Hallo liebes Tagebuch und liebe Mitleser,
irgendwie sind die Tage mühsam zur Zeit, vielleicht auch, weil Sie eintöniger sind, man geht arbeiten ( und ich bin so froh, dass ich das kann) und dann kommt man Heim, größte Frage des Tages ist dann noch was man kocht... so gehen die Tage dahin.
Für mich ist mein Kopf gerade mühsam, ich merke ich kann schwer klare Gedanken fassen, träume extrem viel und verarbeite da offenbar Dinge.
In der Therapie bin ich unzufrieden mit mir, vor einigen Wochen wurde mir die Aufgabe gestellt zu versuchen, die Wörter "ich soll" oder "ich muss" zu vermeiden, ich bin kläglich gescheitert... ich kann nicht reden und darauf achten, welche Wörter ich nutze... im Nachhinein kam raus, ich hab das zu wörtlich genommen Aufgabe war das nicht so oft zu denken, dennoch hat es mich erschöpft.
Jedenfalls ist nun der nächste Teil meiner Therapie mit dem Thema Achtsamkeit überschrieben. Kurz zu Erklärung: unser Großhirn, was uns von andern Lebewesen so stark unterscheidet, ist das denkende Hirn, was wir in der heutigen Zeit am stärksten trainieren und nutzen, was uns jedoch auch oft in Kreisläufe führt, die nicht gesund sind, wie zum Beispiel Grübeln, also sich Gedanken zu Dingen machen, die wir nicht ändern können, das löst in unseren Urinstinken dann Angst aus, die wiederum zum weiteren Nachdenken führt und den ganzen Körper in Stress versetzt.... hoffe ich konnte das gut erklären.
Dem entgegen steht das Urhirn, welches für unser Fühlen zuständig ist, das vernachlässigen wir in einer auf Leistung trainierte Gesellschaft immer mehr.
Und hier kommt nun die Achtsamkeit. Wenn wir uns ganz auf unsere Sinne konzentrieren und anfangen ganz bewusst unsere Umgebung durch unsere 5 Sinne wie Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten wahrnehmen, dann entspannt sich unser Körper. Das kann man einerseits durch Meditation erreichen, aber eben auch im Alltag üben und stärken.
Wenn man darin dann gut ist, kann man weiter gehen und besser in sich selbst rein fühlen, also die Organe, den Stress, die Gefühle stärker wahrnehmen.
Ich habe diese Therapie angefangen um mich besser kennen zu lernen, um zu suchen warum ich süchtig bin und was das mit mir gemacht hat und jetzt merke ich, das wird ein noch steiniger Weg als ich dachte.
Denn wenn ich eines gar nicht gut kann, dann ist es achtsam sein vor allem mit mir selbst. Das wird mir immer mehr klar, wie wenig ich auf mich achte, wie oft ich auch negative Gedanken oder auch traurige Gefühle in denen es um mich geht einfach weg drücke und ich glaube, wenn ich es schaffe da achtsamer zu werden, dann bin ich auf einem guten Weg.
Aber ich hab keinen blassen Schimmer, ob meine Kraft dafür reicht. Ich bin so müde.
Aber ich werde alles dran geben da weiter zu kommen.
Jetzt genieße ich erstmal die freien Tage und werde mir zwei schöne Bücher von Hermann Hesse und Erich Fried vornehmen. Denn schöne Poesie und Literatur tun meiner Seele immer gut.
Wünsche frohe Ostertage.
Eure Medea