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Grün ist nicht immer grün

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Andre12:
Moin,

meine SHG ist 14 tägig und jetzt 2 mal hintereinander ausgefallen... ich konnte mich bis jetzt also nicht nochmal in die Situation begeben.

Die lieben Erwartungshaltungen scheinen oder sind ein Problem von mir. Ich denke da nicht genug drüber nach, sondern handel und denke oft situationsbedingt, impulsiv. Sehe immer viele Dinge nicht oder will sie auch nicht sehen. Denke ich hab mein Schema im Kopf und sobald von außen anders gehandelt oder geredet wird, werde ich unruhig, merke dann auch, dass ich innerlich noch lange nicht so gefestigt bin, wie ich denke und nehme viele Sachen gar nicht  wahr, positive wie negative.
Merke an mir selbst das ich noch zu wenig bewusst lebe, sondern immer noch oft im Strom schwimme..... damit meine ich noch zu viel bei anderen bin, nicht bei mir selbst. Diese Denkweise zu ändern fällt mir auch schwer, also es wird schon alles besser und ich lege nicht so Wert drauf überall  "dazuzugehören" aber merke ich möchte noch mehr bei mir sein. Ich bekomme aus meinen Freundeskreis ungefragt positive Rückmeldungen, ( von denen die von meiner Spielsucht wissen) sagen mir auch das ich mich verändert habe. Ich selbst merke das ich Aussagen impulsiv tätige und im nächsten Atemzug gleich revidiere.  Wenn ich ehrlich bin, ist alles viel einfacher, die Schwierigkeit für mich ist das zu automatisieren, zu erkennen.. aber es wird.
Auch Dinge anzunehmen, Komplimente aber auch Kritik fällt mir immer noch schwer.
Gestern Couch endlich bekommen. Montag kam Schreiben von der Firma "bitte halten Sie den 4 stelligen Betrag bereit oder zahlen Sie bequem mit Karte beim Fahrer". Ja, vor 2 Jahren hätte ich  keine Couch bestellt, oder nur auf Druck von Freundin, wäre dann 2 Tage beschäftigt gewesen das Geld unentdeckt aufzutreiben oder wäre jetzt Pleite für den Monat, oder, oder, oder . Ich habe dann gestern einfach meine Karte genommen emotionslos bezahlt und gut.... Erst heute morgen konnte ich das wenigstens etwas wertschätzen.....  auch das zeigt mir, das ich noch nicht ganz bei mir bin, wenn jdm von außen sagen würde , eh wie geil ist das denn, das Du das kannst... hätte ich mich gefreut über die Aussage, aber auch nicht über die Couch  ;) Der Drang nach äußere Anerkennung ist immer noch ausgeprägt.  Hier setzte ich weiter an und versuche mich noch mehr davon frei zu machen.

Ich wollte das mal so loswerden, was mir manchmal durch den Kopf schwirrt.

Ein schönes Wochenende

André

Andre12:
Moin,

so wohne jetzt 3,5 Monate in meinem neuem Zuhause. Ist ja nur ein paar Kilometer entfernt vom alten, habe mich gut eingelebt. Mein Fußballverein ist im selben Ort und kenne  hier viele. Deko fehlt noch ohne Ende ( dezenter Hinweis von allen weiblichen Personen ) und  ein paar Möbel. Beruflich läuft es auch soweit ganz gut. Mit meinem Privatleben bin ich noch nicht ganz zufrieden, fehlt mir noch so ein bisschen Struktur. Gerade  am Wochenende fehlt mir irgendwie die Richtung oder Ziel, da möchte ich noch was finden was mich persönlich ausfüllt. Fußballtraining habe ich auch wieder aufgenommen.

Zwischenfazit meiner Vorsätze 2021 ( siehe Allg.Diskussion, was nimmst Dir fürs nächste Jahr vor ? )
1.Für meine Gesundheit habe ich das Rauchen reduziert, habe mein Rehasport gemacht sind jetzt 46 Einheiten um. Achte mehr auf meine Ernährung (Obst, Wasser statt Café )  wieder aktiv Fussball
2 Für meine innere Zufriedenheit, achte ich extrem drauf ehrlich zu sein, habe überhaupt keinen Kontakt zur Ex, gönne mir eine  komplette neue Wohnungseinrichtung, unterstützte neben  Unterhalt meine Tochter  ( Laptop, wegen HS, Fernseher, Klamotten, Urlaub )

Hier gibt es noch genug Punkte die ich angehen kann: Ich komme nicht mehr so richtig emotional an meine Tochter ( 14 ) ran, mag am Alter liegen ist , denke aber auch oft, das es an mir liegt, mache ich was falsch? Hat sie Angst mich zu enttäuschen, bin ich so wie meine Eltern???? Hilfe ???  Auch mein Freundeskreis beläuft sich viel auf Treffen und Bier trinken .... was auch mal schön ist, aber nicht befriedigend. Wie oben erwähnt,  Dinge die ich nur für mich mache, gehe ich noch zu wenig an. Bzw. finde ich nicht so richtig, da schaue ich derzeit genauer hin.

Dann hatte ich ja das letzte mal meinen Besuch in meiner neuen SHG angesprochen. Die 2 war jetzt immer noch nicht. Das sie immer wieder ausgefallen ist und nur 14 tägig stattfindet. Ich fühlte mich da  überhaupt nicht wohl, ging  meiner Meinung nach um die Aussagen, die Handhabung der Sucht von den beteiligten Personen what ever.....  Mit einem bisschen Abstand ist mir aufgefallen, das die SHG 300 Meter von meiner Stammhalle stattfindet und 1 km von allen anderen in der ich regelmäßig Gast war, auch bin ich früher oft direkt von der SHG ( die war damals von der ATS organisiert und 40 km entfernt) oder vor der SHG in meine Stammhalle gefahren. Im Unterbewusstsein hat sich mein Zockerhirn mit den Aussagen, die meinen von früher ähnelten oder auch 1 zu 1 , wohl daran erinnert und triggerte mich, auch das mir dadurch bewusst wurde, wie nah ich immer noch dran bin... ich denke das spielt zusammen betrachtet  eine Rolle. Ich bin gespannt wie ich damit umgehen kann, wenn ich mir dessen bewusst bin. Bei meiner Auswahl der SHG habe ich nicht eine einzige Sekunde da drüber nachgedacht und auch nicht als ich da saß, ich wollte auch nicht zocken gehen danach. Dieses Thema werde ich beim nächsten Mal ansprechen und sonst suche ich mir eine neue freie SHG.


P.S. Beim Durchlesen fällt mir auf: Beim Punkt 2 Innere Zufriedenheit habe ich was vergessen: Ich spiele nicht mehr.

LG
André



Andre12:
Moin,
Ich habe heute morgen einen alten Freund getroffen, wir sind sogleich zum Bäcker draußen nen Café trinken,
Gefühlt grüßte mich jeder namentlich und mein Freund lachte schon : ( ich kenn ihn außer der Zeit mit meiner Ex und hatten damals viel zu viert und den Kindern unternommen ) „bunter Hund was“ ? Das machte mir nochmal klar, wie wohl ich mich zur Zeit fühle … jeder Monat weiter aus dem Sumpf der aktiven Spielsucht lässt mich klarer und gelöster auf mich selbst sehen. Ich weiß wo ich stehe und ich kann immer mehr eigenverantwortlich handeln und dabei ehrlich nach außen und zu mir selbst sein , einfach authentisch sein und nicht Authentizität vorgeben,  das konnte ich nochmal deutlich spüren beim Gespräch mit meinem Freund , konfrontiert mit der Vergangenheit, nicht das er groß den Unterschied gemerkt hat, er  fragte wie ich die damalige Situation aushielt , obwohl ich das doch gar nicht nötig hatte …. Doch hatte ich, in meiner damaligen Welt, ich kann es heute sehen den Unterschied. Das stimmte mich positiv und ich bekomme doch so mein Selbstwertgefühl zurück , bzw. entwickle endlich mal eins , und ohne irgendwas darstellen zu wollen , geschweige müssen … nein ich kann ganz ich selbst sein und das tut nicht weh… eher im Gegenteil , merke Veränderungen auch bei anderen Menschen , die irgendwie ehrlicher zu mir sind. So das wollte ich einfach mal los werden.

2 Tage und den Rest von heute dann erstmal Urlaub.🌞

Da macht das Bergfest nach dem Training heute Abend gleich doppelt Spaß ! 😉 @ Jacky

Seit alle gegrüßt

André

Andre12:
Moin,

bereits die 3. Arbeitswoche nachdem Urlaub zu fassen...seufz .
Gestern war ich wieder bei meiner neuem SHG, die jetzt auch wirklich regelmäßig alle 14 Tage stattzufinden scheint.  Bin relativ lustlos, oder besser gedankenlos hingefahren, dennoch ist es für mich ein wichtiger Termin den ich einhalte und mich darauf einlasse , wenn auch viel Geplänkel, nehme ich  was mit oder es werden einfache Dinge in Erinnerung gerufen, die mich in meiner Achtsamkeit bestärken bzw. mich sensibilisieren. ( Emotionen,  eigne Verhaltensweisen/strukturen, zwischenmenschliche Beziehungen)  Gerade die Schilderungen von konkreten Situationen helfen mir, und sind dann für mich reeller. Durch das Thema von gestern  nahm ich für mich mit, dass ich es nicht jedem Recht machen kann. Klar weiß ich das schon lange, das recht machen kann  das Erfüllen eines Wunsches von jdm anderen sein  oder das eigne tun, um Erwartungshaltungen von anderen zu erfüllen, aber eben auch durch das tun oder nicht tun von Dingen um andere zu schützen, ohne auf seine eignen Werte zu achten,  genau diese Ehrlichkeit zu sich selbst und dann nach außen lasse ich von Zeit zu Zeit außer Acht.  Wenn es dann zu Konfrontationen kommt, sich denen zu stellen und eben nicht den "leichteren" Weg zu gehen und  allen das sagen, was sie hören wollen, egal ob ich auch so denke oder nicht. Am Ende des Tages fällt es mir dann doch wieder auf die Füße und ich fühle mich schlecht und weiß gar nicht warum. So war es bei mir früher sehr oft. Klar werde ich nicht immer tun und lassen was ich will, es kommt ja immer auf die Situation (beruflich, privat ) an. Mein Verhalten mir bewußt zu sein,  und nicht im Unterbewusstsein zu handeln, um irgendwelche Dinge zu erfüllen oder um schlichtweg andere Menschen deren Meinungen und Handlungen  zu manipulieren. Ich habe oft impulsiv gehandelt, alles um "gesehen " zu werden, später um das "Zocken" zu verstecken..... das ist mir ja alles seit kleinauf in Fleisch und Blut übergegangen. Deswegen ist das Forum, SHG aber auch eine ständige Selbstreflexion so wichtig für mich.
Warum ich mich beim ersten Besuch der SHG nicht so gut fühlte, wütend machte war  u.a. dem geschuldet, dass in dem Ort meine Hallen sind, ich früher oft vor der damaligen SHG da war oder nach der SHG direkt hingefahren bin, dass machte mir angst, denke aber auch das ich den Spiegel den ich dann klar vor Augen habe, nicht sehen mag und natürlich mein "selbst"-Vertrauen diesbezüglich nicht in den Himmel gewachsen ist, ich nicht unbedingt auf andere wütend war, sondern auf mich selbst. Gestern als ich mir da drüber im klaren war,  war es auch völlig ok für mich.

Ich weiß meine Texte ähneln sich, läuft nicht mehr so in großen Schritten, es ist mühsam und eben das "feintuning" und wenn ich 2 Jahre zurückdenke und das hier lesen würde, hätte ich gedacht : seine Sorgen möchte ich haben. ;)
Denn heute bin ich :

18 Monate spielfrei
neue tolles Haushälfte ( gemietet)
komplett neu eingerichtet
Kühlschrank voll
Erfülle mir monetäre Wünsche
Muss nicht Lügen oder was verheimlichen und  ich tue es auch nicht
Habe kein Suchtmittelproblem, das mich im Kreis rennen läßt, nicht zur Ruhe kommen läßt
Keine Schulden
Kann jeden ins Gesicht schauen
Kann mir ins Gesicht schauen
Kann stolz sein
Bin eine verlässliche Stütze in allen Bereichen für meine Tochter
Bekomme  Respekt und Anerkennung und nehme diese auch an
Bin mit Freunden/Kumpels unterwegs
Schäme mich nicht für was
Stehe zu meiner Sucht, nehme sie an

Habe garantiert noch zig Dinge nicht erwähnt, weil sie mir gerade nicht einfallen oder weil sie schon normal geworden sind.... wie geil ist das denn  :)


Also schönen Mittwoch für Euch

@Jacky (Mittwoch)


André


Jacky1:
Hallo Andrè,

Deine Beiträge hier waren immer absolut wertig, ich mag sie sehr.
Klasse wie Du dich damit auseinander setzt, mit Dir selbst und darüber hier berichtest.

Zitat:
"Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit."

Doch nicht bei Dir, Du hast aus einer to do Liste erreichte Ziele gemacht.
Erinnerst dich wie es früher war, dies macht alles noch greifbarer.

Stolz bin ich auf dich und klopfe auf Deine Schulter.
Einen tollen Weg den Du gegangen bist, ein gutes Leben.
So soll es nun auch bleiben.

Grüß Dich       

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