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Bin in die spieralle reingefallen

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Hilflos557:
Guten Abend Liebe Leute,

Nun ich möchte loswerden was mir zugestossen ist.

Zum zweck der anonymität verzichte ich hier auf meinen namen. Wenn mein arbeitgeber rauskriegt das ich geldprobleme habe und dieser sucht verfallen bin verliere ich meine einzige stütze.

Zum Anfang:

Erst hat es harmlos angefangen wie mit Lotto spielen oder sportwetten. Ich dachte das ich meine verluste irgendwann wieder ausgleichen oder besser gesagt die jagd nach dem schnellen geld gemacht habe. Später bin ich dazu übergegangen mich in online casinos zu beweisen durch verschiedene werbungen im fernsehen. Ich habe ca über 15000 euro verspielt und bin mit 28 quasi hoch verschuldet. Ich habe mich selbst ausgeschlossen und mein anliegen heute in einer beratungstelle per email geschildert. Nun verspüre ich aber diesen Drang zu spielen und es ist schwer dem zu wiederstehen. Mittlerweile habe ich auch erfahren das was ich gemacht habe total illegal ist und mich quasi strafbar gemacht habe. Ich habe angst angeklagt zu werden und das es meine verwandten oder sogar meine frau erfährt. Was hat euch geholfen? Wie seit ihr diesem teufelskreis entkommen? Wie seid ihr damit umgegangen? Ich schäme mich total bin wirtschaftlich quasi am ende und fühle mich total hilflos.

Ich spiele jetzt seit ca. 8 jahren. Ich war vorher mal abstinend habe quasi aufgehört aber umso härter kam die sucht zurück. Ich habe mir darüber gedanken gemacht was es für mich bedeutet und habe mir quasi mein junges leben für nächsten jahre versaut. Ich habe unglaubliche angst und schamgefühle wegen der sucht. Ich habe lange gehaddert mir hilfe zu suchen da ich nicht zugeben wollte das ich irgendwie süchtig bin. Je mehr ich verloren habe desto mehr sollte der gewinn dazu da sein um alles auszugleichen. Mal habe ich nen 1000 euro gewonnen davor aber 3000 euro verspielt. Wobei es mir nicht mal mehr vorkam als wäre es viel geld. Ich habe irgendwie das gefühl fürs geld ausgeben verloren.

Ich bin äusserst gereizt gewesen wenn man mich beim spielen gestört hat.

Ich weiss ehrlich gesagt nicht was ich noch machen soll. Ich hoffe das sich die beratungstelle/selbsthilfegruppe schnell  meldet und mir raushilft. Ich schaffe es nicht alleine da rauszukommen

Andre12:
Moin,
Ja bei mir in der Nachbarschaft hat es gebrannt , ich habe der Feuerwehr nen Mail geschickt, ich hoffe die kommen schnell !

Was kannst Du machen :
Forum lesen
Shg
Suchtberatung
Dich persönlich öffnen

Auf jeden Fall solltest Du den Entschluss fassen , nicht mehr zu spielen . Die Verantwortung übernehmen.
Dich mit Deiner Sucht beschäftigen . Was treibt Dich an zu spielen ?
Und auf jeden Fall reicht es nicht zu denken, ich geh mal in die Beratungstelle und dann bin ich mein Problem los, klar geben die Unterstützung , aber so einfach läuft es nicht.Tun musst Du  was!

Kopf hoch , schön das Du den Weg hierher gefunden hast.
Gruß André

Hilflos557:
Ich konnte wegen der ganzen sache nicht schlafen. Ich denke nicht das ich nur süchtig bin, ich bin süchtig!

Ich habe eine email an spielfrei leben e. V geschrieben und hoffe das die mir schnell antworten.

Ich habe mich hier schon in forum durschgeschaut und anreize gefunden die mir eventuell helfen können. Ehrlich gesagt verfolgt mich der gedanke einfach wieder loszulegen und alles liegen zu lassen.

Ich bin/war ziemlich unglücklich, das spielen verschaffte mir eine art befriedigung der ich mich nur schwer entziehen konnte. Hatte ich z. B geld angespart wurde es meist für sowas verprasst. Nur in den phasen der völligen pleiteseins wurde ich sparsam und habe viele schulden zurückgezahlt. Bis ich wieder losgelegt habe und es schlimmer wurde.

Ich möchte das es einfach endlich aufhört mich zu verfolgen! Immer dieser drang. "einfach den automaten drehen und dir geht es sofort besser".

Ich habe meine mutter belogen. Sie hat sowas geahnt dennoch konnte ich es quasi abweisen. Meine freundin weiss von nichts und ich trau mich einfach nicht mich zu ihr zu öffnen.

Der verlust dieser emotionalen stütze würde mich brechen. Sie hat eine menge mist mit mir erlebt und dennoch hält sie zu mir. Ich habe zwar nie von ihr geld genohmen, habs bis jetzt noch alleine hingekriegt aber dennoch fühle ich mich schuldig das ich ihr sowas antue.

Ich danke die andre für die schnelle antwort am morgen.

amTiefpunkt:
Moin Hilflos557,

sei Willkommen hier bei uns im Forum, schön, dass du geschrieben hast.

Das Erkennen des Spielproblems kann der Beginn des Wegs der Abstinenz sein. Allein das Erkennen wird dich leider nicht in Spielfreiheit führen, zu stark ist die Sucht, leider! Es wird unumgänglich sein, jetzt unangenehme Entscheidungen zu treffen und auszuführen. Dazu gehört u.a. das Inkenntnissetzen deiner Freundin. Ich möchte hier betonen, dass deine Freundin nicht deine emotionale Stütze sein darf, indem du sie ausnützt, anlügst und auch mit ihr spielst. Sie hat das gute recht, für sich selbst Entscheidungen zu treffen, z.B. ob sie dich bei deinem Weg unterstützen möchte oder nicht. Wenn du denkst, du lässt sie außen vor (belügst sie immer weiter) während du deine Sucht still und heimlich bekämpfst, wirst du scheitern! Hole dir unterstützer ins Boot, mache die Sucht nicht mit dir alleine aus und lasse dir nicht ständig Hintertüren zum weiterspielen auf.
Du kannst, wenn du deine Lieben in dein Problem eingeweiht hast, schnellstmöglich in eine SHG gehen. Dort kannst du deine Probleme ganz offen ansprechen, da die Leute dort die gleichen oder schlimmere Probleme haben. Ein Termin bei einer Beratungsstelle ist auch prima (gerne auch mit deiner Freundin), aber rufe doch bitte dort an und schildere dein Problem. Du musst lernen deine Sucht zu akzeptieren und auch zu kommunizieren, auch wenn dies anfangs nicht einfach ist.
Hilflos557, du bist nicht hilflos, du kannst selbst über deinen Weg entscheiden, also: Rock on, los gehts!

aT

medea888:
Guten morgen Hilflos,

ich war auch eine Online Spielerin, bin heute 200 Tage trocken. Allerdings hatte ich wie du mal viele Jahre Pause zwischen dem ersten und zweiten mal ...
Die ersten Tage sind schlimm, weil man sich als erstes von dem Gedanken verabschieden muss durch Geldgewinne die Geldsorgen, die drücken schnell erledigen zu können. Allerdings auch wenn Dir das jetzt so vorkommt, das Geld ist das geringste Problem das wirst du langsam aber stetig wieder in Griff bekommen. Dein Leben muss sich ändern, deine Gewohnheiten und der Mechanismus im spielen Entspannung zu suchen, die es dort nicht gibt.
Ergreife Maßnahmen, um Dich erstmal  akut zu schützen weiterzuspielen, ich habe mein Onlinebanking gestoppt und mir eine Software installiert, damit ich nicht mehr auf Spieleseiten kommen kann, das hat mir am Anfang geholfen.

Ich habe mir später dann auch einen ganzen Tag Zeit genommen mich in jedem Casino in welchem ich mich je angemeldet hatte lebenslang sperren zu lassen, alleine schon diese lange Liste zu schreiben hat mir nochmal vor Augen geführt wie schlimm das war.
Dann habe ich mich intensiv mit meinen Zahlen beschäftigt, alle Kontoauszüge gecheckt und mir selbst nochmal gezeigt wie krank es ist alle 10 Minuten 50 oder 100 Euro zu überweisen....

Wichtig war für mich, dass ich das "Aufhören " nicht als Pseudopause gesehen habe, so wie einige male davor da wollte ich auch aufhören im Nachhinein aber nur so lange wie es mir finanziell schlecht ging..
Diesmal war es anders, diesmal war mir klar, ich werde nicht wieder spielen. Das hat mich im ersten Moment sogar etwas traurig gemacht, aber dann war es auch erleichternd. Und dann bin ich einfach immer 24h weiter gegangen und jetzt bin ich bei 200. Ich habe natürlich noch andere Dinge getan um spielfrei zu bleiben.
Aber soweit von mir, Am Tiefpunkt und André haben Dir ja auch weitere Dinge schon gesagt.

Freue mich dass du hier bist und glaub mir das Forum wird dir eine große Stütze sein, wenn du bereit bist SIe anzunehmen.

LG Medea

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