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Autor Thema: Spielsucht Hilfe und Ratschlag immer neuer Rückfall

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M
Hallo Zusammen,
bin zufällig übers Internat auf diesen Chat gestoßen und mir hat es gefallen wie die Leute hier mit dem Thema Spielsucht umgehen und wollte mal nachfragen ob Ihr mir vielleicht mit meinem Problem weiterhelfen könnt.
Es fing vor ca. 10 Jahren mit Sportwetten an und das ganze Natürlich in dem Alter und Einstieg mit kleinen Beträgen. Mit den Jahren sind die Einsätze aufgrund des Verdienstes etwas höher geworden und das Interesse an Spielautomaten, Casinos und Pokern wurde ebenfalls größer. Poker habe ich anfangs online bei zensiert und zensiert gespielt und nachher sogar im Casino. Online habe ich sehr viel verloren weil einfach zu viele schnelle Hände gespielt worden sind und das Angebot größer ist. Im Casino allerdings habe ich was das Spiel angeht sehr gutes Geld gemacht und sogar meine Wohnung komplett neu eingerichtet um das Geld nicht wieder beim zocken zu verlieren :). Pokern ist aber nicht der Teil meines Lebens woran ich Finanziell in den "Ruin" geraten bin sondern Sportwetten. Online aber auch in Wettbüros spiele ich weiterhin und das immer mit sehr hohen Beträgen immer wieder in der Hoffnung an das schnelle große Geld zu kommen. Hin und wieder gelingt es mir auch, mich vom spielen fern zu halten.. Habe ich über einen längeren Zeitraum nicht gespielt und war im Urlaub, oder habe das Leben anders schön wahrgenommen, denke ich mir immer wieder warum soll ich diesen Betreibern mein Geld geben (Meiner Schulden bleiben vorerst und werden hierdurch eher größer). Man kann mit Glücksspiele nicht gewinnen was mir bewusst ist, aber auf Dauer verfalle ich dem ganzen wieder und die Schulden werden höher. Mittlerweile habe ich bei den Banken Schulden von ca. 50k und will einfach endlich komplett aus diesem Spiel verschwinden. Meiner Familie weiß hierüber nicht Bescheid zumindest nicht in dem Ausmaß allerdings meine Freundin. Sie weiß über meine Sucht Bescheid auch über die Schulden, aber nicht dass ich hin und wieder immer noch Spiele und das teilweise bis in die Nacht hinein. Bin im klaren, dass ich es nicht mehr will, aber weiß nicht genau wie ich es angehen soll. Hoffe hier kann sich irgendeiner in meine Lage versetzen und mir einen hilfreichen Tipp geben. Würde mich unfassbar über eine Rückmeldung von euch freuen. Viele Grüße Chris
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« Letzte Änderung: 21.01.2021 20:26:10 von Jacky1 »
 
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Hallo Chris,

schön dass du hier bist und schreibst. Und auch offen und ehrlich Deine Situation schilderst.
Du schreibst über eine sehr "bunte" Spielerkarriere, klingt einwenig nach ich zocke um alles.
Also in deiner Überschrift schreibst du immer neue Rückfall, da klingt aber eher, nach immer gespielt und ab und an mal ne Pause gemacht. Denn viele Spieler können in Urlauben oder unter anderen Ablenkungen mal ne weile nicht spielen, sind aber dennoch nicht trocken oder so.
Du sagst, dein Freundin weiß so halb Bescheid? das ist sicher gut, dennoch schwierig wenn Sie merkt dass du immer doch noch weiterspielst, dass kann schnell zu großen Vertrauensverlusten führen ( lese dazu mal im Forum unter Angehörige)  also vielleicht solltest du das Thema nochmal in professionelle Hände geben, da gibt es verschiedene Möglichkeiten,  wie die Caritas oder andere Suchtberatungsstellen, wo Du erstmal schauen kannst kurzfristige Hilfe und Beratung zu bekommen.
Wichtig ist aber rauszufinden, was tiefer liegt und warum Du immer wieder im Spiel was suchs,t was Du im Leben vermisst oder warum Du Dich im Spielen versteckst ( und das Geld gewinnen ist nur eine Ausrede, denn Du weißt ja, du kannst nur verlieren)
Das ist ein Prozess den Du angehen kannst, gerne kannst du damit anfangen hier mehr von Dir zu erzählen Du wirst immer Antwort erhalten von Menschen, die das gut verstehen können, was Du denkst und fühlst auch wenn es noch so vermurkst ist, mich inbegriffen ;)
Ich freue mich auf mehr von Dir und wünsche Dir erstmal einen schönen hoffentlich spielfreien Abend
Gruß Medea
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Aristoteles
 
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Moin Chris,
herzlich willkommen hier bei uns im Forum.
Also ich habe 30 Jahre gezockt, wenn ich Deinen Beitrag lese, finde ich mich auch wieder..gerade an meine Anfangszeit, dem spielen zu entkommen. Ansonsten würde ich nur den Kopf schütteln. Alleine bei Deinem Einstieg .. bin zufällig auf dieses Forum gestoßen, und wenn ich schon mal da bin .. gibt doch mal Tipps... .
Leider muss ich sagen, mit der Einstellung ( alles was ich hier schreibe, ist nicht persönlich gemeint , sondern meine Erfahrungen ) kommst Du nicht weit. „ Wetten ist Dein Ruin“  Pokern  ist nicht das was Dich in den Ruin treibt aha! Schnaps bringt mich um , Bier nicht .... 😉
Lese Dich hier durchs Forum, treffe eine Entscheidung und setze dann alle Hebel in Bewegung Dein Leben zu ändern oder eben nicht. Wir können Dich unterstützen, ins Tun  kommen musst Du !
Halbe Wahrheiten gehen nun nicht mehr , wenn Du den Weg in die Abstinenz gehen willst.
p.s. Ich habe 3 Jahre mit etlichen Rückfällen , Trennung usw. um mein spielfreies Leben gekämpft bis ich endlich dem aktiven Spiel entsagen konnte. Und bin heute noch aktiv, bin hier z.B. Auf jeden Fall ist ein lohnenswerter Weg. Sei Du Dir es auch Wert diesen bzw. Deinen Weg in die Spielfreiheit , in ein schönes und neues Leben zu gehen.
Pack es an !
Gruß André
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Hallo Chris und herzlich Willkommen im Forum,

10 Jahre gespielt, 50 K Schulden auf der Bank, wird nun halt getragen.
Unterm Strich dann doch noch eine teure Wohnungseinrichtung gewesen.  :)
Klingt bei Dir eh noch nach dem Traum einen großen Gewinn zu machen, dazu würde aber schon gehören weiter zu spielen.

Aber Du hast ja auch berichtet es nicht mehr zu wollen, darauf kann man schon einmal bauen.
Je nachdem wie intensiv Du Dich damit beschäftigen möchtest, gäbe es viele unterstützende Maßnahmen.
Es obliegt Dir alleine wem Du von Deiner Sucht erzählen möchtest, manchmal ist es sicherlich sehr erlösend und nicht nur für Dich.
Nahe liebe Verwandte würden event. Verhaltensweisen von Dir besser verstehen, hätten es auch verdient vieles zu erfahren.
Denn ich gehe schon davon aus, dass es einige Dir Nahestehenden gerne wissen wollten.

Du könntest Dir eine SHG suchen in Deiner Nähe, falls Du dabei Hilfe bräuchtest ...immer gerne.
Treffe Vorkehrungen um nicht schon wieder in einem Online Casino zu landen, Spieledruck ? Spreche mit Deiner Freundin darüber.
Schreibe hier im Forum , mache einen Termin bei einer Suchtberatung vor Ort ( mag zur Zeit etwas schwieriger sein...aber was solls)
Lieber Chris, nach zehn Jahren Sucht wird es nicht von alleine aufhören... bleibe nicht mehr stehen.
Es lohnt sich und es wird immer ein ehrliches Gefühl in Dir sein, Geld nicht gewinnen zu wollen...sondern es sich zu erarbeiten.
Du bist viel viel mehr wert, als um Geld zu spielen und vor allem mit Dir selbst!

Komm schon, ein Beitrag in einem Hilfeforum ist zu wenig.
Aber ein guter erster Schritt...mal sehen, mal sehen.
Und ja, ich kann mich sehr gut in Deine Lage versetzen...und hätte ich weiter gespielt wäre mein Lebenswillen sicherlich weit unter Null .
So lebte ich mein früheres Leben nur für das Glücksspiel.

Kopf hoch Chris, Du willst nicht mehr spielen!
Beweise es ... nicht Deiner Freundin, mir oder uns...
sondern DIR! 

Freue mich dass Du da bist, vielleicht bleibst Du etwas.

Liebe Grüße
 
 
   

 
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Hallo nochmal Zusammen,

versuche hier mal mit einer Antwort allen bisherigen Rückmeldungen gerecht zu werden :). Finde es erstmal sehr bemerkenswert, dass ihr euch die Zeit genommen habt mir so ausführlich und ehrlich zu antworten. Also ich habe tatsächlich eine sehr bunte Spielerkarriere da mich sehr viele Spiele begeistern, nur ist der Reiz einfach größer wenn es um Geldbeträge geht die aber leider oftmals in keiner Relation stehen. Meine Freundin hat auf jeden fall an Vertrauen verloren, da ich Sie schonmal belogen habe und Sie es natürlich rausbekommen hat. Wie sagt man so schön "früher oder später kommt alles ans Licht" daher versuche ich wirklich mit allem was ich habe ehrlich zu Ihr zu sein weil Sie in meinen Augen mein Rückhalt ist. Und man weiß ja auch wie gut es einem geht, wenn man ehrlich mit einem Thema, oder einer Krankheit umgeht. Das Gefühl ist einfach unbeschreiblich schön. Natürlich ist es schwierig, dass der gegenüber dich versteht, aber er zeigt dir irgendwo immer, dass er für dich da ist. Natürlich habe ich auch schon darüber nachgedacht warum ich immer wieder die Flucht ins Spielen suche, aber wahrscheinlich weil viel zu viele Freunde in meinem engeren Kreis ebenfalls spielen und diese auch gar nicht so genau darüber Bescheid wissen wie beschissen es mir damit geht. Die Leute spielen es aus Spaß, haben Kontrolle über Ihr Spiel und spielen nur in Maßen was ich allerdings nicht kann. Es ist immer wieder eine Frage der Zeit, wann ich komplett die Kontrolle über mein Spiel verliere und die Einsätze und Intensität des Spiels höher werden. Ausreden sucht man natürlich immer gerne und man merkt natürlich auch wann man wieder drum herum redet, aber mein Ziel ist klar es soll kein Bestandteil mehr meines Lebens sein..

Das Pokerspiel hat mich aufgrund dessen nicht in den Ruin getrieben, weil es mich rein Finanziell nicht auseinander genommen hat. Mir ist klar, dass auch Poker ein Glückspiel mit hohen Wahrscheinlichkeiten ist nicht mehr und nicht weniger. Daher habe ich auch hier die Finger von gelassen was mir auch viel besser gelingt, aber eher weil Poker mehr Zeit beansprucht und das die Frau natürlich öfter mitbekommen würde. Bei Sportwetten kann man irgendwo noch fliehen man macht einen großen Schein beobachtet es irgenwo parallel und fiebert mit, aber es ist sehr gut zu verheimlichen zumindest glaubt man es.. Deine Laune und deine Seele zeigen aber was ganz anderes weil es dir einfach nicht gut geht und du es auch tief im innersten weißt. Es ist aber leider oftmals nicht zu kontrollieren und daher habe ich vorerst die Hilfe hier gesucht..

Mit den Verwandten und Naheliegenden gebe ich dir in der Tat recht, aber unser Familienleben ist da etwas komplizierter und der Kontakt auch eher weniger vorhanden, da ich mich einfach nicht wirklich mit denen identifizieren kann hat aber allerdings nicht nur was mit dem Spielen zu tun. Da die Bindung auch eher nicht vorhanden ist, weiß ich natürlich auch nicht für wie relevant ich es halten soll, denen davon zu erzählen auch wenn ich weiß, dass Familie das wichtigste im leben ist und diese immer hinter dir steht egal was ist. Habe auch darüber nachgedacht in eine SHG oder Caritas zu gehen, nur weiß ich nicht ob mich das erfüllt oder weiterbringt, daher habe ich mich versucht bei professionellen Psychologen anzumelden und erhoffe mir eine Einzeltherapie. Diese sind allerdings sehr voll und warte hier noch auf eine Rückmeldung.

Es ist wirklich unglaublich, aber es tut mir wirklich sehr gut euch so davon zu erzählen und danke nochmal jeden einzelnen für eure offene und ehrlich Rückmeldung.

Bis bald Chris.
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Moin Chris,

ja es tut gut ehrlich zu sein, wie Du richtig erkannt hast. Meiner Meinung ist es die Schwierigkeit richtig ehrlich zu sein. Ich hatte es damals  meiner Freundin  erzählt. Ein paar Zahlen weggelassen ( also wieviel  Schulden ich tatsächlich hatte ) Auch habe ich die Rückfälle nicht erwähnt. Habe zwar die Höhe der Verluste minimiert. Konnte so Urlaube machen usw. Letzen Endes haben mich diese Halbwahrheiten richtig in den Teufelskreis befördert. Also a. ich mußte immer mehr Geld zur Verfügung haben als ich hatte ( Kreditrate /Kreditratendauer verheimlicht ), b. immer nur soviel verspielen das ich gewisse private Sachen zusätzlich bezahlen kann. (Versucht kontrolliert zu spielen, war ne super Idee von mir ::) ) Also spontan essen gehen, Kneipe, halt Unternehmungen. Das war immer ein Drahtseilakt. Also war ich zwei Jahre mit meiner Sucht zwar beschäftigt, aber eben auch mit dem Verstecken des nicht Erzählten. Ich konnte es nicht zugeben, wenn ich wieder rückfällig geworden oder besser wieder spielen war, vor Scham vor Konsequenzen, was weiß ich alles , was da in meinem Kopf vorging. Heute würde ich sagen, ich habe mir im Unterbewußtsein Möglichkeiten geschaffen, um weiter spielen gehen zu können, quasi zu müssen, damit mein Lügengerüst nicht zusammenbricht. Utopie, weil gewinnen konnte ich nix, wie wir alle wissen. Letzen Endes machte es die Sache nur schlimmer. Meine Freundin bekam es dann auch irgendwann wieder raus, und dann war der unverzeihliche Vertrauensbruch perfekt. Ich verlor nach 6 Jahren Partnerschaft die Frau, da ich mich eher mit  "wie ein Aal winden" beschäftigt war, als mich mit meiner Krankheit intensiv auseinanderzusetzten. Schwer fiel mir es auch im Freundeskreis zuzugeben, weil ich ja innerlich wußte, ich bin immer noch nass. Ja, der erste Schritt ist das "outen" oder überhaupt davon berichten, aber mehr auch nicht. (Man muß  sich jetzt nicht nen Zettel auf die Stirn kleben, das ist mit dem berichten oder outen nicht gemeint)  Ich habe alle Dinge unternommen: Hypnose, SHG , stationär , Einzelgespräche. Irgendwann, nach ausgiebiger "Ursachenforschung" ich mußte s für mich selbst verstehen, warum, wieso weshalb (OK das ist der Text von MMW) ich in die Sucht geraten bin, kam dann der letzte "Geistesblitz" : ach ja, ich bin spielsüchtig, ich kann nicht 1 Euro oder wieviel immer in irgendein Glückspiel stecken. Also, alles Aufarbeiten und die Einsicht , die Akzeptanz meiner Spielsucht brachten mich endlich in mein  Leben.
Heute kann ich das jedem Erzählen, Freund, Feind, Frau, Arbeitskollegen, es macht mir nix. Ich bin gefestigt und stehe dazu.
Chris, fange an ganz ehrlich zu Dir selbst zu sein, schaue hin wo Du Dich selber eventuell belügst und damit gleichzeitig Dein Umfeld. Nehme alle Möglichkeiten an, SHG, ATS, jegliche Art von Suchthilfe, frage Dich doch nicht vorher ob es Dir was bringt oder nicht, Du weißt es doch nicht , woher auch ? Du glaubst "professionelle Psychiater helfen eher ? ich sage Dir, ja alles hilft Dir, aber keiner von denen kann den Schalter in Deinem Kopf umstellen, nur Du selbst. Ein Psychiater z.B. hört sich alles an, bei manchen gibt es Antidepressiva , toll. Aber alle diese geben Dir Denkanstösse mit. Deinen "Freunden" würde ich die Wahrheit sagen. Ich denke Du wirst überrascht sein , wie sie reagieren. Auch weißt Du ja gar nicht ob sie nicht auch ein Problem haben, genauso wie Du, denn von Deinem Ausmaß wissen sie ja anscheinend auch nix. Nehme Dir alle Möglichkeiten zu spielen, wäge nicht ab, was Du  diesbezüglich kontrollieren kannst, was nicht. Lass es. Zu schauen auf sich selbst, ist überhaupt erst möglich, wenn Du eben nicht mit Geld, Gewinnen, wann und wo und Verheimlichen, Vorspielen, Verstecken Deiner selbst, Deinen Gefühlen beschäftigst bist.

Ich hoffe es hilft Dir etwas?

Dran bleiben!
     
André
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Taro

Moin Chris und herzlich Willkommen!

ich gehe seit 32 Jahren mindestens 1 mal die Woche in die SHG. Ich habe schon einiges gehört, nur hier in den Foren höre ich immer und immer wieder, ich versuche es ohne SHG. Warum bloss? Es ist erwiesener Maßen das mit weitem Abstand erfolgversprechende um langfristig Spielfrei zu werden. Die Uni Bremen hat gerade kürzlich eine Studie darüber veröffentlicht.
Geht garnicht mehr gehe in eine Stationäre Therapie, danach SHG.
Hast Du grosse spezielle Themen an die Du in der SHG nicht ran kommst, dann gehe begleitend zu einer Einzeltherapie. Da wird aber nur das Thema bearbeitet, spielfrei wirst Du in einer Einzeltherapie nicht.

Taro
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Hallo Andre,

danke für deine klare, ehrliche und direkte Meinung zu diesem Thema. Klar ist es die Kunst komplett ehrlich zu sein denn nur dann kann man auch zu 100% glücklich sein. Man versucht immer irgendwo was zu drehen um das ganze nicht so akut aussehen zu lassen, oder sich selbst was vor zu machen. Dein letzter Beitrag hat aber klar und deutlich gezeigt man sollte sich Hilfe holen. Habe mich nun bei einer SHG gemeldet und bin gespannt was mit mir passiert. Gerne halte ich euch natürlich auf dem laufenden.

Vielen dank für das ausführliche Feedback auch deinerseits.

Bleibt gesund und vor allem Spielfrei.
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Moin Manoloblanco,
war eben leicht irritiert, bis ich verstanden habe , das Du Dir nen neuen Namen verpasst hast. Ok, hinterfragend wie ich bin, erstmal gegoogelt ob da etwas hintersteckt oder was weiß ich. Mich haben dann also diverse Pumps angeschaut, so da war ich noch irritierter  ;D ;D.
Spass beiseite, klar antworte immer gerne, ist ja auch für mich ne Art Therapie, eine Selbstreflexion die manchmal eben auch weh tut, aber das gehört dazu. Ja und klar bin ich an Deinen weiteren Weg interessiert. Meine ersten Besuche bei Einzelgesprächen (ATS ) waren für mich enttäuschend, oder beim Psychiater ( wie gesagt, außer willste Dich umbringen? oder Antidepressiva  kam da nix, nach 8 Wochen Wartezeit) Ach so, ich hatte nix  in den 8 Wochen Wartezeit für mich gemacht, sondern voller Erwartung da hin und weiter gezockt... :o  Diesen Psychiater hatte ich dann gleich gestrichen, hatte mir aber andere angeboten was ich abgelehnt hatte, zu meinem heutigen Bedauern. Hypnose 150 Euro Sitzung hielt 14 Tage. Und die liefen sehr gut. Er hatte mir gesagt, wenn es nicht reicht komme wieder, gehen wir tiefer und musst auch nix bezahlen. Habe ich auch nicht gemacht...... Oh nee, Bei meiner stationären Therapie war ich im Aufnahmegespräch so enttäuscht: Wurde gefragt, warum spiele ich ? Ich irgendwas gesagt, weiß nicht mehr was, leider. Therapeut sagt : Aha, das ist es nicht.... Ich geknickt ausm Zimmer. Total angepisst. Da ich so ticke wie ich ticke, habe ich dann nach jedem Gespräch, Gruppe, Einzel oder jeder Therapieanwendung erstmal aufs Zimmer und alles so runtergeschrieben was mir so durch den Kopf ging. Das brachte mir auch Befreiung im Kopf. Ich war auch das erste Mal im Leben so nur mit mir beschäftigt. War auch tatsächlich nach Beendigung der Therapie der Meinung das ist es... ich hab´s .... Auch das ging so 3 Wochen nach der Therapie gut. Dann kam der Alltag, mein Umfeld ich selbst kam ; ich wieder zocken.  usw, usw,  Ich schreibe das so ausführlich um Dir einen Punkt klar zu machen: Tun musst Du. Ich bin immer mit der Erwartungshaltung zur jeglicher Suchthilfe ( also bei den ersten Anlaufstellen ) hingegangen : Ich Suchtkrank, mach mich heil :D   Ja es hat alles geholfen, viel auch im Unterbewusstsein, es ist aber kein Operation, denke Du verstehst worauf ich hinauswill.  Für mich war und ist es ein langer ,aber sehr lohnenswerter Weg, denke dran, einfach kann Jeder :)

Also, dran bleiben!!!

André
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Hallo nochmal Zusammen,

es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber Medea war so nett und hat mir eine private Nachricht geschrieben mal meinen Verlauf und meine Erfahrungen euch bis heute mitzuteilen. Tatsächlich war das Ganze hier ein extrem guter Einstieg mit der Sucht umzugehen und eines kann ich Vorweg sagen, ich habe Sie noch nicht bekämpft, aber kann mittlerweile sehr gut damit umgehen. Nach langem durchsuchen eines Psychologen habe ich jemanden entdeckt der bei der Caritas in Dortmund arbeitet (Februar 21). Wir haben uns über Videocall kennenlernen dürfen und er war so nett mich in seine persönliche Beratung aufzunehmen obwohl er ziemlich voll war was seinen Terminkalender angeht, darüber war und bin ich sehr Dankbar! Nach allen Formalitäten hat die Therapie dann ca. im April / Mai begonnen und ging fürs erste 2 Monate 1x die Woche daraufhin musste ich diese leider aufgrund meiner Trainertätigkeit im Fussball für 2 Monate Stilllegen um diese stand heute fortzuführen. Mir geht es seit den Sitzungen viel besser! Ich habe nicht nur einen Therapeuten kennenlernen dürfen, sondern irgendwo auch gefühlt einen Freund mit dem ich über alles und damit meine ich wirklich alles reden kann und der auf "fast" alles eine sehr gute psychologische tiefgründige Antwort hat. Es ist nicht immer die Antwort auf deine Frage, aber es ist immer eine Antwort die dich komplett zum nachdenken bringt und dir im Anschluss von alleine die Antwort bietet (allerdings musst du dafür frei im Kopf sein). Meine eigentliche Sucht die "Spielsucht" haben wir anfangs behandelt und thematisiert kommt aber schon lange nicht mehr zum Thema da diese erstaunlicherweise sehr sehr weit weg von mir liegt und mich gar nicht mehr beschäftigt. Viel mehr sind wir gerade dabei mich wieder emotional hinzubekommen, dass ich mich einer Frau fallen lassen kann und wieder bedingungslos lieben kann. Es hört sich vielleicht für den ein oder anderen etwas kurios an, aber für mich ist die "Spielsucht" nur ein Einstieg zur Therapie gewesen im inneren ist aber viel mehr kaputt was viel wichtiger für leben ist und das heißt es wieder hinzubekommen. Ich kann nur sagen befreit euch von dieser scheiß "Spielsucht" denn in meinen Augen ist es einfach nur ein Ausweg aus den eigentlichen Problemen.. Die Spielsucht übertrumpft die eigentlichen wichtigen Probleme und stellt vieles in den Schatten weil einfach der finanzielle Geschichte nicht so einfach wegzustecken ist. Natürlich schütten wir viel Adrenalin und Dopamin während des Zockens aus, aber am ende des Tages geht es ums Geld! Nutzt einfach die Chance euch helfen zu lassen und unterhaltet euch mit einem Therapeuten. Wenn Ihr bereit dazu seid, wird euch der Therapeut erreichen und Ihr werdet sehen wie viel das Leben eigentlich zu bieten hat, was man zu der schwierigen Zeit einfach ausgeblendet hat. Falls Ihr noch Fragen habt, oder ich euch auf irgendeiner Art und Weise helfen kann, meldet euch gerne.

Viele Grüße
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Hallo Manoloblanco,

so einfach wirst Du hier ja nicht entlassen.  :)
Dass lies sich alles schon sehr gut und wir freuen uns immer, wenn Du über Dich berichtest.

Grüß Dich   
 
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Moin Manoloblanco,
schön das Du Dich hier mal wieder meldest.  Du hast Dich auf dem Weg gemacht etwas zu ändern,  super.


 Tatsächlich war das Ganze hier ein extrem guter Einstieg mit der Sucht umzugehen und eines kann ich Vorweg sagen, ich habe Sie noch nicht bekämpft, aber kann mittlerweile sehr gut damit umgehen.
 Es hört sich vielleicht für den ein oder anderen etwas kurios an, aber für mich ist die "Spielsucht" nur ein Einstieg zur Therapie gewesen im inneren ist aber viel mehr kaputt was viel wichtiger für leben ist und das heißt es wieder hinzubekommen. Ich kann nur sagen befreit euch von dieser scheiß "Spielsucht" denn in meinen Augen ist es einfach nur ein Ausweg aus den eigentlichen Problemen..

Viele Grüße

Ich finde es überhaupt nicht kurios das die Spielsucht eine Art  Anstoß  zur Selbstreflexion ist, denke eher naheliegend, als Ausweg von meinen Problemen  habe ich sie nicht betrachtet, eher als Verdrängen, Weglaufen, das Nichtaushalten meiner selbst. Doch ist hieraus erst die Sucht entwickelt, ist sie eben auch als solches zu betrachten und beachten.  Du schreibst die Spielsucht ist weit weg , das freut mich sehr für Dich, irgendwann lässt man einfach los und wendet sich den "Ursachen" und dem Leben zu, stellt fest, das es geht.

Was meinst Du mit "noch nicht bekämpft? aber damit gut umgehen ?" Wie darf ich mir das vorstellen ? 

Lieben Gruß
André
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Hallo Manoloblanco,

Oh wie schön was von dir zu lesen und auch noch sowas gutes!!!
Also ich mache ja nun auch seit einem Jahr Verhaltenstherapie und es ging sehr wenig um die Spielsucht. Vielmehr ging es um mich und meine disfunktionalen Prozesse.
Die Spielsucht war nur ein Symptom aber was dahinter steckt, da muss ich auch noch weiter ran. Und vielleich sage ich auch irgendwann der Weg über die Sucht war sehr mühsam aber auch sehr gut.,um mich selbst besser kennenzulernen.
Hoffe du bleibst uns vielleicht noch erhalten, denn hier schreiben viele Ja nicht als erstes über die Spielsucht, sondern über ihren persönlichen Weg und deiner klingt wirklich spannend.
Danke nochmal
LG Medea
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Für uns ist es im Nachgang mit Sicherheit etwas einfacher zu sagen, dass so etwas zur allgemeinen Selbstreflexion gehört, aber am Anfang habe ich das Hauptproblem in der Spielsucht gesehen und nicht in meinen Ängsten, Schwächen und Kräften! Es gehört sehr viel Stärke dazu sich immer wieder über den Tellerrand hinaus Gedanken zu machen und das Ganze zuzulassen. Geduld ist natürlich auch nicht die Größte Stärke eines süchtigen und schwer für einen Menschen egal in welcher Art von Sucht zu bewahren.

Du kannst dir das folgendermaßen vorstellen: Es ist wie eine Art von Toxische Beziehung. Du liebst die Sucht obwohl du weißt wie schlecht Sie dir eigentlich tut. Allerdings steckt hinter der Liebe auch immer eine Emotionale Bindung... Wir wissen wie wenig Glücksmomente, aber wie viele Negativmomente dieses Spiel mit sich bringt. Dennoch steckt eine Art von Liebe dahinter die dich über Jahre begleitet oder verfolgt. Wer einmal geliebt hat, weiß wie schwer es ist diese komplett aufzugeben da man sich ja auch immer wieder die wenigen Glücksmomente vor Augen hält. Da die Therapie noch sehr frisch ist und ich noch weiter daran arbeite mich selbst zu finden, kann ich noch nicht sagen, dass ich die Toxizität bekämpft habe. Doch hoffe ich aber, dass ich mich aus diesem Sumpf komplett befreien kann. Licht am Ende des Tunnels ist auf jeden Fall schonmal erkennbar.

Viele Grüße und Danke für eure Rückmeldungen!

Ich finde es überhaupt nicht kurios das die Spielsucht eine Art  Anstoß  zur Selbstreflexion ist, denke eher naheliegend, als Ausweg von meinen Problemen.
Was meinst Du mit "noch nicht bekämpft? aber damit gut umgehen ?" Wie darf ich mir das vorstellen ? 
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