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Andre12:
Moin Tina


--- Zitat von: Tina1000X am 02.12.2022 14:59:44 ---
Ich halte mich eigentlich weniger für süchtig, sondern vielmehr dem "Gerechte-Welt-Glauben" aufgesessen - dass dies MIR passiert ist. Ich wollte einfach nur mein Geld zurück - ich habe aufgehört, es zusammenzurechnen, aber ich schätze mit rd. 250.000 € liege ich nicht gar so falsch. Und viel mehr als die Symptome einer Spielsucht zeige ich das volle Bild einer posttraumatischen Verbitterungsstörung, die mit dem Gerechte-Welt-Glauben" zusammenhängt.


--- Ende Zitat ---

Diesen Satz habe ich zuerst missverstanden. Ich dachte Du meintest, dass es nur gerecht ist, dass Du soviel verloren hast. Eine Art Bestrafung wofür auch immer.
Dir geht es aber darum, dass es nur gerecht ist, wenn Du Dein Geld wieder gewinnst. Du bist verbittert weil die Welt nicht gerecht ist, nicht nur auf Deine Verluste im Casino bezogen, wenn ich es richtig verstanden habe.

Also es hängt immer wieder alles zusammen, dass was Dich in die Sucht geführt hat ( nach Deiner Meinung posttraumatische Verbitterungsstörung) und die Sucht selbst. Ich sage Dir was, wer 250000 € verzockt, alles Geld was über ist verzockt, nicht aufhören kann ist schon spielsüchtig.
Das solltest Du DIr schon mal eingestehen, diese Verbitterungsstörung kann ja auch erstmal eine für Dich akzeptable Erklärung sein, warum Du soviel Geld verspielt hast, um es ertragbarer zu machen.

Alle Gedanken die ich damals hatte warum ich spiele, waren falsch.  Bei Aufnahme meiner stationären Therapie musste ich auch die Gründe dem Therapeuten nennen. Ich erklärte mich und der Therapeut schaute mich an und sagte : Das ist es nicht. Ich bin innerlich fast ausgeflippt.

Ich will damit sagen, dass ich erst alles neu einordnen musste, weg von den alten Gedanken, Meinungen etc. Das war eine Mammutaufgabe. Zu verstehen in welchen Punkten ich mir immer was vormachte.

Ich denke auch, so wie Du, dass mich etwas in die Sucht trieb,( die Ursache) dass musste ich dann für mich finden. Das  für mich Offensichtliche war es aber nicht, das wußte ich ja und spielte trotzdem. Als ich das für mich löste, blieb aber noch die Sucht.
Ich musste also beide Aspekte verfolgen, aufarbeiten.

Ganz schlimm war für mich festzustellen, dass ich immer gegen meine Werte handelte und die "Schuld" in der Außenwelt suchte, Ich oft  mich über das Verhalten von meiner Familie, Partnerin, Freunde wunderte, enttäuscht und verletzt war. Was für mich immer der direkte Weg in die Halle bedeutete.  Ich nur am Ausharren war, bis zum nächsten Spiel. Alles soweit bezahlt, um nicht entdeckt zu werden.

Ich selbst habe jahrzehntelang den Weg geebnet für das was mir passierte. Sich das genauer anzuschauen ist kein Spaß, aber nur so ging es daraus.

Berichte gerne mehr von Dir. Du kannst ja auch mal für Dich definieren was gerecht ist. Ist es erst gerecht, wenn Du den letzten Penny wieder hast? Auch hohe Gewinne ließen Dich ja weiter spielen. Das kann ja nicht wirklich mit gerecht zu tun haben. Demnach wäre es jeden Tag gerecht, Dein Geld das Du einsetzt wieder zu bekommen. Das würde das Casino aber als ungerecht empfinden.

Lieben Gruß

André

amTiefpunkt:
Moin Tina,

herzlich Willkommen bei uns im Forum, gut, dass du dich zu Wort gemeldet hast.

Hinter dem ganzen Frust über verlorenes Geld und deinem offensiven Kampf gegen das Spielen steht immernoch der Mensch Tina. Ich kann diene Verbitterung nachvollziehen, jedoch Schuld an deiner Situation hast nur du alleine, denn du bist es, der sein Geld immer wieder zum Fenster raus wirfst. Sich zurückzuziehen und auf hören auf Menschen zu zugehen und deinen einsamen Kampf gegen die Spielsucht zu führen wird dich nicht auf den Weg zur Absinenz führen, ganz im Gegenteil, deine Verluste werden noch größer, so sehr du dich auch auf das Tilgen deiner Schulden fokussieren wirst - ein endloser Kampf, den du verlieren wirst. Anstatt den Groll auf deine Angehörigen zu schieben, solltest du beginnen dich auf dich selbst zu konzentrieren. Du musst deinen Weg finden, die Angehörigen oder sonstwer kann dies nicht für dich tun, insofern musst du dich bewegen, wenn du etwas an deiner Situation ändern möchtest. Jacky schrieb es schon, es gibt sehr viele Hilfestellen, die dich beraten und auch weiterbringen können - du musst es nur zulassen!
Erkenne den Weg im Nebel, je weiter du ihn  gehst, desto leichter fällt das Sehen und desto weniger Druck wirst du verspüren - nur Mut die ersten Schritte zu gehen...los gehts!

aT

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