Spielsucht Soforthilfe Forum (SSF)

Spieler & Angehörige => Angehörige => Thema gestartet von: Charlie1808 am 23.03.2017 11:20:56

Titel: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Charlie1808 am 23.03.2017 11:20:56
Hallo zusammen. Ich bin auch neu hier.
Bin mutter einer 22 jährigen Automaten spielsüchtigen tochter und es macht mich wahnsinnig dabei zusehen zu müssen,
Wie sie immer tiefer da drin ist.
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Apathetic am 23.03.2017 12:07:32
Hallo Charlie,

schön dass du zu uns gefunden hast und herzlich willkommen.
Hier sind sehr viele liebe Menschen, sowohl Angehörige als auch Spieler, die dir gerne zur Seite stehen.
Vielleicht möchtest du ja etwas mehr über dich in der Angehörigensektion erzählen?

LG
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Fred am 23.03.2017 12:57:36
Hallo zusammen. Ich bin auch neu hier.
Bin mutter einer 22 jährigen Automaten spielsüchtigen tochter und es macht mich wahnsinnig dabei zusehen zu müssen,
Wie sie immer tiefer da drin ist.

Hallo meine Gute,

du hast hier geschrieben und mich mehr oder weniger Zufällig auch "privat" angeschrieben.
Ich möchte dir gern hier antworten, damit alle daran teilhaben können.

Ersteinmal ist es gut, dass du dir/euch Hilfe suchen möchtest und uns hier gefunden hast.
In diesem Forum findest du auch eine Menge Angehörige. Bist als in guten Händen.

Die Spielsucht ist eine anerkannte Krankheit und als Angehörige steht man quasi machtlos daneben.
Versprechen, auch unter dicksten Tränen gegeben, werden wieder und wieder nicht gehalten.
Man wird belogen, evt. betrogen oder gar gestohlen.
Man zweilfelt am Verstand oder der Aufrichtigkeit des "Spielers".
Man fühlt sich verarscht, gedemütigt ... ist traurig und voller Zweifel und Sorge.

Mit all dem bist du hier nicht allein und auch kein "Sonderfall".

Auch wenn es weh tut, wirst du hier lernen, dass du deiner Tochter nicht wirklich helfen kannst,
sondern sie nur dabei unterstützen kannst, sich selbst zu helfen.
Da muss aber dein Töchterchen mitarbeiten bzw. fast die gesamte "Arbeit" alleine leisten.

Erzähl was dich bedrückt ... denn in erster Linie wirst du dich jetzt um dich selbst kümmern (müssen)

Gruß aus Hamburg
Fred
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Olli am 23.03.2017 13:02:50
Hallo meine Liebe und herzlich willkommen!

Ich habe mir erlaubt Deinen Beitrag aus dem alten Thema heraus zu teilen und sie in einen eigenen Thread für Dich zu legen.
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: amTiefpunkt am 23.03.2017 14:07:05
Hi Charlie,

sei willkommen hier bei uns im Forum! Schön, dass du da bist!

Für nahe Angehörige ist es besonders schwer zu verstehen und zu akzeptieren, dass sie weiterstgehend machtlos sind gegenüber pathologischen Spielern in der unmittelbar nächsten Verwandtschaft. Jedwene Hilfe wird mit Lügen, Betrug und Vertrauensbruch zurückgezahlt - besonders schlimm bei Menschen, die einem sehr, sehr nahe stehen!
Hast du denn mit deiner Tochter schon mal über dieses Thema gesprochen bzw woher weißt du denn, dass sie süchtig ist! Wir Spieler haben in der Regel eine gewissen Begabung, das Spielen vor anderen Menschen zu verbergen. Unterstützt du sie finanziell oder geht sie selber Arbeiten? Hat sie bereits Schulden? Hast du noch zugang zu ihr, bzw habt ihr regelmäßigen Kontakt?
Viele Fragen, ich weiß. Nur, dass das Bild klarer wird.
Wie Fred es bereits verdeutlicht hat, du musst anfangen, dich um dich selbst zu kümmern. Das ist das, was sicher in deiner Macht steht. Inwiefern, du deine Tochter unterstützen kannst, hängt maßgeblich von ihr selbst ab!
aT
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Charlie1808 am 23.03.2017 20:51:25
Hallo zusammen, danke euch für die nette Aufnahme.
Fällt mir noch ein bisschen schwer mich hier zurechtzufinden., deswegen hab ich dich fred einfach mal angeschrieben.
Meine Tochter hat vor ca. 1,5 Jahren mit dem spielen angefangen. Gemerkt haben wir es, weil sie oft in der spielothek war, oft fast die ganze Nacht,  und sie irgendwann sogar ihr Auto hinter dem Haus geparkt hat, damit sie nicht sieht. Ihr Bruder hatte dann mal eine Vermutung geäußert, der wohnt ganz in der nähe der spielothek. Dann hab ich gemerkt, dass sie nachts mit meiner Karte Geld von unserem Konto abgehoben hat.
Sie hat die spielsüchtig erst  abgestritten, kam aber dann zu mir und hat ihre Karte bei der Bank abgegeben und ihr Konto in Ordnung gebracht.
Kurzum: sie meinte, damit durch zu sein.
Im Sommer letzten Jahres hat sie ihre Ausbildung beendet, sofort einen Job gefunden, in dem sie sich auch super wohl gefühlt hat.
Auch wir dachten, es war eine Erfahrung und das Thema ist durch.
Bis sie uns vor ein paar Monaten Bargeld gestohlen hat und ich wußte, dass sie das nur tut, wenn sie nichts mehr hat.
Innerhalb von 3 Monaten waren 10000 Euro bafög Kredit verspielt.
Dann hat sie bei verschiedenen Banken Krediten genommen. Jetzt kommt fast täglich Post mit zahlungsforderungen.
Im Job ist sie schon letztes Jahr fristlos gekündigt worden. Beim Jobcenter hat sie nicht mitgewirkt ist somit gesperrt und muss auch Krankenkasse selbst zahlen.
Wir wussten nur eine Lösung und haben bei Gericht eine Betreuung angeregt. Kommunikation ist nicht möglich.
Es ist schwer ihre Geschichte in ein paar Sätzen zu formulieren.
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Anni am 23.03.2017 21:46:54
Hallo liebe Charlie!

Schön dass du da bist!

Schreib einfach drauf los, was dich bewegt, was du denkst, deine Sorgen....alles.
Es ist in guter Hand, hier sind Menschen, die sich in der Problematik auskennen und dadurch wirklich hilfreich sind.
Ich bin in "zweiter Linie" von dem Thema betroffen, der Mann meiner Mutter ist spielsüchtig, und wir leiden eigentlich mehr unter der Co -Abhängigkeit unserer Mutter als unter seiner Sucht.
Aber, das wechselt und ist sehr kompliziert

Liebe Grüße, freu mich, mich mit dir austauschen zu können

Anni
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: amTiefpunkt am 24.03.2017 09:40:57
Guten Morgen Charlie,

da sind wahrlich keine guten Neuigkeiten, die du uns hier über eure Situation schilderst.

Das schwerste für dich wird sein, zu akzeptieren, dass du im Grunde überhaut nichts für deine Tochter tun kannst außer sie loszulassen und jedwene Hilfestellung verweigern, Abschottung. Die momentane Situation ist auch für dich sehr, sehr belastend und zieht dich indirekt mitten in ihre Sucht mit hinein. Klar von außen ist so ein Tipp einfach gemacht, als Mutter ihn umzusetzen nahezu unmöglich! Aber frage dich, was hat deine Hilfe bereits gebracht und hat sich dadurch der Zustand deiner Tochter verbessert!? Geht es dir damit besser?
Zitat
Wir wussten nur eine Lösung und haben bei Gericht eine Betreuung angeregt.
Die ist aber eine Chance. Deine Tochter ist volljährig und kann nicht so mir nichts dir nichts bevormundet werden. Zudem wird sie jegliche Hilfe von außen bezüglich ihres Spielproblems ablehnen oder einfach nur alibimäßig mitmachen ohne, dass sich das auf ihr Spielverhalten auswirken wird.
Zitat
Kommunikation ist nicht möglich.
Was ich aber auf jeden Fall noch machen würde, ist ein Gespräch mit ihr zu suchen wo du ihr deine Sicht der Dinge darzulegst. Versuche an sie ranzukommen ohne sie zu drängen. Versuche nochmals einen Trigger, der sie zur Einsicht bringt. Schildere ihr aber auch ganz klar deine Grenzen und Vorstellungen der Zukunft.
Leider kann ich eurer Situation momentan nicht viel positives abgewinnen, aber dennoch besteht Hoffnung, dass deine Tochter irgendwann zur Einsicht kommt und vor der kapituliert. Das ist bei vielen von uns auch passiert, leider meist erst zu einem sehr später Zeitpunkt, wo schon vieles zerstört worden war!
Ich werde deine Tochter in mein heutiges Abendgebet mit einschließen.
Charlie, du musst stark sein in der nächsten Zeit! Ich hoffe, es findet sich ein Weg aus der Sucht deiner Tochter...
aT
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Charlie1808 am 24.03.2017 09:55:51
Leider ist tatsächlich jegliche Kommunikation unmöglich geworden. Wenn ich es probiert habe, gab es nur Vorwürfe jeglicher Art ohne jede Wertschätzung.  Das macht mich jedes mal so fertig, und verhärtet die Fronten immer mehr. Tatsächlich ist es so, dass ich es besser aushalten kann, wenn ich keinen Kontakt zu ihr habe. Das ist bitter, aber die Wahrheit. 
Wenn ich nicht einen so einen guten ehemann hätte, der meine kinder immer wie seine eigenen behandelt, wäre meine Tochter schon längst weg oder meine ehe im a....! Er hat die letzten Jahre so viel eingesteckt und so viel Geduld gehabt.
Im Moment hab ich mein Kind verloren und ich bin absolut davon überzeugt, dass ich nur eine chance habe, dass wir uns irgendwann wieder positiv begegnen. Und das ist das absolute konsequente Fallenlassen.
Das klingt vielleicht sehr kaltherzig, aber ich glaube von mir nicht, dass ich das bin.
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Anni am 24.03.2017 13:09:16
Liebe Charlie,

konsequentes Fallenlassen ist letztlich, so paradox es sich anhört, der größte Liebesbeweis, den du nur erbringen kannst. Er erfordert so viel Kraft von dir, so viel Überwindung, wer da von kaltherzig sprechen will, kann dir gestohlen bleiben.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft und leg dir ans Herz, auch Hilfe zusätzlich zum Forum zu suchen. Du muss auch auf dich achten, ganz dringend!

Liebe Grüße

Anni
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: MiLu am 24.03.2017 13:10:25
Hallo Charly,

du klingst ganz und gar nicht kaltherzig: im Gegenteil - du hast im Augenblick keine andere Möglichkeit! Als Angehöriger kann man den Betroffenen lediglich informieren, begleiten und unterstützen, jedoch muss die Einsicht zur Problematik und einer folgenden Verhaltensveränderung von deiner Tochter selbst kommen. Man kann NIEMANDEN eine Abstinenzmotivation einpflanzen.

Ich bin ehemalige Angehörige eines spielsüchtigen Mannes. Sechs Jahre Beziehung, ein Jahr verheiratet, wovon ich gefühlt nur 2 Tage in einem eheähnlichem Verhältnis lebte - dann folgte der große Knall. Du kennst ja leider das volle Programm: Missbrauch der eigenen Kontokarte, Lügen, emotionale und verbale Attacken, Schuldvorwürfe etc .... hier kannst du dich in der Tat nur selbst schützen sowie deinen Mann, indem du dich auf nichts (Diskussionen, Geldleihen, Schuldenübernahme etc.) einlässt. Evtl. kannst du sie ja mal auf dieses Forum aufmerksam machen....

Als Mutter hat man es bestimmt besonders schwer! Umgekehrt: ich übe mich gerade im Abstandhalten von meiner Mutter (sie ist Alkoholikerin). Auch wenn es schwer fällt, stört man so den möglichen Genesungsprozess nicht ....

Auf alle Fälle freue ich mich, dass du hier bist! Es geht nun v.a. um Dich!

Alles Liebe

MiLu
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Olli am 24.03.2017 14:40:42
Hi Charlie!

Gerade heute ist mir noch einmal ein Brief meines Vaters in die Hände gekommen.
Darin stand sinngemäß: Ich bin durch die Gegend gefahren und habe Dich aus den Hallen geholt. Welcher Vater macht so etwas ...

Nun, er hat mich aus den Hallen geholt. Er hat mich bestimmt ein dutzend Mal raus geworfen und wieder aufgenommen.
Für mich hieß das: Ich muss mich eine Zeit lang zusammen reißen und nach spätestens 2 Wochen werde ich wieder aufgenommen.

Wie Du siehst, befand ich mich damals in der Position Deiner Tochter. Ich wollte mir das Spielen nicht nehmen lassen.

Im Gegensatz zu meinen Eltern jedoch schaust Du über den Tellerrand hinaus.

Du siehst ganz klar die Notwendigkeit des "in Liebe loslassen"s.

Weiterhin besorgst Du Dir Informationen für den Umgang mit Deiner Tochter und dem Umgang mit Deinen eigenen Gefühlen bezüglich ihrer Sucht.

Du bist auf dem richtigen Weg!

Zu guter Letzt noch einmal ein Zitat einer Psychologin aus einer Dokumentation:
Für einen Angehörigen ist es nicht zu viel verlangt sich zu trennen.
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Jacky1 am 24.03.2017 21:25:50
Hallo Charlie,

Du kamst hierher um eine Hilfestellung zu finden,Ratschläge und Erfahrungen zu sammeln.
Instinktiv geht es Dir dabei hauptsächlich um das Wohl Deiner Tochter,natürlich.
Aber Sie ist nicht hier,sondern Du.

Manche Dinge ändern sich nicht von heute auf morgen,sie müssen wachsen.
Du weißt ja wie nah Deine Geschichte an meiner liegt,auch ich bin ratlos.
Da sagt das Herz etwas ganz anderes als der Verstand.
Ich persönlich empfinde es als ein Dilemma,jemanden helfen zu wollen der dies eigentlich gar nicht möchte.

Es soll Dir gut gehen Charlie,aber wie wäre dies möglich? So bist Du ja untrennlich mit dem Glücke Deiner Tochter verbunden.
 
Egal welche Entscheidung Du triffst,es wird eh die richtige sein,denn sie kam von einer Mutter.
Kaltherzig würde ja bedeuten es/sie wäre Dir egal,Du aber investierst enorme Zeit und Gefühle.
Ich würde Dir so gerne dieses Leid nehmen,ich kann es nicht.
Aber Du kannst es und es wird wachsen.
Ihr beide werdet wachsen,Konsequenzen müssen sein.
Sonst ändert sich nie etwas!
Und es soll sich doch ändern,mache Dir keinen Vorwurf...denn es geschieht aus Liebe.

Wenn sie nicht aufgezeigt bekommt,dass es so nicht mehr geht?
Dann wächst überhaupt nichts mehr.

Alles Gute der Welt für Dich.

Liebe Grüße   

       

       
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Charlie1808 am 25.03.2017 07:46:15
Hallo zusammen,

Meine Tochter hat sich jetzt seit fast 3 Wochen nicht mehr hier blicken lassen. Auf ihrem Bett liegen mittlererweile 18 ungeöffnete  Briefe von verschiedenen Banken und vom Gericht .
Das macht mich ganz irre, weil ich erahnen kann, was drin steht,
Weil ich eine Vorstellung davon habe wie die Konsequenzen aussehen, wenn auf den Inhalt  nicht reagiert wird,
Weil ich immer noch hoffe, dass sie "wach" wird, wenn sie sich all der finanziellen Forderungen  bewusst wird.
Eine Frage an die Spieler unter euch, um es besser zu verstehen:
Ist es einem irgendwann egal, wer was von mir will? Wie ist das für  euch?
Ich würde wahnsinnig werden unter dem finanziellen Druck  und ich könnte mir vorstellen, das tatsächlich irgendwann resigniert wird, wenn man das Gefühl  hat, dass man das eh nicht mehr stemmen kann.
Wird dann erst recht gespielt, um seine Probleme zu verdrängen, als Ablenkung?
Ich würde ihr gern eine whatsapp schreiben, dass sie ihre Post wenigstens liest, um nicht in noch größere Schwierigkeiten zu geraten, aber ich weiß, dass sie mir entweder gar nicht antwortet oder mir wie immer vorwirft, dass mir das egal sein könnte,
Sie sei mir ja sonst auch sch....egal.
Ich muss ehrlich gestehen, dass es mir wahnsinnig schwer fällt die Briefe nicht selbst zu öffnen. Ich weiß , dass ich nichts tun könnte. Aber das Nichtwissen,  nennen wir es ruhig Kontrollverlust, was alles von ihr gefordert wird, macht mich bekloppt.
Und noch bekloppter macht mich, dass ich mir scheinbar über diese Dinge  mehr Kopf  mache, als die Verursacherin selbst.


Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Charlie1808 am 25.03.2017 08:39:30
Noch etwas, das mich ganz ganz viel beschäftigt:

Wenn ich meinem sohn begegne, ihn umarme und küsse bei der Begrüßung (er wird 20 und lebt seit 2 Jahren in einer Wg,
Er ist ausgezogen, weil er erwachsen und selbstständig  werden wollte) fühle ich eine tiefe Wärme und Nähe zu meinem Kind.
Bei meiner Tochter ist das seit sehr langer Zeit nicht mehr so. Es gibt ganz wenige solcher Situationen, in denen ich das spüre, in denen ich das Gefühl habe, sie liebt mich als Mutter. 
Mit meinem Sohn haben wir in der pubertierenden Phase auch viel gestritten, hatten durch sein ADHS einige Probleme,  gerade im Sozialverhalten. Trotzdem war immer ein Gefühl  der positiven Bindung da.
Bei meiner Tochter  haben mein Mann und ich immer das Gefühl,  dass sie nur dann Nähe  sucht, wenn sie etwas möchte.
Hat sie bekommen, was sie gerade benötigte, wurden wir wieder schlecht behandelt. Sie lebt in unserem Haus,  aber ganz oft haben wir das Gefühl, dass wir sie nur nerven, dass wir unerwünscht sind. Sie behandelt uns oft so herablassend.
Als wenn wir nur bei Bedarf  Mittel  zum Zweck sind, aber keine Eltern, die man eigentlich gern hat.
Ich würde sie jetzt trotzdem gern ganz fest in den Arm nehmen und ihr sagen, dass ich sie tief in meinem Herzen wie verrückt liebe. Aber sie jetzt gerade nicht lieben kann, weil ich mich so verletzt fühle durch ihr Verhalten,  ihre Äußerungen.....!
(Das klingt jetzt sicher sehr widersprüchlich,  ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll).
Dass ich wütend und traurig bin, wenn ich sehe, wie schlecht sie die Menschen behandelt, die ihr am nächsten stehen.
Ganz schlimm ist es, wenn ich solche Situationen zwischen ihr und meinem Mann sehe. Er ist viel zu gut für diese Welt,  immer für alles und jeden da, arbeitet wie ein Verrückter, dass es uns gut geht.
Wenn Sie etwas von ihm möchte , ist sie nett, wenn er mal etwas einfordert, behandelt sie ihn übelst mies.
Manchmal hab ich das Gefühl, sie hasst meinen Mann, weil er ein besserer Papa  ist, als es ihr eigener Vater jemals war.
Ich möchte noch sagen, dass meine Kinder immer Besuchskontakt hatten und sie irgendwann selbst entschieden haben, ob sie Kontakt zu ihrem Vater möchten oder nicht. Sie haben sich beide dagegen entschieden.
Die Gründe zu erklären, würde hier zu weit führen.
So, und jetzt sitze ich hier, schreibe und weine um diese Sch... Situation. Es könnte alles so schön sein! Warum ist es soweit gekommen und wann ist es schief gelaufen? Was ist in unserer Erziehung falsch 9gelaufen?
Und es ist tatsächlich so, dass man mit fast niemandem darüber sprechen kann, geschweige denn, dass es eine perfekte Lösung gibt.
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Anni am 25.03.2017 09:54:44
Guten Morgen liebe Charlie,

deine Worte berühren mich zutiefst und ich kann alles, wirklich alles komplett nachvollziehen.

Es ist absolut normal, die Ursachen bei sich als Mutter zu suchen, weil es uns so beigebracht wurde, dass wir unsere Kinder sozusagen erschaffen, formen, sie zu dem machen was sie sind. Aber es gibt Phänomene, oder Krankheiten oder auch Umstände, die definitiv nicht in unserer Hand liegen. Ich hatte das große Glück, nach einem ca 10 jährigen Trip von einem Spezialisten zum nächsten durch einen absoluten Zufall auf eine Therapeutin zu stoßen, die das Problem meiner Tochter in kürzester Zeit erfasst hat und es auch weitgehend therapieren konnte. Daneben war aber für mich persönlich ihr Satz ganz wichtig für mich, dass ich rein gar nichts dafür kann. Auch mich hat es natürlich wahnsinnig gemacht, immer wieder zu grübeln was schief gelaufen ist. Sie hat mir auch gesagt, dass ich jetzt in erster Linie etwas für mich tun muss, dass ich Hilfe brauche, professionelle.

Ich schreib dir Geschichte als PN und will dir hier nur sagen, dass ich dich sehr gut verstehe und dir nochmal dringend ans Herz legen möchte, etwas für dich zu tun! Du bist wichtig, du bist es wert und du brauchst Kraft und Unterstützung, auch um für deine Tochter da zu sein, gerade wenn das Da-Sein zunächst mal Loslassen bedeutet.

Schicke dir ganz liebe Grüße

Anni
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Charlie1808 am 25.03.2017 10:39:55
Hallo Anni, danke für deine lieben Worte!

Zunächst die Frage an dich, was ist PN, wo find ich das?

Würde mich freuen über  deine Geschichte mehr zu erfahren.
Im Moment hilft mir deine Antwort sehr, das Problem ist, dass das nicht lang anhält.
Im nächsten Moment suche ich die Gründe und Ursachen wieder bei mir.
Meine Tochter, wie übrigens auch mein erster Mann wissen genau welche Knöpfe sie bei mir drücken müssen, um mich in diese "schlechte Mutterrolle" zu versetzen.
Wenn ich dann wiederum unser Leben mit all unseren Kindern versuche zu reflektieren, denke ich sie hatten nicht das schlechteste Elternhaus. Natürlich haben wir Fehler gemacht, in Alltagssituationen nicht immer richtig reagiert, vielleicht manches Mal nicht geduldig genug, manchmal aber vielleicht auch nicht konsequent genug, usw..
Und genau diese Fehler führen bei mir dazu, dass ich alles in Frage stelle, was wir getan, gesagt oder auch nicht getan oder gesagt haben. Immerzu ein Hin und Her im Kopf.
Auf jeden Fall fühlt es sich gut an diese Dinge hier offen und ehrlich aussprechen zu können.

Liebe Grüße und danke noch mal.
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: amTiefpunkt am 25.03.2017 10:42:11
Hallo Charlie,

Zitat
Eine Frage an die Spieler unter euch, um es besser zu verstehen:
Ist es einem irgendwann egal, wer was von mir will? Wie ist das für  euch?
Während des Spielens gibt es für den Spieler keinerlei Probleme. Es wird alles ausgeblendet, was außerhalb ist. Solange das Geld hält, ist also alles gut, jedoch passiert es häufig, dass das Geld zur neige geht, dann gibt es eigentlich nur 2 weitere Möglichkeiten. Neues Geld besorgen (egal wie!!!) oder in Apathie zu verfallen oder eben einen gewaltigen zusammenbruch erleben. Letzteres eher selten, da dies besonders weh tut. Apathie und Spielen ist einfach ne super kombi und vermeidet den Blick in die böse Realität, die gespickt ist von massiven Problemen und unsagbarem Schmerz. Da ist das Spielen, der bessere Begleiter. Sobald man wieder drin ist hat man alles was man braucht. Es ist ein Teufelskreis.
Ich weiß noch, dass ich die Briefe der Bank immer ungelesen in die Tonne geschmissen habe und die Anrufe meines Vermieters geblockt habe indem ich mir ne neue Telefonnummer zugelegt habe. Ich hatte so die Schnauze voll von den Schuldigern, die irgendwas von mir wollten, ich hasste sie. Rückblickend tun mir meine Handlungen natürlich leid, aber damals war es die einzige Möglichkeit für mich, der Realität so wenig wie möglich ins Auge sehen zu müssen.
Zitat
Ich würde wahnsinnig werden unter dem finanziellen Druck  und ich könnte mir vorstellen, das tatsächlich irgendwann resigniert wird, wenn man das Gefühl  hat, dass man das eh nicht mehr stemmen kann.
Wird dann erst recht gespielt, um seine Probleme zu verdrängen, als Ablenkung?
Solange deine Tochter im Sog der Sucht ist, ist ihr dies wohl tatsächlich scheiß egal, außer in einer Phase des zusammenbruchs. Sie sieht es nicht und will es auch nicht sehen. Im Spiel existieren diese Briefe nicht und auch sonstige Probleme nicht. Ja das Spielen ist sogar mehr als Ablenkung, es ist ihr Leben, bei dem alles in Ordung scheint! So würde ich das beschreiben.
Zitat
So, und jetzt sitze ich hier, schreibe und weine um diese Sch... Situation. Es könnte alles so schön sein! Warum ist es soweit gekommen und wann ist es schief gelaufen? Was ist in unserer Erziehung falsch 9gelaufen?
Meine eltern fragten mich dies auch, als ich ihnen von meiner Sucht erzählt habe, ja ich glaube sie machen sich diesbezüglich heute noch vorwürfe. Aus meiner Sicht völlig unbegründet! Klar ich bin jetzt selbst Vater von 3 Kindern  und weiß, dass auch ich nicht alles richtig machen kann bei der Erziehung, aber eine Erziehung als Ursache der Spielsucht zu sehen, halte ich für falsch, unabhängig dass ich nicht weiß wie du deine Kids erzogen hast! :-)
Nicht jeder, der SPielhallen betritt und dort spielt wird süchtig, auch kann man die Sucht nicht in irgendeines klischeehaftes Millieu stecken, Spieler kommen aus allen sozialen Schichten und haben alle ihre eigene Geschichte. Was wohl fast immer gleich ist, dass das SPielen irgendeine Form der Flucht vor der Wirklichkeit ist. Persönliche Charaktereigenschaften, wie Maßlosigkeit, Trägheit und Hochmut begünstigen meiner Ansicht nach das Spielen. Aber Charlie, bitte, bitte, suche nicht die Schuld bei dir. Wenn deine Tochter irgendwann hoffentlich trocken ist, wird sie dir das zu 100% bestätigen!
aT
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: amTiefpunkt am 25.03.2017 10:46:29
zur Erklärung, PN = Private Nachricht
Die findest du wenn du eingeloggt bist oben im Menübereich unter "Meine Mitteilungen". Du wirst aber beim Einloggen darauf Aufmerksam gemacht, solltest du eine bekommen haben...
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Charlie1808 am 25.03.2017 10:53:44
Danke auch dir für deine Antwort.  Das gibt mir im Moment Hoffnung, Mut und Kraft das zu tun, was ich für einzig richtig halte.
Mir wird auch gerade wieder bewusst, wie dankbar ich für den Mann an meiner Seite bin. Ohne ihn wäre alles eine Katastrophe. Und er gibt mir die Zeit, die ich für das absolute Loslassen brauche, ohne mich unter Druck zu setzen.
Dafür liebe ich ihn sehr. Und das will ich ihm heute auch mal wieder sagen.

Du darfst mir auch gern mehr von dir erzählen.

Bis dahin, liebe Grüße von hier aus

Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Anni am 25.03.2017 11:00:10
Charlie....wie sehr sich die Mechanismen doch gleichen.
Auch mein Ex-Mann hat mir den Stempel der schlechten Mutter aufgedrückt und behauptet, unsere Tochter sei so "bekloppt" wegen mir. Sie hat das zeitweise übernommen, und auch in unserem Umfeld gab es da einige Zustimmung.....

Ich muss jetzt ein paar Dinge erledigen, dann schreib ich dir!
Hier kommt gerade die Sonne raus....ich hoffe sie strahlt auch für dich....wie schön die Worte über deinen Mann zu lesen
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: amTiefpunkt am 25.03.2017 11:05:27
Charlie und jetzt am besten raus und ein Sonnenbad nehmen! Ich schnapp mir die Kids und mach Fahrradtour...
Zitat
Dafür liebe ich ihn sehr. Und das will ich ihm heute auch mal wieder sagen.
DAS ist eine erstklassige Idee! Er hat es sich verdient!
Bis später irgendwann.... :-)
aT
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Charlie1808 am 25.03.2017 11:20:01
Ja, ich gehe jetzt auch in die Sonne, um das Grundstück nach dem Winter wieder flott zu machen
und atme ein paar glückshormonen ein.
Ich wünsch euch viel Spaß bei allem, was ihr euch für heute vorgenommen habt.

Bis später,

P.S. Mein Gott bin ich froh mich hier angemeldet zu haben😀
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: amTiefpunkt am 27.03.2017 14:58:13
Hallo Charlie,

hast du deine Tochter seither mal wieder gesehen und mit ihr geredet!?

Besten Gruß und schönen Wochenstart,
aT
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Charlie1808 am 01.04.2017 08:26:58
So, jetzt ist meine Tochter ausgezogen. Entgegen ihrem sonstigen Verhalten, ist sie sehr leise gegangen.
Ich hab geglaubt, dass es erleichternd  ist, dass erst mal Ruhe einkehrt. Aber das ist nicht so. Ich fühle einen unglaublichen Schmerz , hab die ganze Nacht geweint und wenn ich in die leeren Räume gehe....
Das Gericht hat die Betreuung ablehnen müssen , jetzt bleibt tatsächlich nur Hoffnung . Hoffnung, dass sie eines Tages erkennt, was gut und was schlecht für sie ist und einen Weg für sich findet.
Mein Kopf und mein Körper fahren grad Achterbahn, ich weiß im Moment nicht wohin mit meinen Sorgen und Ängsten um mein Kind.
Bin froh, dass ich die nächsten Tage frei habe .
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Jacky1 am 01.04.2017 09:24:38
Hallo Charlie,

Deine Tochter ist in jungen Jahren schon verschuldet,kümmert sich um nichts und nur das Spielen scheint wichtig für sie zu sein.Damit ist ihr Leben noch lange nicht "versaut",es wird immer ein Nabel da sein den sie greifen kann.

Auch als sie noch ein kleines Kind war gab es doch Konsequenzen,wenn sie etwas angestellte hatte und dafür Hausarrest oder sonstiges bekam.
Nichts weiter als eine pädagogische Maßnahme,wie jetzt ja auch.

Beruhigen möchte ich Dich,habe vertrauen in Deine Tochter.
Vertrauen für einen spielsüchtigen Menschen? .....ja!
Dass sie sich besinnt,sich erinnert was für ein Mensch eigentlich hinter der Fassade der Sucht verweilt.

Liebe Charlie,wenn sie Sorgen hat bist Du für sie da.
So war es immer und so wird es bleiben.
Sogar so sehr dass Du Ihren Auszug anordnetest,für sie!

Deine Sorgen und Ängste kann ich Dir nicht nehmen,egal wie sehr ich dies auch wollte.
Sollte ich nun schreiben,schaue jetzt auf Dich? 
Du brauchst schon einen gewissen Ruhepol um immer wieder neue Kraft zu tanken.
Vergesse es bitte nicht!

Niemand sagt dass sie nun untergehen wird,auf der Strasse endet und furchtbare Dinge erleben muss.
Denn sie weiß ja,Du bist für sie da.
Sie muss es nur wollen,in ihrem Herzen.

Du liebst Deine Tochter und sie liebt ihre Mutter...nicht das Spiel.
Das Spiel wird ihr nicht annähernd etwas vergleichbares geben können.
Gebe nie auf,denn Du kannst es eh nicht.
Garnichts wird aufgegeben!

An Deiner Seite,mit jeder Mutter und jedem Vater an der Seite.
Du hattest keine andere Wahl.
Um ihr anders helfen zu können!

In die Zukunft können wir nicht sehen.
Wir können  nur versuchen sie etwas zu lenken,zum Guten.
Nichts anderes hast Du getan.

Niemals werde ich vergessen wie mein Sohn immer meine Hand gehalten hat.
Er vertraute mir,wie keinem anderen Menschen in der Welt.
So wird es bleiben,für mich und für Dich.

"Jeglicher Fluss strömt zurück zur Mutter"

Liebe Grüße   
                       
         
 
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: MiLu am 01.04.2017 10:38:50
Liebe Charlie,

ich kann mich Jackson's wunderbaren Beitrag nur anschließen! 

Mehr kannst Du im Augenblick nicht mehr machen... Ohnehin habe ich vollsten Respekt für Dich als Mutter! Deine Tochter wird es verstehen und eines Tages vermutlich dankbar dafür sein!

Alles Liebe und ebenfalls an deiner Seite

MiLu
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Jacky1 am 02.04.2017 23:02:22
Charlie,

Du suchst Antworten.

Ich bin wie Deine Tochter.
Wer auch immer in meiner Nähe war,ich musste es verschweigen.
Zu groß wäre die Gefahr gewesen,dass ich Angst hatte meine Suchtausübung zu gefährden.
Darum habe ich geschwiegen und gelogen.

Und wenn ich irgendwie ertappt wurde,oder eine Vermutung im Raume stand,alles abgewiesen.
Wäre es so gewesen,dass alle gesagt hätten..."Ja spiele halt,wenn es Dir gefällt"...ja dann.
So war es aber nicht und wenn doch,hätte ich es auch verheimlicht. 
Ich lag wohl Menschen am Herzen und sie hätten nicht gewollt dass wir alle darunter leiden.
Ich dachte,niemand hätte das Recht mir meine Sucht zu nehmen.
Darum beschützte ich mein Begehren so sehr.

Eigentlich war es egal wo ich gerade war in der Welt und was gerade statt fand.
Lieber wäre ich vor einem Automaten gewesen.
Er gab mir alles was ich brauchte.
Nämlich gar nichts,nur eine Zuflucht vor mir selbst.
Keiner fragte oder wollte etwas,ich musste mich nicht irgendwie anpassen oder funktionieren.
Ich schlug mir nur meine Zeit tot und sehnte mich nach Freispielen.
Mit der einzigen Sorge ob das Geld auch reichen würde.
Verpflichtungen wurden verdrängt,liebe Mitmenschen sicherlich nicht vergessen,aber zeitlich ausgeklammert.
Die Pausen zwischen dem Spielen mussten halt irgendwie überbrückt werden.
Die Sorge nicht mehr genug Geld zum Spielen zu haben war schlimmer,als für sonst irgend etwas.
Man muss schon sehr aufpassen als Süchtiger,auch noch weiterhin seine Sucht ausüben zu können.
Tausende Dinge könnte ich schreiben.........
     

Wie kann ein Mensch das alles ertragen?
Gar nicht,darum wurde auch weitergespielt.

Doch ich habe Dinge erkannt,nicht von alleine.
Ich habe nur einmal angefangen darüber zu sprechen.
Man hörte mir zu und ich fing an endlich zuzuhören.

Irgendwie denke ich immer es ist zu spät.

Ja,ich bin wie Deine Tochter.
Nur mit dem kleinen Unterschied,ich lasse es einfach nicht mehr zu,so zu sein.
Was diese Krankheit auch alles ist,Wärme gab sie mir nie.
Die fand ich nur bei meiner Familie,Freunden und Menschen wie Dir.
Menschen die nicht einfach nur gar nichts machen.

Die Frage war nie,warum macht ein geliebter Mensch so etwas.
Sondern,warum hört er nicht damit auf.
Ein kleine Antwort konnte ich Dir hoffentlich darauf geben.

Grüß Dich         
   
   
             
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: MiLu am 05.04.2017 13:15:34


Hey Charlie,

wie geht´s Dir aktuell? Mir wäre es wichtig, neben all dem Zweifel als besorgte Mutter, einfach mal nach Charlie zu fragen .....

Liebe Grüße

MiLu
Titel: Ja, wie geht es mir eigentlich?
Beitrag von: Charlie1808 am 23.04.2017 07:47:51
Hallo alle zusammen,

Ja, wie geht es mir eigentlich? Schwer zu sagen.  Jetzt ist meine Tochter seit 3 Wochen ausgezogen.
Es ist ruhiger geworden. Ich springe nicht bei jedem Auto hoch, um zu schauen, ob sie es ist.
Ich muss mich nicht mehr ärgern, wenn sie ihre Post ignoriert und einfach weiter macht, wenn sie sich um nichts kümmert, außer ihrer Spielerei.
Aber nicht zu wissen, wie es ihr geht, was sie macht, ob sie gesund ist, isst sie ......., das macht mich irre, wenn ich darüber nachdenken.
Wenn ich, so wie jetzt gerade, über alles nachdenke, kommen mir die Tränen, ich bin traurig.
Aber der Alltag lenkt ab, und das ist gut so, sonst würde ich echt irre werden.

Ich wünsch euch allen einen schönen Sonntag. Tut euch was gutes.
Schön, dass es euch gibt.

Liebe Grüße
Charlie
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Jacky1 am 23.04.2017 20:44:03
Hallo Charlie,

sie geht ihren Weg,darauf läuft es doch hinaus,darauf wurde sie vorbereitet.
Ihr Leben alleine zu meistern und Erfahrungen zu sammeln.

Nun begegnete sie ihrer Sucht,verspielt ihr Geld und bricht etwas zu ihrer Familie.
Dies ist nicht das Ende,noch lange nicht.
Es wird nicht allzu lange funktionieren,sie wird wieder zurück finden.
Alle Spieler finden wieder zurück und werden konfrontiert mit der Realität.

Sie hat ihr Spiel,ihre neue Nabelschnur.
Sie kann niemals jenes ersetzen,was euch wirklich verbindet.
Das gemeinsame Band einer Tochter zu ihren Eltern.

Sorgen wird Dir mein Beitrag nicht nehmen liebe Charlie.
Wir sind Eltern und Sorgen uns um unsere Kinder.
Sie sind nicht mehr die kleinen Kinder,die im Sandkasten lachten und schmusend auf unserem Schoss saßen.
Jetzt sind sie auch erwachsen..wie wir.

Alles Glück der Welt für sie.
Und für Euch zuhause,vertraut in ihr innerstes Wesen.
Die Spielsucht wird sie nur verraten,sie weiß es nur noch nicht.

Liebe Grüße                     
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: MiLu am 23.04.2017 21:37:46
..... ich bin zwar selbst noch keine Mama, jedoch versuche ich mir vorzustellen wie schwer die Situation zu sein vermag:

Liebe: Dann loszulassen, wenn es am schmerzhaftesten ist.
            Dann zu glauben, wenn jegliche Hoffnung zum
            Sterben verpflichtet wurde.
            Dann zu vergeben, wenn das Leid am gewaltigsten
            erscheint.
            Dann wieder die Hand zu reichen, wenn auch nur die
            Fingerspitzen das Herz und die Seele berühren....

.....der Tag wird kommen, liebe Charlie!
Titel: Re: Charlies Vorstellung
Beitrag von: Torsten am 23.04.2017 22:00:12
Ich lasse mal ein paar Grüße da.