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Autor Thema: Positives an Glücksspiel?

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Positives an Glücksspiel?
OP: 09.12.2016 12:21:11
Hallo Leute,

meiner Meinung nach bringt Glücksspiel nur Leid und Elend mit sich.

Gibt es eigentlich rückblickend, vor allem für die schon länger abstinenten, irgendwelche positiven Faktoren oder Erkenntnisse aus der ganzen Scheisse?

Mir fällt da irgendwie nix ein..

Lg

Chris

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Don't fuck with the Devil!
 

Re: Positives an Glücksspiel?
#1: 09.12.2016 12:41:02
Gibt es eigentlich rückblickend, vor allem für die schon länger abstinenten, irgendwelche positiven Faktoren oder Erkenntnisse aus der ganzen Scheisse?

Die Spielsucht hat bei mir schon einige Dinge bewirkt, die ich durchaus positiv sehe.
( Meine jetzige Frau, meine Arbeitssituation, mein Wissen über mich selbst und vieles mehr )

Dieses würde ich jetzt aber nicht als positive Aspekte des Spielens nennen wollen.

Außerdem ist das sowieso Spekulation, da niemand je erfahren wird, was aus seinem Leben ohne Spielsucht geworden wäre )

Schaue ich mir Bekannte & Nachbarn aus meinem Umfeld an die nicht Spielkrank sind, ist aber auch dort kein einziger dabei, mit dem ich jetzt spontan tauschen wollte :)

Ich habe gelernt die Vergangenheit als vergangen zu akzeptieren und bewerte diese im nachhinein nicht mehr.
Daher fällt es mir wirklich schwer rückwirkend Schlüsse aus 30 Jahren Spielsucht zu ziehen.

Klingt vielleicht pervers .. aber gefühlt war alles zu seiner Zeit in meinem Leben so wie es wohl sein sollte.
Ich bereue die Enttäuschungen die ich bei anderen Menschen ausgelöst habe, aber nicht meine Spielerkarriere selbst.
Es ist irgendwie der ganz überwiegende Teil meines Lebens und das war "ich" einfach. Es gehört dazu, es gehört zu mir.

Jetzt ist ein neuer Abschnitt - spielfrei vermutlich bis zur Regenbogenbrücke
Es fühlt sich gut an, besser als die "andere" Seite, aber nicht leichter ... eher schwerer ... nicht mehr vernebelt ... aber gut

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B

Blume

Re: Positives an Glücksspiel?
#2: 09.12.2016 13:47:18
Hallo :)

Ich als Angehörige habe durch die Sucht meines Partners wieder zu mir gefunden. Ich weiß nun wieder was Wertschätzung ist und habe viel Ballast von mir gelassen was mir im allgemeinen nicht gut tut. Ich habe euch kennen lernen dürfen und dafür bin ich dankbar. 

Bei meinem Freund passiert ähnliches. Ich denke das ich vorher funktioniert habe und nun lebe ich wieder....

Es grüßt

Blume :)
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O

Olli

Re: Positives an Glücksspiel?
#3: 09.12.2016 15:28:58
Hi!

Positive Faktoren durch die Spielsucht ...

Die Suchtausübung als solche war immer destruktiv - auch wenn ich das damals nicht ganz so sah.
Damals hatte ich Spaß, hatte Zockerkumpane in den Kneipen.
Das verlorene Geld war mir immer egal. Mir ging es um die Zeit, in der ich mich aus heutiger Sicht nicht mit mir selbst beschäftigen musste. So überdeckte ich meine Einsamkeit ebenso, wie die unerfüllten Erwartungshaltungen Anderer an mich.

Ich baute aber auch Ängste auf, da ich mich ihnen nicht stellte.
Einer der Großen war ein Auszug aus dem Elternhaus.
Ich hatte Verlassensängste, die sich sogar als prophetisch gezeigt haben.
Durch meine Sucht untergrub ich zusätzlich meinen eigenen Selbstwert.
...

Mit Beendigung der Suchtausübung krempelte ich mich Stück für Stück um.
Damit bin ich aber längst noch nicht fertig! :-)

Der Genesungsweg führte mich zur Reflektion - wahrscheinlich so, wie ich es wohl niemals OHNE Sucht getan hätte.
Die Reflektionen führten zu Veränderungen. Manche waren im Nachhinein recht einfach - andere führten zu seelischen Schmerzen - wieder andere stehen noch an.
Die Abstinenz stößt, wenn man es zulässt und auch etwas dafür macht, einen Prozess an, der vielleicht niemals enden wird.
Er führte mich bisher - klingt jetzt vielleicht hochgestochen, aber es stimmt - zur Selbstbestimmtheit.
Diese wiederum schafft Selbstvertrauen. Es schafft Zufiedenheit.

Ich schließe mich also gerne den Worten eines SHG-Mitgliedes an:
Ich bin froh ein süchtiger Spieler zu sein, wurde ich doch zu dem, der ich heute bin!

Nachtrag:
Ich fragte mich gerade, welche Intention Dich getrieben hat diese Frage zu stellen, Chris.
Deshalb möchte ich noch etwas anfügen:
Wer sich auf den Genesungsweg begibt, der darf die Vergangenheit hinter sich lassen.
Sie ist unveränderlich - das, was wir getan haben ist z.T. widerlich und abstoßend - ja.
Es bringt aber nichts, sich deshalb zu zerfleischen - es reicht vollkommen daraus zu lernen und Dinge nun im Heute anders anzugehen.
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Re: Positives an Glücksspiel?
#4: 12.12.2016 17:29:27
Hallo ihr Lieben,

ich kann euch heute etwas positives an Spielsucht erzählen...also ein positives Resultat im weiteren Sinne.

Ich bin ja von der Spielsucht nur "2.ten Grades" betroffen, der Mann meiner Mutter ist fett spielsüchtig und sie krass co-abhängig.

Aufgrund der Vorkommnisse der letzten Wochen, die mich echt völlig aus den Schuhen gehebelt haben, habe ich aber über vieles nachgedacht, das mich betrifft.

Und so kam es, dass ich endlich den Mut hatte, einen Job, der mich schon lange nicht mehr erfüllt hat, an den Nagel zu hängen. Also noch nicht richtig, es ist erstmal eine Beurlaubung....aber ne lange ;)

Und das habe ich nur getan, weil mir ganz deutlich bewusst wurde, dass ICH wichtig bin, mein Leben und das meiner Kinder und ich nicht aus irgendwelchen anerzogenen Motiven nen Job machen muss, der mich unglücklich macht.

Und letztlich ist es das Resultat seiner Spielsucht....und ihrer Co-Abhängigkeit. Beides hat mich total tief getroffen.....aber es hat Gutes bewirkt!

Insofern, das, was hier schon ein paarmal geschrieben wurde, kann ich nur bestätigen, zumindest als Angehörige. Man bekommt die Chance, umzudenken, zu reflektieren und zu agieren, dafür müssen anscheinend manchmal krasse Sachen passieren.


Liebe Grüße an die Gemeinde

Änni
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Info2

Re: Positives an Glücksspiel?
#5: 12.12.2016 18:31:37
Hallo Änni..

Und so kam es, dass ich endlich den Mut hatte, einen Job, der mich schon lange nicht mehr erfüllt hat, an den Nagel zu hängen. Also noch nicht richtig, es ist erstmal eine Beurlaubung....aber ne lange ;)

Sucht ist immer in Verbindung zu bringen mit einer Flucht.. Flucht vor irgendetwas, was das eigene Leben nicht erfüllt.. Es gibt die Dinge, mit denen wir uns arrangieren, wiederum diese, welche ein Muss sind und dann eben Dinge, welche unser Leben nicht wirklich bereichern..

Sie schlagen sich schleichend auf unser Wohlbefinden.. Auf die innerliche Befriedigung unserer Tage.. In der heutigen Zeit ist es nicht immer einfach genau das zu finden, was unser Gleichgewicht und die innerliche Zufriedenheit auf eine Ebene stellt.. Verbunden mit dem zwanghaften muss und der aus freiwilligen Handlung sind oft ein schmaler Grat..

Es gehört natürlich auch ein eigener starker Wille dazu, aus dem Alltag und der Gewohnheit des Müssens auszubrechen um genau das dann zu tun, worin wir die wahre Erfüllung und Bestätigung finden..

Nur wer sich auf neue Wege begibt, kann herausfinden ob es der richtige ist.. Aber auch dieser wiederum hat Abzweigungen.. Und hinter jeder neuen, verbirgt sich auch wieder eine neue Erfahrung..

LG..  ;)
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Re: Positives an Glücksspiel?
#6: 13.12.2016 07:13:05
Also, wenn ich jetzt nach vier Jahren der Abstinenz versuche positives aus meiner Sucht zu ziehen, könnte ich so tief tauchen wie will, ich würde nichts finden - völlige Leere. Um ein Haar hätte mir die Sucht alles genommen, was ich mir bis dato im Leben aufgebaut hatte - Familie, Beruf, Hobbys, Freunde und meine Seele.
Zitat
Ich schließe mich also gerne den Worten eines SHG-Mitgliedes an:
Ich bin froh ein süchtiger Spieler zu sein, wurde ich doch zu dem, der ich heute bin!
Klar, das könnte ich jetzt auch von mir sagen, aber ob dies positiv zu werten ist, weiß ich nicht. Ich kann nicht sagen, was aus mir geworden wäre, hätte ich nicht das Tal der Sucht durchschritten.
Fakt ist, dass vieles selbst nach Jahren noch nicht in der Reihe ist. Jede Werbung von Banken sorgt für Misstrauen in meiner Beziehung, Angst, dass ich wieder Kredite aufgenommen habe. Der Schuldenberg ist schon ein gewaltiges Stück kleiner geworden, aber nichtsdestotrotz unübersehbar und immerwieder ertappe ich mich dabei mir vorzustellen, dass auch ich kontrolliert spielen könnte, obwohl ich schon 1000x das Gegenteil bewiesen habe und weiß, dass dies keine Option für mich darstellt. Grundsätzlich habe ich meine Ruhe gefunden, aber ab und zu stichelt es. Unfassabar, oder, da nimmt einem das Spielen fast alles und bringt einem nahe dem Suizidgedanken und trotzdem solche Gedanken...
Natürlich gibt es jetzt viele positive Effekte, Rückkehr der Wertschätzung, finanzielle Bodenständigkeit und Wiedergewinnung des Vertrauens, ABER: das alles hatte ich auch schon vor meienr Zockerkarriere und zwar wesentlich stärker, es ist ja nur die Wiederherstellung. Pathologisches Spielen ist schrittweise Selbstzerstörung und ich kann keine positive Gedanken daraus entwickeln.
aT
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Re: Positives an Glücksspiel?
#7: 13.12.2016 13:54:29


Liebe Änni,

besten Dank für das Teilen deiner Gedanken! Jede Entscheidung birgt Risiken, ganz klar!

Was jedoch aus dem Ausharren in Unzufriedenheit resultieren würde, ist uns nun bekannt!

Ich gratuliere Dir zu deiner mutigen Veränderung und ich freue mich darauf, ein Stück weit hier an diesem Ort mit Dir gehen zu können!

Let´s rock, Baby!  8)

Liebe Grüße

MiLu
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Re: Positives an Glücksspiel?
#8: 14.12.2016 01:42:41
Hallo,

nach der suche nach "positiven" an der Sucht...komme ich auf folgendes:
Die Sucht , die entstanden war/ist...hat nichts ...nein rein gar nichts Positives !!

Aber , es einzusehen, das aus dem Spielen eine zerstörende , krankhafte Sucht entstanden ist...war dann positiv...und alles was dazu gehört...warum dies so gekommen ist. Ich habe Zusammenhänge besser verstehen gelernt und insbesondere mich selber.

Positives am Spielen selber, empfand ich ...dass ich während des Spielens an nichts anderes denken musste...es war wie *Urlaub auf Zeit*...leider zunehmend teurer *Urlaub *...sonst hätte ich es mir gut als Hobby beibehalten wollen.....

Es war spannend und entspannend zugleich und bewirkte einen grenzenlosen Ehrgeitz zu entwickeln..einen Ehrgeitz , der am völligen falschen Platz /Ort und für  Illusionen eingesetzt wurde. Auch davon los zu lassen, ist mit täglicher Motivations-richtungs-arbteit verbunden.

Besonders um mir Emotionen wie "Erfolgreich zu sein", aber auch meine Überzeugung eine nichtsnutze dumme Versagerin zu sein , zu bestätigen ( Selbstschädigende Veranlagung) und seelischen Verlustschmerz, Langeweile, Leere oder Ängste besser bzw schneller kompensieren zu können ( sie zu verdrängen /zu verlagern)

Es haben sich mit dem Spielen in mir Muster gebildet...die ich mit der Zeit impulsiv und automatisch ausgelebt habe...und mich dadurch total hilflos und ausgeliefert vorkam. Das dies nur ein Gefühl war..der Ohnmacht der Muster gegenüber...musste ich mir auch  erstmal erarbeiten. Dies erlernte und wurde mir dann in Phasen der Abstinnez klar und das gibt mir die Kraft auch nie auf zu geben.

Ich weiß, dass diese Muster in mir sind...auch wenn ich abstinent bin. Sie werden mein Leben´lang in mir sein...aber ich kann mit Bewussten -Umgang den impulsiven Drang des auslebens stoppen. Mir meine Entscheidungskraft klar machen und darauf achten, ob ich an einem erneuten Rückfall schon vorher baue...

Und wenn ich mich entscheide, doch wieder einmal die Gefahr in kauf zu nehmen, es voll Bewusst tue...mit allen Konsequenzen , die folgen könnten. Ich weiß, dass ich allein dafür Verantwortung trage. Das mein Umgang mit den Dingen in und an mir liegt und mir nicht von außen mehr auferlegt wird..ich fühle mich nicht mehr als hilfloses Opfer meiner Sucht...und schon gar nicht mehr fremdgesteuert..weil ich heute die Zusammenhänge und Auswirkungen bewusster kenne.


Im ganzen möchte ich sagen, dass das Spielen, mir in so fern positives gebracht hat, indem ich zu dieser Zeit, nicht besser gewusst habe, zu überleben...es besser zu machen. Ich hielt an dem Glauben und dem Gefühl fest, es wäre jetzt gerade gut und richtig...sonst hätte ich es nicht getan. Selbst das Risiko viel Geld zu verlieren war mir, in den Momenten , es wert . Natürlich mehr und mehr beeinflusst von kontrolllosigkeit der Sucht selber. Ich musste trennen lernen...Die Seite der Sucht....und die Seite, was mir das Spielen an positiven geben konnte. ...Was mir huete noch immer ..nicht immer...leicht fällt. Weil ich ausblende...ich muss halt aufmerksam und achtsam bleiben...und vor Allem immer gut mit mir umgehen. Wenn ich mit mir selber gut umgehe (mich gut um mich kümmere) , brauche ich nicht spielen.

Ich denke, all das was war...war /ist mein Leben...macht mich aus...es gehört zu mir...und ich brauch mich dafür nicht zu schämen...weil alles immer seine Gründe hat. ..und ich zu jeder Zeit versucht habe und versuchen werde, das Beste zu machen...Ob es das Beste ist...stellt sich immer erst später raus..ist auch eigendlich nicht wichtig. ...

Weil egal was ich mache...was ich entscheide...ich lerne...und achte auf Lern-Chancen. Es war /ist meine persönliche Entwicklung...

und ich kann sagen, dass ich eine ganze Menge in meinem Leben gelernt habe. Nichts , wo ich Geld mit verdienen würde/könnte...aber was viel viel mehr Wert für mich ist/hat...und ich denke, dass es noch ganz viel mehr zu lernen gibt. Dafür bin ich offen und bereit.

lg karo


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Re: Positives an Glücksspiel?
#9: 14.12.2016 09:37:50
Hallo,

nach der suche nach "positiven" an der Sucht...komme ich auf folgendes:
Die Sucht , die entstanden war/ist...hat nichts ...nein rein gar nichts Positives !!

Aber , es einzusehen, das aus dem Spielen eine zerstörende , krankhafte Sucht entstanden ist...war dann positiv...und alles was dazu gehört...warum dies so gekommen ist. Ich habe Zusammenhänge besser verstehen gelernt und insbesondere mich selber.

Positives am Spielen selber, empfand ich ...dass ich während des Spielens an nichts anderes denken musste...es war wie *Urlaub auf Zeit*...leider zunehmend teurer *Urlaub *...sonst hätte ich es mir gut als Hobby beibehalten wollen.....

Es war spannend und entspannend zugleich und bewirkte einen grenzenlosen Ehrgeitz zu entwickeln..einen Ehrgeitz , der am völligen falschen Platz /Ort und für  Illusionen eingesetzt wurde. Auch davon los zu lassen, ist mit täglicher Motivations-richtungs-arbteit verbunden.

Besonders um mir Emotionen wie "Erfolgreich zu sein", aber auch meine Überzeugung eine nichtsnutze dumme Versagerin zu sein , zu bestätigen ( Selbstschädigende Veranlagung) und seelischen Verlustschmerz, Langeweile, Leere oder Ängste besser bzw schneller kompensieren zu können ( sie zu verdrängen /zu verlagern)

Es haben sich mit dem Spielen in mir Muster gebildet...die ich mit der Zeit impulsiv und automatisch ausgelebt habe...und mich dadurch total hilflos und ausgeliefert vorkam. Das dies nur ein Gefühl war..der Ohnmacht der Muster gegenüber...musste ich mir auch  erstmal erarbeiten. Dies erlernte und wurde mir dann in Phasen der Abstinnez klar und das gibt mir die Kraft auch nie auf zu geben.

Ich weiß, dass diese Muster in mir sind...auch wenn ich abstinent bin. Sie werden mein Leben´lang in mir sein...aber ich kann mit Bewussten -Umgang den impulsiven Drang des auslebens stoppen. Mir meine Entscheidungskraft klar machen und darauf achten, ob ich an einem erneuten Rückfall schon vorher baue...

Und wenn ich mich entscheide, doch wieder einmal die Gefahr in kauf zu nehmen, es voll Bewusst tue...mit allen Konsequenzen , die folgen könnten. Ich weiß, dass ich allein dafür Verantwortung trage. Das mein Umgang mit den Dingen in und an mir liegt und mir nicht von außen mehr auferlegt wird..ich fühle mich nicht mehr als hilfloses Opfer meiner Sucht...und schon gar nicht mehr fremdgesteuert..weil ich heute die Zusammenhänge und Auswirkungen bewusster kenne.


Im ganzen möchte ich sagen, dass das Spielen, mir in so fern positives gebracht hat, indem ich zu dieser Zeit, nicht besser gewusst habe, zu überleben...es besser zu machen. Ich hielt an dem Glauben und dem Gefühl fest, es wäre jetzt gerade gut und richtig...sonst hätte ich es nicht getan. Selbst das Risiko viel Geld zu verlieren war mir, in den Momenten , es wert . Natürlich mehr und mehr beeinflusst von kontrolllosigkeit der Sucht selber. Ich musste trennen lernen...Die Seite der Sucht....und die Seite, was mir das Spielen an positiven geben konnte. ...Was mir huete noch immer ..nicht immer...leicht fällt. Weil ich ausblende...ich muss halt aufmerksam und achtsam bleiben...und vor Allem immer gut mit mir umgehen. Wenn ich mit mir selber gut umgehe (mich gut um mich kümmere) , brauche ich nicht spielen.

Ich denke, all das was war...war /ist mein Leben...macht mich aus...es gehört zu mir...und ich brauch mich dafür nicht zu schämen...weil alles immer seine Gründe hat. ..und ich zu jeder Zeit versucht habe und versuchen werde, das Beste zu machen...Ob es das Beste ist...stellt sich immer erst später raus..ist auch eigendlich nicht wichtig. ...

Weil egal was ich mache...was ich entscheide...ich lerne...und achte auf Lern-Chancen. Es war /ist meine persönliche Entwicklung...

und ich kann sagen, dass ich eine ganze Menge in meinem Leben gelernt habe. Nichts , wo ich Geld mit verdienen würde/könnte...aber was viel viel mehr Wert für mich ist/hat...und ich denke, dass es noch ganz viel mehr zu lernen gibt. Dafür bin ich offen und bereit.

lg karo

Bedankt habe ich mich zwar schon mit dem hübschen "Button" (was ich übrigens ne tolle Sache finde), aber schriftlich muss das auch noch mal sein!
Danke karo, für diesen sowohl reflektierten als auch selbstreflektierten Beitrag! Sowas "Gutes" liest man nicht immer!
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Ich bin so wie ich bin und lasse mich nicht verbiegen!!

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Vergleiche Dich niemals mit anderen und sei immer Du selbst!
 

Re: Positives an Glücksspiel?
#10: 14.12.2016 15:20:56



..... hier kann ich mich Schowski nur anschließen!

Liebe Grüße

MiLu
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Re: Positives an Glücksspiel?
#11: 18.12.2016 05:43:19
Danke, für euer bedanken   :-*

lg karo
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Jacky1

Re: Positives an Glücksspiel?
#12: 18.12.2016 19:56:41
Hallo,

Karo ist ein Traum.  :)


Gibt es eigentlich rückblickend, vor allem für die schon länger abstinenten, irgendwelche positiven Faktoren oder Erkenntnisse aus der ganzen Scheisse?

Wenn ich neu geboren würde,müsste ich alles wieder gleich machen.
Wieder so viele liebe Menschen zu verletzen um dahin zu kommen wo ich heute bin.
In einem Käfig den ich selbst erschaffen habe,hier gehöre ich hin.
Dies ist nicht schlimm,es ist mein Leben.

Ich wäre sonst nicht der,der ich geworden bin.
Unwichtig zu spekulieren was sonst gewesen wäre.
Wenn ich in die Augen meiner Familie schaue,war es alles wert.
Wenn ich eure Beiträge lesen darf,war es alles wert.
Wenn ich hier schreiben darf,war es alles wert.

Ich bin auf einem Pfad zum inneren Frieden,ich weiß nicht ob ich ihn sonst gefunden hätte.
Die Sucht war mein Los,es führte mich zu den Menschen die ich heute um mich habe.
Auf Kosten anderer,ja.
Man möge mir verzeihen einen solch egoistischen Beitrag zu schreiben.
Ich hasse diesen Beitrag,es wird solch einen nie mehr geben.

Das Suchtleben war eine Hölle und führte mich dennoch zu einem Glück.
Ich wäre sonst nicht hier.

Liebe Grüße

     
 
 
 
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« Letzte Änderung: 18.12.2016 22:43:50 von Jacky1 »
 

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Re: Positives an Glücksspiel?
#13: 19.12.2016 04:13:39
Alles hat immer mindestens zwei Seiten. Den Blick für das große Ganze zu haben, muss ich mir erarbeiten ...um meine Wahrnehmungen zu erweitern. Dazu war ich einmal sehr eingeschränkt nur fähig...doch dann endeckte ich, wie interessant es doch ist...mehr , wie nur einen kleinen Auschnitt, mehr wie nur einen Teil einer Wahrheit sehen zu können.

Nach wie vor, ist es nicht immer gerade leicht, mit mir selber in guter Verbindung zu sein. Doch meine Bereitschaft dazu, lässt mich den Weg auch immer wieder finden. So habe ich zumindest immer wieder Zeiten, wo ich mich im Gleichgewicht, im Einklang und im Frieden mit mir selber fühle. Diese Zeit ist zum Auftanken neuer Energien auch zwingend notwendig.

Manches bekomme ich geschenkt, für anderes muss ich aktiv selber etwas leisten...schön und befriedigend ist es für mich immer wieder...auch selber etwas zu schenken. Und wenn es nur ein Zulächeln oder eine stumme liebe Umarmung ist. Das geht sogar virtuell für mich.

Es gibt sowohl negativen Egoismus, wie auch positiven Egoismuss. Den Unterschied muss man sich erstmal verdeutlichen...dann ist es leicht...den positven für sich annehmen zu können und dazu zu stehen. Auch bei der Umwelt kommt dieser nicht negativ an...es sei denn..bei Menschen die selber negative Egoistische Motivationen nachrennen. Auf diese Menschen brauche ich keine Rücksicht nehmen...sie tragen für ihren Teil die eigene Verantwortung.

Ich habe in meinem Leben viele Fehler gemacht..war oft negativ egoistisch...weil ich es nicht besser wußte. Das ist ein Grund aber kann keine Entschuldigung sein. Entschuldigung ist in meinen Sinne, wenn einem etwas von Herzen leid tut, man es bereut..auch, wenn man es nicht wieder gut machen kann..... Wenn man sein Fehlverhalten an und aussprechen kann...besonders gegenüber den Betroffenen.

Dieses Fehlverhalten ist nicht nur Sucht- bedingt...es liegt in der Natur des Menschen.

Schon meine Eltern und mein frühkindliches Umfeld hatten solche Fehlverhalten und machten mich damit zu einem Opfer.
Lange kannte ich nichts anderes, als meine Opferrolle...bis ich lernen durfte...sie zu verlassen. Was für eine herrliche Befreiung !!
Aus meinem eigenen Fesseln und Gefängnis mich lösen zu können.

Diese Erkenntnis schenkte mir zeitgleich aber auch Frieden zu den "Tätern"...dadurch , dass ich nun mich besser verstehen konnte, konnte ich auch sie besser verstehen und auch verzeihen. Auch wenn ich nichts vergessen kann....und über manches noch immer mal wütend oder traurig sein kann und darf. Auch gegen mich selber. Der Unterschied heute ist, dass dies aber nur vorübergehend ist und mich nicht mehr beherrscht. Es macht nicht mehr den größten Teil aus....

Die weitere Erfahrung zeigte mir auch, dass es kein Lösen auf Dauer war...sondern ich immer wieder etwas dafür tun muss.
Mir ist klar, das Muster, die sich einmal in meinen grauen Zellen niedergelassen haben..durch irgendwelche Trigger...von Jetzt auf Gleich...wieder aktiviert sein können. Und ich deshalb immer gut auf mich achten muss...reflektieren und mich erinnern muss...was der bessere Weg /Umgang sein kann....für mich.

Ein Spruch begleitet mich : Es kann nichts sooo schlecht sein, dass es nicht auch für etwas gut ist.

So suche ich in allem Schlechten..auch das Gute...und manchmal finde ich es auch...oder erfahre erst sehr viel später, für was es gut war.

lg Karo

@ Jacky, ich ein Traum ?? jaaa, ein ALPTRAUM :P





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Jele

Re: Positives an Glücksspiel?
#14: 13.05.2017 14:00:02
Positives am Glücksspiel? Ja,gibt es,aber nur am Anfang und nur kurzfristig. Ich bin spielen gegangen,um mich von anderen Problemen abzulenken. Ich konnte/kann nachts nicht schlafen,also bin ich los gezogen,man lernt neue Leute kennen,kommt mit den Automaten in Berührung. Man wird in eine andere Welt entführt,fühlt sich in dieser Zeit wohl. Das geht eine Zeitlang gut.

Dann wird die Ablenkung zur Sucht,zum Zwang,danach wird es hässlich. Es geht einem körperlich schlecht,wenn man spielen geht,man hat kein Geld mehr,keine Zeit für Freunde und Familie,kein Geld für Essen und Aktivitäten und die anderen Probleme,weswegen man Ablenkung sucht,sind immer noch da und es kommen immer neue dazu. Es ist ein Teufelskreis,dem man nichts positives abgewinnen kann und ich wünsche mir mein altes Leben zurück.
Manche von euch sagen,durch die Spielsucht seid ihr geworden,wer ihr jetzt seid und es gehört zu euch,aber ich möchte das nicht nochmal durchleben,wenn ich die Wahl hätte. Darauf kann ich verzichten,ich bin dadurch kein besserer Mensch geworden,deswegen kann das sofort weg. Ich kenne ein Leben ohne Spielsucht und das ist definitiv besser.
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