jacky, genau das habe ich die letzten Wochen gemacht, als Selbstschutz. Ich vermeide jeglichen Kontakt zu Leuten, die da noch voll drin hängen. Ich meide meine Stammlokale, wo das Spielen ein Teil meines Aufenthaltes war.

Ich hoffe so sehr dass du mit der Aussage, dass man mit der Zeit freier wird und die Spielsucht nur noch ein Teil seines Lebens wird auch recht hast.

Aber man liest viel, wo die Spielsucht einen doch wieder einholt und man wieder voll drin hängt.. Und dann fragt man sich, wieso geht es bei dir so leicht und andere scheitern x mal an dem Versuch, abstinent zu bleiben. Okay, bei mir sind es erst 4 Wochen, das Ganze ist noch viel zu frisch, um sich mit dem erzielten Erfolg auszuruhen. Doch es gibt keine 100 %ige Anleitung, wie man es auch weiterhin durchziehen kann.

Zu deinem Post aT:

Ja, ich erwarte was bzw. Ich warte auf was bestimmtes. Und zwar erwarte ich, wahrscheinlich zu schnell, dass ich mein Leben wieder normal fortführen kann, ich erwarte, dass die Spielsucht nur noch ein Teil von meinem Leben wird und nicht mein Leben beherrscht. Aber ich weiß selbst, dass ich noch ganz am Anfang bin und dass alles seine Zeit braucht.

Ich hab gedacht, der schwerste Schritt ist es, sich Hilfe zu suchen, aber das ist falsch. Hilfe habe ich jetzt durch meine Mutter, die Selbstsperren und die Suchtberatung. Aber wenn ich sehe, was mir noch bevorsteht, habe ich den Eindruck, daß ich scheitere..

Der Weg in die SHG ist für mich momentan noch unvorstellbar, das Geständnis vor meinem Dad ebenfalls. Ich fühle mich noch gar nicht bereit für diese Schritte, doch ich weiss auch, dass ich diese nicht ewig nach hinten schieben kann.

Momentan fehlt mir der letzte Schubser dafür. Ich habe doch schon so einiges selber in die Wege geleitet, warum ist es jetzt so schwer weiter zu machen?

Ich weiß es nicht.. Wirklich nicht

Gute Nacht liebe Leute

Olli:
<schubs>  :D

amTiefpunkt:

--- Zitat ---Aber wenn ich sehe, was mir noch bevorsteht, habe ich den Eindruck, daß ich scheitere..
--- Ende Zitat ---
Das ist oft der Grund warum wir Spieler "nur für heute" spielfrei bleiben und morgen wieder! Solange du dir abends im Bett sagen kannst: "Heute war ein guter Tag, ich habe nicht gespielt, dann war es ein verdammt guter Tag für dich!" Belaste dich nicht mit der restlichen Zeit deines Lebens, lebe JETZT! Und wenn ich sage Leben heißt das nicht, im stillen Kämmerchen zu warten, dass es plötzlich "Klick" macht und dann alles wieder so ist wie es früher einmal war! Die Sucht hat dich verändert - klar - positiv, negativ, wie auch immer, das Leben geht weiter und dir ist offen, es zu leben wie immer du möchtest! Ich kann deine Angst vor der SHG verstehen, wie hatten sie alle, aber schau dir die Berichte von Stefan, Kevin, etc. an, sie haben diesen Schritt erst jüngst getan und ihre Angst war völlig unbegründet und sie gingen gestärkt aus diesen Sitzungen raus. Klar kostet es Überwindung, aber es lohnt sich. Wenn es dir nicht gefällt oder nicht passt, kannst du jederzeit gehen, bzw musst du, wenn du möchtest, auch gar nichts sagen, sondern nur mit dabeisitzen. Die anderen Spieler werden deine Sucht verstehen und akzeptieren (letzteres übrigens auch 95% aller anderen Mitmenschen). Sie können dir Wege aufzeigen, wie du deine Krankheit in dein Leben einpflanzen kannst, ohne, dass sie dich andauernd belastet!
insofern:

--- Zitat ---<schubs>  :D
--- Ende Zitat ---
Gute Idee! Ohne dich drängen zu wollen, mach alles in deinem Tempo, aber sei gewiss, dass sich dein Problem nicht von alleine lösen wird, wenn du dich zuhause abschottest! Die SHG wird dir die Augen öffnen, nimm diese Hilfe an, wenn sie in deiner Nähe angeboten wird!
aT

Olli:
Hi!


--- Zitat ---Aber wenn ich sehe, was mir noch bevorsteht, habe ich den Eindruck, daß ich scheitere..
--- Ende Zitat ---

Ich muss die Tage ein wenig im Garten buddeln.
Der Boden ist hart und mein Rücken wird sich bedanken.
Die Überwindung es überhaupt anzufangen ist groß.

Doch ich brauche nicht alles an einem Tag erledigen.
Vielleicht schaufele ich morgen 20 Schüppen und übermorgen nur 10.
Das mache ich dann so lange, bis ich es abgearbeitet habe.

Niemand hetzt mich. Es sind keine Termine daran gebunden.
Niemand erwartet, dass ich es mache. Ich mache es für mich.
Ich mache es in meinem Tempo.

Wenn das Loch fertig ist, dann muss ich dort hinein Kantsteine setzen.
In die Kantsteine werde ich eine Betonplatte gießen.
Darauf werde ich Betonplatten kleben und verfugen.

Ist dies erledigt, werde ich mein Gartenhäuschen bestellen und mit meinem Schwager zusammen aufstellen.

Das ist alles zusammen viel Arbeit. Bröselt man es aber auf, dann gibt es viele kleine Erfolge - nenne sie von mir aus Meilensteine.

Genau so funktioniert auch Dein Genesungsweg.

Du machst das schon ...

Jacky1:

--- Zitat von: Olli am 07.06.2017 11:59:03 ---Wenn das Loch fertig ist, dann muss ich dort hinein Kantsteine setzen.
In die Kantsteine werde ich eine Betonplatte gießen.
Darauf werde ich Betonplatten kleben und verfugen.

--- Ende Zitat ---

Wenn Du nun noch eine gerüttelte Kiesschicht und eine PE-Folie (zum Schutze des Betons vor Frost- und Nässeschäden)
event. noch eine Stahlmatte miteinbringst...könnte es sogar was werden.  :)

Aber ich bin mir ganz sicher,Du machst dass schon gut.

Grüß Dich

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