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Was tun mit Sohn ??

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hansdampf:
Hallo zusammen,

hier schreibt ein Vater mit Spiel- und Schuldenkarriere (Gott sie dank abgeschlossen) mit Sorge um seinen Sohn.

Sohnemann hat schon mit 15/16 angefangen bei Computerspielen Geld auszugeben..... Landet letztendlich bei der Plattform Steam und in der Pleite, er hat bis heute (22) ca. 3-4tsd EUR dort ausgegeben. Zwischenzeitlich war er auch mal bei der Suchtberatung.....

Stand heute wohnt er wieder zu hause, nachdem er kurzzeitig ausgezogen war (hatte aber mit seiner Ausbildung zu tun). Seine Ausbildung hat er in 2 Jahren fertig. Regelmäßig trudeln Inkassobriefe an ihn ins Haus, letztens habe ich mal wieder auf dem Schreibtisch (er nutzt unseren PC mit) ein 50 EUR-Beleg für eine Paysafe-Karte gefunden -> hat er natürlich geschenkt bekommen....  :'( und vorhin lag noch eine rum mit 100 EUR...…

Sein neuer Handyvertrag war auch nach 4 oder 5 Monaten gesperrt.... Also wohl nicht bezahlt.

Jeden Abend sitzt er ca. 4-5 Stunden am PC und spielt online mit Kumpels.

Er zahlt bei uns zu Hause "Kostgeld" und das auch pünktlich. Auf der anderen Seite möchte ich nicht weiter zusehen, wie er da immer tiefer reinrutscht.....

Konfrontation eingehen und ich auffordern alles auf den Tisch zu legen ?? Oder gehe ich da zu weit ?

Jacky1:
Hallo hansdampf und herzlich Willkommen,

Weiß er von Deiner Vergangenheit ?
Ihm ins Gewissen zu reden hätte wohl ein ganz anderes Gewicht, wenn Du es ihm einmal schilderst, wie es Dir einst ergangen ist.
Zeige ihm damit das Du absolut für ihn da bist und Angst um ihn hast.

Es wird event. wohl nicht ausreichen, dadurch wird er wohl auch nicht aufhören.
Aber er wohnt ja bei Euch im Haushalt, solange hast Du auch eine gute Chance eines Zugangs ..nutze diesen.
Es geht Dir nicht gut wenn Du ihn dabei beobachtest, wie er sich immer tiefer in etwas hinein stürzt.
Was so viel zerstören kann , euch alle zusammen mit.

Sprecht es ab, macht Zeiten aus ...sonst kommst Du an Sanktionen gegen ihn nicht vorbei.
Was auch schade wäre, aber event. auch sinnvoll.
Allerdings einen Sohn dazu zu zwingen, dass er einen guten Weg geht ist sicherlich nicht so einfach.
Ich weiß dies leider auch.

Schön dass Du da bist.

Liebe Grüße       

hansdampf:
Hallo Jacky,

Danke für Deine Worte....

Nein, er weiß von meiner Spielerkarriere nichts, wobei diese nicht sooo dramatisch war, es war so grenzwertig. Die Schuldenkarriere jedoch (nicht vom Spielen ausgelöst), hat mich und meine Familie bis vor wenigen Jahren verfolgt. kaum das erste Lehrgeld bekommen, schon Konto überzogen und jahrelang in der Spirale Umschulden auf Ratenkredit -> Dispo wieder bis Anschlag überziehen -> Umschulden in höheren Ratenkredit mit etwas Puffer natürlich obendrauf..... usw.

Von den Schulden habe ich ihm erzählt. Das ich es nicht schön finde, wenn auch er jahrelang hoffen muss, dass am Monatsende man noch irgendwo was auf Lastschrift einkaufen gehen kann, da bei PIN eine Kontostandsabfrage erfolgt.... Und das ich es heute bereue, was ich in den 30 Jahren an Zinsen/Inkasso/Rechtsanwaltsgebühren berappt habe. Wir sind heute Gott sei Dank an einem Punkt, wo die größten Batzen erledigt sind und wir einen neue Waschmaschine einfach Cash bezahlen können ohne irgendwo ins Minus gehen zu müssen.

Das mit Steam hatten wir auch schon durch und jetzt lügt er uns wohl an (typisches Suchtverhalten halt....)

Spiele mit dem Gedanken, ihn vor die Wahl zu stellen -> Alles offenlegen und eine Lösung zu suchen oder ausziehen.

Nur wird seine Schufa jetzt bereits im A.... sein, so dass die Chance eine Wohnung oder Zimmer zu finden eher gegen 0 geht.



Fred:
Hi Hans,

--- Zitat von: hansdampf am 12.06.2020 09:50:25 ---Nein, er weiß von meiner Spielerkarriere nichts, wobei diese nicht sooo dramatisch war, es war so grenzwertig.

kaum das erste Lehrgeld bekommen, schon Konto überzogen und jahrelang in der Spirale Umschulden auf Ratenkredit -> usw. was ich in den 30 Jahren an Zinsen/Inkasso/Rechtsanwaltsgebühren berappt habe.

--- Ende Zitat ---

Du zockst und hast 30 Jahre Schulden und nennst das "nicht sooooo dramatisch" ?



--- Zitat von: hansdampf am 12.06.2020 09:50:25 ---Spiele mit dem Gedanken, ihn vor die Wahl zu stellen -> Alles offenlegen und eine Lösung zu suchen oder ausziehen.

--- Ende Zitat ---
Du merkst ja wohl die Einschläge nicht mehr. Du schreibst mit keinem Satz, dass er euch irgendwie Ärger macht, bestohlen hat, randaliert, unfreundlich ist oder sonstwas.

Warum in aller Welt willst du ihn auf die Straße setzen nur weil er dir nicht gehorcht ?

Du weißt selbst am Besten dass Zwang von außen bei einem Suchtmenschen ungefähr gar nix bringt.
Ihn unter Druck zusetzen ist einfach kontraproduktiv.

Schade, dass du deine eigene Krankheit immer noch verschweigst.
Warum machst du das. Gehört es nicht zur Abstinenz dazu, offen zu sein ?
Klingt nicht gut für mich. Ehrlich.

Ich mag da nur einen Rat geben:
Erzähl ihm von deiner Spielsucht ... in vollem Umfang, auch wenn  es dir peinlich ist.
Mit guter Chance erzählt er dir dann irgendwann auch von sich.
Und dann kannst du Ratschläge geben, wie er sich evt selbst helfen kann.
Aber ob er die annimmt ist seine freie Entscheidung.

Ganz ehrlich, ich finde dich ich im Moment bisschen "gruselig" und dein Sohn tut mir leid.

hansdampf:
Hallo Fred,

das nicht so dramatisch war auf meine Spielsucht bezogen. Das war in jungen Jahren von 20-23..... Da war ich so gerade am reindriften, als ich meine heutige Frau kennengelernt habe.

Die Schuldenspirale war nicht auf diese Spielen zurückzuführen, das war ab dem 18. Lebensjahr an über die Verhältnisse gelebt. CDs, Autozubehör usw.

 

--- Zitat ---Du merkst ja wohl die Einschläge nicht mehr. Du schreibst mit keinem Satz, dass er euch irgendwie Ärger macht, bestohlen hat, randaliert, unfreundlich ist oder sonstwas.

Warum in aller Welt willst du ihn auf die Straße setzen nur weil er dir nicht gehorcht ?
--- Ende Zitat ---

Die Vorgeschichte ist schon etwas länger. Wir haben ihm bereits 2 mal mit Ausgleichen seines Kontos (natürlich mit Rückzahlung in Raten) aus der Patsche geholfen. Nun kommen aber regelmäßig Inkassobriefe herein (ich weiß ja nun, was drin ist, wenn BID oder Infoscore als Absender vermerkt ist) und wir sehen, dass er da immer tiefer reinrutscht. Meinst Du weiter zusehen und ihm die Möglichkeit geben ist besser ? Für uns als Eltern ist diese Situation sehr belastend.


--- Zitat ---Schade, dass du deine eigene Krankheit immer noch verschweigst.
Warum machst du das. Gehört es nicht zur Abstinenz dazu, offen zu sein ?

--- Ende Zitat ---

Ich bin jetzt nicht sooo tief im Thema um zu wissen, ob eine Zeit von 3 Jahren in welcher man am Rande der Sucht stand (ab wann ist man spielsüchtig) als Krankheit einstuft oder als suchtgefährdet ?


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