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Autor Thema: Alles auf Anfang

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A
Alles auf Anfang
OP: 25.11.2020 00:25:28
Den Namen würde ich sehr gerne zum Programm machen.
Ich möchte mir die Möglichkeit zu einem Neuanfang geben und auch eine neue Abstinenzentscheidung treffen.
Passend dazu liege ich seit Sonntag mit Magen Darm flach. Mein Körper schreit auch nach Veränderung und Ruhe. Die bekommt er jetzt.
Ich habe als Mädchen mal Tagebuch geführt und viele Gedichte geschrieben. Es war schön, es hat mir gut getan.ich habe zwar die Hälfte der Texte damit verbracht mich zu entschuldigen das ich so lange nicht geschrieben habe, aber egal.
Ich möchte mir heute die Erlaubnis geben wieder näher bei mir zu sein. Mich wieder etwas wichtiger zu nehmen und für mich zu sorgen. Ich fühle mich trotz Familie sehr alleine und diese Einsamkeit kommt hauptsächlich von innen. Es fehlt der Kontakt zu mir selbst.
Die Krankheit jetzt, kommt wie gerufen, endlich mal Auszeit.
Ich werde versuchen jetzt weiterzuschlafen und morgen gesund in den Tag zu starten.

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A
Re: Alles auf Anfang
#1: 25.11.2020 18:50:06
Der Tag war schön.
Ich bin zum Glück etwas besser dran als gestern und konnte mit der Familie in den Wald spazieren gehen.
Es bedrückt mich sehr all meine Gedanken mit mir auszumachen, aber ich habe heute zumindest angesprochen das ich definitiv nach den Kontaktbeschränkungen wieder in eine Gruppe möchte.
Es kam wenig Reaktion, aber auch keine schlechte.
Es fehlt mir sehr mich mit anderen kaputten auszutauschen. Klar kann ich mit Freunden sprechen, aber es gibt Dinge die nur ein Süchtiger nachfühlen kann.
Ich bin froh über meinen Entschluss
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A
Re: Alles auf Anfang
#2: 26.11.2020 21:47:10
Heute war ein sehr schöner Tag. Ich bin krankheitsbedingt noch zuhause und konnte mit meiner Familie etwas spazieren gehen. Dabei habe ich mich so gesegnet gefühlt und konnte mich seit längerem mal wieder richtig spüren. Medeas Eintrag hat mich sehr bewegt. Der November ist für mich in diesem Jahr auch sehr schwer gewesen. Meine Mutter wäre vor ein paar Tagen 63 geworden und sie fehlt mir sehr.
Sie hat mir mein ganzes Leben lang gefehlt.
Mir ist eben nochmal deutlich geworden das mein erster Rückfall um ihren ersten Todestag, der zweite und dritte letztes und dieses Jahr im November waren. Ich denke gerade: Eigentlich gut, meine Achillesferse ferse zu kennen- blöd das ich eine habe.
Ich bin jetzt seit ein paar Tagen wieder Spielfrei. Die Wunden sind geleckt, die Scham bleibt.
Ich habe heute hier von der Möglichkeit der Sternenstunden gelesen und ich habe sehr lange mit mir gehadert mich anzuschließen, weil es mir peinlich ist. Aber es ist ein wichtiger Schritt für mich wieder ehrlich zu mir zu sein. Ich habe noch am 23.11. gespielt und es hat mich viel gekostet und ich hoffe es wird mich nicht noch mehr kosten. Ich versuche Abstand zu gewinnen. Ich habe heute frisches Geld und mein 13es bekommen aber ich verspüre keinen Suchtdruck. So war es auch die letzten beiden Male. Ein Hurrikan von 2-3 Tagen und dann wieder Ruhe. Ich möchte das nun wirklich Ruhe ist. Meine Mutter ist mein ganzes Leben lang im Dezember geistig nicht anwesend gewesen. Sie hat wirklich versucht mit allem was ging ihre Lichter auszudrehen, selbst wenn Sie sich für uns am 24 zusammengerissen hat, spätestens am Abend ist es eskaliert.
Ich weiß wie sehr Sie der Liebe ihrer Eltern hinterhergelaufen ist. Sie hat gelitten und Sie hat ihren Schmerz betäubt. Ich will es ihr nicht gleichtun.
Ich habe für mich sehr früh Weihnachten zum Fest erklärt. Ich liebe es! Besonders weil ich als Kind so viel Angst vor dieser Zeit hatte. Ich bin jetzt in der Lage mir mein Leben selbst zu gestalten und nicht mehr abhängig und ich möchte jetzt nicht im Mai und November eskalieren, jedes Jahr aufs Neue. NEIN.
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Re: Alles auf Anfang
#3: 02.01.2021 13:09:56
40 Tage sind um. Weihnachten und Silvester liegen hinter mir und ich hab oft ans Spielen gedacht.
Die freien Tage, die Unfähigkeit einfach mal nichts zu tun und zu entspannen, (das nennt man wohl Langeweile?) Haben diese Gedanken genährt.
Ich konnte standhalten, aber es war nicht so leicht wie sonst.
Die 2,5 Jahre in denen ich spielfrei war, waren anders.
Aber was nützt es mir jetzt zu vergleichen?!
Ich sehe gerade alles als Chance und bin motiviert genauso weiterzumachen.
Meine Hoffnung ist auch das es bald wieder eine Gruppe geben wird und ich wieder aktiver an meiner Sucht arbeiten kann.
Ich empfange das neue Jahr mit offenen Armen und offenem Geist und Herzen.
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A
Re: Alles auf Anfang
#4: 05.03.2021 13:32:52
Die Zeit geht momentan schnell vorbei und mit jedem Tag kommt ein Stündchen Selbstsicherheit zu mir zurück. Ans Spielen denke ich ab und zu, aber eher übers Spielen nach. Gerade fühle ich mich sicher. Seit langer Zeit merke ich wie sich mein Abstinenzwille stärkt statt abnimmt. Das macht mich glücklich. Ich muss spielfrei bleiben und diesmal dauerhaft. Ich werde sonst alles verlieren. Es ist nur eine Frage der Zeit
Und das Leben ist gerade wieder so voll und gut. Ich spüre wie ich belastbar er werde. Ich wünsche mir für mich und meine Familie die beste Version von mir zu sein. Das haben wir alle verdient.
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A
Re: Alles auf Anfang
#5: 23.03.2021 22:11:13
Was für eine anstrengende Zeit! Der Schlaf fehlt der Job ist anstrengend und langweilig zugleich. Mein Leben besteht nur noch aus Fütterung und Pampers wechseln, jedenfalls in der kurzen Zeit die mir bleibt.
Aber ich bin spielfrei, das ist etwas über das ich mich jeden Tag freue!
Zwei Monate Abstand und es fühlt sich richtig gut an.
Ich mache weiter.
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Re: Alles auf Anfang
#6: 23.03.2021 23:22:46
Hallo Allesaufanfang,

Was für eine anstrengende Zeit! Der Schlaf fehlt der Job ist anstrengend und langweilig zugleich. Mein Leben besteht nur noch aus Fütterung und Pampers wechseln, jedenfalls in der kurzen Zeit die mir bleibt.
Aber ich bin spielfrei, das ist etwas über das ich mich jeden Tag freue!
Zwei Monate Abstand und es fühlt sich richtig gut an.
Ich mache weiter.

Du wolltest doch sicherlich schreiben:
" Was für eine intensive Zeit! Bin lange wach der Job fordert mich aber leicht zugleich. Mein Leben besteht nur noch aus liebevoller Führsorge,
jedenfalls genieße ich diese kurze Zeit."

Der Rest Deines Beitrages kann ja so bleiben.  :) 

Natürlich machst Du weiter.


Grüß Dich
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Re: Alles auf Anfang
#7: 24.03.2021 06:54:57
Was für eine anstrengende Zeit! Der Schlaf fehlt der Job ist anstrengend und langweilig zugleich. Mein Leben besteht nur noch aus Fütterung und Pampers wechseln, jedenfalls in der kurzen Zeit die mir bleibt.

Jemand sagte mir ... "Sei froh ... es könnte schlimmer kommen" ...

und ich war froh ...

und es kam schlimmer  ;D ;D ;D
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Taro

Re: Alles auf Anfang
#8: 24.03.2021 10:42:28
Ein Lächeln vom Würmchen, ein festgehaltener Finger, neben den Pflichten sind soviel Momente die unersetzlich sind. Die Liebe in all seinen Formen ist der beste Ersatz für die Sucht. Und das tollste bei Kindern, es hört nie auf.

Taro
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Re: Alles auf Anfang
#9: 24.03.2021 22:28:04
Hehe.. ihr habt alle recht!! Es ist auch wunderschön und unbezahlbar. Müde bin ich trotzdem ;-)
LG an euch
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A
Alles auf Anfang
#10: 01.11.2021 13:37:03
Hallo Leute,
Danke Medea,
krass als ich gerade gemerkt habe das ich sechs Monate nicht mehr im Forum war, auch nicht in meinem Alten. Ich hatte naturgemäß viel um die Ohren und bin lange spielfrei gewesen. Lange aber nicht lange genug. Gerade bin ich zuhause, hatte eine Op und muss wohl auch noch ein paar Wochen Zuhause bleiben. Das gibt Zeit zum Denken. Ich hab länger nicht gespielt, werde aber symbolisch den Tag auf heute drehen lassen. Ich hätte nie gedacht das ich mal zu einem vom denen gehöre die den Absprung nicht dauerhaft schaffen.. in meinen Spielfreien Jahren hab ich heimlich Hochmut gespürt wenn ich von Spielern las die immer wieder oder kontrolliert oder unkontrolliert rückfällig wurden. Wobei ich rückfällig irgendwie falsch bezeichnet finde.
Ich bin jedenfalls am Leben und es geht mir meistens gut. Ich verstehe nicht warum ich zwischendurch spiele. Immer noch nicht, nach so vielen Jahren. Was will da befriedigt oder gefüllt werden. Mein Leben ist eigentlich so viel besser als ich es mir je vorgestellt habe. Ich hab sehr vieles von dem was mich glücklich macht erreichen können. Es reicht nicht. Die Frage ist und bleibt: was fehlt??
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JJ

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Alles auf Anfang
#11: 01.11.2021 16:55:24
Hallo Allesaufanfang,

kann es auch ein Stück weit Gewohnheit sein, in diese alten Muster zu fallen? Und eben Langeweile?

Ich weiß es nicht, bin ja selbst nicht spielsüchtig. Aber Schokolade esse ich auch manchmal aus Langeweile. Und auch wenn sie gerade nicht schmeckt.  ???

JJ
P.S. Hauptsache ist, Du stehst drin in der spielfrei-Tabelle. Dann ist es eben der heutige Tag!!!!!!
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Alles auf Anfang
#12: 03.11.2021 21:18:53
Hallo Allesaufanfang,

krass als ich gerade gemerkt habe das ich sechs Monate nicht mehr im Forum war, auch nicht in meinem Alten. Ich hatte naturgemäß viel um die Ohren und bin lange spielfrei gewesen. Lange aber nicht lange genug. Gerade bin ich zuhause, hatte eine Op und muss wohl auch noch ein paar Wochen Zuhause bleiben. Das gibt Zeit zum Denken. Ich hab länger nicht gespielt, werde aber symbolisch den Tag auf heute drehen lassen. Ich hätte nie gedacht das ich mal zu einem vom denen gehöre die den Absprung nicht dauerhaft schaffen.. in meinen Spielfreien Jahren hab ich heimlich Hochmut gespürt wenn ich von Spielern las die immer wieder oder kontrolliert oder unkontrolliert rückfällig wurden. Wobei ich rückfällig irgendwie falsch bezeichnet finde.
Ich bin jedenfalls am Leben und es geht mir meistens gut. Ich verstehe nicht warum ich zwischendurch spiele. Immer noch nicht, nach so vielen Jahren. Was will da befriedigt oder gefüllt werden. Mein Leben ist eigentlich so viel besser als ich es mir je vorgestellt habe. Ich hab sehr vieles von dem was mich glücklich macht erreichen können. Es reicht nicht. Die Frage ist und bleibt: was fehlt??

schön dass Du darüber geschrieben hast, schade erst einige Zeit hinterher.
Zwischendurch spielen wäre ja ein wiederholtes fortführen alter Verhaltensmuster.
Es scheint Dich ja dann "magisch" wieder dahin zu führen, obwohl im Wissen dass es alles zerstört.
Oder vielleicht doch nur... "zerstören könnte" ?

Und klar, wir schreiben hier über das pathologische Spielen.
Spielt "unsereiner" wieder wäre es nur dann leicht überraschend, nachdem er eine Abstinenzentscheidung  getroffen hätte.
Ich spiele nicht mehr, weil es mir nur schaden würde und in der Vergangenheit nur geschadet hat!
Dadurch wurde ich einst zum Lügner und habe höchste Werte  zu meinen Lieben nicht nur aufs Spiel gesetzt, sondern sie auch verraten.
Es ist viel mehr als nur zu erwarten, dass ich alles versuche um mich davon lösen zu können.
Würde es irgendwann einmal nicht mehr funktionieren, warum auch immer.
Wäre es sicherlich sinnvoller, nicht zuerst nach der Ursache zu forschen, sondern primär gegen das Suchtverlangen zu steuern.
Weil in jenem Moment der Idee, doch wieder zu spielen und es dann auch zu tun, wäre es ja eigentlich greifbar.
Welcher Makel sich wieder in den Vordergrund drängte....würde aber eh nichts verändern. 

Beim immer wiederholten Spielen bleibt doch gar kein Platz mehr, um eine Ursachenforschung zu betreiben.
Und es würde aber eh immer wieder eine Situation kommen, wo der Spielgedanke neu erweckt würde.
Liebe Allesaufanfang, ich bin kein Psychologe oder möchte behaupten dass ich es besser wüsste als irgendjemand.
Nein, ich bin in manchen Dingen so wie Du auch, ich bin nur ein Spieler!
Aber es gibt einen Unterschied, ich habe eine Entscheidung getroffen, sie ist für immer.
Und wenn sie doch einmal wieder fällt, hoffe ich sehr...jemand schreibt es mir dann auch.
Dass dies alles hier so elementar wichtig ist, dass nach jedem Rückfall es  noch konzentrierter angegangen wird.   

Sehr schön dass Du wieder und weiterhin spielfrei bleiben möchtest.
Und die Zeit läuft Dir ja nicht dabei weg, sie bliebe nur immer wieder stehen.
Wenn Du es zulässt!
Kann denn so etwas fehlen, dass es dazu führt sich wieder in diesen Schlund zu stürzen....leider ja.
Manche Dinge sind aber nicht wieder zu finden, sondern nur zu ersetzen.
Und ich weiß es aus Deinen Erzählungen hier...Dein Leben ist voll mit wertvollem "Ersatz".....im Tausch gegen Sucht. 


Grüß Dich

 


 

   
 
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A
Alles auf Anfang
#13: 06.11.2021 10:29:27
Hallo Jacky,

danke für deinen Beitrag! Zugegeben von der gewählten Zeitform nicht gleich beim erstmal zu verstehen;-)
Ich hatte diese Entscheidung auch schon für mich getroffen und dachte damals auch es sei für immer. Ich habe mich in mir selbst getäuscht. Das war und ist sehr bitter und genau deshalb ist es wichtig für mich mehr als nur abstinent zu bleiben. Das Spielen ist gestoppt, aber es wird ja wieder kommen. so lange ich nicht verstehen kann was es auslöst, dass ich meine Abstinenzentscheidung aufgebe, solange wird es eine unkontrollierte Gefahr für mich sein. Damals in der Gruppe und in der Therapie wurde auch immer gesagt es sei nicht wichtig zu verstehen, sondern die Entscheidung zählt und an der Spielfreiheit muss gearbeitet werden.. es hat für mich nicht funktioniert. Offensichtlich. Jetzt probiere ich noch einmal neue Wege und ich habe mir dazu viel Qualitätszeit für mich und meine Familie verordnet. Durch eine Op bin ich ohnehin erstmal länger krankgeschrieben. Ich freue mich auf die kommenden Wochen und Monate. Es ist gut wenn ich es zulassen kann.
Grüße an euch alle
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Alles auf Anfang
#14: 07.11.2021 16:37:55
Hallo Allesaufanfang,

ich finde es super, dass du wieder hier bist und weiter machst, Du hattest mal in einem Deiner ersten Beiträge geschrieben du fühlst Dich austherapiert, ich glaube dass es sowas nicht gibt, also nicht bei psychischen Erkrankungen, wie unterer Sucht, nur manchmal ist es einfach  seeehr schwer die richtige Therapie zu finden und auch dafür die richtigen Personen ( Einrichtungen, Therapeuten etc)
Dennoch bleib dran, such weiter, ich glaube "nur" zu sagen du willst nicht mehr spielen und mehr Qualtiätszeit mit deiner Familie verbringen wird nicht reichen auch wenn das natürlich super ist.
Ich bin jetzt seit über eine Jahr in Therapie und erst in den letzten zwei Sitzungen sind wir wirklich voran gekommen, das ist mühsame Kleinstarbeit aber es lohnt sich, es geht um Deine Gesundheit, um Dein restliches Leben in Zufriedenheit und ohne Sucht.
Von daher schreib überleg doch nochmal in Ruhe, welcher deiner Wege in die Spielfreiheit bisher am meisten geholfen haben und schaue, ob Du da ansetzen kannst?
Und ich hoffe Du bleibst hier und berichtest weiter
LG Medea
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Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.

Aristoteles
 
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