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Autor Thema: Er geht in eine Suchtklinik // Von mir Distanz oder Zuwendung?

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V
Hallo zusammen,

ich freue mich, dieses Forum mit den vielen hilfreichen Beiträgen gefunden zu haben! Mein Partner ist seit 6 Jahren spielsüchtig. Wir sind beide Anfang 30 und seit 4 Jahren zusammen, kennen uns aber schon länger. Ich liebe ihn abgöttisch!!! Will keinen anderen Mann, oder ihn aufgeben! Wir sind schon in einem Fortgeschrittenen Stadium. Er hatte die Idee sich in eine Klinik einweisen zu lassen. Sein Vater mit dem ich in Kontakt stehe, hat ihn zu jedem Termin begleitet. Die Genehmigung mit den ganzen Formalitäten ist schon sehr weit fortgeschritten. Ich habe mich von allem persönlich überzeugt und alles schwarz auf weiß gesehen. Montag wissen wir wann er in die Klinik kann.
Ich habe mich über die Krankheit und die Begleiterscheinungen z.B. dieses SCHRECKLICHE Lügen, was mir am allermeisten in der Seele weh tut und mein Herz bluten lässt, mich etliche Kraft, Energie und etliche Tränen gekostet hat, sehr gut informiert. Ich hoffe nun auf eine Art Handlungsempfehlung, soll ich mich nun in der ganzen Zeit bis zum Klinikaufenthalt und während dessen distanzieren, damit er merkt was er verloren hat und mal richtig auf die Fr.... fliegt. Oder kann ich normalen Kontakt halten. Was wäre denn förderlicher?

Ich weiß klipp und klar, er muss es von SICH aus wollen, das ist mir bewusst. Wenn er nicht diese tiefe Einsicht hat bringt es eh nichts. Aber ich möchte gerne wissen, wie ich vielleicht positiv dazu beitragen kann.

Ich beschreibe zunächst mal die Situation, damit ihr einen Überblick bekommt  :)

Er ist extrem charmant, eloquent, intelligent, wortgewandt und so unheimlich lustig. Er kann mich immer auf andere/gute Gedanken bringen, sodass ich alles negative aus meinem Leben ausblenden kann. Er gibt mir so unheimlich viel als Mensch, trotz allem. Er ist ohne das so ein guter fürsorglicher und liebevoller Partner. Ich schätze ihn sehr und bewundere ihn dennoch als Mensch. Seit Jahren nehme ich Antidepressiva, war aber erfolgreich bei Therapeuten. Ich bin für mich als Mensch sehr stark geworden, was mir Vertrauen und Selbstwertgefühl gibt. Manchmal kommt aber meine emotionale Abhängigkeit sehr stark durch! Ich bin aber sehr selbstreflektiert und weiß genau, dies ist falsch! Ich arbeite stets an mir selbst und es ist jeden Tag aufs neue ein Kampf mit meinen inneren Dämonen, aber ich habe für mich einen Weg gefunden. Nicht zuletzt durch meinen Glauben begründet.

Er als Mensch wirkt immer komplett selbstbewusst und ist immer für seine Freunde da. Nach außen hin und bei anderen ist er ganz anders. Der tolle lustige, perfekte, dennoch süß chaotische und liebenswerte... Ich finde aber und weiß, er hat keinerlei Selbstwertgefühl! Er ist sich nie genug. Immer rastlos. Kann sich nie entspannen. Wie in einem Hamsterrad. Wirkt oft verloren und versucht sich immer von irgendwas abzulenken. Wir leben dann oft in unserer kleinen Scheinwelt, um uns vom negativen abzuschotten. Er hat ein ganz komisches Verhältnis zu seinen Gefühlen.

Ich glaube ihm gar nichts mehr, weil ich um das Ausmaß/die Tragweite der Krankheit bescheid weiß. Erst waren es die kleinen Lügen, dann kamen allmählich die Knaller. Immer dieses typische bla bla bla... Reden schwingen kann er ja perfekt. Er sagte es wurde bei ihm der Lohn manchmal nicht überwiesen, wegen irgendwelcher Fehler. Ich verwalte unser Geld. Bankberater haben falsche Überweisungen getätigt. Umstellungen seines Arbeitsvertrages... bla bla bla... gefälschte Quittungen... Er schenkte mir einen Urlaub auf den "wir" uns ein halbes Jahr freuten. Urlaub habe ich lange im voraus eingereicht, Koffer waren gepackt. Upps, plötzlich war er an dem Tag so krank dass er ins Krankenhaus musste. (Ich muss nicht erwähnen, dass er diesen Urlaub nie gebucht hat!).

Ich wende mich an euch, weil ich nun ein absolut einschneidendes Erlebnis hatte. Ca. jedes halbe Jahr wird er rückfällig und dies mit immer schlimmeren Lügen. Ein Suchttherapeut und Gruppentreffen haben bei ihm in der Vergangenheit noch nicht diese wirkliche EINSICHT bewirken können, dass ER für sein Leben so nicht weiter machen kann. Ging ja immer irgendwie so... Ich habe erkannt jetzt ist Schluss damit! So geht es für mich nicht weiter, egal was er schlussendlich aus seinem Leben macht.

Meinen schlimmsten mentalen Zusammenbruch hatte ich vor ca. 3 Wochen. Mal wieder ging es ums Geld. Finanziell bin ich absolut nicht abhängig von ihm.Er hat noch nie Geld vom Konto fürs Spielen benutzt, oder meinen teuren Goldschmuck verkauft. Oft hat er hohe Boni oder Zahlungen in bar erhalten von denen ich nichts wusste und diese verspielt. Sowie seine Sparverträge und Bausparverträge verspielt die er in der Jugend anlegte. Verspielt hat er ca. im mittleren 5-stelligen Bereich. Unterm Strich habe ich aber keinen persönlichen finanziellen Schaden durch ihn genommen. Darauf achte ich sehr. Seine Eltern haben immer alles finanziell wieder gerade gestellt und er war wieder fein raus. Ironischerweise arbeite ich in einem Inkassounternehmen und kann so gut mit Geld umgehen wie kein Zweiter.

Bei dem einschneidenden Erlebnis ging es darum, dass sein ganzes Lügenkonstrukt (Fakeleben) nun endgültig zusammen gebrochen ist. Seine Doktorarbeit wurde leider nicht anerkannt. Er hat mich aber seinen bestanden Doktorabschluss mit all seinen Freunden feiern lassen!! Er arbeitet als Dozent an einer Uni. Es kam gar kein Geld, da die Stelle an das Bestehen des Doktors geknüpft war. Alle höchst verzwickten und durchdachten Lügen warum mal wieder kein Geld kam sind aufgeflogen. Er hat sich als sein Professor bei mir ausgegeben und mit mir E-Mail Kontakt geführt, bei dem er mich besänftigte!! Ich habe seinen Fahrschullehrer unter einem Vorwand angerufen, ich will seine Rechnung bezahlen. Bei ihm ist er ja angeblich mehrmals durchgefallen. Natürlich kannte der Fahrlehrer ihn gar nicht!! Irgendwann konnte er alles nicht mehr leugnen und hat alles zugegeben.

Er sagte er wollte nicht sein Gesicht verlieren, weil er sich so schlecht vorkam und sich so geschämt hat. Aber schämen soll er sich für diese Abartigen Lügen bei seinem ganzen Umfeld! Er sagte er braucht so sehr diesen Kick und dann hatte er dies sogar in der Beziehung mit dem Lügen so empfunden, je krasser die Lügen umso mehr der Nervenkitzel. So ähnlich erklärte er es mir.

Nein, jetzt ist es mir zu viel! Ich habe ihn aus meiner Wohnung raus geworfen, er ist seit ca. 3 Wochen bei seinen Eltern. Ich hatte bisher keinen Kontakt, habe dies aber nicht ausgehalten und habe mich dann nach 2 Wochen zu einem Gespräch beim spazieren gehen getroffen, um weitere Fragen zu klären und Klarheit zu erhalten und mich über den weiteren Ablauf zu erkundigen.

Aber das Gespräch verlief über 4 Stunden auf einer Bank und anders als alle Gespräche zuvor. Weil zum ersten mal kam es mir vor, dass ich wirklich mit IHM als Mensch spreche, nicht sein konstruiertes aufgebautes Ich. D.h. es gab keine Lippenbekenntnisse, Schönreden, Geschichten erzählen. Er hat von seinen tiefsten, aufrichtigen Gefühlen, Problemen, Entzugserscheinungen und Zukunftsängsten gesprochen. Die Angst er ruiniert sich sein ganzes Leben, steht ohne Freunde, Familie, Partner, Wohnung, Job und Wohnung da. Er kam mir reflektierter und nachdenklicher vor. Als freue er sich über die Chance und Hilfe durch eine Klinik. Mittlerweile habe ich sehr feine Antennen und bin eh ein höchst sensibler und sehr feinfühliger Mensch. Zum ersten Mal hatte ich wirklich das Gefühl, er sagt mir nicht nur was ich hören will.

Vor Freude habe ich dann einen wunderschönen Tag im Park mit ihm verbracht, alle Sorgen vergessen und die Zeit einfach mit ihm genossen, weil er mir so schrecklich als Mensch gefehlt hat.

Allerdings habe ich Angst dass er jetzt denkt, oh cool so ein wunderschöner Tag, ein ganz tolles, offenes und ehrliches Gespräch, dann ist ja wieder alles beim alten. Sie hat mich wieder lieb und steht bedingungslos hinter mir...

Für mich müssen aber erstmal Taten folgen. Er soll einen Arbeitsvertrag vorweisen, einen Führerschein, etc. vorweisen. Zum Glück hat er meinen Rauswurf ja bisher diesbezüglich schon positiv genutzt. Das mache ich an Nachweisen fest, keinen mündlichen Zusagen mehr. Er sagte von sich aus es ist für ihn besser, nicht nach Hause und in das alte Umfeld zurück zu kehren, bis er mit der Therapie fertig ist. Ich weiß trotzdem, er liebt mich wie keine Frau bisher.

So viel zum status quo. Nun meine Frage an euch. Klar, er muss sich ändern wollen. Aber wie gehe ich in der Zeit bis zur Klinik/während der Klinik vor?

- halte ich Kontakt?
- breche ich den Kotakt komplett ab?
- lassen ich ihn völlig auf die Schn.... fallen?
- kann ich ihn vielleicht trotzdem bis zur Klinik einmal die Woche sehen und lediglich spazieren gehen (das würde ich mir so wünschen)
- können wir uns liebe viele nette SMS schreiben, oder besser unterkühlt bleiben?

Was hätte euch damals in so einer Situation mehr geholfen um den richtigen Weg zu finden? Welches Verhalten der Partnerin hätte euch mehr unterstützt um die Sucht gut zu bekämpfen?

Ich will mich nicht nach ihm richten, sondern auf mich schauen. Er muss es für sich erkennen. Aber vielleicht könnt ihr mir Tipps geben, was euch mehr geholfen hätte? Ich möchte dass er es schafft mit der Sucht dauerhaft umzugehen, auch wenn dies bedeutet ich muss mich schweren Herzens erstmal von ihm abwenden und gar keinen Kontakt haben bis oder während der Klinik?

Ich hoffe auf eure Hilfe, denn bisher habe ich hier viele hilfreiche Erklärungen gefunden, ganz klasse! Immer positiv in die Zukunft blicken  :)

Ganz viele liebe Grüße

Victoria
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Ach Victoria,

ich könnte so viel schreiben, dass ich das ganze Wochenende bräuchte.
Du erzählst so innig den Ablauf eines Spielers, das kommt mir so bekannt vor, dass es mir vertraut ist wie mein eigener Werdegang. Den als Spieler allerdings. Also die andere Seite.

Ich möchte diesem eigentlich wundervollen,m weil so hilfreichen und ehrlichen Beitrag nicht "zerpflücken" und gehe daher nur auf wenige Schlüsselstellen ein.

Ca. jedes halbe Jahr wird er rückfällig und dies mit immer schlimmeren Lügen.
Falsch, es ist nur jedes halbe Jahr so schlimm, dass es sich nicht mehr verstecken lässt.


Er sagte er wollte nicht sein Gesicht verlieren, weil er sich so schlecht vorkam und sich so geschämt hat. Aber schämen soll er sich für diese Abartigen Lügen bei seinem ganzen Umfeld! Er sagte er braucht so sehr diesen Kick und dann hatte er dies sogar in der Beziehung mit dem Lügen so empfunden, je krasser die Lügen umso mehr der Nervenkitzel. So ähnlich erklärte er es mir.

Natürlich ist das Schamgefühl immens. "WIr" sind ja nicht blöde und kriegen schon mit, was wir anstellen.

Aber das Gespräch verlief über 4 Stunden auf einer Bank und anders als alle Gespräche zuvor. Weil zum ersten mal kam es mir vor, dass ich wirklich mit IHM als Mensch spreche, nicht sein konstruiertes aufgebautes Ich. D.h. es gab keine Lippenbekenntnisse, Schönreden, Geschichten erzählen. Er hat von seinen tiefsten, aufrichtigen Gefühlen, Problemen, Entzugserscheinungen und Zukunftsängsten gesprochen. Die Angst er ruiniert sich sein ganzes Leben, steht ohne Freunde, Familie, Partner, Wohnung, Job und Wohnung da. Er kam mir reflektierter und nachdenklicher vor. Als freue er sich über die Chance und Hilfe durch eine Klinik. Mittlerweile habe ich sehr feine Antennen und bin eh ein höchst sensibler und sehr feinfühliger Mensch. Zum ersten Mal hatte ich wirklich das Gefühl, er sagt mir nicht nur was ich hören will.

Das eingestehen der Spielsucht und des eigenen Verhaltens ist für den Betroffenen im Prinizip eine Bankrotterklärung.
Wir müssen zu unserem "schrecklichen" Verhalten stehen, auch wenn wir es nicht wollen.
Aber es ist eine unheimliche Erleichterung und auch eine Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Neustart.

Für mich müssen aber erstmal Taten folgen.
Es gibt kein richtigeres Verhalten als deins.

So viel zum status quo. Nun meine Frage an euch. Klar, er muss sich ändern wollen. Aber wie gehe ich in der Zeit bis zur Klinik/während der Klinik vor?

- halte ich Kontakt?
- breche ich den Kotakt komplett ab?
- lassen ich ihn völlig auf die Schn.... fallen?
- kann ich ihn vielleicht trotzdem bis zur Klinik einmal die Woche sehen und lediglich spazieren gehen (das würde ich mir so wünschen)
- können wir uns liebe viele nette SMS schreiben, oder besser unterkühlt bleiben?

Ich war selbst in einer stationären Therapie, allerdings nur damit meine Frau ihren Scheidungsantrag zurück nimmt.
Der Kontakt der Angehörigen ist schon eine wichtige Unterstützung. Dies kann aber durchaus auch auf neutraler Ebene stattfinden, also nicht zwingend eine Fortsetzung der Partnerschaft während der Therapie.
Meine Frau hatte irgendwann "eingelenkt" weil ich jetzt ja alles total richtig mache und den Scheidungsantrag zurück genommen.
Das war mein Stichwort dass ich es wieder mal geschafft hatte sie "einzulullen".
Ab dem Zeitpunkt war die Therapie für mich nur noch ein Lippenbekenntnis. Danach spielte ich weiter ...  nun nur deutlich vorsichtiger damit ich nicht erwischt werde.

Also aus heutiger Sicht würde ich mal behaupten, du machst zur Zeit alles richtig, wenn nicht sogar optimal.
Was aus deinem Spieler wirklich wird kann niemand wissen und du hast auch keinen Einfluss darauf.

Als einzigen Rat mag ich dir geben, dass du zumindest "hellhörig" bleiben solltest und wirklich einfach die Zeit wirken  lässt. Ganz klar sind "Worte" bei einem (nassen) Spieler einen "Dreck" wert .. um es mal auf den Punkt zu bringen.

Du machst das / ihr macht das.
Da bin ich mir ganz sicher.

Danke für deinen Beitrag hier, Victoria.


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Hey, danke für deinen Beitrag. Ich bin gespannt auf die Antworten. Auch ich stelle mir momentan diese Fragen. Da wir ein gemeinsames Kind haben, würde ich gerne Kontakt aufrecht erhalten... sehr distanziert und kein „ach was ist alles so schön“ - Getue aber So das er das Kind sehen kann. Er wohnt momentan auch nicht bei uns. Ob das so richtig ist 🤷🏼‍♀️
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Taro

Moin Victoria,

Im 12 Schritte Programm der Anonymen Spieler heißt es im ersten Schritt:
"Wir gaben zu dass wir dem Spielen gegenüber machtlos sind und unser Leben nicht mehr meistern konnten"
Dieser erste Schritt ist die sogenannte Kapitulation. Wer den in Gänze absolviert ist spielfrei.

Die wichtigste Erkenntniss in diesem Schritt ist, endlich aufzuhören gegen das Spielen zu kämpfen. Das Spielen ist stärker als ich, daher kann ich jeden Kampf nur verlieren.

Es gibt auch Gruppen der Angehörigen der Spieler, die Gamanon. Die haben auch ein 12 Schritte Programm. Im Prinzip ist es identisch mit dem der Spieler. Das heißt, am meisten hilfst Du Ihm, wenn Du aufhörst gegen das Spielen zu kämpfen und Du Dir eingestehst Dein Leben nicht mehr meistern zu können.

Das klingt sicher sehr theoretisch, aber wenn Du Dich darum bemühst hilfst Du Ihm am meisten.

Wenn Du bis zu Therapie mit Ihm spazieren gehen möchtest, dann mache das doch. Wichtig ist jedoch, daß Du Ihm in der Therapie ausreichend "Raum" läßt. Durch die Therapie und durch die Spielfreiheit wird er sich verändern. Sicher auch in einigen Bereichen die Dir vielleicht nicht so gut gefallen. Darum ist es wichtig, daß Du auch etwas für Dich tust.

Jetzt habe ich etwas von einem 12 Schritte Programm geschrieben, nach dem ersten ist man spielfrei. Was sollen da noch die anderen 12?. Es gibt einige die nur den ersten gehen. Spielfrei schon, aber das Leben eher Pfad. Die anderen 11 ermöglichen euch das Leben in vollen Zügen zu riskieren und es zu genießen. Für mich gilt, ich lebe heute ein so pralles Leben, das war für mich so nie vorgesehen. Hätte ich durch meine Sucht nicht dieses Programm kennengelernt würde mein Leben deutlich schlechter aussehen.

Nutzt die Chance
Taro
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Hallo Victoria und ein herzliches Willkommen auch von mir,

noch nie hat hier im Forum eine Angehörige berichtet und es endete eines Tages in einem Meer aus Rosen.
Dies mag aber sicherlich auch vielerlei Gründe haben.

Bei Dir wirkt es aber sehr gefasst. zielstrebig und in einer starken Energie.
Er scheint in eine richtige Richtung zu tendieren und wo kämen wir auch hin, würden wir ehemaligen "Oberzocker" immer nur mahnend agieren.
 
 
Ich zitiere nur diesen Satz von Dir:
Ich liebe ihn abgöttisch!!! Will keinen anderen Mann, oder ihn aufgeben!

Ich glaube es Dir, es ist auch spürbar zwischen Deinen Worten zu erkennen.
Daher liegt Dir natürlich sehr viel daran, alles richtig gestallten zu wollen, sofern es Dir auch möglich.
Wie wäre es damit ?
Liebe zu geben heißt auch loslassen zu können, wenn dadurch , egal wem von Euch beiden, ein Leid erspart würde.
Ich behaupte ja nicht dass Liebe ein Mittel gegen sein Suchtverhalten wäre, doch wäre ich damals alleine gewesen ohne Familie....Single ohne Herz.
Dann würde ich jetzt nicht hier schreiben, sondern wäre am spielen oder halt beerdigt...egal was von beiden.
Gefühlt ist es eh das Gleiche.

Eine so liebende Partnerin zu haben, ist ein Geschenk.
Dir ging es nicht gut, er nahm es in Kauf.
Er ist ein Lügner!
Daran kann er arbeiten, zumindest spricht er nun anscheinend offen darüber.
Im Moment gilt es ja auch ihn danach zu bewerten.
Doch auf einen Moment kann man nicht bauen!

Er weiß ja Du bist für ihn da, er weiß was zu tun ist.
Will er es auch wirklich oder denkt er nur es zu wissen?

Du willst einen ehrlichen spielfreien Partner, er hat es in der Hand einer zu werden.
Das kann schon funktionieren  :) ganz ganz sicher, ich weiß das!
 
 
Liebe Victoria, mache genau das was Du möchtest, vertraue ihm...was bleibt Dir auch anderes übrig ?
Doch wenn er es bricht und wieder und wieder....wird die Sehnsucht stetig abnehmen.
Expl. Du wirst es nicht soweit kommen lassen, sags ihm!

Solche Beiträge schreibe ich eigentlich gar nicht mehr, doch finde ich ihn bei Dir angebracht.
Es ändert aber nichts an folgendem :
http://www.spielsucht-soforthilfe.de/index.php/topic,271.msg3182.html#msg3182

.....ansonsten macht es zusammen.
Kopf hoch, Augen auf und Du...wirst die Erste hier sein.

Klasse dass Du da bist.

Liebe Grüße
   
 
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« Letzte Änderung: 12.06.2020 23:52:32 von Jacky1 »
 
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Hallo Fred,

ich könnte so viel schreiben, dass ich das ganze Wochenende bräuchte.

Kein Problem, ich hab Zeit und bin gespannt, haha  :P ;D
Nein, danke dir für deine vielen Schilderungen. Schön es mal aus einer anderen Sicht zu hören, dann kann man sich als Angehöriger auch viel besser in die Situation hineinversetzen und es verstehen  :) (also zumindest an sich, weil die Sucht wird man ja nur wirklich verstehen können wenn man sie selber hat).

Da habe ich noch ein paar Nachfragen zu deinen Ausführungen  :)

Ich möchte diesem eigentlich wundervollen,m weil so hilfreichen und ehrlichen Beitrag nicht "zerpflücken" und gehe daher nur auf wenige Schlüsselstellen ein.

Was denkst du könnte hilfreich an diesem Beitrag sein?

Zitat
Ganz klar sind "Worte" bei einem (nassen) Spieler einen "Dreck" wert ..

Ähmm ja, das werfe ich ihm leider in letzter Zeit ständig vor...

Zitat
Ich war selbst in einer stationären Therapie, allerdings nur damit meine Frau ihren Scheidungsantrag zurück nimmt.
Der Kontakt der Angehörigen ist schon eine wichtige Unterstützung. Dies kann aber durchaus auch auf neutraler Ebene stattfinden, also nicht zwingend eine Fortsetzung der Partnerschaft während der Therapie.
Meine Frau hatte irgendwann "eingelenkt" weil ich jetzt ja alles total richtig mache und den Scheidungsantrag zurück genommen.
Das war mein Stichwort dass ich es wieder mal geschafft hatte sie "einzulullen".
Ab dem Zeitpunkt war die Therapie für mich nur noch ein Lippenbekenntnis. Danach spielte ich weiter ...  nun nur deutlich vorsichtiger damit ich nicht erwischt werde

Ja das kommt mir auch sehr bekannt vor. Beim seinem ersten Therapeuten war es dann irgendwann genauso. Ich hab dann irgendwann nach etlichen Auseinandersetzungen, Streitereien, Weinen und Verzweifelt sein, die Füße wieder still gehalten, weil er mich dann wieder besänftigt und eingelullt hat. Klar, man will es als Partner auch gerne irgendwie alles glauben.

Ich kann dann nur hoffen, dass diesmal ein wirkliches Umdenken stattfindet. Vom Prinzip her weiß er durch den Therapeuten was "richtig" und was "falsch" ist. Aber ich denke, im Alltag damit umzugehen und Strategien dauerhaft anzuwenden die helfen mit der Sucht umzugehen ist der einzige Weg.

Was bringt es wenn man alles theoretisch weiß, es aber nicht umsetzen kann. Hoffentlich ist dieser lange Klinikaufenthalt eine Hilfe.

Er sagt das Spielen und das Lügen macht er nur wenn er unter enormen psychischem Druck steht und "belohnt" sich dann damit. Er sagt er will lernen mit Stress besser umzugehen. Aber wahrscheinlich wird dies bei jedem Spieler auch individuell sein? Ich hab ja nicht so die Ahnung davon...

Danke für deine Worte, liebe Grüße

Victoria
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Hallo Taro,

danke dir für deine Rückmeldung. Sehr interessant, ich habe das 12-Schritte Programm direkt mal gegoogelt.

Zitat
Es gibt auch Gruppen der Angehörigen der Spieler, die Gamanon. Die haben auch ein 12 Schritte Programm. Im Prinzip ist es identisch mit dem der Spieler.

Ich habe viele Gruppen für Angehörige gefunden, allerdings gibt es diese Gruppe gar nicht in meiner Nähe, von der du geschrieben hast :-( ich wohne mitten im Ruhrgebiet. Oder sind dir da weitere Gruppen bekannt?

Zitat
Das heißt, am meisten hilfst Du Ihm, wenn Du aufhörst gegen das Spielen zu kämpfen und Du Dir eingestehst Dein Leben nicht mehr meistern zu können.

Da habe ich eine Rückfrage. Gegen das Spielen kann ich bei ihm definitiv nicht ankämpfen. Aber warum muss ich mir eingestehen, dass ich MEIN Leben nicht mehr meistern kann? Kannst du mir das ein bisschen genauer erklären?  :) ich für mich selber komme ja klar (Therapien aus anderen Gründen habe ich auch besucht und erfolgreich an mir gearbeitet). Ich versuche auch dauerhaft immer an mir selbst zu arbeiten. Das klappt natürlich mal besser, mal schlechter. Ohne ihn würde sich mein Leben genauso weiter drehen. Nur will ich dies ja nicht weil ich ihn so liebe und immer mit ihm zusammen sein will.

Zitat
Wenn Du bis zu Therapie mit Ihm spazieren gehen möchtest, dann mache das doch. Wichtig ist jedoch, daß Du Ihm in der Therapie ausreichend "Raum" läßt. Durch die Therapie und durch die Spielfreiheit wird er sich verändern. Sicher auch in einigen Bereichen die Dir vielleicht nicht so gut gefallen. Darum ist es wichtig, daß Du auch etwas für Dich tust.

Ja das werde ich dann beherzigen. Den Kontakt auf eine Weise halten möchte ich schon und ab und zu etwas spazieren, gehen ist denke ich unverfänglich. Und für mich eine gute Lösung, den Kontakt vorerst nicht ganz abzubrechen, zwar keine Partnerschaft im klassischen Sinne führen vorerst, aber neutralen Kontakt zu halten, wie Fred auch schön beschrieben.

Zitat
Nutzt die Chance

Ja da hast du recht! Danke und ganz viele liebe Grüße  :)

Victoria
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Hi Jacky,

vielen lieben Dank für deine hilfreiche Antwort. Schön was du alles geschrieben hast. Ich finde das Forum wirklich super und die Idee ist doch absolut schön, sich gegenseitig weiter zu helfen und zu unterstützen. Manchmal habe ich das Gefühl die Therapeuten (hatte schon welche besucht aus anderen Gründen), sind alle viel zu theoretisch und haben diese Erfahrungen ja nicht aus erster Hand erlebt. Umso wertvoller sind hier die Beiträge  :)

Zitat
Liebe zu geben heißt auch loslassen zu können, wenn dadurch , egal wem von Euch beiden, ein Leid erspart würde.

Kannst du mir erklären, wie du dies gemeint hast? Dass ich ihn irgendwann los lassen soll, wenn es nicht mehr geht und mich trennen? Oder auf ihn bezogen?

Zitat
Daran kann er arbeiten, zumindest spricht er nun anscheinend offen darüber.
Im Moment gilt es ja auch ihn danach zu bewerten.
Doch auf einen Moment kann man nicht bauen!

Richtig, zum ersten mal spricht er darüber wie es ihm wirklich geht und hat noch nie so offen über seine Gefühle gesprochen. Sonst liefen die Gespräche immer nur so ab, von wegen bla bla ich mach das nicht mehr, hast ja recht... Ich entnehme diesmal aus dem Gespräch, dass es so scheint, als hätte er sich endlich mal Gedanken gemacht, wie und was er ändern und angehen muss.

Zitat
Doch auf einen Moment kann man nicht bauen!

Ja, das beherzige ich auf jeden Fall

Zitat
Will er es auch wirklich oder denkt er nur es zu wissen?

Das ist die Frage die ich mir ständig stelle! Ich werde wohl nie in seinen Kopf schauen können, oder dies erfahren. Aber ich bewerte wie du sagtest, die Situation für mich. Zumindest kann ich sagen diesmal sind wir einen grundlegenden Schritt weiter. Aber dass es wahrscheinlich viele Rückfälle geben wird mache ich mir bewusst. Ich muss nur überlegen wie wir dann in der Zukunft damit umgehen sollen? Ich kann ja nur in kleinen Schritten denken und nicht direkt dass er spielfrei ist.

Zitat
Solche Beiträge schreibe ich eigentlich gar nicht mehr, doch finde ich ihn bei Dir angebracht.

Kann ich fragen "welche Art von Beiträgen" du genau meinst, damit ich es besser verstehen kann?  :)

Danke dass du mir so weiter hilfst  :)

Viele liebe Grüße

Victoria
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Taro

Ich habe viele Gruppen für Angehörige gefunden, allerdings gibt es diese Gruppe gar nicht in meiner Nähe, von der du geschrieben hast :-( ich wohne mitten im Ruhrgebiet. Oder sind dir da weitere Gruppen bekannt?
Das nächste wäre vermutlich Eschborn. Vielleicht fragst Du einfach die Else. In der Corona Zeit machen die vielleicht auch Videomeeting.
Da habe ich eine Rückfrage. Gegen das Spielen kann ich bei ihm definitiv nicht ankämpfen. Aber warum muss ich mir eingestehen, dass ich MEIN Leben nicht mehr meistern kann? Kannst du mir das ein bisschen genauer erklären?  :) ich für mich selber komme ja klar (Therapien aus anderen Gründen habe ich auch besucht und erfolgreich an mir gearbeitet). Ich versuche auch dauerhaft immer an mir selbst zu arbeiten. Das klappt natürlich mal besser, mal schlechter. Ohne ihn würde sich mein Leben genauso weiter drehen. Nur will ich dies ja nicht weil ich ihn so liebe und immer mit ihm zusammen sein will.
Ich bin mir sicher, dass es suchtkranke Familien gibt und gesunde. Jemand aus einer gesunden Familie würde sich niemals in jemanden aus einer gesunden Familie verlieben. Du hast Dich in einen Mann verliebt der zufällig Spieler ist. Du hast Dich in Ihn verliebt weil er die Suchtstrukturen hat. Das klingt sehr theoretisch ich kenne selbst einige Angehörige die einen Süchtigen Partner nach dem nächsten hatten. Auch meine heutige Frau kommt aus einer Suchtfamilie.
Du sagst ja selber das Du schon Therapien wegen anderer Dinge hattest. Ich sehe das immer ganzheitlich. Niemand wird einfach so Spieler oder Angehörige. Das ganze drumherum gehört dazu.
Als ich noch spielte, hatte ich heftige "Ticks", Depressionen, ein nicht vorhandenes Selbstbewußtsein, war kriminell und letztlich für andere auch gefährlich. Ausser die Spielsucht habe ich nie etwas anderes behandelt. Bis auf die Depressionen hat sich alles andere von selbst aufgelöst. Bei den Depressionen habe ich für mich einen mehr als guten Weg gefunden.
Ähnlich ist es auch mit Angehörigen. Ist eine Angehörige mit einem pitschnassen Spieler zusammen, ist bei Ihr vermutlich auch noch viel Leben das Sie nicht meistern kann. Darum ist der gemeinsame Weg so wichtig.

Taro
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V
Hi Taro,

Ja, was du alles beschrieben hast ist sehr hilfreich für mich und es stimmt auch.

Zitat
Du hast Dich in Ihn verliebt weil er die Suchtstrukturen hat. Ich sehe das immer ganzheitlich. Niemand wird einfach so Spieler oder Angehörige. Das ganze drumherum gehört dazu.

Da habe ich jetzt nochmal genauer drüber nachgedacht. Sogar extrem viel. Habe auch nochmal wichtige Erkenntnisse für mich persönlich daraus gezogen, wie ich denke.

Zitat
Ähnlich ist es auch mit Angehörigen. Ist eine Angehörige mit einem pitschnassen Spieler zusammen, ist bei Ihr vermutlich auch noch viel Leben das Sie nicht meistern kann. Darum ist der gemeinsame Weg so wichtig.

Ja das hat mich auch zum Nachdenken bewegt. Eine gute Aussage und es hilft mir nochmal einen Schritt in eine andere richtige Richtung zu gehen.

Danke für deine Ausführungen, die waren abseits von ihm, nochmal sehr aufschlussreich und hilfreich in Bezug auf mich persönlich.
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V
Hi Haraldjunki,

oh da hast du aber Glück gehabt mir Corona das nichts weiter passiert ist bei dir! Hoffe dann geht es dir gut jetzt?

Zitat
Wo genau hat dene Partner egentlich gespielt? Online/Offline? De Faustdicke Lügen die er da so auftischst lassen nix gutes ahnen...

Also es fing bei ihm schon als Kind an mit Kleinigkeiten in der Familie, wie er sagte... intensiv wurde es durch die Wettbüros die es in jeder großen Stadt an jeder Ecke gibt. Er ist Fußballfan und hat da immer viel gewettet. Vor unserer Beziehung hat er seinen ganzen Lohn verprasst bis nichts mehr auf dem Konto war und dann weiter mit Kumpels zuhause zb. Playstation Fußball gespielt, oder beim Bundesliga etc gucken mit Kumpels immer um Bargeld. Er hatte privat bei seinen Kumpels meistens gewonnen und dann so irgendwie immer wieder Bargeld. Naja, deshalb war er wohl so oft auch mit diesem einen Kumpel zusammen, der ähnliche Probleme hat. Wenn ich so drüber nachdenke hat sein/unser ganzer Bekanntenkreis dies auch alles irgendwie begünstigt und naja, dann immer am Wochenende mit nicht wenig Alkohol dabei...

In unserer Beziehung: An das Konto und sein und mein Gehalt geht er nicht fürs Spielen. Das überprüfe ich täglich. Er hebt mal 50 Euro ab um etwas Geld für Zigaretten, Bahn etc zu haben. Mit dem bisschen Geld hat er kein Interesse zu spielen, weil ihm das keinen Kick gibt, wie er sagte. Aber hohe Boni oder irgendwelche Barauszahlungen die er bekommen hat, hat er mir immer verschwiegen und diese dann in Wettbüros bei allem komischen möglichen verspielt. (irgendwelche chinesischen Hockeyspieler, Sportarten von denen man noch nie gehört hat etc., Hauptsache zocken und den Kick haben). So wie er mir das schilderte. Laut seiner Aussage kommt er damit klar und macht es nicht ständig, aber sobald gewisse Ereignisse passieren die ihm Stress bereiten macht er es (Tod seines Onkels, nicht bestandene Doktorarbeit etc). Er meinte diese Ereignisse nimmt er dann wohl gerne als Vorwand fürs spielen...

Joa so siehts aus. Wie sieht es denn bei dir oder bei euch mit körperlichen Beschwerden aus? Er sagte mir er hat manchmal morgens wenn er aufwacht diesen Drang und bekommt dann: Herzrasen, Schweißausbrüche, Druck auf den Ohren. Und ich sehe seine Hände zittern sehr oft und er knirscht immer so komisch mit dem Kiefer! In diesen Situationen sehe ich dass er anscheinend Entzugserscheinungen hat, oder unbedingt spielen will und enorm und Stress steht, wie ich denke.

Liebe Grüße zu dir nach Berlin!

Victoria
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... Das überprüfe ich täglich.
Dieses tägliche kontrollieren müssen ist für dich normal ?

Er meinte diese Ereignisse nimmt er dann wohl gerne als Vorwand fürs spielen...
Schlechte Laune, gute Laune, Stress auf der Arbeit ... und wenn "wir" gar keinen Grund finden, dann schaffen wir uns einen ... indem man zum Beispiel einen Streit beginnt ... ich machte das gelegentlich. Als Rechtfertigung für mich selbst
Spielen als Belohnung für was auch immer .... Gründe gibt es immer für uns

Wie sieht es denn bei dir oder bei euch mit körperlichen Beschwerden aus?
In der Tat gibt es auch bei Spielsüchtigen körperliche Entzugserscheinungen. Das ist aber schon eher ... hmmm ... nicht so häufig bzw nicht so deutlich ... eigentlich weniger morgens ...

... ich hätte da eher die Sorge, dass evt. noch eine Drogensucht dabei ist und die sichtbaren Entzugserscheinungen daher stammen ...
Das würde dann auch eher hierzu passen
Zitat
Nach außen hin und bei anderen ist er ganz anders. Der tolle lustige, perfekte, dennoch süß chaotische und liebenswerte...
So nach ein bisschen "Koks" ist das Verhalten dem ähnlich.
Aber aus der Ferne möchte ich mich da nicht weiter festlegen.
Aber man sollte das in Betracht ziehen. Vielleicht mailst du mal "MiLu" an, die kennt sich da sehr gut aus.
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V
Zitat
Dieses tägliche kontrollieren müssen ist für dich normal ?

Menschen die gut mit Geld umgehen können gucken täglich oder mehrmals die Woche auf das eigene Konto, um stets einen Überblick über die eigenen Ausgaben vor Augen zu haben. Das hat nichts mit ihm zu tun, das mache ich schon seit meiner Jugend. Damit komme ich super zurecht, weil ich jeden Tag sehe was ich selber ausgebe und dies vor Augen habe und nichts verschwende. Hilft enorm beim sparen.

Zitat
Schlechte Laune, gute Laune, Stress auf der Arbeit ... und wenn "wir" gar keinen Grund finden, dann schaffen wir uns einen ... indem man zum Beispiel einen Streit beginnt ... ich machte das gelegentlich. Als Rechtfertigung für mich selbst
Spielen als Belohnung für was auch immer .... Gründe gibt es immer für uns

Ja das kann ich mir gut vorstellen. Also war es bei dir nicht speziell in negativen oder positiven Situationen? Er hatte es ja einige Zeit geschafft nicht mehr zu spielen und sagte glaube ich, die letzten Male ist er nur noch spielen wenn es absolut negative Ereignisse waren, soweit ich mich erinnere. Aber letztendlich wahrscheinlich eigentlich auch egal warum man spielt? Hoffe er findet einen Weg damit langfristig umzugehen.

Zitat
... ich hätte da eher die Sorge, dass evt. noch eine Drogensucht dabei ist und die sichtbaren Entzugserscheinungen daher stammen ...
Das würde dann auch eher hierzu passen
Zitat
Nach außen hin und bei anderen ist er ganz anders. Der tolle lustige, perfekte, dennoch süß chaotische und liebenswerte...
So nach ein bisschen "Koks" ist das Verhalten dem ähnlich.

Nein das ist bisschen aus dem Kontext gerissen. Natürlich ist er so, aber damit wollte ich lediglich aussagen dass die meisten nur die guten und lustigen Seiten kennen, ihn aber nie traurig oder von seinen Problemen wissen. Drogen nimmt er nicht. Damit gibt es keinerlei Probleme. Da mache ich mir jetzt auch keine Sorgen. Was eher bedenklich sein könnte ist der Alkoholkonsum. Das wird es wohl sein. Daran muss man dann gemeinsam arbeiten.


Wussten denn viele von deinen Freunden, Familie, Umfeld von der Sucht? Bei ihm wissen es die engsten Freunde und Familie dass er sich Hilfe sucht und in die Klinik möchte.

Ich hoffe nur er nutzt den Klinikaufenthalt für sich
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V
Hi Haraldjunki,

Zitat
-oder er nimmt nebenbei noch andere Drogen, Koks oder Meth (früher och "Pervitin" genannt :'()
  kenn ik mir gottseidank nicht os, naja mit de saufen schon ;D

Nee das kann ich zum Glück definitiv ausschließen. Klar, man soll niemals nie sagen, aber an sowas hatte er zum Glück nie Interesse, unser Freundes/bekanntenkreis auch nicht. Ja was wohl der Fall ist, es wird zu vielen Situation oder wenn wir uns mit Kumpels treffen schon häufig und viel Alkohol getrunken. Das einzuschränken wird sicherlich auch dabei helfen, da muss ich dann natürlich selber mit drauf achten und mitmachen. Was ist aus denn für dich viel Alkohol trinken?

Zitat
-ne Spieler im "Endstadium", de spielt noch in sene Träume, wenn er überhaupt noch schläft,
  steht ständig unter Strom

Nee er kann ja leider nachts gar nicht gut schlafen. Nur paar Stunden weil er sich viel Stress und Sorgen macht. Aber das hängt auch an seiner nicht bestandenen Doktorarbeit und seiner blöden Jobsituation in der letzten Zeit.

Zitat
also det ene wie det andere macht ihn, ja nicht gerade zum "Elitepartner", wenn er "offline" spielt, ist das manchmal noch schlimmer als online, wenn er ne "Bekanntenkreis" hat wo och alle spielen.


Schön ist das natürlich nicht, aber ich will ihn ja unterstützen falls das irgendwie möglich ist. In diese Wettbüros ging/geht er immer spontan. Er kennt niemanden da oder trifft sich auch nie um gemeinsam da hin zu gehen. Er trifft sich mit Kumpels zu Hause wenn Bundesliga läuft, wettet dann schon mal mit den bei Fußball.

Zitat
-det wird ne Herkulesarbet denn "Clean" zu bekommen, da is de gute Wille de absolute Grundvoraussetzung, ansonsten kannste es ganz vergessen, aber solange er nur an de egene Kohle geht is ja immer noch ne Hoffnungsschimmer :)

Grüsse us Berlin!,bleb gesund! (und pass uff dene Goldschmuck uff ;) )

Jaaaa die Hoffnung stirbt zu letzt. Genau, immerhin "nur" an seine eigene Kohle gegangen, nie was geklaut oder sowas... ich werte das mal als erste Einsicht, dass er sich in der Klinik helfen lassen will, aber muss man sehen was die Zeit bringt und wie es sich dauerhaft danach entwickelt.

Ich hoffe bei euch in Berlin ist besseres Wetter. Bei uns nämlich im Moment echt schrecklich.

trotzdem viele Grüße aus dem regnerischen Ruhrgebiet
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Guten Morgen Victoria,

herzlich Willkommen hier bei uns im Forum! Schön, dass du geschrieben hast!

Du hast bereits selbst gut analysiert, was zu einem Spielerleben dazugehört. Dieses sogenannte 'Fakeleben' ist ein zentraler Teil der Spielerkarriere. Lügen, Schein wahren und nach außen hin der smarte Typ sein, während das Feuer eigentlich an allen Ecken und Enden lodert. Niemand vermag zu sagen, ob er seine geplante Therapie antritt oder sie dann auch ernst nimmt oder es mal wieder eine Strategie ist, alle in seinem Umfeld zu beruhigen. Und: die wahre Prüfung im realen Leben erfolgt eh erst nach der Therapie, wenn er die Klinik wieder verlassen hat!
Klar du liebst ihn, aber er belügt dich, verkauft deinen Schmuck und verzockt all sein (euer) Geld, nimmt Schulden auf, lebt ein Leben außerhalb dem realen Leben. Du musst hier ganz klar abwägen, was das beste für dich ist. Mache dir ein Liste was dir wichtig ist im Leben, zermartere dich nicht in Überlegungen, wie du ihm dabei helfen kannst, seine Sucht zu besiegen. Dies ist sein Weg, er muss ihn gehen, die Zeit wird zeigen, ob er dies erfolgreich hinbekommt, schwer wird es allemal werden. Wenn er lernt zu leben mit seiner Sucht, kann es eine Zukunft für euch geben, ganz klar, aber mach dir bitte auch schon mal darüber Gedanken wie deine Zukunft aussieht, wenn er dich weiter als Spielball benutzt. Die Sucht ist oft stärker als die Liebe, leider!
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Was hätte euch damals in so einer Situation mehr geholfen um den richtigen Weg zu finden? Welches Verhalten der Partnerin hätte euch mehr unterstützt um die Sucht gut zu bekämpfen?
Er muss jetzt erstmal vorlegen, Chancen hatte er ja bisher schon genug. Wenn er aus der Therapie kommt und dich um Unterstützung bittet (Gespräche, Geldmangement, etc), kannst du es dir überlegen.
Wann beginnt denn die Therapie? Gibt es da schon einen Termin, ist sie bereits von der Krankenkasse genehmigt? Oder alles noch Theorie? Anstatt deiner Hilfe, könnte er die Zeit bis zur Therapie ja auch eine  SHG besuchen - sehr nützlich! Oder eine Suchtberatungsstelle (mit dir zusammen) aufsuchen.
All dies währen logische Schritte, die er gehen könnte, um zu zeigen, dass er ernst meint!?
Victoria, es ist dein Leben, vergiss das nicht, dieses steht an erster Stelle!

Sei Gegrüßt,
aT
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