Spielsucht Soforthilfe Forum (SSF)

Spieler & Angehörige => Allgemeines => Thema gestartet von: Jacky1 am 24.07.2018 00:37:24

Titel: TR 5.0
Beitrag von: Jacky1 am 24.07.2018 00:37:24
Hallo,

ab September werden alle Geldspielgeräte in der BRD auf die technische Richtlinie 5.0 gestellt (TR5.0).
Einige Änderungen möchte ich kurz auflisten.

Das Display Punktegewinn heißt dann Erfolg.
Das Display Einsatz dann Level.
Statt wie bisher 25 Euro, können nur noch 10 Euro direkt eingezahlt werden.
Die Buchungszeiten bleiben weiterhin im 5 Sekunden Takt a. 20 Cent.
ES können nur noch 60 Euro in der Stunde eingesetzt werden.
Der mögliche Gewinn in einer Stunde verringert sich auf 400 Euro.
Eine Super Cash Time vor jeder Pause und extra Ausspielungen vor jeder Gewinnbuchung.

Genauer ins Detail möcht ich hier nicht gehen.
Die Hauptanbieter dieser Geräte preisen diese neue technische Linie als einen Meilenstein.
Zur Vorsorge und zum behüteten Umgang mit dem Endverbraucher.

Für einen Spielenden ist es nicht relevant,wie schnell er sein Geld verspielt oder wie schnell er seinen Gewinn bekommt.
Ein - Zwei Stunden länger und was solls.

Anmerkend kann ich nur erkennen, dass eine solche Innovation nur eines als Merkmal aufweißt.
Diese Automaten und deren Spiele noch interessanter zu gestallten.  
Dies mag sicherlich in Ihrem Interesse liegen.

Und ich bin wirklich sehr froh.
Auch wenn ich diesen Beitrag geschrieben habe, aus anderen Gründen.
In meinem nicht mehr.

Liebe Grüße


   
 
   



Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: MiLu am 24.07.2018 13:56:21

.... und hier kommt sie auch schon wieder, die Verschwörungstheoretikerin hinsichtlich der Spielindustrie  8)

Aus meiner persönlichen Auffassung heraus, dienen all die präventativen Maßnahmen der Gallerie. Klar, so langsam wird die Problematik ernster genommen, Therapieanfragen häufen sich in jenem Bereich. Auch in sozialen Netzwerken und Internetplattformen wird aufgeklärt und Statistiken veröffentlicht. Da solte man sich zum Erhalt schon etwas einfallen lassen.

Dass dies natürlich für einen suchterkrankten Menschen nicht viel bringen wird, ist logisch. Ich denke, für dieses Egebnis muss man nicht Psychologie studiert haben. "Verbraucher" in Sicherheit zu wiegen, ein Gefühl von "es wird ja auf mich aufgepasst" und so ist ein "kontrolliertes Spielen" ja möglich, gefällt mir gar nicht und maskiert das Problem lediglich .... gelöst wird hier nichts. Im Gegenteil: problematisches Spielverhalten kann so durchaus verlängert werden, mögliche Schnellverluste (die evtl. zu einem Abbruch in der Situation dienen könnten), fallen somit auch weg.

Ach, ich höre jetzt erstmal auf und bedanke mich bei Dir, Jackson!  8)

Liebe Grüße

MiLu
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Jacky1 am 25.07.2018 00:22:55
1. Der Spieleinsatz darf nur in Euro oder Cent erfolgen; ein Spiel beginnt mit dem Einsatz des Geldes, setzt sich mit der Bekanntgabe des Spielergebnisses fort und endet mit der Auszahlung des Gewinns beziehungsweise der Einstreichung des Einsatzes.
2. Die Mindestspieldauer beträgt fünf Sekunden; dabei darf der Einsatz 0,20 Euro nicht übersteigen und der Gewinn höchstens 2 Euro betragen.

Buchungszeiten werden als Spielzeiten deklariert.
Gewinne werden einfach in 5 Sekunden Etappen a. 2 Euro ausbezahlt/verbucht.
Der vorgegebene maximale Einsatz bei Gewinnbuchungen,wird einfach verzehnfacht.
Durch Eingreifen von Stopptasten und je nach Variante des Spieles,können Zeiten einfach verkürzt werden.

Die gesetzlichen Vorgaben waren ja nicht dafür gedacht, der Spielindustrie zu schaden.
Sondern einen schützenden Schirm über den Verbraucher zu halten, damit dieser nicht in der Skrupellosigkeit ertrinkt. 
Das Ergebnis daraus ist fatal und .........ich fülle damit nur unser momentanes "Sommerloch".  :)

Einst hat man die Korken sicher knallen hören, in den Machtzentralen der "Spielemacher".
Schlitzohrigkeit gehört in der Geschäftswelt dazu, keine Frage.
Und auch die Spielsucht - Prävention haben wir Ihnen zu verdanken.
Denn ohne die "Macher" gäbe es sie nicht.

....nichts neues.

Und wer weiß, in der nächsten Generation "TR 6.0", kann man vielleicht nur noch 5 Euro direkt einzahlen.  :o








   
 


     




 

 
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Apathetic am 25.07.2018 02:25:32
Sondern einen schützenden Schirm über den Verbraucher zu halten, damit dieser nicht in der Skrupellosigkeit ertrinkt. 

Die Intention legitimiert aber nicht die Umsetzung.
Da der Gesetzgeber Änderungen durchführt, scheint er (zumindest) erkannt zu haben, dass die aktuellen Regularien nicht greifen, aber trotzdem sind diese absolut scheinheilig.

Man stelle sich vor der Staat würde zur Eindämmung des Alkoholismus eine Grenze für den Alkoholgehalt von 30% einführen, mag zwar kurzfrisitg funktionieren, dann wird ein (nasser) Alkoholiker halt mehr trinken, selbiges wird hier passieren. Nur ändern wird sich halt nichts

*Edit: Jetzt noch mehr entrüstung*
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Jacky1 am 25.07.2018 20:07:20
Die Intention legitimiert aber nicht die Umsetzung.
Da der Gesetzgeber Änderungen durchführt, scheint er (zumindest) erkannt zu haben, dass die aktuellen Regularien nicht greifen, aber trotzdem sind diese absolut scheinheilig.

Das Glücksspiel hat ja schon seinen festen Stand in unserer Gesellschaft, es wird immer da sein.
Wie weit noch strengere gesetzliche Auflagen auch noch zum tragen kommen.
Maximal vorstellbar wäre ja nur eine eventuelle Eindämmung der Anzahl an Spielsüchtigen.

Ich zitiere einmal den Aufmacher des Flyers / BZgA "Spiel Nicht Bis Zur Glücksspielsucht"
und weiter "Sie alleine können sich über ihr Spielverhalten klar werden bzw. es verändern"
Genau in diesen Aussagen, mit ihrer beinhalteten Sensibilität, finden wir uns doch alle wieder.
Der "schwarze Peter" liegt in den Händen des Verbrauchers.
Es wird alleinig auf sein Verhalten hingewiesen, da steht nicht "meiden sie Glücksspiele, es könnte ihnen sehr schaden."
Sondern erst wenn man bestimmten Kriterien unterliegt, eben sich schon in einem Suchtkreislauf befindet....dann sollte man sich Hilfe suchen.
Und nochmals, es handelt sich um eine reguläre Krankheit.

Und unter dem Mantel der Anonymität, der ja auch hier gegeben ist.
Jener ist ganz sicher nicht alleinig auf Scham und Angst vor gesellschaftlichen Nachteilen zurück zu führen.
Eher fördert diese anonyme Kampagne allerorts, den Anspruch eines spürbaren Makels!
Mittelalterliche Grundpfeiler für etwas, dass noch keineswegs einen festen Stellenwert im Umgang mit dieser Sucht beinhaltet.

Als wäre es eine fürchterliche Schande, spielsüchtig geworden zu sein.
Und die verhängnisvolle Krux dabei, nur Spieler, Angehörige und das therapeutische Umfeld, scheint sich tief bewusst.
So ist es keinesfalls.    

Prävention sollte doch dort beginnen, wo der Verstand es noch auffassen kann....
und nicht erst in einer Spielo, Casino, Wettbüro oder einer Lottoannahmestelle.
Und erst dann, bekommen die Ratschläge der BZgA auch ein tragendes Gewicht.
....sie alleine können sich über ihr Spielverhalten klar werden bzw. es verändern.

Man muss es erst ausprobieren um es zu erfahren.

Liebe Grüße

         
 




Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: MiLu am 25.07.2018 23:32:09
Was hat nicht seinen Platz in der Gesellschaft? Alkohol, Spielen, Sex, Jagd, aphrodisierende Mittelchen gab es in der Tat schon immer. All das, weil der Mensch unerfahren, unsicher und affin gegenüber allem bewusstseinsveränderten Geschehnisse war/ist uns sein wird. Das ist die Natur und somit auch evolutionär... jedoch gibt es Unterschiede, begründet durch biochemische, soziale und individuelle Faktoren. Dennoch sehe ich immernoch auf meiner Ziggi-Packung Warnungen und abgestorbene Körperteile. Ich werde nicht bewusst motiviert. Auch als alkoholtrinkende Person bin ich nicht unmittelbar suchterkrankt. Nicht jeder Spielhallenbesucher ist pathologisch, von daher kann ich nichts gegen die Flyer einwenden. Ich trinke auch nicht so lange bis ich suchterkrankt bin. Doch es gibt diejenigen, die mittendrin sind, ohne es bewusst wahrzunehmen. Die Spielindustrie verharmlost und das ist Fakt! Hier werden keine Spieler geschützt! Sondern nur die Industrie und die nicht unerheblichen Einnahmen des Staates! Gesetze für Gesetzgebende, Regeln für weitere Animation. Auf welchem Automaten steht denn:"Sie spielen nicht, Sie verzocken vermutlich!" ?! Klar trägt der Verbraucher Verantwortung.... doch nicht während eines perfiden Manipulationsspiels innerhalb eines Tiefpunkts.... eben: Spielen gehört zum Menschen und das von klein auf. Das wird gesellschaftlich suggeriert. Wir reden hier von krankhaften Mechanismen... Zocken! Wenn man eine Erkrankung vorm Eintreten bemerken würde, richtig, dann bräuchte es keine Prävention. Antibiotikum gäbe es auch nicht, da ich mich so nie stark erkälten würde. Ich bleibe dabei: die Spielindustrie ist ein verdammter Arschlochgegner, der alles zur Fortführung einsetzt.... eben auch staatliche Regelungen nutzt, wenn es sein muss! AUFWACHEN und NICHT BAGATELLISIEREN
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Jacky1 am 23.09.2018 13:24:23
Hallo,

allzu wichtig ist dieser Thread natürlich nicht, in Folge der sonst zu diskutierenden Ursachen und Sorgen.

Auszug aus der neuen gesetzlichen Richtlinie ( TR 5.0 )

"1. Der Spieleinsatz darf nur in Euro oder Cent erfolgen; ein Spiel beginnt mit dem Einsatz des Geldes, setzt sich mit der Bekanntgabe des Spielergebnisses fort und endet mit der Auszahlung des Gewinns beziehungsweise der Einstreichung des Einsatzes."

In der Definition bezieht sich das eigentliche Spiel damit auf den Buchungsvorgang alleinig, der ja dann auch exakt 5 Sekunden (Mindestspieldauer) pro 20 Cent benötigt.

Siehe auch dazu:

"2. Die Mindestspieldauer beträgt fünf Sekunden; dabei darf der Einsatz 0,20 Euro nicht übersteigen und der Gewinn höchstens 2 Euro betragen."

Auch der jeweilige Gewinn von maximal 2 Euro darf diese Zeit nicht unterschreiten.
Das ganze wird dann, wie wohl auch bekannt über Buchungszeiten geregelt. 

Um nun dem ganzen den Automatismus etwas zu nehmen, wird mit der neuen Richtlinie zusätzlich eingeführt, dass diese Buchungen nicht mehr automatisch erfolgen, sondern der Spieler die Buchungen selbst auslösen muss.
Was nun die Betreiber folgt bewegte das Minispiel / Walzenspiel einzuführen, um dadurch Buchungsvorgänge und damit verbundene Wartezeiten attraktiver
zu gestalten. Eine kleine Walze über die jeder Buchungsvorgang läuft, mit einer zusätzlichen kleinen Gewinnmöglichkeit.

Mal abgesehen von anderen Änderungen, expl. einer "personenbezogenen" Spielerkarte  (dessen Umsetzung sich aber aufgrund von technischen Merkmalen, wohl etwas verzögert ), maximaler Buchungsbetrag von 10 Euro, usw. scheint sich die Begeisterung unter der Spielergemeinde in Grenzen zu halten.
Die Zeiten an denen an mehreren Geldspielern gleichzeitig gespielt wurde, eventuell vorbei.
Doch ob es einem von ihnen auch bewusst wird, dass er nun keine Punkte mehr verliert, sondern Geld ?  :)

Zudem könnte wohl die Herabsetzung des maximalen Verlustes von 80 Euro auf 60 Euro pro Stunde, die Umsatzzahlen der Betreiber rückläufig beeinflussen.

Hingegen wäre es zu bezweifeln, ob diese nun eingeführten Änderungen auch die eigentlich stets steigende Anzahl von pathologischen Spielern einschränkt.
Oder nicht doch nur Buchungszeiten und mögliche oberflächliche Sanktionen, mehr Lebenszeit raubt.
Zumal ja Spielbanken und online Casinos davon nicht betroffen sind.
Auch Walzenkönigs Phrasen deuten auf eine Verlagerung in andere "Lokalitäten" hin.

Sie ändern Zeiten, Tasten, Worte..... doch eines kann wohl niemand ändern.
Das Leid eines süchtigen Spielers und dessen Familie.


Nur er selbst!

Da werden auch zukünftige Versionen...TR 6.0, 7.0 8.0...nichts ändern.

Dennoch, man muss es schon irgendwo würdigen, wenn sich einer in Espelkamp etwas ärgert. 

Liebe Grüße
 
             



       
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Olli am 23.09.2018 13:48:55
Auf dem Seminar letzte Woche schrieb der Leiter eine Frage auf ein Clipboard:

Was ist das Rezept für Erfolg mit drei Buchstaben? - las er vor.

Wie aus der Pistole geschossen sprach Olaf schelmisch: TR5!

Den Witz hatte keiner verstanden ...  ;D



Gesucht wurde übrigens: TUN
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Fred am 24.09.2018 16:31:24
Also so oberflächlich TR5 durchgelesen ( wusste gar nicht was das war ) ist das ja für die Betreiber schon ein "Hammer".

Wenn das so umgesetzt wird wie es da steht, wäre ich da kein Kunde mehr ( zu langweilig )
Vermutlich gibt es wieder Millionen Umgehungsmöglichkeiten oder der Spieler adaptiert sich an die Gegebenheiten.

Aber eigentlich bin ich von den vielfältigen Maßnahmen eher beeindruckt.

Habe ich einen Denkfehler oder sind die Regeln wirklich so ausgelegt, dass es weniger Spieler in Spielhallen und somit weniger Hallen geben wird ?
Wenn ich mein Spielverhalten auf diese Regularien anwende wäre ich da nie gelandet ...

Ich bin mir fast sicher, dass ich die neue Verordnung einfach zu optimistisch interpretiere ...

Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Fred am 24.09.2018 16:33:19
Man stelle sich vor der Staat würde zur Eindämmung des Alkoholismus eine Grenze für den Alkoholgehalt von 30% einführen, mag zwar kurzfrisitg funktionieren, dann wird ein (nasser) Alkoholiker halt mehr trinken, selbiges wird hier passieren. Nur ändern wird sich halt nichts

Der Vergleich hinkt aber .. müsste sein:
Du bekommst nur noch eine Flasche Bier pro Einkauf und darfst dich dort auch nur einmal pro Stunden blicken lassen.
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Jacky1 am 24.09.2018 17:25:11
Also so oberflächlich TR5 durchgelesen ( wusste gar nicht was das war ) ist das ja für die Betreiber schon ein "Hammer".

Wenn das so umgesetzt wird wie es da steht, wäre ich da kein Kunde mehr ( zu langweilig )
Vermutlich gibt es wieder Millionen Umgehungsmöglichkeiten oder der Spieler adaptiert sich an die Gegebenheiten.

Aber eigentlich bin ich von den vielfältigen Maßnahmen eher beeindruckt.

Habe ich einen Denkfehler oder sind die Regeln wirklich so ausgelegt, dass es weniger Spieler in Spielhallen und somit weniger Hallen geben wird ?
Wenn ich mein Spielverhalten auf diese Regularien anwende wäre ich da nie gelandet ...

Ich bin mir fast sicher, dass ich die neue Verordnung einfach zu optimistisch interpretiere ...

Hier einmal die komplette neue Richtlinie der physikalisch technischen Bundesanstalt, Version 5.0 vom 27.01.2015.
94 Seiten  :)   

https://www.ptb.de/cms/fileadmin/internet/fachabteilungen/abteilung_8/8.5_metrologische_informationstechnik/8.54/Richtlinien_Merkblaetter_PDF/2015-0068-D.pdf (https://www.ptb.de/cms/fileadmin/internet/fachabteilungen/abteilung_8/8.5_metrologische_informationstechnik/8.54/Richtlinien_Merkblaetter_PDF/2015-0068-D.pdf)

Auch nachzulesen in diversen Blocks (aber nicht zu empfehlen), dass sich schon ein gewisser Unmut breit macht.
In den Kreisen von aktiven Spielern, der Grundtenor bezieht sich auf weniger "Spaß am Automatenspiel".

Liebe Grüße 
   
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Jacky1 am 27.09.2018 19:57:22
Hallo,

ich habe gerade den Flyer eines bekannten Spielautomatenherstellers vor mir liegen ( Spielend TR 5.0).
Darin werden spielrelevante Änderungen an Geldspielgeräten recht nüchtern aber durchaus verständlich erklärt.
Eine kleine Bedienungsanleitung um dem Spieler das neue Handling zu erleichtern.

Er wird sich daran gewönnen müssen....
Nun nicht nur für sein Getränk auch angemessen bezahlen zu müssen, sondern auch definitiv nur an einem Gerät zu spielen!   
Es sind nicht nur die dafür technischen Änderungen die dies gewähren sollen.
Sondern auch enorme Bussgelder, die gegebenenfalls bei Verstößen gegen die Betreiber erhoben werden. 

Nun komme ich ja aus einer Generation, die noch die alten Walzengeräte fütterte.
Und zwar Rudelweise, selbst alle Geräte im Raum gleichzeitig zu bespielen, war früher nie ein Problem.
Auch kaum in der Folgegeneration, automatische Buchungen/Spiele erhöhten den täglichen Geldverlust enorm.

Ab nun ist der Verlust für einen "Hallengänger" berechenbar !
Er verliert im Schnitt 60 Euro in der Stunde, abzüglich der eventuellen Gewinne.
Diese hingegen werden sich eh wieder automatisieren, auch ohne eine technische Änderung.

Ohne nun den "Walzenkönig" wörtlich zu zitieren.
Es sollte ihm doch egal sein.
Denn seine Automaten sind ja eh ""nur"" für den "Freizeitspieler" gebaut worden.
Und jenen wird es den Spaß ja kaum rauben, die neue Richtlinie TR 5.0   

Soll ja auch keiner von ihnen süchtig werden und alles verlieren was er hat.  :o



Noch ein persönliches Schlusswort meinerseits.
Egal was man über den deutschen Gesetzgeber auch behaupten könnte.
Gerade in der heutigen Zeit der eigenen Unruhen, im Verbund unserer Bevölkerung.
Auch mit Rücksicht auf vielerlei Versagen und teils einer volksnahen ausgehenden Agonie.

Es war zumindest kein Rückschritt, immerhin!

 

Liebe Grüße   

     
         
     
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: MiLu am 27.09.2018 22:16:20
Hallo,

stimmt, eher ein Fortschritt.... durch die neue Gesetzgebung, die ja schon seit einigen Jahren unterschwellig diskutiert wurde, konnte nun in Alternativen investiert werden (seit ca. 2006). Und Österreich ist ein guter Geschäftspartner....wie wäre es mit Online Gaming, Sportwetten oder Financial Services.... ein super interaktives Programm - räusper: die Sonne wandert mit der Zeit  :-\
Wen interessieren nach heutigen ungeheuerlichen Maßgaben wie Getränkekosten, die ein Automat/Person Regelung und eingehaltene Pausen denn noch die Walzer? Daheim lässt es sich doch nun bequemer zocken.... an jugendlichen Interessen wird gedacht: super! Und da strahlt sie wieder.... die weiße Weste.
Wie man auch die Hallenvorgaben umgehen kann.... das lasse ich hier selbstredend offen.

Liebe Grüße

MiLu
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: sstteeffaann am 28.09.2018 10:33:27
Ich fürchte, die Änderung hin zu TR5 wird eines bewirken:

Die Leute wandern aus den Spielhallen ab, hin zu den Online-Casinos.
Und damit steigt meines Erachtens das Risiko, noch mehr spielsüchtig zu werden, als man das zum derzeitigen Zeitpunkt schon ist, überproportional an.
Ich habe in meiner Zocker-Karriere ausschließlich online gezockt - und weiß von den "Vorteilen" (Achtung: Ironie!) der Online-Casinos.

Liebe Grüße
Stefan




Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Olli am 28.09.2018 11:21:11
Hmmm ...

Ich weiss jetzt gar nicht so recht, ob ich das Folgende ironisch meine oder nicht ...

Wenn die Spieler schneller "fallen", können sie um so eher aufwachen ...

Bietet das unerlaubte Glückspiel da nicht eher eine "Chance" ?
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: sstteeffaann am 28.09.2018 11:38:30
Eine sehr interessante Frage, lieber Olli ;-) Und wahrscheinlich steckt da gar nicht so viel Ironie drin, wie man oberflächlich vermutet.

Wenn ich an mich als ausschließlichen Online-Zocker denke und das mit Leuten vergleiche, die ich hier, in meiner Reha und in meiner SHG kennengelernt habe und die ausschließlich in Hallen gezockt habe, dann bin ICH (auf die Anzahl der Jahre gesehen) definitiv schneller gefallen als so manch anderer, der 20 oder 30 Jahre seine Sucht befriedigt hat.

Ich glaub, ich muss da noch mal tiefer drüber nachdenken .....

Du immer mit Deinen Denkansätzen :-)

Liebe Grüße
Stefan


Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: amTiefpunkt am 28.09.2018 13:37:31
Eine wahrlich interessante These!

Ich hatte mich online ja auch innerhalb weniger Jahre komplett ruiniert. Im Nachhineinen betrachtet glaube ich aber nicht, dass ich dadurch schneller aufgewacht bin. Wäre ich nicht zufällig aufgeflogen würde ich heute noch fallen oder hätte mir bereits am Boden das Genick gebrochen!

aT
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Jacky1 am 28.09.2018 13:48:33
Ich weiss jetzt gar nicht so recht, ob ich das Folgende ironisch meine oder nicht ...

Wenn die Spieler schneller "fallen", können sie um so eher aufwachen ...

Bietet das unerlaubte Glückspiel da nicht eher eine "Chance" ?

So einfach gestaltet es sich ja nicht.
Umso schneller der süchtige Pleite, verzweifelt und nicht mehr weiter weiß...
umso schneller wird er erkennen und bereit dazu sein, etwas zu ändern.

Selbst wenn es so des öfteren sein sollte, weil eben die Leidensbereitschaft auch schneller an Grenzen kommt.
Was machte es dann noch für einen Sinn ?
Die ganze Prävention, der "Spielerschutz" , dieses Forum ?

Außerdem unterliegt die Spielsucht auch einem zeitlich abhängigen Erfahrungswert.
Eine Badewanne voll Schnaps würde ja auch keinen Alkoholkranken dazu bewegen,aufzuhören.
Nachdem er sie leer getrunken hat. 
Sondern eventuell ganz zum Gegenteil, das Überangebot und die Möglichkeit pausenlos , ohne eine gewisses Limit einhalten zu müssen.
Strapaziert den entstehenden Spieldruck doch enorm!

Daher muss es unbedingt verhindert werden, dass der Schaden soweit fortschreitet, wo es expl. leichter erscheint damit zu brechen.
Bevor entstandene Wunden und ein finanzielles Desaster immens geworden sind.

Die Intensivität wird einen Spieler nicht daran hintern, schneller irgendwo hinzukommen, wo doch keiner landen sollte.

Es ist nicht zulässig, davon auszugehen dass ein schnelles Dahinsiechen von Vorteil wäre.
Aufgrund ersparter Lebenszeit und einem schnelleren Ruin.   

Nun bin ich ja nicht ganz unbefangen.  :)
Und auch etwas unschlüssig, wie weit mein Beitrag auch Ironie beinhaltet.

Liebe Grüße



         
 
   

   
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Jkler am 28.09.2018 21:46:44
Hallo,
also bei mir löst dieses TR 5.0 verschiedene Gefühle und Gedanken aus. Auf der einen Seite wird es den Spielo´s schon schwerer gemacht, was vllt. dann hoffentlich zu Schließungen führt, von den eh viel zu vielen Hallen. Ich als ehemaliger Spielogänger wäre bei diesen Änderungen leicht angepi...t gewesen. Und hätte mir dadurch wahrscheinlich andere Möglichkeiten gesucht. Ob online oder reales Casino oder sonstwas. Resultat Gelder können noch schneller versenkt werden. Ich denke nicht dass es durch TR 5.0 mehr Menschen schaffen den Kreislauf zu verlassen. War nicht bei uns auch sofort das Geld weg wenn es auf dem Konto oder in unseren Händen war? Es ändern sich nur die Wege. Ich glaube jeder Ex Spieler weiß eigentlich das nichts uns hätte aufhalten können, wir hätten eine Möglichkeit gefunden irgendwie zu zocken. Und nur ein Gerät? Wer will das denn kontrollieren? Getränke bezahlen? Klar Kaffee 0,5? je Tasse mit Gutschein a 0,5? für ein Spielgerät. meiner Meinung nach gibt es nur eine Verbesserung bei vollständigen Verbot aller Glückspiele, dies wird aber aus vielen Gründen nie passieren ich weiß.

Es muss klick im Kopf machen! 1000 mal hab ich es gesagt ich hör auf. UND? Spaghetti mit Ketschup hat immer wieder geschmeckt ::) ::) :'( :'(

Schade für viele Menschen, das nicht mehr getan wird.

Ansonsten Kopf hoch und ein schönes spielfreies Wochenende euch allen!
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Fred am 29.09.2018 08:28:26
UND? Spaghetti mit Ketschup hat immer wieder geschmeckt ::) ::) :'( :'(

Wenn der Ketchup leer war, schmeckten die auch mit Margarine ganz lecker :)
Manche schliefen gar in ihrem kleinen Auto weil der "Vermieter" sie vor die Tür setzte.

Oh Gott was haben wir uns alles angetan  :o
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Olli am 29.09.2018 11:27:48
Nein, es war eine schöne Zeit!

Wo wären wir denn heute, wenn sie nicht gewesen wäre?
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Jacky1 am 10.11.2018 21:31:09
Hallo,

Was Sigmar Gabriel 2014 initial über eine Bundesrechtsverordnung langsam in die Wege leitete, findet sich nun offiziell ab morgigen Sonntag in der neuen technischen Richtlinie (TR 5.0) wieder.

"Der maximale Verlust für den Spieler pro Stunde wird von 80? auf 60? gesenkt,
parallel der Gewinn (Brutto) für den Betreiber, auf längere Sicht gesehen :), im Schnitt von 33? auf 20? gesenkt.
Der Buchungstakt beträgt 5 Sekunden je 20 Cent.

Inklusiv der 2 Euro "Erstbuchung" wäre es theoretisch möglich in einer Stunde ca. 146 ? zu buchen (Einzuzahlen).
Wovon aber nur maximal 60 ? und eben "auf längere Sicht gesehen" ein 20 ? Brutto Gewinn für den Betreiber (expl. 20? Verlust für den Spieler) vorgesehen wäre.

Unumstritten,dass wohl 1000 Std Spielzeit eines Automaten eine "längere Sicht" wäre.
Würde der effektive Verlust für den Spieler in dieser Zeit 20 000 ? bedeuten.
Bei einem durchschnittlichen Tagesaufenthalt von ca. 3 Std, wäre diese Summe ca. in einem Jahr verspielt.
Und es würde keine Rolle spielen ob der Spieler mit 5 Cent oder 2 ? Einsatz zu Gange wäre.
Dar die Regulation über Pausenzeiten oder Buchungssperren automatisch erfolgt.

Wieder verlorene Zugewinne werden hierbei nicht als Verlust des Spielers zugeordnet.
Allerdings durch eine 5 minütige Zwangspause, verbunden mit der Nullstellung aller Zähler und zwar immer nach konstant 3 stündiger Spielzeit, wird das Geld aus dem Speicher ausbezahlt.
Über die nun erneute Buchungszeit bei Einwurf verzögert es sich sicherlich, doch an dem "gesetzlich" vorgeschriebenen Gewinn (Betreiber) -
Verlust (Spieler) ändert es nichts.

So kann man mit Sicherheit davon ausgehen, einem stetigen Gast kostet es mindestens 20 ? p. Std, an einem Automaten. 
Kurzfristig gesehen selbstverständlich auch mehr oder weniger.

Damit lässt es sich gut kalkulieren, auch für einen Spieler.

Und nur bei seltenen und kürzeren Perioden vor einem Automaten, könnte man nun von einem "Glücksspiel" ausgehen.
Aber doch nicht bei einer andauernden Periode.
Denn das "Glück" könnte man dann ja leicht berechnen, so wie ich es nun aufzeigte.
Mit dem Faktor des unabdingbaren und aus Berlin abgesegneten Verlustes, von 20 ? p. Std/p. Automat für den dauernden Spieler.

Reine Logik und aus eigener Erfahrung kann ich nur noch abschließend anfügen.
Mit Logik kann der aktive Spielsüchtige eh nichts anfangen.
Über die neue Richtlinie wird er sich wohl nur kurz ärgern.
Und die Rekrutierung von pathologischen Spielern, wird über komplexere Buchungs-Pausenzeiten- nur etwas "sanfter" vollzogen.
Nur 10 ? Schrittweise einzahlen zu können, hingegen.... :) :)

TR 5.0


Liebe Grüße 
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Fred am 11.11.2018 08:34:47
"Der maximale Verlust für den Spieler pro Stunde wird von 80? auf 60? gesenkt,

Unumstritten,dass wohl 1000 Std Spielzeit eines Automaten eine "längere Sicht" wäre.
Würde der effektive Verlust für den Spieler in dieser Zeit 20 000 ? bedeuten.

1000 * 60 = 60.000 Verlust für den Kranken
1000 * 20 = 20.000 Profit für den Betreiber

Ungeachtet der Richtigkeit der Werte rein mathematisch betrachtet.

Und für die Nichtspieler ... kein Spieler wird sich mit einem Automaten begnügen, das wäre zu "langweilig" und man müsste zu viel nachdenken.

Also 60.000 mal ( sagen wir 3 Kisten ) = 180.000 .. mal 10 Jahre ... 1.800.000 ...
Bei 30 Jahren entsprechend mehr. ( Sofern diese Geldmenge verfügbar wäre )

Normaler Durchschnitt ist aber, dass ein Spieler am Monatsanfang 1-5 Tage spielen geht und dann keine Geldmittel mehr "übrig" hat.

Also der "kleine" Spieler ... vielleicht 5 * 2 Stunden, damit es nicht auffällt. Ocder 10 * 1 Stunde nach der Arbeit. Oder jeden Samstag 1-2 Stunden, wenn seine Eva ihn im Baumarkt wähnt. Oder oder oder ...
Er spielt wie vorgeschrieben "nur" an einem Gerät.
10 * 60 = 600,- Euro. Das dürfte wohl das Monatsbudget eines Normalverdienenden Spielers sein.

Wenn jetzt jemand sagt .. es gibt ja auch Gewinne ... klar ... da die Gewinne keiner Regulation unterliegen kannst du die praktisch wieder in Sekunden oder Minuten wegspielen. So wie ich es immer machte.

Bleiben wir dabei .. Papa "Hein" fehlen nun jeden Monat 600 Euro von seinem Nettogehalt.
Und dabei spielt er "NUR" ein paar Tage für eine kurze Weile an einem einzigen Gerät.

Eine Teufelsspirale die nur nach unten führt.

Sucht lässt sich nicht regulieren ...

Die einzige Sucht, die naturgemäß "reguliert" werden muss, ist die
Fett·sucht
/ˈfɛtzʊxt,Féttsucht/
Substantiv, feminin [die]Medizin
    übermäßige Vermehrung oder Bildung von Fettgewebe; krankhafte Fettleibigkeit; Adipositas (b)

Man kann ja nicht auf Nahrung verzichten.

Und jetzt wisst ihr auch noch gleich, warum es so schwer ist abzunehmen.

Den Ansatz dieses Gewerbe regulieren zu wollen, halte ich für falsch.
Eine Regulierung müsste immer das gesicherte Überleben des Betreibers berücksichtigen.
Profit können diese Kisten nur abwerfen, wenn es Menschen wie mich gibt, die bereit sind dort langfristig ihr Geld zu versenken.

Darum ist mir TR5 und Nachfolger ziemlich egal und ich mache da auch niemandem einen Vorwurf.
Ich selbst war einst mit einem Spielhallenbetreiber gut befreundet.

Anstatt mich mit meinen "vermeintlichen" Feinden: Automatenbetreibern, Gesetzen, Politikern etc. zu beschäftigen,
beschäftige ich mich lieber mit MIR, mit MEINEM Problem, MEINER Sucht.

Das Suchtverhalten ist in mir verankert. Dies weiß ich und achte in allem was ich tue darauf, wie ich es tue.

Niemand außer mir ist dafür verantwortlich.

Und weil ich das für mich akzeptieren konnte / durfte und mich darauf eingestellt habe ..
ja darum muss ich nicht mehr spielen und nicht mehr rauchen und werde eines Tages auch nicht mehr so fett sein :)

Verwantwortung übernehmen. Für mich selbst ! Das ist mein Motto geworden !


Kleiner Nebeneffekt, seit ich mir "salopp" gesagt für alles selbst die Schuld gebe, habe ich die Möglichkeit auch alles selbst zu ändern und bin nicht darauf angewiesen zu warten oder zuzusehen, dass sich "etwas" ändert oder mit irgendeinem ominösen "Schicksal" zu hadern.

Ich habs getan .. und wenn es falsch war, kann ich es ändern :)
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Jacky1 am 11.11.2018 16:32:16
Hallo Fred,

es gibt von meiner Seite aus nichts zu kritisieren an Deinem Beitrag und er beschreibt ja unser aller "Leitfaden" , jeder Betroffene kann etwas ändern.
So werde ich folgend nur anfügen.

Jedes Lebensmittel ist gekennzeichnet, Fettanteil,Kohlenhydrate,Zucker,Brennwerte....
Zusätzlich bei alkoholischen Getränken der Alkoholanteil ausgewiesen.
Zigarettenpackungen sind mit Warnhinweisen und sogar mit einer Tel. Nr. der BZgA versehen.
Auch beim Glücksspiel sogar präventive Maßnahmen zu erkennen.
Der Straßenverkehr übersät mit Schildern die warnen, manchmal sogar selbst gemalte Schilder mit Kindern darauf.
Jeder Apotheker macht den Kunden auf eventuelle Nebenwirkungen, beim Kauf eines Medikamentes aufmerksam.
.....rutsch nicht aus, fahr vorsichtig, gib obacht, verbrenne Dich nicht, falle nicht runter, verliere nichts, pass auf....

Wir beide wussten doch einst vor den Gefahren beim Spielen.
Auch wenn "anno dazumal", ohne große Warnschilder  :).
Ignoriert und sich an etwas anderes geklammert, immer weiter und weiter. 
Ein doch recht langer Prozess bis ein aktives Umdenken stattfand.

'Wir haben es einfach nur zugelassen.
Mechanismen drehten sich im Kreis, Spielsucht.

Selber Schuld.
Weißt Du, wir begegneten dem Spiel, irgendwo.
Ein blinkender Automat, Sonderspiele, klimperndes Glück.
Der hing da einfach an der Wand, voller Geld, ein paar Sonnen und es gehörte uns.
Die Verführung war zweifellos da und sie entstand ja nicht alleinig in unserer Phantasie.
Etwas wurden wir ja schon "angefixt", soweit es eben der Gesetzgeber zuließ.
Diese Kisten schafften es immer mal wieder, uns bei der Stange zu halten.
Fing es nicht an mit einer grundlegenden Naivität ?
Die letztendlich nur genährt wurde, mit damals primitiven, doch effektiven elektronischen Programmen ? 
Das Suchtgedächtnis braucht schon eine gewisse periodische Motivation.... für 30 Jahre.
Dahinter steckt pures gewinnbringendes Kalkül der Betreiber.   

Es wäre durchaus legitim, auch Ihnen eine Schuld zu geben.
Während andere Ihr Geld auf das Sparbüchlein gutschrieben, zu einem überschaubaren  :) Zinssatz.
Sie vermehrten es nahezu ohne Risiko, man wies sie ja darauf hin, wie viel Erspartes sie in 30 Jahren hätten.
Der Zugewinn betrug 1 oder 2,3,4 %.
Nicht das die "Bankenwelt" nun besser wäre, als die Herrscher der Spielautomaten.
Und sogar sparen kann in einen pathologischen Geiz ausarten.
Doch Banken legen es nicht darauf an, Menschen in ein Krankheitsbild zu locken.

Ich könnte leicht einige gesetzliche Paragraphen verlinken, welche die Gesundheit des Bürgers gewährleisten sollten.
Und richtig, werbende Veranstalter von Glücksspielen weißen auch darauf hin, dass sie etwas betreiben an dem jemand erkranken könnte.
Der Krawattenträger hinter der Glasscheibe einer Bank, muss dies nicht.  :)

So kann man schon erkennen, wer sein Geld verdient mit Versprechungen, ja nur zu Unterhalten.
Mit eben der "Auszahlungsquote" von mindestens 20 ? Verlust in der Stunde, über eine längere Sicht.    

Was auch immer dahinter steckt, die unzähligen Gründe und Wahrnehmungen eines spielsüchtigen Menschen.
Er hat sich verführen lassen und sich dann immer selbst neu verführt.
Espelkamps Maschinerie leistete gute Arbeit und ebnete gerne diesen Weg.

In Gedanken an die dicken, die abgemagerten, die rauchenden, trinkenden, ritzenden, spritzenden, schnupfenden... und spielenden Menschen.
Wenn ihr wisst etwas dagegen tun zu können, egal wie schwer es auch sein sollte und Ihr macht es nicht.
So macht auch Ihr Euch schuldig.
Gerade Suchterkrankungen quälen den eigenen Geist...ich weiß dies schon.
Meist reichen Worte und Erkenntnis leider nicht aus, aber auch ganz unten und gerade dort gibt es Chancen.
   

Der kleine Sparer mit seinem Sparkassenbüchlein hingegen, ist frei zusprechen.  :)
Aber er sollte immer obacht geben, manche "Dealer" verstecken sich hinter einem elektronischen Kasten.
Und Ihre Sparbücher sind brechend voll und auch hypothetisch angenommene  500 Millionen ? wohltätige "Familienhilfe", würden nichts wieder gut machen.

Mit Geld ist nicht alles gut zu machen, wissen die es denn nicht ?
Das System ist in der Evolution verankert, da können alle warnen so oft sie auch wollen.
Jeder Einzelne ist ein Teil davon, "wir" können "nur" versuchen zusammenhalten.   
Zu tragen und stützen, uns die Hände zu reichen.


"An die Schuld glauben immer nur die Opfer."
Zitat: Peter Rudl

Liebe Grüße   
             
 

   
     
   

     

       




     
Titel: Re: TR 5.0
Beitrag von: Jacky1 am 15.12.2018 00:19:21
Hallo,

Fazit:

Maßnahmen wie Spielpausen, Definitionen der Tasten , Spielerkarte, eingeschränkter Verlust pro Sunde ........usw.
Tragen sicherlich dazu bei, dass ein "Zeitlimit" etwas eingeschränkt wird.
Dem gelegentlichen Vorzeigespieler nach Espelkamp wird es wohl kaum berühren, denn sein Vergnügen ist ja eh "kontrolliert".
Er verspielt sein Limit und um so länger sein zweifelhaftes Vergnügen geht umso besser.

Dieser Schutz (Spielerschutz) scheint eigentlich nur auf den pathologischen/problematischen Spieler ausgelegt zu sein.
Dass es jenem bewusster wird und er nicht Haus und Hof in einer Woche verspielen kann.
Reglementierung der Süchtigen! 

Süchtige Spieler müssen nun wohl noch länger in den Hallen verweilen!
Das Geld verlieren sie eh, geht halt nur länger.

So wäre ein vernünftiges bundesweites Sperrsystem wohl angebrachter gewesen, statt an den Kisten neu zu schrauben.
Zweifelhaft in wieweit es damit vermieden wird neue Spieler zu rekrutieren.

TR5.0

Liebe Grüße