Nach unten Skip to main content

Autor Thema: Mann ist spielsüchtig, komme nicht los

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

r
Hallo liebes Forum,

ich habe mich hier mal angemeldet, weil ich, wie sicher so viele andere auch, einfach nicht mehr weiter weiß.
"Kurz" zu mir und meiner Situation:
Ich bin jetzt fast sechs Jahre mit meinem Mann zusammen, im Juli sind wir drei Jahre verheiratet. Als wir uns kennen gelernt haben, wusste ich noch nichts von seiner Spielsucht. Ganz direkt oder bewusst habe ich davon erfahren, als er ein halbes Jahr später einen Rückfall hatte und mir Geld von meinem Konto geklaut hat. Natürlich war ich sehr enttäuscht, aber ich war auch unglaublich verliebt in ihn und habe gesagt, wir schaffen das zusammen. Ich wollte für ihn da sein und ihm helfen. Na ja, aber wie zu erwarten ist, zogen sich die Rückfälle so durch die ganzen Jahre. Es war nie oft, ein bis zweimal im Jahr oder so (zumindest offiziell), aber dennoch jedes Mal mit viel Lügen und Schmerz verbunden. Einmal habe ich ihn sogar aus der Spielo rausgeholt und dort einen Aufstand angezettelt, der sich aber gewaschen hatte. Trotzdem habe ich ihm jedes Mal wieder verziehen, weil ich ihn doch liebe. Vor gut zweieinhalb Jahren dann haben wir geheiratet und ich hatte wirklich die Hoffnung, dass es alles besser wird. Doch bereits ein halbes Jahr nach der Hochzeit hatte er wieder einen Rückfall, wo er 1200 ? von unserem Hochzeitsgeld verspielt hat. So hatte die Hochzeit also auch nichts geändert.

Ich habe in all den Jahren sehr viel versucht, um ihm zu helfen und ihn da weg zu holen. Wir sind zusammen zu Beratungen gegangen, er war bei Einzelberatungen und Therapien. Einen Klinikaufenthalt hat er auch hinter sich, nach dem ich wirklich ein gutes Gefühl und Hoffnung hatte. Aber auch das hat nicht wirklich geholfen, auch, wenn er es anders sieht. Ich habe alles finanzielle übernommen und teile ihm das Geld ein. Er bekommt im Monat 150 ?, die halt für Zigaretten oder Kleinigkeiten gedacht sind, wenn er sich auf Arbeit was holen will oder auswärts arbeiten ist der sowas. Dieses Geld hält jedoch selten mal eine Woche, fast nie. Und er kann mir auch nicht sagen, wofür er dieses Geld innerhalb so kürzester Zeit immer ausgibt. Als Antwort bekomme ich "für Verschiedenes, ist unterschiedlich". Er hat keinen Zugriff auf sein Konto, seine Karte hab ich (zumal da eh nicht wirklich was drauf ist). Wenn er für irgendwas anderes Geld braucht, bekommt er es natürlich, ist ja klar. Aber es ist halt kein Vertrauen da, weil einfach schon zu viel passiert ist. Ja, ich bin in der vollen Kontrolle drin und kann es einfach nicht lassen. Das macht mich verrückt. Aber die Angst davor, dass er wieder spielen geht und mich anlügt ist einfach zu groß. Sicher gab es auch Situationen, in denen ich ihn zu Unrecht beschuldigt habe, aber das blieb dann einfach nicht aus, wenn ich irgendetwas komisch fand.

In den letzten Monaten jedenfalls, habe ich mich irgendwie (bewusst oder unbewusst) zurückgezogen. War oft bei ner Freundin, zum Teil auch über Nacht. Es hat sich etwas verändert. Ich kann es nicht genau beschreiben. Ich lasse ihn irgendwie gar nicht mehr an mich ran, kann noch nicht mal mehr mit ihm schlafen. Keine Ahnung, woran das alles liegt.
In den letzten Wochen habe ich versucht, einige Gespräche mit ihm zu führen, dass es so in unserer Ehe einfach nicht weiter geht und ich nicht mehr kann. Es gibt kein Vertrauen, ich mach mich kaputt durch die ständige Angst, dass dort was sein könnte. Viel haben diese Gespräche nicht gebracht, da er auch der Typ ist, der nicht viel redet.
Vorletzte Woche kam es dann zu einem Ereignis, welches dann letze Woche eskaliert ist.
Es hatten 50 ? aus seinem Umschlag gefehlt, Geld, von dem er eigentlich nichts wissen konnnte, weil der Umschlag leer war und dieses Geld für etwas anderes gedacht war. Jedenalls hatte er mir dann erzählt, er habe zwei Kästen Bier geholt und sei abends zu seinen Fussballkollegen zu einer Geburtstagsparty gefahren und bis morgens um 2 Uhr geblieben. Nebenbei bemerkt, es war ein Donnerstag, abends um zehn (ich war nicht zu Hause), und nächten Tag musste er wieder arbeiten. Ich fand diese Geschichte sehr komisch, dass er jedem einen Kasten Bier schenkt und da spät abends noch hinfährt. Weil er sowas eigentlich nie macht. Hab ihn natürlich auch direkt gefragt, ob er spielen war, aber er verneinte. Man kann es ja mal versuchen.
Mich hat diese ganze Geschichte aber nicht losgelassen, also habe ich es letzte Woche noch mal angesprochen. Er solle mir die Wahrheit sagen bzw mir einen Namen und Nummer von jemandem nennen, der dabei war, damit ich mir das bestätigen lassen kann. Hatte ihm im Übrigen auch gefragt, wie denn die Geburtstagskinder hießen, nicht mal das konnte er mir sagen. Aufeinmal waren es Fans gewesen. Als Antwort jedenfalls, wer denn mit dabei war, bekam ich nur "das sage ich dir nicht." Warum nicht? "Darüber rede ich nicht". Und das immer wieder. Ich habe ihn so oft gefragt. An diesem Tag war Fussballtraining, und dann bin ich da hin gefahren (er wollte nicht mit) und hab die gefragt, was nun sache war. Keiner wusste von einer Party, geschweige denn, dass er mal Bier mitgebracht hätte. Wutentbrannt bin ich wieder nach Hause, doch er hielt immer noch an dieser Geschichte fest. Ich konnte es nicht fassen. Ich habe ihn darum gebeten, mir irgendeine Person zu nennen, die dabei war und die ich jetzt anrufen könnte, doch das hat er verweigert. Er ist auch der Typ, der dann ruhig bleibt und nichts sagt, wenn man ihn was fragt. Das macht mich natürlich noch wütender. Na ja, jedenfalls hat es mir dann gereicht, ich hab gesagt, ich zieh aus, hab ein paar Sachen gepackt und bin dann erst mal zu ner Freundin. Er hat nicht versucht, mich aufzuhalten und wenigstens dann mal den Mund aufzumachen. Er blieb einfach auf seinem Sofa liegen und ließ mich gehen. Und das ganze Wochenende hat er sich nicht einmal gemeldet. Das hat alles so weh getan. Das, was auch immer an diesem Donnerstag passiert sein mag, war ihm wichtiger, als ich und unsere Ehe.
Bin dann gestern nach Hause gefahren und wollte noch mal in Ruhe mit ihm reden. Er hält aber immer noch daran fest und will mir nicht sagen, was da nun wirklich passiert ist oder wer dabei war oder so. Und er kann mir nicht mal sagen, warum. Er will sich schützen, meinte er. Wovor auch immer. Er sagt immer, dass ich Hilfe brauche, weil ich so drin bin in der Co-Abhängigkeit. Habe zu ihm gesagt, dass er endlich mal anfangen soll, mit mir zu reden. Ich bin seine Frau und eigentlich sollte man mit seinem Partner über alles reden können. Aber das hat er noch nie gemacht. Er meinte, er kann sich halt niemandem öffnen und verdrängt alles.
Das Problem ist nun, dass ich eigentlich vom Kopf her weiß und mir auch viele andere schon gesagt haben, dass diese Ehe keine Chance mehr hat, weil es immer so weiter und ich daran kaputt gehen würde. Aber ich schaff es einfach nicht, mich von ihm zu trennen. Oft habe ich mir das schon vorgestellt, aber sobald ich ihm dann wieder gegenüber sitze, mache ich einen Rückzieher. Es kommt dann einfach immer wieder das schlechte Gewissen und dann tut mir alles so leid. Der Gedanke, ihn alleine zu lassen, macht mich fertig. Er ist doch trotz allem so ein lieber Mensch. Und er bedeutet mir auch immer noch total viel und ist mir wichtig, sonst würde ich ja auch nicht so reagieren. Es tut einfach so weh, die ganzen schönen Erinnerungen auch, die Hochzeitsbilder, die Wohnung, was wir uns zusammen so aufgebaut haben. Ich schaff es einfach nicht. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll. Ich weiß aber auch, dass es so alles keinen Sinn hat.

Dieses Problem mit der Spielsucht hat er im Übrigen auch bestimmt schon knapp 20 Jahre oder so. Hat in Teenie-Zeiten angefangen und war vor meiner Zeit wohl noch viel schlimmer. Aber diese ein bis zwei Rückfälle im Jahr machen mich einfach fertig, vor allem die Lügen, die damit verbunden sind. Die tun am meisten weh. Und wer weiß, wie oft er schon spielen war, wovon ich gar nichts weiß. Ist halt eine heimliche Sucht.

Vielleicht wisst ihr einen Rat, was ich machen kann, wie ich mich verhalten soll, was ich ändern kann...keine Ahnung. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Viele Grüße
redangel
  • IP logged
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Jacky1

a
  • ****
  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 696
  • Dankeschön: 505 mal
  • Sternchen: 30
  • Spielfrei seit Oktober 2012
  • Spender
Hallo RedAngel,

herzlich Willkommen hier bei uns im Forum, schön, dass du geschrieben hast!

Das Leben für Angehörige mit spielsüchtigen Partnern ist zum Vezweifeln. Du merkst es selbst, du reibst dich auf, zermarterst dir den Kopf und suchst nach Lösungen mit immer demselben Ergebnis - dein Partner spielt weiter. Ich würde in seinem Fall allerdings nicht von Rückfällen sprechen, sondern eher von schauspielerischen Talent seinerseits, dir sein aktives Spielverhalten zu verschleiern. Durchaus gibt es wahrscheinlich die ein oder andere Spielpause, aber länger als 2 Wochen wird er es kaum ohne zocken aushalten.
Das schlimmste an dieser Misere ist, dass du liebe redangel, keinerlei Einfluss auf sein spielerisches Verhalten hattest, hast und haben wirst. Nur er allein kann sein Verhalten ändern und wenn er dies nicht möchte, dann wird auch nichts passieren. Er muss den Entschluss fassen, seiner Sucht einen Riegel vorzuschieben und auf diesem Weg ist er auf sich alleine gestellt. Wenn er verschlossen bleibt und keine Hilfe annimmt, wird sich an der Situation nichts ändern. Eine Therapie ist nur sinnvoll, wenn der Betreffende zu 1200% davon überzeugt ist, aufhören zu wollen. Und genau das kann ich aus deinem geschilderten nicht bei deinem Mann sehen. Aktuell ist ihm seine Sucht wichtiger als du, deswegen hat es ihn auch erstmal nicht interessiert, dass du gehst. Dies könnte sich allerdings bald ändern, sobald er wieder Geld braucht. Er wird keine Wege scheuen, an Geld zu kommen, zur Not nimmt er einen Kredit auf euch auf und steckst voll mit drinnen.
Das gute an eurer Situation: du kannst Entscheidungen über dein eigenes Leben frei treffen. Momentan bist du das wichtigste für dich selbst, nicht dein zockender Ehemann. Er ist ein nichts, solange er nicht selbst seinen Arsch hoch bekommt und handelt. Lass dich nicht zum Sündenbock für seine Spielsucht machen. Du hast schon viel versucht, nichts hat geholfen, als versuche dich auf dich und dein Leben zu konzentrieren. Wer das Vertrauen, auch nach herauskomme der Spielsucht, so mit Füßen tritt, hat keine Beziehung mit einem anderen Menschen verdient. Redangel, der Auszug war völlig richtig und konsequent. jetzt wird es Zeit, dass dein Leben wieder in den Vordergrund tritt. Für ihn kannst du aktuell nichts tun - leider, er muss es selbst entscheiden, viele Süchtige treffen diesen Entschluss oft erst, wenn fast gar nichts mehr geht, das ist ein Symptom dieser Krankheit!
Gerne hätte ich dir hoffnungsvollere Zeilen geschrieben, aber es sieht objektiv nicht gut aus....  :(

aT
  • IP logged
Sag "JA" zum Leben!
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Jacky1

T

TAL

Hallo Redangel,

auch wenn ich normalerweise eigentlich meinen Mund halte, da ich nicht in der Position bin, dazu irgendetwas zu sagen, kam ich beim Lesen nicht drumrum, darüber nachzudenken. Ich fühle mich irgendwie immer etwas schuldig.

Denn ich wußte natürlich immer irgendwie tief in mir drin, daß das, was ich tat, falsch war. Dennoch war es noch ein sehr weiter Weg, bis ich auch entsprechend gehandelt habe, oder überhaupt die Möglichkeit gesehen hatte, entsprechend handeln zu können.
Ich mußte es nie vor anderen verleugnen, rechtfertigen oder kleinreden, da niemand davon wußte, trotzdem war die Situation bei mir zu Hause sehr ähnlich: Es gab kein Vertrauen, keine Nähe, kein Miteinander. Auch wenn keiner irgendwas ahnte, gab es dennoch einen absolut schonungslosen Kritiker: mich selbst. Ich mußte es mir auf die abstruseste und abenteuerlichste Weise rechtfertigten und schönreden. Immer wieder. Das war gleichzeitig auch das größte Problem... die eigene Verblendung. Denn ich wollte gar nicht ohne, das war lange Zeit undenkbar für mich.
Was kann ich denn bitte dafür, daß ich ständig die Scheiße der gesamten Welt fressen muß? Jetzt fang du nicht auch noch an! Verschon mich. Laß mich einfach in Ruhe. - So in etwa dachte ich, und dementsprechend ging ich auch mit anderen um.
Daß die Ursache für diese Scheiße eine Eigenkreation war, die andere nichtmal auf dem Zettel hatten, kam mir dabei überhaupt nicht in den Sinn.

Ich wußte auch lange, daß Drohungen keine Konsequenzen folgen würden. Die Wogen würden sich wieder glätten, denn meiner besseren Hälfte war Harmonie immer sehr wichtig. Warum sollte ich also etwas ändern? Ich brauchte den Sturm nur jedes Mal abwarten - das wird schon.
Eine perfekte Situation für mich.

Das einzige, was du mit Beistand und Verständnis erreichst, ist, ihm zu zeigen, daß er damit durchkommt.
Natürlich kann er auch anders, aber das muß er so ja überhaupt nicht.
Ein aktiver Süchtiger denkt nicht rational. Alles ist darauf ausgerichtet, ungestört immer weitermachen zu können.
Glaub mir, das geht soweit, daß ich von dem Bullshit, den ich erzähle, selbst felsenfest überzeug bin.
Und solange ich damit durchkomme, gibt es auch für mich selbst gar keinen Grund, das Ganze zu hinterfragen.

Aber mein Handeln hat immer Folgen, Negative wie Positive. Beides muß ich lernen, und beides mußte ich erst am eigenen Leib spüren, um es zu begreifen - und entsprechend zu handeln. Baue ich Mist, muß ich die Konsequenzen tragen, ohne Netz und doppelten Boden. Will ich etwas erreichen, muß ich die Ärmel hochkrempeln und es anpacken, um die Früchte meiner eigenen Bemühungen zu sehen.
Um dahin zu kommen, muß man mich 'lassen'. Ich renne so lange gegen die Wand, bis ich eines Tages aufstehe und für mich selbst sage "Ich will das nicht mehr!". Diesen "Klick" brauche ich, um auch ernsthaft Abhilfe schaffen zu wollen. Andere können das nicht für mich erledigen.
Das ist mir von daher heute sehr wichtig, auch wenn es keiner wirklich versteht. Ich will nicht, daß jemand etwas für mich tut, was ich auch selbst erledigen kann, egal, wie lange es auch dauern mag, bis ich es schaffe. Wenn ich Hilfe brauche, frage ich. Wenn ich nicht frage, bin ich selber Schuld.

Natürlich kannst du jemandem nicht vertrauen, der sich nicht einmal bemüht, respektvoll miteinander umzugehen. Das ist eine ganz normale Reaktion in so einer Situation.
Ich lebte damals in meiner eigenen Welt, und mußte erst wieder lernen, andere daran teilhaben zu lassen. Ist manchmal immernoch nicht so einfach, aber der Wille ist heute da. Ich tue mein Bestes, so gut ich eben kann. Wenn ich mal alleine sein will, sage ich das auch so, und dann gehe ich raus, das ist okay. Ich mag auch nicht viel reden, aber ich höre zu, und versuche, entsprechend zu handeln. Auch wenn ich es manchmal nicht verstehe, und es keinen Sinn für mich macht, nehme ich mein Gegenüber ernst, wenn ihm etwas wichtig zu sein scheint. Denn wir leben zusammen. Dazu habe ich mich entschieden, und so handle ich auch.

Ich wäre heute noch nicht trocken, wenn ich nicht plötzlich gezwungen gewesen wäre, meinen Arsch hochzukriegen, da bin ich mir absolut sicher. Wie mein Leben sonst jetzt aussehen würde, und ob ich überhaupt noch hier wäre, möchte ich gar nicht wissen.

Naja, lange Rede, kurzer Sinn. Was ich damit sagen wollte ist eigentlich das, was aT schon besser ausgedrückt hat: Ja, es sieht alles danach aus, daß er wieder (oder immernoch) spielt. Aber genau wissen wirst du das nie können, und du solltest dir da auch nicht allzu viele Gedanken machen. Schütze dich selbst, und gewinne Abstand, sowohl finanziell, als auch emotional, denn solange er spielt, macht dich das sonst auf Dauer kaputt, wie du ja leider schon gemerkt hast. Im Endeffekt kann ihm sowieso niemand helfen, wenn er nicht will.
Selbst wenn ich wirklich aufhören will, können Rückfälle passieren. Auch heute noch kann ich nicht 100%ig versprechen, es nie wieder zu tun. Es ist aber entscheidend, wie ich dann damit umgehe. Daß er es vehement abstreitet, kleinredet, und sogar offenkundig lügt, und wie er mit dir umgeht, zeigt jedenfalls, daß er es nicht wirklich ernstmeint, sondern einfach nur seine Ruhe haben will. Freiraum für die Sucht.
Er will sich 'das Bißchen' davon, was du ihm noch läßt, auch weiterhin nicht 'nehmenlassen', sondern klammert daran fest.
Auf dieser Basis ist einfach kein vernünftiges Gespräch möglich.

"Was willst du denn? Du übertreibst. Ist doch gar nichts los!"
Daran kannst du dich kaputtreiben, wenn deinem Gegenüber jegliche Einsicht fehlt. Ich kann ein Lied davon singen, denn ich habe so jemanden in meinem Kopf sitzen.
Auf solche Diskussionen lasse ich mich schon lange nicht mehr ein.

Wenn er wirklich etwas ändern möchte, dann tut er alles dafür. Du würdest das merken.
Halbherzigkeit und Abstinenz hingegen... sie vertragen sich nicht besonders gut.

Naja, aber was weiß ich schon? Ich finde es halt immer nur traurig, zu sehen, wenn ein Angehöriger sich Gedanken macht, weil er jemandem helfen will, der offenbar nicht gewillt ist, etwas zu ändern.

Du bist genau richtig so, wie du bist. Nicht du mußt etwas machen, sondern nur er!



  • IP logged
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: amTiefpunkt, Jacky1

Hallo redangel und auch ein herzliches Willkommen von mir,

die Autoren "amTiefpunkt" und "Tal" haben Dir ja schon einiges geschrieben, ich hätte ihre Beiträge eigentlich nicht lesen brauchen.
Habe ich aber natürlich, auch mich erinnern sie an etwas, warum wir alle hier auch schreiben.
Man kann schon erkennen wenn abstinente Spieler oder welche auf dem Weg dorthin berichten, da unterscheiden wir uns alle kaum.

Statt nun ein trautes Eheleben zu führen, lügt und betrügt Dein Mann.
Es veranlasst Dich ihn zu kontrollieren, um überhaupt etwas Wahrheit zu erfahren.
Ohne nun "unsere" Sucht zu schmälern.
Sie vermag uns zu Lügnern und Betrügern zu machen, doch angefangen bei Diebstahl sind schon noch andere Mächte im Spiel.
Wie weit wirst Du gehen Spieler ?
Du wirst alles verlieren an Geld und auch Deine Frau.
Dann klaust Du es um wieder Geld zu haben und noch neues dazu gewinnen, um dann das geklaute Geld wieder zurück zu legen ?
Und nur nebenbei redangel, dies schreibt einer der 30 Jahre lang all seine Lieben an der Nase herum führte.

Was noch lange um den heißen Brei schreiben, Dein Mann hat aufgegeben.
Er engagiert sich viel zu wenig um sein Verhalten momentan zu ändern, obwohl er ja schon zahlreichen "Sanktionen" unterliegt.
Das Ergebnis aus Hoffnung steigt und fällt mit ihm.

Kein Vertrauen ist mehr da, nur eine Frage der Zeit bis die Liebe daran welkt.
Wenn jemand aufgegeben hat sollte man ihn motivieren.
Vorher gibt es rein gar nichts was verändert werden könnte.
Zu erwartende Konsequenzen ist nicht nur ein guter Antrieb, sondern auch eine gute Motivation.

Liebe redangel, kein Grund um nicht mehr zu hoffen.
Und wenn er nichts mehr ändert, ist es doch klar dass Du etwas ändern musst.  
Er weiß es doch auch, sage ihm wie weh es Dir macht.
Sags ihm, will er Dir dennoch weiterhin weh machen ?
Unwichtig wie stark diese Krankheit auch sein mag, einen Scheißdreck dafür.
Denn sonst würden wir alle doch unsere Angehörigen verspielen.

Kopf hoch, aufmerksam bleiben und reagieren.
Von ganzem Herzen liebe Grüße.

Auch nicht so häufig, wie Du geschrieben hast und so ausführlich...dickes Kompliment, ganz dickes sogar.   
 

         
  • IP logged
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: amTiefpunkt

r
Hallo ihr Lieben,

erst mal vielen Dank für eure Antworten.

@am Tiefpunkt
Danke für deine Einschätzung. Aber so wie ich ihn kenne, würde er, denke ich, keinen Kredit oder sowas aufnehmen. Er hat sich vielleicht mal von Privatleuten ein bisschen Geld geliehen, aber sowas würde er sicher nicht machen. Schauspielerisches Talent hat er wirklich. Wie oft er mir dreist ins Gesicht gelogen hat, ohne dass ich es gemerkt habe. Aber das ist wahrscheinlich bei Süchtigen auch so.

@Tal
 Ja, das denke ich manchmal auch, dass er eben keine Angst vor den Konsequenzen hat bzw er weiß, dass er die Angst nicht haben braucht. Ich meine, ich habe ihm nie damit gedroht, ihn zu verlassen oder so, weil er sich immer sicher sein konnte, dass ich es nicht mache. Aber ich weiß halt auch, dass ich keine Drohungen machen kann, die ich eh nicht einhalten kann.

@Jacky1
meinst du wirklich, dass er aufgegeben hat? Ich weiß es nicht. Ich meine klar, er sagt selbst, dass er nicht mit Geld umgehen kann, aber gefühlt arbeitet er nicht daran. Hab ihm ja auch schon so oft gesagt, wie weh er mir tut. Dann sagt er nur es tut ihm leid und er will mir nicht weh tun, das ich nicht seine Absicht. Glaub ich ihm ja auch.

Trotzdem fällt es mir einfach so unglaublich schwer, eine Entscheidung zu treffen. Es tut mir einfach alles so leid und ich habe das Gefühl, dass ich nach Hause muss. Dann frage ich mich, ob das irgendwie nur ein Gefühl aus Mitleid ist oder was ist das. Klar liebe ich ihn noch auf eine Art und Weise, aber wenn ich meinen eignen Ehemann nicht mal mehr an mich ran lasse...aber der Gedanke, ihm weh zu tun, macht mich so fertig. In dem einen Moment bin ich mir sicher und im nächsten will ich einfach nur zu ihm und ihm sagen, dass es mir leid tut.
Es ist momentan einfach alles etwas verfahren.

Viele Grüße
Redangel 
  • IP logged
 

T

Taro

Moin und Herzlich Willkommen Redangel!

die Geschichten sind alle ähnlich. Ich habe mich meiner Partnerin auch viele schlimme Dinge angetan, weil ich eben unbedingt weiter spielen wollte. Ich bin davon überzeugt, das die Kontrolle eines Spielers durch den Partner nicht möglich und auch nicht förderlich für die Partnerschaft ist. Eine gesunde Beziehung sollte immer auf Augenhöhe sein. Eine Partnerin die mich kontrolliert erinnert mich mehr an  meine Mama, das finde ich nicht besonders attraktiv. Für die Partnerin ist es auch nicht besonders attraktiv zu glauben Sie müsse Ihren Partner kontrollieren.

Die Spielsucht kann nicht durch "liebe" oder durch "heirat" geheilt werden. Den Weg aus der Sucht kann er nur selbst gehen, weil er bei seinem persönlichen Tiefpunkt ankommt.

Wieviel Geld er pro Monat, oder pro Woche benötigt würde ich einmal ermitteln. Das bekommt er, wenn es alle ist, ist es alle, warum ist egal. Dann muss er eben den Kitt aus den Fenstern essen oder zu Fuss gehen wenn er keinen Sprit mehr hat. Solche Erfahrungen haben mich immer etwas schneller an meinen Teifpunkt gebracht, so das die Abstinenz notwendig war, um die Not zu wenden.

Auch als Angehörige kannst Du zur Suchtberatung gehen, oder in Angehörigengruppen. Ich weiß, das es in Hamburg noch eine gibt, in anderen Städten gibt es zumindest einmal im Monat oft Gemeinsame Meetings von Spielern und Angehörigen, dort kannst Du auch alleine hingehen.

Ich muss immer an eine Freundin denken, Sie hat einen Alkoholiker und Spieler als Mann gehabt. Er war Selbstständig und hat oft Termine nicht eingehalten, weil er besoffen im Bett lag. Sie ist in Angehörigengruppen gegangen, ein Geschäftspartner der wuste wo er wohnt, klingelt weil der Mann zu einem Termin nicht erschienen ist. Seine Frau öffnete die Tür und anstatt Ihn zu decken sagte Sie, mein Mann liegt besoffen im Bett und schläft seinen Rausch aus. Er erzählt mir, er saß senkrecht im Bett, als er das durch die Tür hörte und wuste, jetzt ist etwas anders.

Ich wünsche Dir viel Kraft.

Taro
  • IP logged
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Jacky1

Hallo redangel,

noch auf ein kurzes Wort.  :)
Im Grunde verstehe ich ihn besser als jeden anderen, doch ich lasse es halt einfach nicht mehr zu.
Ich habe wirklich aufgegeben, aufgegeben mir etwas vorzumachen.
Dein Mann kann dies auch, ganz ganz sicher.
Ein nur wollen würde aber kaum reichen, wenn es geht macht es gemeinsam.
Spieler und Angehörige haben eine traurige Zukunft vor sich, wenn sich nichts ändert.

Er sollte hier schreiben, er sollte so offen damit umgehen wie Du.
Was der Eine nicht teilen kann, sollte der Andere nicht ertragen müssen.
Keiner schreibt "renn weg so schnell Du nur kannst".
Viele hier sind froh dass auch Angehörige geblieben sind und sie freuen sich heute auch.
Aber..... Du weißt ja schon.....
Keine Ehefrau, Freundin, Lebenspartner sollte dies ertragen....irgendwann ist einfach Schluss!
Vergesse nie auch an Dich selbst zu denken!

Liebe Grüße


 
  • IP logged
 

a
  • ****
  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 696
  • Dankeschön: 505 mal
  • Sternchen: 30
  • Spielfrei seit Oktober 2012
  • Spender
Moin RedAngel,

du scheinst aktuell noch nicht im Geringsten zu Erahnen zu was Spieler tatsächlich in der Lage sind, wenn sie kein Suchtmittel mehr zur Verfügung haben. Letzte Woche ist mein Wagen kaputt gegangen und jetzt bin ich auf der Suche nach einem guten Gebrauchten. Da aktuell nicht so viel Erspartes zur Vertfügung steht, überlege ich den Wagen zu finanzieren. Eigentlich ne gute Sache, trotzdem wäge ich ständig ab, nicht doch einen älteren Wagen zu nehmen, den ich mir direkt leisten kann. In meiner aktiven Spielzeit habe ich nacheinander 2 Kredite aufgenommen zusammen über mehr als 50000? ohne nur einen augenblick darüber nachzudenken, ob das finanziell überhaupt geht. An einem intensiven Zockerabend habe ich schon mal temporärer einen Neuwagen gewonnen und noch öfters einen Neuwagen innerhalb einer Minute verspielt. Verrückt, aber es war tatsächlich so. Einmal tief im Spiel geht die Kontrolle und jedwenes rationales Denken geflöten. Das wird dir jeder trockene Spieler bestätigen.
Also sei vorsichtig mit Aussagen wie: das würde mein Mann nie tun...so weit würde er nicht gehen...
Zitat
In dem einen Moment bin ich mir sicher und im nächsten will ich einfach nur zu ihm und ihm sagen, dass es mir leid tut.
Was bitte, soll dir denn Leid tun? Dass er euer Geld verspielt, dich anlügt und eure Beziehung mit Füßen tritt? Ich weiß, dass es schwer ist, emotional Abstand zu kriegen und die Sache wenigstens ein bisschen Objektiv zu betrachten, aber auf Dauer wird dein Herz falsch mit seiner Entscheidung liegen, du wirst daran kaputt gehen. Klar kannst du ihm noch die x-te Chance geben, aber setze für dich eine Linie, wie weit du gehen willst und wenn diese dann überschritten wird, ziehe bitte Konsequenzen, für dich, für dein Leben. Es ist zu wertvoll als es an einen Spielsüchtigen zu verschwenden!

aT
  • IP logged
Sag "JA" zum Leben!
 

r
Guten Morgen ihr Lieben,

Na ja, ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll mit dem Leid tun. Ich weiß ja, dass es bescheuert ist, aber ich kann es nicht abstellen, es kommt immer wieder. Ich war auch schon in der Suchtberatung etc und überlege jetzt auch, da noch mal hin zu gehen. Ich weiß, die Kontrolle ist falsch und ich behandle ihn wie ein Kind. Aber wenn ich ihm dahingehend mehr Freiraum geben würde, hätte ich noch mehr Angst und die Kontrolle würde noch stärker werden.
Ich finde es einfach traurig, dass er mit seiner eigenen Frau nicht reden kann. Eine Freundin meinte mal zu mir, ob ich nicht mit diesen ein oder zwei Rückfällen im Jahr leben kann. Ich hab gesagt, da sie immer mit Lügen verbunden sind, geht das einfach nicht.
Letztes Jahr im Januar habe ich durch eine Freundin erfahren, dass er in der Spielo war. Nach langem reden mit ihm, hat er dann zugegeben, dass er von zwölf Tagen, zehn davon in der Spielo war. Das krasse ist, bis heute sagt er, er habe nicht gespielt bzw es war kein Rückfall, sondern nur ein Rückschritt. Davon ist er überzeugt. Wenn die Freundin mir das nicht gesagt hätte, wüsste ich das bis heute noch nicht.
Was hält mich nur? Ich weiß doch, dass sich nie was ändern wird und es immer mal wieder passieren wird, auch, wenn es mal eine lange Zeit gut geht. Aber wie gesagt, dann kommen auch die ganzen Erinnerungen und alles, man sieht die Wohnung, was man sich zusammen aufgebaut hat und dann ist halt einfach wieder dieses Gefühl da, dass ich ihn nicht verlassen kann. Es tut einfach so weh und ich hab solche Angst davor. Ich kann es nicht beschreiben. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.

Einen schönen Tag euch.
Viele Grüße
Redangel
  • IP logged
 

a
  • ****
  • Senior-Mitglied
  • Beiträge: 696
  • Dankeschön: 505 mal
  • Sternchen: 30
  • Spielfrei seit Oktober 2012
  • Spender
Liebe RedAngel,

eine Trennung ist immer mit Schmerz verbunden und macht auch Angst, weil viel ungewisses in der Zukunft steht. Daher ist so ein Schritt schon risikoreich und erfordert Mut! Niemand weiß, was die Zukunft bringt!?

Die Alternative dazu, bei ihm zu blieben, obwohl er weiterspielt, erscheint hier auf den ersten Blick viel sicherer für dich. Ich kenne viele Angehörige, die diesen Weg eingeschlagen haben, um Jahre später zu erkennen, dass eine Trennung die einzige Alternative ist. Jahre, die für einen kranken Menschen zum Fenster hinausgeworfen wurden, weil dieser nicht willig war an seiner Krankheit zu arbeiten. Du musst für dich entscheiden, wann die rote Linie überschritten ist und du eine Trennung vorziehst. Du kannst nicht ein Leben lang von deiner Erinnerung an früher leben...

aT
  • IP logged
Sag "JA" zum Leben!
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Jacky1

T

Taro

Co-Abhängigkeit, oder wie ein Buch mal titelte "Wenn Frauen zu sehr lieben" ist eine ernstzunehmende Krankheit, die der Spielsucht in nichts nachsteht. Im Gegenteil, ist die "Krankheitseinsicht" oft wesentlich schwieriger, weil ja alles so schön sein könnte, wenn er den nicht...

Spielsucht ist nicht mit Liebe, mit Heirat oder durch die Geburt von Kindern zu heilen. Das haben schon viele vor Dir versucht.

Ich wünsche Dir, daß Du Deine ganze Energie in Deine Genesung stecken kannst.

Taro
  • IP logged
 

r
Huhu,

Na ja, ich hätte ja eine Alternative. Meine beste Freundin, bei der ich momentan immer mal wieder bin, hat ja gesagt, ich kann bei ihr einziehen. Sie würde sich freuen, wenn wir so ne WG machen würden. Sie plant schon, was wir alles zusammen verändern könnten in der Wohnung und alles. Und ich könnte mir das auch vorstellen, da wir auch viel gemeinsam haben, also Dinge, die ich mit meinem Mann jetzt nicht so mache. Aber wie gesagt, der Schritt ist halt so verdammt schwer. Immer wieder kommt dieses schlechte Gewissen durch. Das macht mich alles so fertig.
Ja, ich weiß, Co-Abhängigkeit ist auch eine Krankheit, ich war ja schon mal in einer drin, nicht mit einem Süchtigen, aber auch da war es total schwer für mich, raus zu kommen.
Und klar, bei ihm zu bleiben wäre zwar der einfachste Weg, aber irgendwie weiß ich ja auch, dass sich nichts ändern würde.
Ich bin einfach völlig ratlos.

Viele Grüße
Redangel
  • IP logged
 

T

Taro

Moinmoin,

hatte ich es hier geschrieben oder woanders, egal.
Goethe sagte mal, Glück hat drei Buchstaben, "TUN"
Ja, Du hättest tolle Möglichkeiten, wenn, ja wenn Du Sie nicht alle Ihm zu liebe verpassen würdest.

Es erstaunt mich nicht, das Du schon mal in einer "schwierigen" Beziehung warst. Es würde mich erstaunen wenn Dir das Thema nicht schon seit Deiner Kindheit bekannt ist.
Du schreibst Du hast Ihn geheiratet "obwohl" er Spielsüchtig ist. Mich würde es überraschen wenn Du Ihn nicht geheiratet hast "weil" er süchtig ist.

Ich spiele seit fast 30 Jahren nicht mehr. Und doch bin ich Spieler, durch und durch. Mit der Co-Abhängigkeit ist es  genauso. Das bleibt man sein Leben lang. Aber die Krankheit kann zum Stillstand gebracht werden.

Ich wünsche Dir ein tolles Leben mit Deiner Freundin.

Lg
Taro
  • IP logged
 

r
Hallo Taro,

ja, du hast Recht mit deiner Einschätzung, ich kenne das Problem schon aus meiner Kindheit. Denn das war vorher keine Beziehung, in der ich war, sondern es ging dabei um meinen Vater.
Ja, vielleicht bin ich ein Mensch, der irgendwie immer ein Problem haben wird mit dieser Co-Abhängigkeit. Ich weiß es nicht. Aber trotzdem danke für deinen letzten Satz, der ist sehr aussagekräftig.
Ich habe morgen einen Termin bei der Suchtberatung gemacht. Keine Ahnung, was ich mir davon erhoffe oder ob es was bringt, aber ich werde einfach mal hingehen.

Viele Grüße
Redangel
  • IP logged
 

T

Taro

Hallo Redangel,

vielen Dank für Deine Offenheit. Alleine das Du in der Lage bist Dich selbst in diesen Situationen zu sehen ist schon ein riesiger Schritt in Richtung Genesung. Meine beste Freundin habe ich vor über 30 Jahren bei meinem ersten Meeting der Anonymen Spieler kennengelernt. Sie ist Co-Abhängig und hat heute 2 Kinder und einen Mann und führt ein gutes Leben. Genauso wie ich als Spieler. Ich bin auch verheiratet und habe drei Kinder.

Es ist keine Schande Krank zu sein, es ist eine Schande nichts dagegen zu tun. Es ist gut das Du zur Suchtberatung gehst. Vielleicht gelingt es Dir ja, mehr Dich zum Thema zu machen als Deinen Freund, für Deinen Freund kannst Du nämlich nichts tun. Du selber kannst auch eine stationäre Therapie machen.

Es ist kein leichter Weg, ich kann Dir aber versichern, er lohnt sich unbedingt. Schrieb es nicht auf die lange Bank, schon heute kann der erste Schritt in Deinem neuen Leben sein.

Taro
  • IP logged
 

 
Nach oben