Spielsucht Soforthilfe Forum (SSF)

Spieler & Angehörige => Allgemeines => Thema gestartet von: Schowski81 am 30.09.2019 14:50:55

Titel: Therapie/Reha
Beitrag von: Schowski81 am 30.09.2019 14:50:55
Hallo Ihr Lieben!


Nach langer Zeit lasse ich auch mal wieder was von mir hören.

Was die Spielsucht betrifft, bin ich immer noch spielfrei.

Allerdings lässt mich ein anderes Thema nicht los, was meine Psyche betrifft. Genaue Symptome will ich jetzt gerade nicht schildern, weil das zu langwierig wird, aber bei mir wurden auf jeden Fall "Angst- und Spannungszustände" diagnostiziert, was mein Leben momentan ziemlich beeinflusst. Befinde mich seit 2 Wochen in ​psychotherapeutischer Behandlung und werde wohl innerhalb kurzer Zeit um eine Therapie nicht drum herum kommen. Werde sehr wahrscheinlich nach Bad Fredeburg kommen, da dort dann auch meine Spielsucht mit behandelt wird. Laut Psychologe befindet sich mein Körper im "Dauerspannungsmodus!"

Was genau der Auslöser für diese "Zustände" ist, werde ich dann hoffentlich jetzt bald heraus finden, da ein normales Leben mit allem was dazu gehört momentan kaum möglich ist. Es ist gut möglich, das ich schon vor zwei Jahrzehnten damit in Behandlung hätte gehen müssen, da ich damals schon immer psychischen Stress hatte, wenn es um Prüfungen ec. pp. ging, was dann dazu führte, das ich von jetzt auf gleich extreme Durchfälle hatte. Der Hausarzt hat das immer "nur" auf den Reizdarm geschoben, heutzutage bin ich mir aber sicher das viel, viel mehr dahinter steckt.

Heutzutage leide ich zudem - neben den krampfhaften Durchfällen - an starken Würgereizen bis hin zum Erbrechen und zwar immer dann, wenn ich "irgendwo hin muss bzw. Termine habe!" Das kommt mittlerweile in allen möglichen Situationen vor, egal ob Friseurbesuch, Einkaufen gehen, Hochzeiten, Beerdigungen usw. und das macht mir natürlich echt zu schaffen. Es wird auch immer extremer bzw. hat sich innerhalb der letzten 10 Jahre enorm gesteigert.


Jetzt muss ich das nur noch meinem Vater irgendwie klar machen, da ich ja alleine hier bei uns im Ladengeschäft arbeite und wir dann bald mehrere Wochen schließen müssen, da wir so kurzfristig wohl keinen Ersatz bekommen geschweige denn jemanden einarbeiten könnten.

Meine Eltern halten leider gar nichts von Psychologen usw. Deswegen ist das Ganze nun noch schwieriger.


Naja, soweit ein Update meinerseits und mal schauen was die Zukunft bringt!


Gute spielfreie Zeit wünsche ich Euch allen!

Gruß
André
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Jacky1 am 30.09.2019 22:26:23
Hallo Andre,

auch ein Urgestein hier im Forum.
Und immer wieder schön von Dir zu lesen dürfen.

Natürlich ist es aus geschäftlicher Sicht ein Rückschlag, wenn Ihr nun über eine längere Zeit Eurer Geschäft schließen müsst.
Die Kasse macht halt weniger "Tsching".
Doch wenn ein Mitarbeiter erkrankt ist, erscheinen andere Dinge sicherlich wichtiger.
Ganz zu schweigen wenn jener der eigene Sohn ist!

Ich selbst halte auch nicht die Welt von den Psychologen, dauerndes hinterfragen um dann in Rastern zugeordnet werden.
Vergangenheitlich hatte ich auch gleiche Symptome wie Du Andre, psychosomatische Abläufe und auch beklemmenden Würgereiz.
Musste auch dauernd brechen und würde es auch heute noch täglich.
Wenn da nicht diese Psychologen gewesen wären und mir sehr geholfen haben, dass es heute nur noch sehr selten vorkommt.

Du sollst doch gesund werden.

Danke für Dein Mitteilen Andre.

Liebe Grüße 
     

 



   
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: amTiefpunkt am 01.10.2019 10:41:48
André,

wenn so großer Druck entsteht, dann muss gehandelt werden, wenngleich diese Entscheidung zu Handeln, andere negative Auswirkungen hat. Es geht schlichtweg um dich, dass es dir gut geht. Andernfalls wird das Leben nicht mehr lebenswert! Nimm dir diese Zeit, um zu regenrieren, dein Vater wird Eratz für diesen Zeitraum finden, ganz sicher!

Es geht um dich, du bist jetzt wichtig! Du suchst den richtigen Weg nach Lösungen, andere würden dunklere Wege einschlagen! Sehr gut André!

Alles Gute,

aT
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Schowski81 am 01.10.2019 14:55:51
Ich danke Euch vielmals!  :)

Ja wenn ich nicht spielsüchtig wäre dann wüsste ich nicht mal wie ernst ich mich diesbezüglich nehmen würde bzw. ob ich dann überhaupt zu einem Psychologen gehen würde.
Und wie Du schon sagst aT, es geht hier nur um mich und ich möchte natürlich auch in Zukunft ein lebenswertes Leben leben! :)

Danke für Euren Zuspruch!  ;)
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Fred am 01.10.2019 19:49:55
Andre,

auch wenn es erstmal "egoistisch" klingen mag.
Kümmere dich um dich selbst und um deine Gesundheit.
Denn erst wenn du "fit" bist, kannst du anderen helfen.

Beim Nicht-Spielen bist du immer noch mein kleines Vorbild :)
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: amTiefpunkt am 07.02.2020 20:30:28
Moin André,

hoffe, es geht dir soweit gut!?

Heute bist du ein halbes Jahrzehnt spielfrei.

Einfach nur spitze,

verneigend,

aT
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Fred am 08.02.2020 08:21:17
Das sind echt schon 5 Jahre !

Bei Krebserkrankungen sagt man ja, dass man nach 5 Jahren "über den Berg" ist.
Bei uns gibt es wohl kein "über den Berg".
Darum steigen wir immer weiter.
In ungeahnte Höhen.

So wie du ... André !


Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Schowski81 am 08.02.2020 10:38:01
Hey Ihr Lieben!

Rührend das ihr an mich denkt. Ja die Zeit vergeht schnell, manche Wunden (seelisch/psychisch) sind geblieben.
Ich kann nicht sagen das es mir schlecht geht, aber gut geht´s mir halt auch nicht.
Für die Therapie habe ich bis jetzt leider immer noch keinen Platz. Denke das wird frühestens im April was werden, dann komme ich in eine Fachklinik für psychosomatische Probleme/Erkrankungen und werde mein Leben aufarbeiten. Ehrlich gesagt freue ich mich drauf, 6 Wochen minimum für mich alleine, in denen ich bewusst an mir arbeiten kann! in der Zwischenzeit habe ich wöchentliche Gespräche mit meinem Psychologen

Ansonsten sehe ich es als Geschenk immer noch spielfrei zu sein. Nach wie vor besuche ich die SHG, in der ich vor knapp 5 Jahren das erste mal war. Fühle mich dort gut aufgehoben!

Wünsche Euch allen ein gutes Wochenende ohne jegliche Suchtgedanken! :)
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Jacky1 am 09.02.2020 15:32:11
Ja die Zeit vergeht schnell, manche Wunden (seelisch/psychisch) sind geblieben.
Ich kann nicht sagen das es mir schlecht geht, aber gut geht´s mir halt auch nicht.

Aus Wunden werden Narben, Narben sind wichtig.
Sie erinnern uns an uns selbst.
Und auch im traurigen Rückblick beim streicheln jener, es ist wunderbar sein Leben spüren zu dürfen.
Manchmal nur für einen Augenblick und manchmal auch für eine lange Zeit.

Alles Gute für dich, Andre   
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Schowski81 am 13.02.2020 15:51:48
​Es gibt für mich gute Neuigkeiten.

Jetzt am 04. März muss ich nachmittags zu einem Vorgespräch in die LWL Klinik in Münster, die auf psychosomatische Probleme spezialisiert ist. Mein Psychologe hat das soweit angeleiert. Einen Monat später ca. werde ich dann für eine mir noch unbekannte Zeit dort stationär aufgenommen. Denke ca. 6-8 Wochen!  :rolleyes:


Ich kann den Tag kaum abwarten, wo ich für ein paar Wochen hier alles mal hinter mir lassen kann und werde mich völlig auf mich selber konzentrieren während dieser Zeit! Ich - sowie auch mein Psychologe - bin sehr zuversichtlich, das mir die Zeit dort extrem weiter helfen wird. Warten wir es mal ab!  :thumbup:


Spielfrei bin ich nach wie vor, ein paar finanzielle Probleme, die ich mir allerdings selber eingebrockt habe, sind momentan jedoch akut. Habe einen Termin bei einem Schuldnerberater ausgemacht da das Verhältnis von Einnahmen zu Ausgaben derzeit überhaupt nicht passt. Hab mir von meiner SHG nen Stups in diese Richtung geben lassen damit ich da in Zukunft auch mal wieder Freiheit verspüre.

Zum Hintergrund: Ich habe vor ein paar Monaten die tolle Idee gehabt mir eine Visa Card zu bestellen, die ich derzeit mit 1.000 ? belastet habe und wovon ich monatlich nur 10 % zurück zahle, weil mehr einfach überhaupt nicht möglich ist.  :|

Sprich momentan 1.600 ? netto einkommen, dem gegenüber stehen 1.250 Euro fixe Kosten! Funktioniert halt nicht....


Danke für´s lesen und bis denn!
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: amTiefpunkt am 10.03.2020 14:40:22
Hi André,

Wie geht es dir mittlerweile? Hat deine stationäre Therapie jetzt begonnen?

aT
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Schowski81 am 10.03.2020 16:10:00
Hi André,

Wie geht es dir mittlerweile? Hat deine stationäre Therapie jetzt begonnen?

aT

Hey at!  ;)

Nett das Du fragst.  8)
Nein, hat noch nix begonnen bisher, ich war in Münster bei diesem Vorgespräch, aber aus diversen Gründen kommt diese Klinik nicht für mich in Betracht!
Ich habe nun selber bei der Krankenkasse alle Unterlagen angefordert, ausgefüllt etc. Ich möchte nach wie vor nach Bad Fredeburg in die Hochsauerlandklinik und hoffe, das dass klappt. Mein behandelnder Therapeut muss noch die Verordnung fertig machen, alle restlichen Unterlagen sind bereits bei ihm.
Ich denke also durchaus das sich das bestimmt noch 2 Monate oder so hin ziehen kann, falls dem Antrag stattgegeben wird. Mal abwarten....so langsam habe ich auch echt die Schnauze voll und manchmal das Gefühl das mein Therapeut gar nicht so richtig aus den Puschen kommt!  >:(

Ich lasse mal wieder was von mir hören sobald der Antrag hoffentlich durchgegangen ist!

Beste Grüße an Euch alle
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Schowski81 am 21.07.2020 09:49:51
​Ohh, habe lange hier nicht mehr von mir hören lassen :(

Also, ich bring Euch mal auf den neusten Stand; Nein, bisher habe ich noch immer keine Reha gemacht. Ich habe mich gegen die LWL-Klinik entschieden, da mir das "Konzept" dort nicht gepasst hat! Jetzt, fast ein halbes Jahr später habe ich eine Klinik gefunden, die mich jetzt innerhalb der nächsten 5-6 Wochen aufnimmt und zwar die Median Parkklinik in Bad Rothenfelde!

Gab wohl nen Missverständnis zwischen mir und meinem Therapeuten und so kam es dann das ich den endgültigen Antrag erst Anfang Juni bei der Rentenversicherung eingereicht habe. Mir wurde dann in dem bewilligten Bescheid zuerst die Strandklinik in St. Peter Ording zugeteilt, aber es stellte sich sehr schnell heraus das diese nicht in Frage kam, da dort 9 Monate Wartezeit auf dem Programm stehen - und das geht bei meiner akuten Symptomatik nun wirklich nicht. Nunja, Klinikwechsel beantragt und jetzt wird es Bad Rothenfelde. Hab mich mal informiert und scheint ne echt gute Klinik zu sein, ich freu mich jedenfalls das es kurzfristig dort hin geht. Und ich bin echt dankbar, das es dort so schnell zu realisieren - ist ja in diesen Corona-Zeiten auch so eine Sache, wie schnell man irgendwo aufgenommen wird, weil alles total überfüllt ist.

Die Reha ist laut bewilligtem Bescheid für 5 Wochen angesetzt, über eine Verlängerung wird dann vor Ort entschieden. Weiter bringen wird mich das auf jeden Fall, mal schauen was das gibt.

Und bezüglich meiner "Schulden" war ich vor einiger Zeit bei der Schuldnerberatung, wo dann aber auch relativ schnell klar war, das ich mich nicht "nackt" mache und deren Hilfe nicht beanspruche. Die Lösung war eigentlich insofern einfach, das ich mir einen günstigen Kleinkredit genommen habe und alles andere damit abgelöst habe, was noch an Verbindlichkeiten so offen stand. Diesen neuen Kredit zahle ich jetzt mit einer kleinen monatlichen Rate zurück und komme monatlich wieder gut zurecht.

Es geht also insgesamt gesehen gut voran bei mir, Gedanken ans Spielen habe ich nach wie vor nicht. Ist ja jetzt auch schon ne lange Zeit her das ich mich "gegen das Spielen und für das Leben" entschieden habe und seitdem auch am Ball bleibe (SHG, Foren, Literatur etc. pp.)

Ich hoffe Euch allen hier geht es einigermaßen gut und das Euch Corona nicht total beeinflusst!

Bleibt alle gesund, man liest sich!
Hab diese Antwort mal 1zu1 in dem anderen Forum genau so gepostet - seht mir meine Faulheit nach! :)
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Schowski81 am 07.08.2020 09:37:28
So, die Post war da :)

Am 19.08. geht es los...voraussichtlich bis zum 23.09.!
Ich kann es kaum erwarten, das mir endlich mal geholfen wird...viel früher hätte ich das alles in Angriff nehmen müssen. Aber man gesteht sich wohl selber schwer ein, das psychisch irgendwas nicht stimmt.

Ich hoffe Euch allen geht es gut, ich melde mich mal aus der Reha!

Macht et juuuut!
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Taro am 08.08.2020 20:01:12
Moin Schowski,

Alles Gute für deine Therapie! Alles hat seine Zeit, und Deine Therapie ist genau jetzt dran.

Lg
Taro
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: amTiefpunkt am 05.10.2020 11:51:06
Hi André,

darf ich Fragen, wie die Therapie verlaufen ist? Geht es dir wieder besser??

Grüße, aT
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Schowski81 am 06.10.2020 09:19:51
Hey @ all

Da bin ich wieder!

Gerne möchte ich meine Erfahrungen bezügl. der Reha mit Euch teilen.
Leider war es für mich das genaue Gegenteil von dem, was ich mir erhofft habe. Als aller erstes, geplant waren 5 Wochen, ich habe aber aus Gründen die Reha nach nur 3 Wochen abgebrochen bzw. abbrechen müssen. Ich hatte starke körperliche Symptome (morgens mit Durchfall und Magenschmerzen/Krämpfen aufgewacht) und habe mich dann auch noch tagsüber zu den Anwendungen "gequält", was nicht wirklich toll für mich war. Zudem habe ich in der Reha weiter an Gewicht verloren (4,5 kg in den 3 Wochen), eigentlich wollte ich in der Reha das genaue Gegenteil erreichen, und zwar zunehmen. Ich habe natürlich auch gehofft, das sich meine Symptome in der Reha etwas "beruhigen" und mein Körper mal auf den Normalmodus fährt. Aber wie gesagt, dem war leider überhaupt nicht so.
Was mich weiter gestört hat war der Fakt, das man dort lediglich ein mal in der Woche die Chance hatte ein psychologisches Einzelgespräch zu führen. Positiv jedoch ist, das mir dort eine sehr gute Psychologin an die Seite gestellt wurde, schnell konnte sie mir genau sagen was ich habe. Nennt man "Somatisierungsstörung", verbunden mit einer Angststörung, die sich dadurch immer weiter aufgebaut bzw. entwickelt hat. Dadurch habe ich halt auch diese körperlichen Symptome und das Gefühl, chronisch krank zu sein. Für diejenigen die es interessiert, googelt es doch gerne mal!

Zusammenfassend kann man also sagen, das ich jetzt wenigstens durch die Reha genauer weiß, welches Krankheitsbild ich habe und das ich dieses in Zukunft durch psychotherapeutische Verhaltenstherapie behandeln lassen muss/werde. Für mich geht nämlich insgesamt durch diese Störung ein großer Anteil am sozialen Leben verloren.
Aber ich habe mal gelesen, das man sein Leben lang an sich arbeiten muss bzw. solte, egal ob man krank ist oder auch nicht. Das beherzige ich und bin guter Hoffnung, das ich irgendwann wieder einigermaßen mit dieser Störung leben kann.

Habt´s Euch gut Ihr Lieben ;)
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Schowski81 am 06.10.2020 09:21:04
Nachtrag/Erklärung;

Zu aller erst; Ich habe mich komplett auf die Reha eingelassen, so gut es mir eben möglich war. Und nein, die Entscheidung, die Reha abzubrechen, habe ich mir reiflich überlegt, bevor ich mich dort im Haus mit der Psychologin und dem Arzt darüber unterhalten ab, um eben zu erörtern was diese Menschen vom Fach zu der Situation sagen.
Der Hauptgrund für den Abbruch bestand einfach darin, das es mir wirklich schlecht ging. Schlecht bedeutet halt eben, das ich morgens nach dem Aufstehen schon total "down" war, ich hatte starke Durchfälle und extreme Krämpfe im Magen, schon bevor meine Anwendungen tagsüber begonnen. Diese Beschwerden wurden zunehmend extremer, einhergehend mit dem starken Gewichtsverlust. Bei meinem Abschlußgespräch redete die Psychologin von "Reizüberflutung" bzw. Überforderung, dies führt dann wohl letztendlich zu einer "Symptomexplosion."
Ich hatte ja glaube ich schon mal erwähnt das ich auch mit der Erwartung in die Reha gefahren bin, das sich meine Symptome mildern und mein Körper mal in einen absoluten Ruhezustand gelangt. Leider war halt das genaue Gegenteil der Fall. Trotz allem bin ich aber jetzt um ein paar Erfahrungen reicher, vor allem das ich weiß was mich belastet und wir das in der Reha erörtern konnten. Nun sieht es so aus, das ich hier vor Ort (zu Hause) eine Psychotherapie beginne bei einer sehr guten Verhaltenstherapeutin, wo ich auch schon ein erstes Gespräch hatte. Das geht jetzt zeitnah Mitte Oktober los.

Also sorry, nur meckern wollte ich eigentlich nicht. Aber zum jetzigen Zeitpunkt bzw. in der jetzigen Situation war die Reha eventuell einfach nicht das richtige?

So das war´s erst mal, melde mich gerne später noch mal zurück!
Titel: Re: Therapie/Reha
Beitrag von: Taro am 06.10.2020 18:11:27
Moin Schowski,

freut mich von Dir zu hören. Schade das Du die Therapie abbrechen musstest! Vergebens muss sie deshalb nicht sein.
Es sind ja gerade die Dinge die ich nicht fassen kann die mich steuern. Mit bloßen Willen kann ich da nichts steuern. Sonst wäre ich ja niemals süchtig geworden. Mit der Klarheit die ich fast zwangsläufig durch den regelmäßigen Besuch in der SHG erhalten habe und dadurch die Möglichkeit mich angstfrei selbst betrachten zu können konnte ich viele Dinge "begreifen" und in meine Bahnen lenken. Aber da sind dann trotzdem noch die Dinge auf die ich keinen Zugang habe, die meinen Körper oder mich Dinge tun lassen, die ich bei Licht betrachtet nicht tun will.
Auch darauf bekomme ich jetzt Zugriff. Tatsächlich setze ich mich nicht aus Jux 2 mal in der Woche in Eiswasser, sondern weil ich für mich deutlich einen Zugang zu den sonst verschlossen Teil öffne.
Meinen Zuständen einen Namen zu geben ist toll, hilft mir aber nicht weiter. Nur der Name verspricht noch lange keine Heilung.

Ich wünsche Dir das Du Deinen Weg findest  ich bin mir sicher die Antwort liegt in Dir.

LG
Taro