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NEUE Ziele, neue Aufgaben

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Cassie:
Guten Morgen,

heute morgen geht es mir gut. Ich habe ein paar Aufgaben für den Tag, die ich erledigen möchte. Seit einer Woche ist meine Familie über meine Spielsucht informiert. Sie stehen hinter mir und unterstützen mich bei den zukünftigen Aufgaben. Ich habe viel Geld verspielt, auch Gelder, die nicht mir gehörten. Dafür schäme ich mich sehr. Ich spiele jetzt nicht mehr,  vermisse das Spielen nicht. Ich bin sehr froh, dass ich mit meinem Problem nicht alleine bin.
So jetzt werde ich mich an meine Tagesziele begeben  :)
Wünsche euch einen guten Tag
Liebe Grüße
Cassie


Jacky1:
Hallo Cassie,

Dein erster Beitrag im Forum, er ist kurz und sagt doch so viel.
Du hast ja gemerkt, Du bist nicht alleine damit.
Fremde Gelder werden mit der Zeit wieder zurück bezahlt, dies mildert auch die "Schuld" Deiner Scham.
Sonst gibt es für eine psychische Erkrankung es eh keine Nahrung für ein Schämen.

Manches Vorhaben ergibt sich schnell in Schall und Rauch, darum bleibe da unbedingt dran.
Vielleicht möchtest Du einmal über Deine zukünftigen Aufgaben berichten ?

Im Grunde ist es doch nie eine Frage des Wollens, was will man nicht so alles......
Es ist die Frage des Könnens und genau dahin werden die Weichen gestellt.

Los gehts Cassie, freie Fahrt.....

Grüß Dich   
 

Andre12:


Hallo Cassie,

super das Du nun ein paar Zeilen von Dir geschrieben hast. Du bist nicht allein, wie Du richtig erkannt hast. Ich weiß gar nicht, ob Du gerne überhaupt was dazu hören möchtest, weil Du nur eine relative kleine Seite des Spielens oder Dein Erlebtes mit der Sucht preis gegeben hast, was auch völlig in Ordnung ist. Ich habe mir zum Anfang abends auch immer eine kleine to do -Liste geschrieben. Nächsten Tag mit Smileys bewertet. Das bewirkte bei mir, das ich mir Gedanken um den nächsten Tag gemacht habe, die Zeit nach der Arbeit. Was ich mir Gutes tun kann. Wichtig war dabei, nicht so unerreichbare Ziele, sondern eben machbare. Spannend fand ich für mich, wenn ich schrieb Obst essen, Brote schmieren für die Arbeit,  10 Liegestützen dann steigernd usw. Total banales Zeug, aber während meiner aktiven Zeit, uninteressant bzw. nicht denkbar gewesen. Bei mir hat das gleichzeitig mein Selbstwertgefühl gesteigert. Wie Jacky auch schrieb Vorhaben, Sagen ist schnell wieder Schall und Rauch. Dran bleiben und MACHEN heißt es nun für Dich. Ich weiß nicht wie lange Du gespielt hast, denke aber wenn Du schreibst : " ich spiele jetzt nicht mehr und dann zur Bekräftigung " ich vermisse es nicht " solltest Du bös aufpassen, denn wenn es so einfach wäre, wärst ja gar nicht erst hier. Du hast Dich geöffnet, wem und in wie weit, das weiß ich nicht. Jetzt kommt erst mal die Scham durch, die Reue und vielleicht etwas Last von den Schultern. Das verklärt erstmal den Blick auf Deine derzeitige Situation. Der "normale Alltag " kommt, bereite Dich darauf vor. Nun kommt die Arbeit, das Auseinandersetzten mit sich selbst. Ja, Du bist nicht allein, liebe Cassie, aber TUN musst Du. Ich persönlich wünschte mir im Nachhinein, ich hätte viel früher ins Forum gefunden, mir Hilfe von außerhalb gesucht und ins tun gekommen. Mein Weg, war aber nicht so, ich musste eine andere Reise nehmen, mit Umwegen, ich konnte nicht anders . Hoffe Du kannst für Dich aus  meinen Beitrag etwas mitnehmen.
LG
André

medea888:
Hallo Cassie,

wir hatten uns ja schon im Chat kennen gelernt und ich freue mich, dass du den Mut und die Kraft gefunden hast hier zu schreiben.
Aufgaben für den Tag sind gerade in den monotonen Tagen von dem blöden Virus ungemein wichtig.
Ich versuche auch immer mit viel Checklisten zu arbeiten und mich so zu strukturieren, es geht mir dann immer auch besser vom Kopf her, einmal aufgeschriebene Aufgaben wabern nicht mehr die ganze Zeit im Kopf umher.
Ja, Scham ist ein großes Thema und das wird dich auch noch ne Weile begleiten, aber mit der Zeit wird der Stolz sich der Krankheit gestellt zu haben und die Themen die damit verbunden sind angegangen zu haben, überwiegen.
Ich freue mich mehr von Dir hier zu lesen.
Sei nochmal herzlich Willkommen
LG Medea

amTiefpunkt:
Moin Cassie,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns im Forum.

Ein guter Anfang für den Weg in die Abstinenz ist die Schaffung der Transparenz - grandios, dass du deine Familie über dein Problem in Kenntnis gesetzt hast. Aufgaben für den Tag sind ebenfalls nützlich, genauso wie der Austausch unter Gleichgesinnten hier im Forum.
Hast du dir noch weitere Schritte überlegt, die den Weg der Abstinenz festigen könnten? Wie lange hast du nun nicht mehr gespielt?

Schreibe doch noch ein wenig mehr, was dich bewegt, wie es dir geht.

Schön, dass du nun hier bist!

aT

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