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Imhotep:
3. Tag spielfrei

So wieder in der neuen Heimat eingetroffen, wobei die letzten drei Tage sehr ereignisreich und fordernd, aber auch schoen in der Nachbetrachtung. Hatte mir für gestern die Moeglichkeit des Wettens vor dem besagten Sonntag für Dienstag eingeräumt gehabt und diese Moeglichkeit auch weiters abgewogen, als reine Moeglichkeit des Zeitvertriebs. Daher wollte ich zuerst gestern eben gezielt in ein Museum, um den Tag dann doch gammelnd zu verbringen. Allein der Gedanke hieran birgt eine Verlogenheit in sich, die eben auch schmerzt..
Aber es ist auch der Punkt, dass man als Wesen etwas zu entsprechen scheint, worüber das Umfeld einen auch ein Stück weit bewundert, aber wenn das Sein dem Schein widerspricht...einzig vielleicht die abgekauten Fingernägel als Widerspruch. Meine Eltern wissen beide um den Umstand, meiner Mutter habe ich es gar mal gestanden, in therapeutischen Gesprächen mich begeben zu haben. mein Vater ja als Selbstbetroffener weiss um mein Wetten ebenso, er hatte mir mal vehement von abgeraten, als ich seitens eines Wettanbieters angeschrieben worden war, aber selbst nicht aufgehört..
Dieses Geständnis gegenüber meiner Mutter ist zwei Jahre her, sie sagte damals nur dieses drauf, dass sie sich vorstellen könnte, wie ich in der Gesprächstherapie aufblühen würde, da ich von Natur aus gerne rede ;-) und dieses danach hielt 6 Monate..wettete danach sogar wiederholt mit ihrem Handy, da ich in meiner alten heimat kein Internet besitze und löschte jedesmal die history. Man verrät alles, was einem recht und teuer und dann letzten Herbst bis dieses Frühjahr, die Relegationsspiele und die Miniwette, die verloren ging. War da einfach gegen Hamburg gewesen und wollte dieses wettechnisch untermauern. Sobald ich nach Pausen wieder mit Wetten begann, wurde es umso excessiver geführt, als ob ich etwas nachzuholen hätte. Blicke ich die Sache mit dem Rauchen rückwirkend an, hatte ich auch wiederholt aufzuhören versucht, aber irgendwie weiss ich noch heute, nur eine Zigarette und ich rauche wieder packungsweise, daher nicht mal eine Genusszigarette, rein nichts... aber wie las ich neulich beim Querlesen, die Energie, die man gegenüber einer Sucht aufzubringen hat, fehlt einem bei der nächstbesten Genussgelegenheit und so ergibt man sich leichterhand in diese. Dass das Wetten einem höchstselbst schadet, ist zwar offensichtlich, wird aber ausgespart. Mit Geld funktioniert ja schliesslich unsere gesamte Gesellschaft. https://www.youtube.com/watch?v=ao8L-0nSYzg Addiction, dass Ratten Heroinwasser ablehnen, sobald sie in einer rattenfreundlichen Atmosphäre leben. Der Hintergrund etwa auch hier nachzulesen. https://www.summitbehavioralhealth.com/blog/overview-rat-park-addiction-study/ Habe nachher zwei Nachtschichten vor mir, schlafen haette ich heute nachmittag nicht mehr gekonnt, daher eben mir was Gutes zu essen gemacht und eben dieses Post als Tagebuch im Hinterkopf gehabt.
Hatte damals in der therapeutischen Begleitung eben auch Tagebuch geführt.
Bekam gerade die Rückmeldung seitens eines befreundeten Geistes, dass wir alsbald mal wieder etwas Kunstvolles als Austausch vertun könnten. Klingt nicht schlecht. Jetzt wie gesagt zwei Nachtschichten und hierauf 3 Tage frei. Mal sehen, was sich hieraus jeweilig erreichen laesst. Aber dieses Instrumentarium hier als Tagebuch führen zu können, gefällt durchaus ;-)
PS. ein Fingernagel hat heute dran glauebn duerfen, nundenn, so ehrlich wie noetig versuch ich mal, dieses hier anzugehen.. in kleinen Schritten den grossen Schritt wagen..

Imhotep:
Tag vier:
Komme gerade von der Nachtschicht, sie war eigenartig entspannd fordernd. Alles irgendwie gedeichselt, hab mir hierauf noch nen Kaffee in nem Café vergoennt und die Welt um mich herum beobachtet. Aus Neugierde heraus, so kam ich dann in ein Gespräch mit einem weissen Schäferhundbesitzer. hatte erst unlängst gelesen, dass abstehende Ohren ein Sinnbild wären für nicht domestizierbare Hunderassen, sprich Wölfe, aber der Besitzer meinte dann doch, dass Schäferhunde im allgemeinen bei dieser Regel dann doch außen vor seien. Sein Exemplar hate gar ein halbes Knickohr, laut google keine Seltenheit. Im Grunde fällt mir dieses nur so auf, da ich mich doch auch zwingen muss, mich nicht an Gedanken wie die NBA zu verlieren. Hatte über die Jahre eine Affinität zu eben dieser Spielart ausgebildet. Es gibt nur zwei Lösungen, aber 50% Wahrscheinlichkeit ist auch nicht wirkliche dolle, objektiv betrachtet. Vor allen Dingen, ob meines sonstigen Jobs, bzw Weltansichten, supporte ich ja naturgemaess die Schwächeren nur da brech ich komplett mit meinem Ich und das über Jahre hinweg. Fast 16 Jahre, in den therapeutischen Gesprächen gab es damals einen Gesprächsansatz, wonach ich dieser Zeit trotzdem dankbar sein sollte. Diese Dankbarkeit hat mich aber vermutlich auch wieder reingetrieben. Es hängt also auch von der Interpretation dessen ab..
Was mir hier so wunderbarst gefällt, diese Ehrlichkeit getreu Wilde:"Der Mensch ist am wenigsten er selbst, wenn er für sich selbst spricht. Gib ihm eine Maske und er wird dir die Wahrheit sagen."
Und ich erlaube mir jetzt in die Horizontale zu gehen, zuvor noch meine Mitbewohner zu füttern und hiernach zusehen, was ich heute noch anzustellen vermag. 
Euch allen einen feinen Donnerstag ;-)

Imhotep:
6.Tag, überraschend gestern Nachmittag erfahren, dass ich nochmals den Fernbus frequentiere. Die Nachtschicht vorgestern ging vermutlich auch daher chilliger von sich, da ich nicht auf Ergebnisticker musste. Einzig mal auf den Videotext geglickt, und geschaut, was sich im Sportbereich tut, aber auch da keinen Ergebnisticker eines Sportanbieters.. Brauchte aber auch nen klaren Kopf wegen Ungereimtheiten die Arbeit betreffend. Aber alles beinhaltete eine ruhige Grundhaltung mit der sämtliche Gegebenheiten zumindest annehmbarer sind als sie es wären, wenn man grundangespannt ist. Heute Kopfschmerzen aber an sich zuversichtlich, bin mit mir im Reinen bzw. im reinerwerden und auf zusätzlichen  Schmutz mag ich da gerne verzichten..

Imhotep:
7.Tag, die wöchentliche biblische Vollendung. Hier wird ja geflissentlich  auch der Mehrwert von Zitaten zum Besten gegeben. ?Einen Wahn verlieren macht weiser als eine Wahrheit finden.? (Ludwig Börne) oder auch Wilde: "In all matters of opinion, our adversaries are insane." Die Wettanbieter sind beileibe nicht insane, ganz sicher auch nicht altruistisch oder zumindest humanistisch geprägt. Aber den Wahn der monetären Bereicherung en Passant loszuwerden, get rid of it, wie es Tennesse in seiner Wahlsprache ausgedrückt hätte, lässt diesen sogleich zu Worte kommen.
Tennesse Williams ?If I got rid of my demons, I?d lose my angels.? Es gibt keinen Fluch ohne Segen, no curse without blessing ist die Erkenntnis meines Daseins. bzw. man kann nur Teil eines anderen Lebens werden, wenn man selbiges bereits besitzt. Habe damals sogar meine Verlobte in den Wind geschossen, um mein Innerstes, das Wetten, nicht loszuwerden. Schnee von gestern, es gab auch sonstige Diskrepanzen. Fehlende Augenhöhe aber auch Ehrlichkeitsdefizite. Primär von mir, dass weiß ich schon. Nuja, trotzdem hätte sich sonst mein jetziges Leben nicht ausbilden können incl. vorhandener Ecken und Kanten. Aber unter diesen leide ich mehr, als dass ich wenigen Nutzen daraus ziehe.. Natürlich lernt man mit den Unzulänglichkeiten zu existieren, aber Zufriedenheit schafft es mitnichten.

Imhotep:
8.Tag spielfrei, bin frueher losgefahren. Moechte Heute noch die Vorbereitung fuer die Fortbildung nae Woche abschliessen, Kaefig meiner gefiederten Mitbewohner reinigen und endlich mal wieder Joggen gehe. wobei, die neue Heimat versinkt gerade im Nebel, demnach zumindest Kaefig und Fortbildung ;) PS: Nebel doch wieder weg ;)

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