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Autor Thema: Ehemann Spielsüchtig, bevorstehende Therapie, gemeinsame Kinder

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K
Hallo zusammen,

Ich bin neu hier und möchte kurz etwas zur Vorgeschichte erzählen bevor ich zum eigentlichen Thema komme  :)

Mein Mann und ich sind vor 7 Jahren ein Paar geworden. Zu der Zeit wusste ich natürlich nichts von seiner Spielsucht. Am Anfang waren wir sehr glücklich und ich wurde schnell ungeplant Schwanger. Kurz nachdem wir erfahren haben das ich Schwanger bin habe ich auch erfahren das er spielt. Allerdings hatte ich vorher noch nie wirklich was von Spielsucht gehört und wusste somit auch nicht das er wirklich süchtig ist. Es verging also nochmal einige Zeit bis MIR bewusst wurde das sein Verhalten und das Spielen nicht normal sein kann. Er wollte es nicht einsehen und war der Meinung er hätte es unter Kontrolle und könnte jederzeit aufhören. Von Zeit zu Zeit kamen immer mehr lügen etc. So z.B. meinte er immer er sei auf der Arbeit doch in Wahrheit saß er am Automaten oder er hat sich mit mir gestritten um dann im Streit einfach fahren zu können und zu spielen. Geld war natürlich auch nie vorhanden. Aber ich habe bzw. liebe ihn und außerdem erwarten wir doch ein gemeinsames Kind. Naja das Kind kam dann auf die Welt aber geändert hat sich erstmal nichts. Nach einiger Zeit meinte er das er es eingesehen hat und er zu einer Beratung gehen wolle, was er auch tat. So kam es das er erstmal aufgehört hat (hat er wirklich aufgehört? ich bin mir nicht sicher. Er war auch nur zweimal bei der Beratung und hat zu dem Zeitpunkt keine Therapie gemacht). Er hatte eine neue Arbeit zu der er Regelmäßig ging und seitdem ist er nie wieder im Streit weggefahren. Er hat also von Anfang 2017 bis Ende 2019 augenscheinlich aufgehört zu spielen. In dieser Zeit haben wir geheiratet und ein zweites Kind bekommen. Ende 2019 gingen dann plötzlich merkwürdige Geldbeträge vom Konto ab. Es kam raus das er wieder spielt aber dieses mal über Onlineseiten, dieses mal mit noch höheren Geldbeträgen. Anfang 2020 hat er mit einer ambulanten Therapie angefangen die er Mitte 2020 abgebrochen hat (weil er sich nicht mit der Therapeutin verstanden hat). Augenscheinlich war erstmal alles soweit ok bis eben der große Knall kam. Er möchte jetzt in eine stationäre Therapie gehen bzw. eine Kombitherapie starten. Also waren wir wieder bei einer Beratungsstelle und haben uns eine passende Klinik ausgesucht. Den Antrag dafür haben wir schon abgegeben und warten nun also auf die Bestätigung und wann es denn nun losgeht. Das soll ca in 6-8 Wochen sein.

Nun zu meiner eigentlichen Frage: Wie oben bereits erwähnt haben wir zwei gemeinsame Kinder (Kind 1 wird im August 6 & Kind 2 wird im Juni 3) und leben alle zusammen. Mein Mann ist ein super Vater der so ziemlich alles für seine Kinder macht. Die drei sind ein wirklich gutes Team und mein Mann nimmt aktiv an der Kindererziehung teil.

Somit kann ich davon ausgehen das unsere Kinder ihren Vater sehr vermissen werden wenn er nun 6 Wochen in einer Klinik ist.
Was erzähle ich meinen Kindern wo der Papa ist und was er dort macht? Evtl. war ja jemand schonmal in der selben Situation hier? Gerade die fast 6 Jährige wird wissen wollen wo ihr Vater plötzlich ist. Ich denke mit 6 Jahren versteht sie ja doch schon einiges.

Ich freue mich auf Antworten und wünsche allen einen schönen Tag :)
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Hallo Katie,

Willkommen hier bei uns im Forum, schön, dass du geschrieben hast.

Ich selbst bin auch Spieler, hatte zu der Zeit, wo ich den Enschluss gefasst hatte, abstinent zu werden, ebenfalls eine Frau und 2 kleine Kinder. Ein liebevoller Vater und Ehemann war ich ebenfalls, wenn ich gerade mal nicht gespielt habe.
An eurer andauernden Situation siehst du ja selbst, dass es nicht damit getan ist, eine Therapie oder Beratungsstelle aufzusuchen. Es muss ein komlettes Umdenken bei deinem Mann stattfinden, er muss zutiefst innerlich den Entschluss gefasst haben, mit dem Spielen zu brechen. Ob dies bei deinem Mann nun der Fall ist, wage ich zu bezweifeln, allerdings ist dies "von außen" sehr schwer sichtbar.
Der Weg in die ABstinenz ist ein Weg voller Hindernisse und Wegzweigungen, die einen von richtigen Weg abbringen können. Ich bin nun seit fast 10 Jahren spielfrei, muss allerdings noch heute sehr gut auf mich achtgeben. Wir haben mittlerweile 3 Kinder und sind eine glückliche Familie geworden, doch bei einer vielzahl der Fälle die ich aus Foren, Selbsthilfegruppen und im Privaten kenengelernt habe, ist dies leider nicht der Fall. Wenn keine Besserung eintritt, ist eine Trennung, gerade für den Angehörigen, der weitaus bessere Weg.
Du solltest gut überlegen, wieviele Chancen du ihm noch geben möchtest und dann auch irgendwann deine Konsequenzen ziehen, nichts ist schlimmer für dich un deine Kinder wie das Zusammenleben eines nassen Spielers.
Deinen Kindern kannst du ruhig erzählen, dass Vater krank ist und sich behandeln lassen muss, daran ist nichts verwerfliches....

Grüße,
aT
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Hallo amTiefpunkt,

vielen Dank für deine Antwort.

Leider weiß ich auch nicht zu 100% wie ernst er es meint. Ich kann nur sagen das er sich in der Vergangenheit immer dagegen gewehrt hat eine Stationäre Therapie zu machen. Er wollte es nie weil er dann solange auf der Arbeit fehlt und die Firma es mehr oder weniger mitbekommen würde das er ein Spielsucht Problem hat. Daher hat er dann mit der Ambulanten Therapie angefangen, die er nach 6 Monaten abbrach. Leider hat er danach aber nicht aufgehört sondern wieder neue Schulden gemacht. Das kam dann natürlich nach einiger Zeit raus und ich meinte das es so nicht mehr weiter geht. Wir haben zwar getrennte Konten und an mein Konto kommt er nicht dran (war er auch noch nie), aber dennoch muss ich mich und die Kinder schützen. Eben auch finanziell. Vom emotionalen mal ganz zu Schweigen. Naja er meinte dann direkt von sich aus das er eben in stationäre Behandlung gehen möchte (was mich sehr gewundert hat. Bisher hat er sich ja immer dagegen gesträubt) und hat sich dann auch direkt darum gekümmert (was ich auch überraschend fande bisher hat er immer sehr lange gebraucht um mal einen Termin zu machen). Bei dem Termin wo wir den Antrag ausgefüllt und abgegeben haben war ich dabei. Ich bin mir nicht sicher ob das nicht schonmal ein gutes Zeichen ist? Vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung???
Zumindest sind wir so verblieben das ich ihm diese Chance geben möchte. Sollte sich nach der Therapie nichts ändern sehe ich mich aber gezwungen das wir getrennte Wege gehen. Auch wenn mir dieser Schritt dann sehr schwerfällt. Ich habe erkannt das es an ihm alleine liegt und er es wollen muss. Die Erkenntnis war nicht leicht da er wirklich ein liebevoller Vater und Ehemann ist.... Ich kann nur hoffen das er die Chance ergreift und die stationäre Therapie wirklich sinnvoll nutzt.

Ja wir werden sagen das er Krank ist. Aber wenn sie Fragen was Papa denn hat? Wie erklärt man so etwas. Das bereitet mir aktuell noch Sorgen. Ich hab auch noch gar keine Ahnung inwiefern man dort überhaupt Kontakt aufnehmen darf. Dürfen die denn Telefonieren? Oder ist das in jeder Klinik unterschiedlich.

Liebe Grüße
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Er möchte jetzt in eine stationäre Therapie gehen bzw. eine Kombitherapie starten.

Katie .. a) er aus freien Stücken, evt. gar eigener Entscheidung oder b) "gezwungen" durch dich ?

Wenn a), dann kann dir doch gar nichts bessers passieren. Dann unterstütze ihn wo immer es geht und nicht gleich die erste Therapie muss zum Erfolg führen.

Wenn b) .. .nun ja .. alles "kann" .. nichts "muss" ... das wird dann die Zukunft zeigen.

Erstmal liest sich das sehr positiv.

Meine Kinder waren sehr geschockt, als ich sie über die Krankheit ihres Vaters augeklärt habe.
Verstehen können sie es immer noch nicht. Und die waren alle über 18 :-)

Für deine Kleinen genügt, dass Papa zur "Kur" ist ... er braucht eine  "Erholung".
Welche "Krankheit" er hat müssen sie nicht wissen, spielt keine Rolle.
Rücken, Bauchschmerzen ... Kopfschmerzen ... Wahnsinn ... Fußpilz ...  such dir doch was aus was passt ... falls gefragt wird.
"Papa kommt ja in x Wochen wieder und dann schauen wir wie es wird"

Halt die Ohren steif !

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Hey Katie,

herzlich willkommen im Forum.

Leider weiß ich auch nicht zu 100% wie ernst er es meint.

Bei mir schrillen bei deinem Beitrag einige Alarmglocken, es ist aber nur eine Perspektive durch die Infos die du geteilt hast.

Er wollte es nie weil er dann solange auf der Arbeit fehlt und die Firma es mehr oder weniger mitbekommen würde das er ein Spielsucht Problem hat.

Das stimmt so nicht, der Arbeitgeber erfährt lediglich dass eine Therapie stattfindet, aber nicht deren Grund. Klingt für mich nach einer Ausrede, gerade wenn es um das Thema stationäre Therapie geht habe ich sie schon öfter gehört. Unter anderem von mir  ;)

Daher hat er dann mit der Ambulanten Therapie angefangen, die er nach 6 Monaten abbrach. Leider hat er danach aber nicht aufgehört sondern wieder neue Schulden gemacht

In deinem vorherigen Beitrag hast du geschrieben der Grund war, dass dein Mann sich mit seiner Therapeutin nicht verstanden hat. Klingt für mich auch nach einer Ausrede. Die meisten Einrichtungen haben mehr als einen Therapeuten, falls es wirklich zum Bruch kommen sollte, gibt es im Normalfall die Möglichkeit den behandelnden Therapeuten zu wechseln.
Das habe ich in der Gruppe meiner ambulaten Therapie erlebt.

Weißt du ob dein Mann während der ambulanten Therapie gespielt hat?

Bei dem Termin wo wir den Antrag ausgefüllt und abgegeben haben war ich dabei. Ich bin mir nicht sicher ob das nicht schonmal ein gutes Zeichen ist? Vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung???

Ein Schritt in die richtige Richtung ist es alle mal, aber auch nicht mehr, da der Wille zur stationären Therapie als Reaktion auf ein "weiches" Ultimatum von dir kam (so geht es nicht weiter).
Bitte achte scharf darauf ob das Verhalten deines Mannes auch wirklich auf seine Abstinenz ausgerichtet ist und ob seine Worte zu seinen Taten passen. Falls nicht ziehe die Konsequenzen, dir und deinen Kindern zu liebe.

Falls dir etwas seltsam vorkommt oder du Rückversicherung brauchst kannst du auch jeder Zeit hier schreiben.

Wie aT schon sagte:  nichts ist schlimmer für dich un deine Kinder wie das Zusammenleben eines nassen Spielers.

Da ich kinderlos bin kann/sollte ich keine Tipps zu den Fragen geben.  :)

LG
Apa
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Wenn die meisten sich schon armseliger Kleider und Möbel schämen, wie viel mehr sollten wir uns da erst armseliger Ideen und Weltanschauungen schämen.
 
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Hallo Fred,

Danke für deine Antwort.

Ob a) oder b) kann ich nicht genau sagen. Kann mir aber vorstellen das er sich gezwungen gefühlt hat. Von einer stationären Therapie hatte ich längere Zeit nichts mehr erwähnt, weil ich ja wusste das er das eigentlich nicht möchte. Er kam von sich aus darauf. Kann mir aber vorstellen das er es auch für uns macht und nicht nur für Ihn. In meiner Antwort an amTiefpunkt hatte ich ja erwähnt das ich zu meinen Mann sagte das es so nicht mehr weitergehen kann. Es kann sein das er sich dadurch gezwungen gefühlt hat. Bei der Klinikauswahl hatten wir uns auch nocheinmal kurz unterhalten und da sagte er z.B. dass er die Therapie jetzt so oder so  machen würde auch wenn wir uns trennen würden. Aber ob das nur so daher gesagt war oder er das auch genauso meint weiß ich leider auch nicht. Würde er es wirklich so meinen fände ich das sehr positiv. Er soll es ja für sich machen und nicht für uns. Er redet halt allgemein sehr wenig über seine Gefühle was das spielen angeht. Er geht zwar offen und ehrlich damit um und sagt das er Spielsüchtig ist und alleine nicht mehr daraus kommt aber über tiefgründigere Gefühle oder Gedanken redet er nicht mit mir.


Deinen Vorschlag mit der Erholung und der Kur finde ich sehr gut  :) Ich denke so in etwa werde ich es ausdrücken.

Vielen Dank für deinen tollen Tipp.
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Hallo Apathetic,

vielen Dank auch für deine Antwort  :)

Für mich ist es immer schwer einzuschätzen was eine Ausrede ist oder was er ernst meint. Mit der Arbeit habe ich ihm das tatsächlich geglaubt. Es ist seine erste Arbeitsstelle die er sehr ernst nimmt und wo er gerne arbeitet. Vorher hat er seine Arbeit immer sehr schnell verloren weil er nicht regelmäßig hingegangen ist. Dort arbeitet er jetzt aber immerhin seid 4 Jahren und geht dort regelmäßig hin. Das kann aber natürlich auch daran liegen das er nun online spielt und nicht mehr in der Spielhalle.

Nein, während der Ambulanten Therapie hat er nicht gespielt. Er war auch immer dort gewesen wenn er einen Termin hatte. Wir hatten ausgemacht das sie mich kontaktieren können wenn er nicht zum Termin geht und ich war auch einmal mit da gewesen und dort war soweit alles in Ordnung. Allerdings denke ich auch das es mit der Therapeutin nicht ganz stimmt.

Das daher der Wille zur stationären Therapie kommt befürchte ich auch fast.
Wie erkennt man denn ob das Verhalten auf die Abstinenz ausgerichtet ist? Ich bin mir da nicht ganz sicher wie das gemeint ist. Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

vielen Dank. Ich werde das mit Sicherheit annehmen und noch öfter mal einiges nachfragen.

Danke für deine Antwort.
Liebe Grüße
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Wie erkennt man denn ob das Verhalten auf die Abstinenz ausgerichtet ist? Ich bin mir da nicht ganz sicher wie das gemeint ist. Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

Moin Katie,

vorab erstmal ganz toll von Dir finde ich, das Du Dich mit dem Thema Sucht beschäftigst und Deinen Mann  tatkräftig unterstützt.

Das zu Erkennen ist natürlich so eine Sache, ich denke wenn er ehrlich und aufrichtig zu Dir ist, spürst Du das. Deine Fragen ( über die Sucht) versucht ehrlich zu beantworten, das ist für Ihn auch schwer da er vieles wahrscheinlich selbst nicht versteht und das dann schwer zu erklären ist. Aber ein rum-ge-eiere, ein Ausweichen zum Thema wann zuletzt gespielt usw. ein winden wie ein Aal, nach Ausreden suchen warum, wieso es nicht geht (Therapeut ,Arbeitgeber) sind keine schönen Anzeichen. Ich habe nachdem ich zur Suchtberatung gegangen bin, bis zum letzten Tag vor meiner stationären Therapie gespielt. Weil da wird mir ja geholfen...... anschliessend nach 6 Wochen auch wieder....  Also er sollte ins tun kommen, jetzt sofort und das wirst Du merken.  Meine Ex-Partnerin hätte da nicht viel bei machen können. Sie hätte nur warten können und hoffen das ich es schaffe.  Ich weiß nur noch das sie mir immer sagte: " André irgendwas stimmt doch nicht, ich spüre das im Bauch. " Recht hat sie gehabt.....  Heute bin ich abstinent für uns war es aber zu spät. Besser kann ich es leider nicht erklären.

Lieben Gruß

André
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Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….
 
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Hallo Andre12,

vielen Dank für deine Antwort.

Hm, ja. Das er vieles selbst nicht versteht und deswegen keine Antwort hat kann ich nachvollziehen. Ich wüsste nur zu gerne was in seinem Kopf vorgeht.....

Ja so war es bisher meistens. Er wollte sich nach der ambulanten Therapie einen neuen Therapeut suchen und ständig kamen andere Ausreden wieso er dort nicht angerufen hat um einen Termin zu machen. Er sollte mir den Kontostand seiner Kreditkarte zeigen aber ständig kamen andere Ausreden wieso das nicht funktioniert. Davon kann ich einiges auszählen.

Dennoch habe ich aktuell das Gefühl das er aufrichtig ist. Wie ich vorhin schon erwähnt hatte kam dann vor einigen Wochen der große Knall. Evtl sowas wie sein Tiefpunkt? Ich weiß es nicht genau. Ich denke ich erzähle mal von der Situation. Wir haben zwar getrennte Konten aber ich kann dauerhaft auf sein Konto sehen wenn ich das möchte (er hat mir die App auf das Handy gemacht). Trotzdem hat er sich vor ca 1- 1 1/2 Jahren eine Kreditkarte gemacht um eben so an Geld zu kommen ohne das ich davon was merke. Das kam raus. Nach einiger Zeit war er der Meinung das er umschulden möchte was er dann auch tat. Dazu muss ich gestehen das ich es aufgegeben habe immer gegen seine unlogischen Ideen anzukämpfen. Ich habe ihm zwar erklärt das es keinen Sinn macht das Geld umzuschulden solange er noch nicht mit der Sucht zurecht kommt, aber er war der Meinung das sei der richtige Weg. Also hat er es auch getan. Naja die besagte Kreditkarte hat er dann wieder komplett ins Minus gezogen. Natürlich wusste ich davon nichts. Aber auch das kam raus.

So das war dann der Zeitpunkt an dem sich anscheinend was geändert hat (oder ist das nur show...?). Das war an einem Freitag. Montags hat er direkt bei der Beratungsstelle angerufen und einen Termin für den nächsten Montag bekommen. Am selben Tag hatte er auch in der Klinik angerufen die er sich ausgesucht hat. Also hatte er eine Woche Zeit den Antrag fertig zu machen und zum Arzt zu gehen um dort einen Zettel auszufüllen. Am Termin hatte er alles fertig sodass der Antrag direkt eingereicht werden konnte. Das fand ich schon gut, weil vorher wie gesagt immer und immer wieder ausreden kamen. Diesesmal halt nicht. Er hat sich wirklich ins Zeug gelegt. Eben kam er von der Arbeit und erzählte das er es seinem Chef erzählt hat das er bald einige Wochen weg sein werde. Er hat wohl sogar mit dem Chef über die Spielsucht geredet. Der Chef hat es total super aufgenommen und meinte das die Gesundheit vorgeht. Was innerlich in meinen Mann vorgeht kann ich aber nicht sagen.

Ich hoffe einfach das es Anzeichen sind das er nun wirklich anfängt zu kämpfen. Aber wissen kann ich es ja leider nicht. Nach allem was passiert ist fällt es schwer überhaupt was zu glauben.
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Taro

Moin Katie,

ob es Dein Mann ernst meint oder nicht kann ein außen stehender nicht beurteilen.
Als Spieler habe ich mich immer wieder gewunden, bis nichts mehr ging. Wo dieser Punkt ist kann auch immer nur der Spieler selbst beurteilen und ist sehr individuell.
Wenn er in Therapie geht, und Du Ihn begleiten willst. Dann ist es sicher eine gute Idee Ihm vertrauen zu schenken. Ich bin grundsätzlich gegen jede Form von Kontrolle, weil ein Spieler der spielen will tut alles diese Kontrollen zu umgehen. Du reist Dich auf und bekommst immer neue Lügen aufgetischt.
André hat es gut erklärt, wenn er wieder spielt wirst Du das spüren. Du darfst Dein Gefühl trauen es braucht keinen "Gerichtsfesten" Beweis. Wenn er nach der Therapie sich weiter ernsthaft um seine Sucht kümmert, und er spielfrei ist, dann wirst Du auch das deutlich merken auch da braucht es keine Kontrolle. Das Vertrauen wird im Laufe der Zeit ganz von allein zurück kommen.
Die Auswirkungen auf Kinder bei einem Spielsüchtigen Elternteil sind imens. Kinder habe ganz feine Antennen, spüren das da etwas nicht stimmt, können das aber nicht einordnen. Daher bist Du gefordert, wenn nötig konsequent zu handeln.
Wünsch Dir viel Erfolg.

Taro
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Hallo @Harald,

Na das er deswegen gekündigt wird wollen wir mal nicht hoffen und davon gehe ich nicht aus. Der Betrieb ist nicht direkt locker aber er ist halt klein und familiär. Da mache ich mir keine Gedanken. Ich finde das sogar irgendwie gut von meinen Mann. Hatte ja erwähnt das er sich bisher vor vielen Sachen gedrückt hat bezüglich ambulanter und stationärer Therapie. Das er jetzt alles so selbstständig regelt finde ich gut, dass zeigt zumindest das er sich auf die Therapie einlässt - ob wegen mir oder nicht das wird die zeit dann wohl zeigen...... Ob er es seinen Chef sagt oder nicht hat er selbst so entschieden. Er fühlt sich damit besser und das finde ich in Ordnung.

Das er von 2017-2019 nicht gespielt hat glaube ich im nachhinein auch nicht unbedingt. Aber vermutlich dann doch deutlich weniger. Zumindest finanziell ist mir nichts aufgefallen. 2018 hatte ich die Finanzen sehr stark im Blick. Aber nicht zum kontrollieren (bin ja davon ausgegangen das er nicht spielt), sondern einfach weil wir dort ein Haus gekauft haben und mir ist da nichts aufgefallen. Aber das heißt ja nichts wie ich mittlerweile mehrfach feststellen konnte.

Ja ich denke das er wirklich aufhören will und es kein Alibi ist! Einfach weil er es dieses mal nicht schleifen lässt. Es ist für die Klinik alles geklärt (ich gehe ja auch noch arbeiten. In der Zeit passt er normalerweise auf die Kinder auf. Geht dann ja nicht). Er redet auch etwas mehr. Kann es auch nicht genau erklären aber vom Gefühl her denke ich schon das er aufhören will. Was ich mich da eher Frage ist, ob ihm bewusst ist was da auf ihn zukommt. Habe manchmal das Gefühl das er denkt das nach der Klinik alles besser ist. Das ihm nicht bewusst ist was für eine Arbeit auf ihn zukommt. Aber auch das wird die Zeit am Ende zeigen.



@Taro,
Ja das kenne ich ja auch zu gut von ihm. Nie um eine Ausrede verlegen. Ja das kann ich bestätigen. Ich kontrolliere ihn mittlerweile tatsächlich relativ wenig (zumindest im gegensatz zu früher). Einfach weil es mir selbst nicht gut tut. Klar manche Sachen müssen sein. Ich habe freien Einsicht auf sein Konto. Aber ich denke das ist in einer Familie etwas ganz normales. Allerdings schaue ich da nur noch sehr selten rein. Ich denke das ich mich da einfach schon ein Stück distanziert habe. Den Anblick seines Kontostands ist halt nicht so angenehm. Daher schaue ich da nur rein wenn ich wirklich muss. Sein Handy oder so kontrolliere ich gar nicht. Es ist mir einfach zu blöd. Am Ende ist es sowieso keine Arbeit sämtliche Seiten zu löschen.

Auf sein Gefühl zu hören ist manchmal gar nicht so einfach finde ich. Aber ich werde daran arbeiten. Sowieso möchte ich die Zeit in der er in der Klinik ist auch an mir "Arbeiten". Das es mir wieder besser geht. Ich habe mich die Tage mal etwas über die CO-Abhängigkeit auseinander gesetzt. Damit werde ich mich noch intensiver befassen. Denn auch wenn ich ihn nicht übermäßig viel kontrolliere ist die Sucht ständig präsent. Als Beispiel: Ich muss immer sehen das genug Geld für die Kinder und mich zum leben bleibt etc.
Sowas kann über die Jahre ja auch extrem schlauchen. Die ständigen Gespräche und so weiter.

Sollte ich merken das er es nicht ernst meint dann bleibt mir nichts anderes übrig wie konsequent zu handeln. Leider. Auch wenn man das nicht wahrhaben will. Es ist einfach so schadet. Er ist ja eigentlich so ein liebevoller Mensch.

Liebe Grüße
Katie

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Sollte ich merken das er es nicht ernst meint dann bleibt mir nichts anderes übrig wie konsequent zu handeln. Leider. Auch wenn man das nicht wahrhaben will. Es ist einfach so schadet. Er ist ja eigentlich so ein liebevoller Mensch.


Hallo Katie,

genau das würde ich ihm auch so sagen bzw. verdeutlichen. Ich würde Ihm auch klar machen, wie wichtig er Dir ist, aber das er Dich in Sachen reinzieht , wo Du nichts für kannst, geschweige Eure Kinder. Das es Dich belastet und damit Eure ganze Familie. Reicht Dir das, dass er so liebevoll mit Euren Kindern umgeht ?, Du aber ALLEINE dafür verantwortlich bist, das Eure Kinder was zum Essen oder anzuziehen haben?  Auch hier stiehlt er sich aus seiner Verantwortung und sage Ihm was er Dir/Euch damit antut. Was soll passieren wenn beide Elternteile ausfallen, wenn Dich das so belastet das Du nicht mehr kannst ?  Mache ihm klipp und klar  was auf dem Spiel steht, zeige Ihm aber trotzdem das Du zu ihm stehst und bereit bist mit ihm diesen harten und schwierigen Weg zu gehen, überlege Dir Deine Worte und sei konsequent.
Es ist ein schwieriges Unterfangen, und wie gesagt ich weiß nicht was meine Ex- Partnerin hätte tun können. Ich hoffe für Euch er setzt sich in Bewegung und er ist bereit und in der Lage seine "Dämonen" oder whatever zu sehen und zu erkennen um aufrichtig langfristig spielfrei bleiben zu können.

Alles Gute für Euch !

LG

André


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« Letzte Änderung: 25.05.2021 14:04:39 von Andre12 »
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Hallo Katie,

kam die Antragsbestätigung für die Therapie bereits? Wann geht es los? Wie geht es dir mittlerweile?

Grüße,

aT
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Hallo am Tiefpunkt,

Gestern kam endlich die Antragsbestätigung. Ich weiß nicht wie die Bestätigungen sonst so aussehen, aber es wurden 12 Wochen stationäre Therapie und 12 Monate ambulante Therapie genehmigt. Eigentlich hatten wir aber nur 6 Wochen stationäre Therapie beantragt um dann im Anschluss mit der ambulanten weiter zu machen (so war das mit unserer Beraterin, die sich um den Antrag gekümmert hat, abgesprochen). Sie meinte eben auch das jede Klinik eine teilstationäre Therapie anbietet und sie hatte im Vorfeld auch mit der Klinik telefoniert (mein Mann hatte ja auch vorher mit denen telefoniert). Naja mein Mann hat dann direkt in der Klinik angerufen um zu fragen ob denen der Antrag schon vorliegt und die was zum Eintrittstermin sagen können. Die meinten aber das die noch nichts vorliegen haben und er soll morgen nochmal anrufen. Das hat er heute auch getan. Die Dame meinte nun das er 12 Wochen machen müsste. Unabhängig davon was unsere Beraterin gesagt hat. Leider ist unsere Beraterin im Urlaub und nicht zu erreichen. Wir hatten uns extra für eine teilstationäre Therapie entschieden damit eben nicht 12 Wochen in der Klinik ist. Ich meine so wurde es uns auch empfohlen. Deswegen verstehe ich gerade nicht wieso es jetzt so ist.

Ich bin gerade etwas überfordert. Die meinten er könnte entweder in 3 Wochen, 5 Wochen oder Anfang September anfangen. Uns solle aber klar sein das wenn er in 3 oder 5 Wochen anfängt er definitiv nicht bei der Einschulung seines Kindes dabei sein werde. Gestern hieß es noch er könnte für den Tag nachhause. Heute aber nicht mehr weil der Weg zu weit wäre. Er könnte erst nach 9 Wochen über Nacht nach Hause kommen und die 9 Wochen wären dann noch nicht erreicht. Ich meine man redet ja nicht von einem Geburtstag der jedes Jahr stattfindet..... Sondern von einer Einschulung.

Ich bin gerade sauer und traurig!!! Demnach geht es mir aktuell nicht so gut. Aber das legt sich bestimmt und wir finden eine Lösung. Nur gerade in diesem Moment ist es etwas viel. Der zweite Anruf kam ja auch erst vor einer Stunde.

ich hoffe euch allen geht es gut?
Liebe Grüße Katie
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Hallo Katie,

danke für deinen aktuellen Bericht!

Zur Therapie selber und deren (mindest) Länge kann ich dir leider nichts sagen, da ich selbst nie eine gemacht habe.
Ich denke, es ist wichtig, dass ihr, speziell dein Mann, sondiert, was aktuell das Wichtigste ist. Und ich denke, ihr werdet schnell zu der Entscheidung kommen, der der Weg in die Abstinenz deines Mannes eine sehr sehr hohe Priorität hat.
Mein Sohn wurde letztes Jahr eingeschult, es gab keine Feier, es durfte nur eine Person mit in die Turnhalle kommen und dennoch kam mein Sohn sehr gut damit klar. Für die Erwachsenen sind solche Einschnitte meist schlimmer. Zum Schuljahresbeginn durfte er 4 Wochen hin, danach war Homeschooling angesagt, er kennt nach dem ersten Schuljahr die Schule gar nicht - verkehrte Welt!
Dein Mann ist krank und diese Krankheit muss behandelt werden, damit er zukünftig damit Leben kann. Diese Behandlung sollte besser gestern gestartet sein, als heute oder morgen. So eine Therapie ist schwer planbar, sie muss eben gemacht werden und wenn er nicht bei der Einschulung dabei sein kann, dann ist dies nunmal so. Wenn ich das mal so rechne: in 3 Wochen beginn, 9 Wochen dazu, das wäre knappe 3 Monate, also Anfang September, das könnte auch zur Einschulung reichen. Zumindest bei uns in BW.
Wer weiß, was passiert, ggf bricht er die Therapie auch ab, er wäre nicht der einzige, der so einen Entschluss fasst. Wenn er die Therapie nur wegen dir macht, ist sie eh von vorne weg zum Scheitern verurteilt. Wenn dein Mann noch nicht beschlossen hat, mit der Sucht zu brechen, dann wird auch die Therapie nichts daran ändern. Das Sucht-Problem und die damit verbundene Lösung liegt nur in deinem Mann. Natürlich gibt es Hilfestellungen wie Therapie, Psychologe, Familie, Freunde oder Selbsthilfegruppen, die Unterstützung geben, aber die eigentliche Arbeit, den Weg der Abstinenz zu gehen, obliegt nur ihm allleine.
Es bleibt zu Hoffen, dass er tatsächlich den richtigen Entschluss bereits gefasst hat!?
Grüße,
aT
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