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Der berühmte Tiefpunkt

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medea888:
Guten morgen Darksoul,

erstmal tut es mir so leid, dass Du von deinem Freund nicht wirklich los kommst und er sich nicht retten will.

Mein persönlicher Tiefpunkt.... da ging es mir ähnlich wie Jacky, ich hatte ne Menge, die sich aufgestaut haben. Ich habe x mal versucht aufzuhören, habe mich überall sperren lassen, um dann wieder beim nächsten OC mich anzumelden und wieder und wieder.... und wieder das Gefühl, wenn alles verloren war und man aus der Trance der Sucht aufwachte und es selbst nicht fassen konnte, dass man wieder soviel Zeit und Geld verspielt hatte.... irgendwann war dann der Punkt da, da wollte ich nicht mehr morgens aufwachen und mich für die letzte Nacht vor mir selbst schämen, ich wollte nicht mehr darüber nachdenken woher ich das nächste Geld heimllich bekomme um es dann innerhalb von Minuten zu verspielen, ich war sooo müde und da war dann Schluss. Auch ich habe mir nicht mal das restliche Geld auszahlen lassen, sondern bin einfach gegangen. Ich habe mich dann zwar auch in allen OC sperren lassen aber im Nachhinein, war das an dem Punkt gar nicht mehr nötig gewesen.
Und heute noch wache ich morgens auf und genieße manchmal diesen Moment, wenn ich weiß ich habe nicht gezockt und kann einfach rausschauen und den schönen Baum vorm Fenster anschauen und fühle mich nicht mies.... Ich hab mein Leben zurück, das Gefühl ist das.

Dir alles Gute
Lieben Gruß Medea

Fred:
Die Theorie mit dem Tiefpunkt hatte ich auch lange.
Bei mir selbst gab es verlorene Ehen/Kinder/Partner/Wohnungen/Arbeitsplätze etc.

Vielleicht hoffte ich immer, endlich meinen "Tiefpunkt" zu erreichen.

Die persönlichen Tiefpunkte liegen aber jedem von uns völlig woanders und es muss nicht zwingend menschliches oder soziales Elend sein.
Einem Freund von mir genügten meine Erzählungen von mir selbst, damit er schon vor knapp 30 Jahren in jungen Jahren nie wieder einen Automaten anfasste. Bei anderen genügte eine ernsthafte Drohung der Ehefrau ...

Es ist ganz unterschiedlich ... bei mir war es letzten Endes ein relativ "geringfügiger" Anlass der mich mein Leben umdrehen ließ.

Das Tragen von echten Konsequenzen ist zumindest immer ein guter Anstoss sein Spielerleben zu überdenken.

Taro:
Jeder von uns hat seinen Tiefpunkt. Der eine früher der andere später. Scheinbar weiß man das nicht vorher. Und doch, nach einiger Zeit Spielhalle, gefühlt habe ich mich wie ein Zombie, ein Untoter. Mir war klar, dass ich bis ganz zum Ende spielen werde, die Zeit bis dahin kam mir quälend lang vor. Darum bin ich bewußt in die Spielbank gewechselt. Dort konnte ich das erreichen meines Punktes "nichts geht mehr" stark beschleunigen. Nun ich habe es überlebt und konnte mein neues spielfreies leben früher beginnen.

Als Partner eines Süchtigen ist es wichtig, das jeder Rückfall in die Sucht harte Konsequenzen hat, das ist das einzige womit Angehörige helfen können. So eine Nacht im Winter unter einer Brücke, optimaler Weise noch heilig Abend können  das Denkvermögen eines Suchthirns doch stark erhöhen. Hört sich etwas flapsig an, hab ich aber selbst erlebt.

Taro

Jacky1:
Hallo ,


--- Zitat von: Taro am 29.10.2020 17:51:26 ---Als Partner eines Süchtigen ist es wichtig, das jeder Rückfall in die Sucht harte Konsequenzen hat, das ist das einzige womit Angehörige helfen können. So eine Nacht im Winter unter einer Brücke, optimaler Weise noch heilig Abend können  das Denkvermögen eines Suchthirns doch stark erhöhen.

--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: medea888 am 29.10.2020 07:30:57 ---Und heute noch wache ich morgens auf und genieße manchmal diesen Moment, wenn ich weiß ich habe nicht gezockt und kann einfach rausschauen und den schönen Baum vorm Fenster anschauen und fühle mich nicht mies.... Ich hab mein Leben zurück, das Gefühl ist das.

--- Ende Zitat ---


Solche Dinge möchte ich lesen und hier im Forum bekam ich doch schon einiges davon.
Wie es früher war und im Vergleich zu heute ...kein comme ci comme ça.

Danke Euch beiden, danke an alle hier...ach was solls, Sternchen für alle hier im Thread.
Es mag event. nur ein Klick sein, doch kommt es aus tiefstem Herzen.
Weil es mich gerade freut hier zu sein.
...Andre, Fred, Darksoul, medea ,Taro, Harald ......alle einfach. 

Liebe Grüße

amTiefpunkt:
Hallo Darksoul,

einst gab ich mir meinen Forumnamen, da ich der Ansicht war, diesen Tiefpunkt erreicht zu haben. Jetzt, Jahre später, kann ich mir schon vorstellen, dass es noch tiefer geht, aber letztendlich spielt es keine Rolle mehr! Nicht immer ist es ein Tiefpunkt der zum Umdenken führt, dennoch ist dies wohl schon oft der Fall, dass ein persönlicher Tiefpunkt der Grundstein für den Entschluss zur Abstinenz ist. Ich war damals tatsächlich sehr weit unten angekommen, als ich beschlossen habe, den Weg der Abstinenz zu gehen.
Schulden im 6 stelligen Bereich, das Vertrauen der Familie verspielt, fast alle sozialen Kontakte an die Wand gefahren und die Akzetpanz der Realität verloren - nahe am Suizid. Puh, da muss ich heute noch Schlucken, wenn ich daran denke.....

Dein Freund muss es eben entscheiden, es liegt nicht an dir....

aT

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