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Überfordert?!

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freundin2707:
Zu meiner Person, ich bin 54 und weiblich, lebe allein. Ich habe mich im letzten Jahr aus einer Freundschaft (ohne Plus) mit einem Mann gelöst (bin 25 km weit weg gezogen) in der ich nur wichtig war wenn er bei einer Frau mal wieder abgeblitzt war, der Job genervt hat - also als Kummerkastentante.
Jetzt hat er seinen Job verloren und hat einen Rückfall in die Automatenspielsucht. Er ist hoch verschuldet. Im vorigen Monat hat er sein Auto verkaufen müssen und mich gebeten das Geld zu verwalten, ihm je Woche nur 50? zu geben. Das hat allerdings nicht lange angehalten, mehre Anrufe pro Woche mit Bitten oder auch Drohungen hatten mich veranlasst ihm sein gesamtes Geld zu geben und ihn gebeten meine Hilfe nicht mehr zu suchen. Nun haben mich letzten Sonntag seine Eltern (wohnen ca. 90 km von hier) zu einem Gespräch bei ihm gebeten und ich habe mich wieder überreden lassen ihm zu helfen. Aber mich verbindet nichts mit ihm/ihnen....ich möchte eigentlich mein Leben zurück. ABER, kranke Menschen darf man eigentlich nicht verlassen.....ich fühle mich so überfordert.
Ich habe für ihn einen Termin bei einer Beratung gemacht = ist erst am 7.6. Wie soll ich das bis dahin nur schaffen, ich kann nicht mehr schlafen, die Last erdrückt mich.
Vielleicht wisst ihr Rat

Fred:
Liebe "Freundin",

die grösste Hilfe für einen Spielsüchtigen ist es von allen fallen gelassen zu werden.
Du hast ihn trotz beendeter Partnerschaft unterstützt.
Er hat diese Unterstützung nicht gewollt, bzw. diese als Druckmittel genuzt,

Du hast genau richtig gehandelt indem du ihm sein Geld gegeben hast und NICHT seine Spielchen mitgemacht hast.

Fühl dich frei, du hast alles richtig gemacht.
Es gibt keine Last.

Trotzdem natürlich herzlich willkommen in diesem Forum.

Da es hier eine Menge Angehörige gibt die dir sicher die eine oder andere Frage beantworten werden,
solltest du noch ein wenig bei uns bleiben und über dich schreiben.

Mit jedem Austausch wird deine "gefühlte Last" weniger werden.

MiLu:
Hallo Freundin,

in der Tat kannst und solltest du auch nicht mehr machen! Er hat ein Spielsuchtproblem und du hast ihm die notwendigen Hilfsangebote ans Herz gelegt. Die Hilfe muss er von ganz alleine annehmen! Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Grenzschwelle des eigenen Leidensdruck - bei manchen reicht selbst eine Extreme nicht aus, um endlich für sich aktiv zu werden.

Kein Mensch darf von dir verlangen, dass du dich aufopferst und dabei selbst zugrunde gehst! Sollten Vorwürfe in deine Richtung fallen, wie: "Du lässt ihn im Stich", "Das ist charakterschwach", "Du bist doch keine Freundin", dann spricht hier entweder ein Suchterkrankter, der noch so in seiner Scheinwelt verankert ist und Gott und der Welt die Schuld an der Situation gibt, um sich nicht selbst damit auseinandersetzen zu müssen oder aber es sind Menschen, die es einfach nicht besser wissen und selbst überfordert sind. Versuche über derartige Worte zu stehen, denn sie haben keinen Wahrheitsgehalt!

Wie Fred schon schrieb: Teile die Last hier mit uns - du wirst sehen, dass du nichts besseres machen kannst als ihn sich vorerst nun selbst zu überlassen....

Viele Grüße

MiLu


Olli:
Hi und herzlich willkommen Freundin!

Wie soll denn die künftige Hilfe aussehen?

Sich einen Beratungstermin zu holen fällt schon mal in seinen Aufgabenbereich.

LG
Olaf

freundin2707:
Danke euch allen für die Mut machenden Worte. Jetzt fühle ich mich schon etwas besser.

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