9.4.24 13:41 Uhr
RESET....
Ein interessantes Wort über welches ich ein wenig mit der Beraterin redete. Nach einigen Ausführungen Ihrerseits -die ich selbstverständlich kognitiv verstanden habe da ich ja nun mal nicht blöd bin- sagte ich irgendwann zu Ihr, "Nunja, ich kann das nicht, ich bin keine Maschine, ich kann nicht auf irgendeinen Resetknopf drücken und alles ist vergessen". Wie schön wäre es, ich könnte auf einen Knopf drücken, meine 5 Millionen Festplatten löschen und von vorne anfangen aber wäre ich dann DER Mensch der ich heute BIN ? Wohl kaum,...
Schwer in Worte zu fassen was ich gestern in der Suchberatung erlebt habe. Fakt ist jedenfalls das meine Selbstzweifel mal wieder völlig unbegründet sind.
Unabhängig davon sieht meine "Beraterin" es ähnlich wie ich, eine derzeitige Indikation für einen weiteren stationären Aufenthalt ist nicht gegeben.
Interessant -und nervig- war es zu beobachten das ich zwar als erwachsener stabil sagte ich bin spielfrei und mich tangiert derzeit nichts so wirklich und kaum als Sie sagte "Ja, das ist auch GUT so", SCHWUPPS, Stimme änderte sich, ich redete wie ein kleines -irgendwie traurig glaub ich- kann ja eh nicht gehen bin ja gesperrt. Ich schnipste mit dem Finger und sagte, BOAR, nerv mich nicht, und vor meinem inneren Auge saß er da, der kleine alleine draußen unter dem Klettergerüst, aber nicht der, der an der Klimperkiste sitzt während die Familie fleißig am saufen ist...
Es steht ja schon lange im Raum ob ich eine stationäre Traumatherapie mache oder nicht.
JETZT, wo die Oberfläche des "zockers" erstmal wieder ein wenig "qualmt" und nicht brennt stellt sich mal wieder die Frage, in wie fern es Sinn macht.
Einerseits, grade gestern wieder festgestellt, bin ich ein sehr stabiler Erwachsener der ne Menge Ahnung hat, mit einem unwahrscheinlich hohen Gerechtigkeitssinn, welcher mir allerdings regelmäßig zum Verhängniss wird.
8.2014, Wahnsinn, nimmer lang dann ist es 10 Jahre her wo ich das erste mal stationär unterwegs war. Gefolgt von 4 Jahre später 9.2018
der zweite Aufenthalt. Zwischenzeitlichen Akutaufnahmen in Kliniken, 10 Jahre Suchtberatung, 10 Jahre Therapie mit Unterbrechung aber glücklicherweise das 2te mal bei der gleichen Therapeutin was eine Menge Zeit gespart hat, hier und da in SJGs gewesen, ab und zu geh ich heute noch in eine offene Gruppe hier im Krankenhaus.
Dieser EINE Mensch, "ich komme jeden Freitag hier her um euch zu sehen und mir vor Augen zu führen das ich dort nie wieder sein will" in der Gruppe; für MICH eine Aussage UNFAßBAR, Sie brannte sich ein wie ein schwarzer Fleck...
Hin und wieder, zwischendurch, wollte ich vorbeifahren um den Leiter zu treffen, um zu schaun wie es ihm geht, aber prompt steht dieser EINE Mensch vor mir und dieser Spruch läuft wie eine Leuchtschrift vor meinem inneren Auge und ich werde wütend. Nach der wut folgt die Panik aus zu rasten und schon bleib ich wieder zu Hause, in meinem "Reich" was ich mir mit viel schweiß, Tränen, harter arbeit und meiner Frau erschaffen habe.
HIER hab ich meine Ruhe, hier hab ich die volle Kontrolle und wehe DANN kommt Casinowerbung im Fernsehen, ich könnte ausrasten, Sie STÖRT meine RUHE, meine Sicherheit...
Hach ja, meine Frau. Ich werd Sie nicht los
Fast 15 Jahre durch Dick und Dünn, wahnsinn.
Diese Ruhe, geduld, vor allem ausgeglichenheit, DAS sucht Ihres gleichen, ja, ebend genau das gegenteil von mir bin ich doch permanent ohne Halt und Rast.
Ja, es wird Zeit, Zeit für einen RESET, nur wie soll der aussehen ?
Ich hoffe meine Therapeutin kann mir nächste Woche antworten geben, es gibt viele Übungen, bisher hat nichts "gefruchtet", egal was ich tue, es wird sie immer geben, Menschen die nicht gut sind und ich werde diese Menschen erkennen, ich rieche sie meilenweit gegen den wind, es IST so, es sind MEINE Antennen die mich so "alt" werden ließen. Es klingt hart, dennoch ist es die Realität.
Ich denke, ich werde gleich mal hoch gehen, zu dem alten mann, dem mann der mich zu tiefst verletzt hat. Er bat um eine Aussprache nachdem ER den Kontakt abbrach, nachdem ER mich verletzt hat... Nun merkt er, es geht zu Ende. Er möchte nicht im Streit von Dieser Welt gehen und möchte reden...
Für MICH ist das Thema "eigentlich" erledigt, er hatte 1 Jahr Zeit, nichts, kein wort...
Der Gedanke hoch zu gehen tut MIR weh, ich mochte Ihn, andererseits, was brech ich mir ab ihm einen seiner letzten Wünsche zu erfüllen ?
WIEDER werde ich über MEINEN Schatten springen, wieder stelle ich meine gefühle hinten an um einem ANDEREN Mensch "glücklich zu machen"....
Ich geh mal davon aus, das das wieder meinem Karmakonto zu gute kommen wird und ich hoffe das auch ich eines Tages einfach mal glücklich sein kann, eine arbeit oder einen Job finden werde neben der kläglichen Rente die ich hier nach Hause bringe und einfach ein bischen Leben, leben mit meiner Frau...
Etwas GUTES hat es doch allerdings mal wieder, gestern wollt ich mich rasieren weil ich schon wieder wie n Schlumpf aussehe, ich werde es jetzt tun. Rasieren, duschen und mich frisch machen damit er den Menschen in Erinnerung behällt den er kennengelernt hat. Ein Lebensfroher durchgeknallter Rotzlöffel der 49 Jahre alt ist, aber ebend mit Maske auf den im inneren sieht die Welt gaaaaaanz anders aus,....
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