[Melek]

Ich bin neu hier und suche gleich gesinnte.
Mein Mann ist spielsüchtig oder zumindest ist er ein pathologischer Spieler.
Ich weiss einfach nicht mehr wie ich ihm gelfen kann. Er selbst sieht ein das er ein Problem hat und eigentlich möchte er es auch ändern denn er will nicht alles verlieren.  Gott sei Dank hat er noch nicht allzu viele Schulden.  Im Grunde könnte er sie in 2 Monaten abbezahlt haben. Doch er setzt sich selbst so unter Druck diese sofort bezahlen zu müssen das er weiter spielt und noch mehr Schulden macht. Ich habe ihm mehrmals gesagt das er Spielschulden nicht mit neuem spielen weg machen kann.  Doch er versucht es weiter und macht dadurch noch mehr Schulden.  Seine sucht ist soweit das er manchmal Nächte lang spielt. Dann kommt er völlig fertig nach Hause. In solchen Momenten sieht er am meisten ein das er ein Problem hat. Ich habe ihm schon Adressen besorgt an die er sich wenden kann um sich Hilfe zu suchen, jedoch fehlt die letzte Motivation dazu. Er hat schon einen ersten Grossen Schritt geschafft und hat es meiner Familie erzählt das er spielsüchtig ist. Ich war so stolz auf ihn als er das gemacht hat.  Jedoch spielt er immer noch weiter.  Ich weiss nicht mehr wie ich ihm noch helfen kann.

[amTiefpunkt]

Hallo Melek,

Willkommen hier bei uns Forum, schön, dass du geschrieben hast!

...eigentlich möchte er es auch ändern...

Ich mag solche unklaren Sätze nicht. Wo ein eigentlich ist, befindet sich meist auch ein aber. Wohin die Reise geht, bestimmt dein Mann, nicht du, Melek, er allein kann die Entscheidung treffen, ob er die Suchtausübung einstellt. Mit dieser Entscheidung geht einher, dass er sich proffesionelle Hilfe holen muss, in Form von Suchtberatung, Online Foren, Selbshilfegruppen oder einer Therapie. Die Spielsucht ist eine anerkannte, fortschreitende Krankheit, die zum Stillstand gebracht werden kann, wenn der Spieler dazu gewillt ist! Ist dies bei deinem Mann der Fall, Melek, ich bin mir da nicht so sicher!? Wenn er unbedingt aufhören möchte, würde ihm wohl kaum die Motivation fehlen, Hilfestellen anzulaufen, oder? Es ist nicht deine Aufgabe, ihm Hilfe zu besorgen, das gehört in sein Aufgabenspektrum, ohne wenn und aber. Er trägt den Schlüssel in sich, sowohl in die eine Richtung, als auch in die Entgegengesetzte!
Um weiteren Schaden einzugrenzen, wäre es nicht besser, er würde die Finanzen dir übertragen? Oder würde ihm das zu sehr sein Suchtmittel einschränken?
 

aT

[Melek]

Du hast recht, eigentlich ist ein nicht definiertes Wort das Spielraum lässt um weiter ausreden zu finden. Dieses eigentlich gehört aus dem Wortschatz eines Spielers Verbannt. Das Problem wohl ist das er als Flüchtling vor 4 Jahren nach Deutschland kam und er in solchen Sachen eher unbeholfen ist. Deshalb versuche ich ihm wege zu zeigen die er dann natürlich selbst entscheident wählen muss. Die Kontrolle über die Finanzen habe ich mir Gott sei Dank nie aus der Hand nehmen lassen. Nur deshalb hat er auch so relativ wenig Schulden. Da ich alle Rechnungen vom konstanten Geld bezahle. Jedoch ist es so das er täglich sein Geld von seiner Arbeit bekommt. Nur dieses Geld kommt meist nicht zuhause an, weil er es gleich wieder verspielt.

[Olli]

Hi Malek!

Herzlich willkommen!

Wir Spieler sind Schauspieler. Nicht nur vor unseren Angehörigen, sondern vor Allem vor uns selbst.

Wenn Du hier wiedergibst, dass er angeblich Einischten zeigt, so sind und bleiben sie ohne Taten lediglich Lippenbekenntnisse.

Grundsätzlich, wie aT schon ausführte, ist Dein Mann gefragt etwas gegen seine Sucht zu unternehmen.
Und ja - Du kannst ihn unterstützen - indem Du Dir bewusst machst, was Du möchtest.

Dein Mann ist erwachsen - also betüddele ihn nicht.
Wenn Du Deine Ziele definiert hast, dann präsentiere sie ihm.
Hält er sich an Deine vorgegebenen Regeln - prima.
Hält er sich nicht daran, dann überlege Dir Konsequenzen, die Du dann auch unbedingt einhalten musst.
Ihm ist Deine seelische Belastung derzeit nicht so sehr ans Herz gegangen, wie immer wieder erneut zu spielen.
Er braucht also eine Konsequenz, die ihn berührt - die ihn trifft.
Er ist sich Deiner momentan noch zu sicher als das er eine Motivation verspürt etwas aus eigenem Antrieb zu unternehmen.

[Melek]

Vielen Dank für deine Antwort.

Du hast recht er ruht sich zu sehr darauf aus das ich alles tue.
Ich habe ihn des öfteren Konsequenzen aufgezeigt nur leider muss ich zugeben das ich in der Ausführung dann sehr inkonsequent bin. Er ist aber auch zu gut im einschleimen und weiss genau wie er mich bekommt. Welche Konsequenz schlägst du vor, die erstmal vielleicht nicht allzu hart ist hast du eine Idee?

[Olli]

Wäsche selber machen ...
Für sich selbst kochen ...
Auf der Couch schlafen ...
Handy abnehmen ...
Liebesentzug ...

So in der Art ...

Du weisst am Besten, was er ungerne mag ...

Besonders beliebt: rausschmeissen (selbst wenn es von vorne herein temporär ist)

[Melek]

Danke dir. Ich werde es versuchen. Und ich werde versuchen stark zu bleiben auch wenn es mir so schwer fällt. 

[Jacky1]

Hallo Melek und herzlich Willkommen auch von mir,

natürlich möchtest Du einen Partner dem Du vertrauen kannst, der gut zu Dir ist und alles mögliche versucht, damit Ihr ein gutes Leben zusammen führen könntet und füreinander da seit. Auszugehen dass er eigentlich nichts anderes möchte.
Dein Mann erzählt Deiner Familie dass er spielsüchtig ist......
Macht man doch nur wenn man auch etwas wirklich ändern möchte und auf diesem Wege auch um Hilfe und Unterstützung bittet.

Angenommen:
Da erzählt jemand seinen Schwiegereltern dass er ein notorischer Lügner sei und gut, alle nehmen es zur Kenntnis.
Finden sich damit ab und könnten sich darauf ja nun einstellen.
Ein sonst liebenswerter Mensch, doch glauben kann man ihm halt nichts mehr.
Und es wäre auch nicht von Belang, würde er es jedesmal auch gestehen.
Einschließlich der Lüge: " Ich werde versuchen alles zu tun um mich zu ändern."

Dieses Verhalten, ob nun heilbar oder auch nicht, würde doch alles andere Entwerten.
Bei einem aktiven spielsüchtigen Menschen kommt nun halt diese Eigenschaft nicht unwesentlich hinzu.

Du solltest nicht ihm helfen sondern Dir.
Er sagte es Deinen Eltern und nun sagst Du ihm, worunter Du leidest!
Nämlich unter seinem Verhalten!
Mit einem gravierenden Unterschied aber.
Du wirst etwas verändern und es nicht nur sagen.
Damit ist die Türe offen und er kann nun diese Hilfe auch selbst annehmen.
Und sogar damit Euch beiden helfen!

Ansonsten wird eine Angehörige auch zu einem Lügner.....vor sich selbst.   

Gut liebe Melek, damit bist Du nicht alleine.
Und es ist auch nicht Hoffnungslos, ganz im Gegenteil und nicht nur Autoren die Dir hier geschrieben haben zeugen davon.
Kopf hoch und ja, kämpfe für Dein Glück.
Er wird es sehen und sich entscheiden....MÜSSEN.

Dann kannst Du nichts, aber auch gar nichts falsch machen.

Liebe Grüße und danke für Dein Mitteilen hier.