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Autor Thema: Medeas Tagebuch

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Re: Medeas Tagebuch
#30: 02.04.2020 10:26:34
Hallo Jacky,

vielen Dank, vorallem für die Sternzeit, bin ein Treki seit ich denken kann :)
Allerdings bin ich auch eine Ex Philosopiestudentin und habe mich heut mal wieder mit Platon beschäftigt und bin dabei auf einen wundervollen Text gestoßen:

"Unser Meister der Ideen gehört zu den ältesten nicht-religiösen Quellen, die sich mit der Sinn-Frage beschäftigt haben. Und seine Antwort lautet: Der Sinn des Lebens ist, ein gutes, glückliches Leben zu führen. Das ist doch eine gute Antwort, oder?

Platon begründet sie sogar noch: Und zwar hält er das gute, glückliche Leben für eine Letztbegründung. Eine Letztbegründung ? das hatten wir ja schon im Zusammenhang mit der platonischen Liebe gelernt ? ist ein Punkt, an dem man nicht mehr sinnvoll ?warum?? fragen kann. Und die Antwort: ?Weil du ein gutes und glückliches Leben führen willst?, ist ein solcher Punkt. Die Frage ?warum? macht hier keinen Sinn mehr, so Platon."

Quelle hier: https://perspektiefe.privatsprache.de/die-philosophie-von-steve-bannon/?fbclid=IwAR1P6ZfJ4dlnSX6S1fHTXHKJQh5eL5_CpZu9TAGFWAWurSbiM3HG-Eq_qxs

das nehme ich heute in meinen 101 tag mit....
live long and prosper.

LG Medea

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Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.

Aristoteles
 

Re: Medeas Tagebuch
#31: 04.04.2020 09:05:15
Guten morgen an alle,

ich muss sagen, irgendwie bin ich etwas frustriert.
Seit über 100 Tagen spiele ich nicht mehr und beschäftige mich intensiv mit dem Gedanken, warum ich wieder angefangen habe zu spielen und warum ich überhaupt gespielt habe.
Aber ich komme irgendwie nicht weiter. Ich finde das Problem nicht so richtig.
Momentan ist es einfach so, dass ich quasi aus meinem Leben das Spielen wieder gestrichen habe, mich wieder mehr auf andere Dinge konzentriere und ansonsten hat sich nichts verändert, also in dem Sinne, dass ich nicht weiß was ich noch ändern muss. wie komme ich tiefer an das Problem ran, damit es mich nicht wieder irgendwann übermannt und ich spiele..
Ich weiß darauf hat hier keiner eine Antwort, dennoch musste ich das mal so schreiben.
hoffe es war nicht zu wirr....
LG Medea
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Aristoteles
 

A
Re: Medeas Tagebuch
#32: 04.04.2020 13:01:53
Moin, Medea,

das ist immer schwierig den Grund zu finden, man dreht sich immer Kreis... und sieht einfach nix.. Nach meiner Erfahrung liegt es oft daran, das man sich die falschen Fragen stellt. An die Situation zurückdenken,auch an die Tage davor... Was war da passiert ?, welche Ereignisse sind geschehen ?  Sind Sachen passiert wo Du unruhig wurdest? Gab es Situationen wo Du einfach dicht gemacht hast und nicht in Dich reingehört...  ?  Die Dinge zu wissen ist eine Sache.  Was haben diese Dinge mit dir gemacht? Was hat es in Dir ausgelöst ?
 Hilft vielleicht nicht viel, aber dieser Ansatz hat mir immer ein bisschen geholfen.

Ok.  LG
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Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….
 
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Re: Medeas Tagebuch
#33: 07.04.2020 08:23:45
Guten morgen an alle,

hatte eine unruhige Nacht.
Die letzten Tage mache ich mir viele Gedanken dazu, was das Spielen mir genommen hat. MIr geht es dabei weniger um das Thema Reue, ich weiß ich kann nur das Heute nehmen, es geht mir mehr darum zu sehen wir krank ich bin.
Und gestern ist mir aufgefallen, dass das Spielen mir meine Leichtigkeit genommen hat.
Es hat mich angestrengt und unruhig und teilweise verkniffen gemacht.
Das oftmalige Nachdenken, wann spiele ich, wieviel habe ich verloren, wie mache ich das wieder das zu kaschieren, vor mir selbst vor meiner Bank. vor allen . Das war alles ja sooo mega anstrengend.
Jetzt bin ich 3 Monate spielfrei. Die Leichtigkeit ist nicht zurück, liegt daran, dass ich ja jetzt alle meine zusätzliche Energie darauf verwende mich selbst zu analysieren...mich ständig vor den Spiegel zu stellen. Immer wieder zu versuchen ehrlich mit mir selbst zu sein.
Zu aktzepieren, dass ich eine Spielerin bin und immer bleiben werde.
Ich hoffe, wenn ich ein paar SChritte weiter gehe, dann werden meine Füße leichter werden.

Dennoch geht es  mir im Ganzen wirklich gut, ich freue mich auf die nächsten 24 Stunden spielfrei :)
Eure Medea
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Aristoteles
 

Re: Medeas Tagebuch
#34: 07.04.2020 21:48:24
Hallo medea,

eigentlich wäre ich ein schlechter Ratschlaggeber.
Da machte ich mir im Grunde 30 Jahre lang gar keine Gedanken über mich und wenn überhaupt einmal, dann war es ein Puzzle mit 10 Teilen.
Heute aber, ist es ein Rubik`s  Würfel geworden.
Und falls ich doch einmal eine Seite schaffe und die nächste angehe, zerstöre ich das schon erreichte.
So muss ich dauernd zwei Schritte nach hinten gehen um einen vorwärts zu meistern.

Dieser drecks Würfel wird eh nie fertig gelöst, er wird immer unvollkommen bleiben.

medea,
wenn Du in den Rückspiegel Deines Erlebten schaust, wird es Dir eh immer näher vorkommen, als es in Wirklichkeit auch ist.
Diese Perspektive kann oft sehr täuschend sein, gerade als pathologischer Spieler.
Da hinten steht ja die Vergangenheit und bei dem was ich so alles von Dir gelesen habe.
Könnte man doch davon ausgehen, bei allem was Du tust, es wird das Richtige sein.
Denn Du hast es so entschieden. 
Dies würde so lange zählen, dass Du ja weiterhin verinnerlichst , spielsüchtig zu sein.

Bei allen "Leichen" in einem dunklen Keller, die Spielsucht machte Dich ja einst zu einer.
Du weißt wie es da unten ist und erörterst immer weiter wie man da hin kam.
Ein Rubik`s Würfel sollte nicht daraus entstehen.
Dieser wäre ja nur lösbar, nach einem vorgegebenen Schema.
Und könnte anstrengender werden, als es jedem lieb wäre.

So lautet mein Ratschlag an Dich.
Nehme es nicht so schwer...hey, aber auch nicht zu leicht.  :)
Genau so wie dieser Beitrag , dennoch ist er für Dich.

Grüß Dich 

   
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Re: Medeas Tagebuch
#35: 08.04.2020 19:37:25
Hallo Jacky,

danke für deinen wirklich lieben Beitrag.
Und ja vermutlich hast du recht, alles wieder hochholen, würde mich total überfordern, deswegen arbeite ich mich zeitlich einfach mal zurück und schaue auf welche Knoten ich so stoße.
Und unterschätze mich nicht, leider habe ich manchmal den Hang gefallen zu wollen und stelle mich dann stärker dar als ich bin... ich versuche das hier nicht zu tun, merke aber immer wieder wie in das Schemata falle.
Alleine schon bei mir bleiben, fällt mir extrem schwer. Es ist soviel leichter anderen zuzuhören, also sich selbst.
Ich bin ein Problemlöser, dafür bin ich überall bekannt. Nun ist es Zeit meine eigenen Probleme zu finden und zu schauen, ob ich Sie zumindest in Sachen Spielsucht lösen kann.
Die Nachrichten und Gespräche, die ich hier führe bringen mich immer einen kleinen Schritt näher, dennoch so ganz weiß ich nicht was mich dann erwartet, aber vielleicht ist auch der Weg das Ziel?
Danke
LG Medea
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Aristoteles
 

Re: Medeas Tagebuch
#36: 08.04.2020 23:52:58
Hallo medea,

einen noch, dann kannst Du auch weiter Deine Runden drehen.  :)
Wenn alles greifbare im Grunde gut, sollte das Stöbern in Untiefen dies nicht in Frage stellen.
Gefallen zu wollen fällt am schwersten, umso mehr man danach strebt.
Es war doch nie ein Kleid dass eine Frau verschönert, sondern eine Frau gibt einem Kleid erst das Bezaubernde.
Genug nun meiner Phrasen.

Finde alles heraus was Du finden möchtest und lasse es uns dann wissen.
Du musst ja nicht gleich alle Pforten öffnen, was denkst Du wie viele es gibt, die nicht einmal ihre Schwächen kennen ?
Sie verdrängen und dies für eigene Stärke halten.
Such liebe medea such....
Dies ist durchaus spannend und deutlich erkennbar, Deine Stärke.

Grüß Dich
 
 
 
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« Letzte Änderung: 10.04.2020 14:09:37 von Jacky1 »
 

Re: Medeas Tagebuch
#37: 11.04.2020 08:08:17
Guten morgen an alle und frohe Ostertage.

Bin früh wach, geht mir gut. war gestern sogar das erste mal seit ewig ( eigentlich vorher erst einmal) joggen...
bin immer noch voller Energie.
Obwohl ich mir aktuell schon Sorgen machen, wegen Corona und ob das mein Laden verkraftet und meine Freunde das alle gut überstehen,  empfinde ich nicht das Bedürfnis zu spielen.
Ich merke immer mehr, dass das spielen aus ein doofen Langweile raus geboren wurde.. und sich dann irgendwie in diese krankhafte Variante verändert hat. Ich erinnere mich, dass ich mich auf dem Heimweg abends schon auf ein "entspanntes" Spiel auf dem Sofa gefreut habe - um dann Stunden später völlig fertig zu sein, weil wieder soviel verloren wurde. Und dann immer zu sagen, morgen spiel ich nicht mehr. Aber im Hinterkopf hab ich mir immer die Ausrede parat gehalten, wenn es mir finanziell wieder besser geht, dann kann ich ja mal wieder..... unglaublich bescheuert. Anstatt das Geld direkt in Dinge zu stecken, die ich gerne haben will. Statt dessen fahre ich ein altes klappriges Rad, weil es mir da nicht Wert ist für die paar mal Radtour im Jahr. Das Geld für ein gutes Rad hab ich in manchem Monat einfach so verspielt.
Dieses darauf freuen hat mir immer am meisten Angst gemacht. So als würde ich es mir selbst erlauben... alles eine komische Wirrung im Hirn...
ich will mich weiter an diese komischen Wirrungen erinnern und sie nicht vergessen oder verdrängen, denn ich will nicht wieder vergessen, dass ich eine hochgradig süchtige Spielerin bin und dass das auch weiter in mir sein wird.

so nun bestelle ich mir nagelneue Laufschuhe :) und wenn ich nur 2 mal jogge ganz egal.
Euch dennoch ein schönes und entspanntes Osterfest, atmet diese herrlische Morgenluft ganz tief ein und haltet den Kopf in die Sonne :)
LG an alle Medea
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« Letzte Änderung: 11.04.2020 08:43:23 von medea888 »
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Re: Medeas Tagebuch
#38: 18.04.2020 20:36:42
Guten Abend an alle,

hoffe alle hatten schöne Ostern.
Mir geht es gut. Jogge jetzt täglich, immerhin schaffe ich nun schon fast 4 Km.
Ans spielen denke ich nur, wenn ich mich selbst damit beschäftigen möchte.
Heute ist mein Thema Demut.
Ich bin demütig dafür was ich habe, was für ein schönes Leben, mit tollen Menschen und viel Gesundheit ich gerade führen darf.
Und mir wird klar, wie undankbar ich dem gegenüber war in dem ich gespielt habe, wir konnte ich mein Leben so schmutzig machen durch doofe Zockerei.
Ich merke immer deutlicher, welchen Ekel ich gegenüber dem spielen und dem der ich während der harten Phasen war empfinde. Ich möchte mich daran immer erinnern, wie mies man sich nach dem spielen gefühlt hat, wie abstossend man sich dann selbst empfand.
Momentan empfinde ich Dankbarkeit für meinen Weg, den ich gerade gehen kann. Das ist ein wohliges warmes Gefühl, dass will ich bei mir behalten.
Wieder stolz auf mich sein können und mich nicht für mich selbst schämen müssen.
Demütig, das bin ich heute
Euch allen einen schönen Abend und einen schönen Sonntag morgen.
Bis bald
Medea
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Re: Medeas Tagebuch
#39: 27.04.2020 07:19:33
Guten morgen an alle,

wow die Zeit rast, seit dem letzten Eintrag 9 Tage, wie im Flug.
bin weiter spielfrei. Gestern hab ich mich kurz erschreckt, weil ich eine Email von einem OC hatte... Werbung, meine Sperre war wohl ausgelaufen.... hab kurz überlegt, ob ich auf die Seite gehe um mich neu sperren zu lassen ( bei manchen ging das auf die Schnelle damals nur für 3 Monate)
hab die Email aber dann einfach gelöscht. und hab mir dann kurz gedacht, warum stresst du dich deswegen.
Nein ich will nicht spielen, gesperrrt hin oder her, ich will nicht, es macht mir keinen Spaß, es zieht mich runter und nimmt mir Lebenskraft.
Lebenskraft spüre ich viel seitdem ich nicht mehr spiele. Alles fühlt sich irgendwie intensiver an.
Habe überlegt, was ich mir von dem ganzen Geld was ich jetzt "übrig" habe gönne. Reisen ist dieses Jahr ja eher gestorben.
Und da ist den Sportmuffel in mir besiegen will und gerne war für mich tun will, werde ich mir einen Trainer suchen. Nur für mich, etwas dekadent aber egal. Leider können, die dank Corona, momentan auch nicht arbeiten aber gut, das wird auch wieder.

Ansonsten in den tieferen Regionen meiner Psyche bin ich inzwischen bei traurigeren Themen angekommen, das ist nicht leicht, aber ich will hinsehen. Hier bin ich gerade beim Thema Tod und Verlust angekommen. Im Grunde bin ich ein Mensch, der sehr gut mit Tod umgehen kann, ich denke das Leben ist nur so spannend, weil wir wissen es auf gewisse weise endlich ist . Und da ich selbst mal todkrank war, weiß ich auch, dass ich selbst davor keine Angst habe. Was ich aber merke ist, dass ich mit den Toten, die ich in meinem Leben habe, nicht abgeschlossen habe, mich davor gedrückt habe Sie mir genau anzuschauen und deswegen holen Sie mich immer wieder ein und erschrecken mich dann mit der Traurigkeit, die ich dazu empfinde.
Wir hatten es hier im Forum auch von Gott, daran glaube ich nicht, ich glaube allerdings an ein neues Leben nach dem Tod auch weil ich mir nicht vorstellen kann, dass alles was ich in diesem Leben dazulerne dann einfach verpuffen soll, mir gefällt der Gedanke, dass ich davon was mitnehmen kann in irgendeiner Form.
 Leider gibt mir der Gedanke nur bedingt Hilfe bei meinen Toten, denn ich kann mir leider nicht vorstellen, dass man sich wiedersieht... daher muss ich mit dem, was ich von Ihnen habe Friede schließen...

oha, bin wirr heute morgen merke ich.  Und hoffe es klingt nicht so als wäre ich gerade depressiv, ganz im Gegenteil, ich bin bewusst traurig und das ist OK.

Ok, ich denke ich höre für heute mal auf, packe die Joggingschuhe aus und laufe eine Runde.

Euch allen viel Kraft und Mut und Besonnenheit in dieser merkwürdigen, traurigen und dennoch einzigartigen Zeit.
Eure Medea

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Aristoteles
 

Re: Medeas Tagebuch
#40: 30.04.2020 16:36:01
Hallo medea,
da brauch ich gerade etwas Abwechslung, ich nehme sie mir einfach mal hier. 

Hier bin ich gerade beim Thema Tod und Verlust angekommen. Im Grunde bin ich ein Mensch, der sehr gut mit Tod umgehen kann, ich denke das Leben ist nur so spannend, weil wir wissen es auf gewisse weise endlich ist . Und da ich selbst mal todkrank war, weiß ich auch, dass ich selbst davor keine Angst habe. Was ich aber merke ist, dass ich mit den Toten, die ich in meinem Leben habe, nicht abgeschlossen habe, mich davor gedrückt habe Sie mir genau anzuschauen und deswegen holen Sie mich immer wieder ein und erschrecken mich dann mit der Traurigkeit, die ich dazu empfinde.
Wir hatten es hier im Forum auch von Gott, daran glaube ich nicht, ich glaube allerdings an ein neues Leben nach dem Tod auch weil ich mir nicht vorstellen kann, dass alles was ich in diesem Leben dazulerne dann einfach verpuffen soll, mir gefällt der Gedanke, dass ich davon was mitnehmen kann in irgendeiner Form.
 Leider gibt mir der Gedanke nur bedingt Hilfe bei meinen Toten, denn ich kann mir leider nicht vorstellen, dass man sich wiedersieht... daher muss ich mit dem, was ich von Ihnen habe Friede schließen...

Wir sind ja nun erwachsen und können auch offen darüber schreiben.
Der Glaube scheint ja eh ein Wunschkonzert, gerade wenn kein gesellschaftlicher Druck ausgeübt wird.
Glaube sollte auch immer irgendwo fundiert sein, soweit dies halt auch möglich.
Früher bin ich mit dem Thema Glaube ganz anders umgegangen, man hat mir jenen Umgang "eingeprügelt".
Heute empfinde ich frei zu sein, in dieser Entscheidung.
Und genau diese Erkenntnis, der feie Wille entscheiden zu können, sehe ich in der christlichen Botschaft.
Da muss jetzt auch niemand mit Geschichten aus dem Mittelalter kommen, irdische Qualen...keine "göttlichen".

Glaube in jeglicher Form kann auch sehr behütend sein, gerade im Umgang mit Verlust.
Da habe ich es mit meiner "Religion" schon etwas leichter, welches Schäflein würde auch bangen, mit einem solchen "Hirten".
Davon abgesehen medea, nichts im Leben verpufft einfach, es ändert ja nur seine Form.
Ich kann nicht trennen von Ungläubigen und ich möchte es auch nicht.
Eher sondiere ich nach Religion, wo auch irgendwo Akzeptanz herrscht in mir, aber auch freie Willkür in Gedanken.
Doch dies ist Dein Thread, mir gefällt er ganz gut.

Egal wer oder was Du bist oder glaubst, im Grunde sind unser beiden Werte nicht zu verschieden.
Dieses Forum ist natürlich auch etwas eingeengt in den Themen, auch verständlich.
Und manchmal kommt es mir so vor, als würde ich in den Psalmen lesen.
Gut so und immer weiter, medea.

Grüß Dich   
   
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Re: Medeas Tagebuch
#41: 08.05.2020 07:22:10
Guten morgen an alle,

Die Zeit rast, die Monate nicht spielen sind wie im Flug vergangen, ich hatte Angst, dass das viele Zuhause wegen Corona und wenig soziale Kontakte und Ablenkung, es mir schwerer machen würden. Aber ich hatten nicht einen einzigen Moment in dem ich spielen wollte. Ich habe viele Mails von Casinos erhalten und gelöscht, ich habe gefühlt 500 Werbespots von OC im Fernsehen gesehen ( oh ja ich schaue gerne mal einfaches Fernsehen) und habe mich gefragt, warum mich das noch vor wenigen Monaten so gereizt hat.
Ich habe viel über mich mein Leben und meine Gewohnheiten nachgedacht und tue es weiter. Habe mich für Sport als Alternative zum spielen entschieden lach. Mein Sofakörper findet das bisher nicht sehr lustig :) aber er rafft sich auf. Und jetzt nach einigen Wochen joggen, Fahrradfahren und Tennis merke ich morgens dass ich mich auf da laufen freue.
Im Ganzen bin ich bewusster geworden denke ich.
Ich glaube nicht, dass ich über den Berg bin, aber ich bin auf einem guten Weg das merke ich deutlich und  ich hätte niemals gedacht, dass es mir so leicht fällt. Also wer das hier liest, und gerade am Schwanken ist, es geht nur um die Entscheidung: ICH WILL NICHT WIEDER SPIELEN; MICH MIES DESWEGEN FÜHLEN; REUE HABEN WENN ALLES VERZOCKT IST. und dann jeden Tag wieder...

Ich wünsche Euch einen sonnigen fröhlichen und spielfreien Tag
Eure Medea
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Aristoteles
 

Re: Medeas Tagebuch
#42: 08.05.2020 12:43:00
es geht nur um die Entscheidung

Genau das ist der Schlüssel. Es klingt so einfach und es ist auch so einfach.
Wenn die Entscheidung wirklich getroffen ist, bist du wie ein Fels in der Brandung.
Du musst nur immer die Augen offen lassen, damit nicht dein "2. ich" irgendwann eine andere Entscheidung trifft.
Dieses 2., s.g. Spieler-Ich wird aber immer kleiner und immer leiser und immer schwächer.

Eigentlich ist es so puppeneinfach :) Man muss sich nur entscheiden ...
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Re: Medeas Tagebuch
#43: 12.05.2020 20:53:26
Hallo,

denke ich bin einen Schritt weiter gekommen die letzten Tage.
ich habe immer wieder darüber nachgedacht, wie ich nach soviel Jahren so übel rückfällig werden konnte.
Einerseits denke ich ich habe es auf die leichte Schulter genommen, nicht erkannt, dass mein Hirn ein Suchthirn ist und ich wie jeder Alkoholiker nie wieder spiele darf, denn dann reagiert mein Hirn wieder darauf und schalte offenbar meine Vernunft aus. Wie eben bei Süchtigen.
Andererseits hatte ich gedacht, es hätte mit einer traurigen Geschichte zu tun die ich zu der Zeit erlebt habe. Ich habe mich nicht getraut mich mit dem auseinander zu setzen.
Nun habe ich es mir angeschaut und gemerkt, nein es tut nicht weh hinzuschauen, es ist Ok. Aber ich hatte die Angst vor der Traurigkeit so angenommen, dass mich dass total runter gezogen hat. Ich habe in einem Lied gehört
" Mut heißt nicht, keine Angst zu haben
Mut heißt, dass man trotzdem springt"
und ich habe jetzt beschlossen zu springen, in meine Gedanken rein und zu schauen, was da wirklich ist und wenn etwas traurig ist dann versuche ich es anzunehmen und als meins zu nehmen, weil Traurigkeit dazu gehört. Kein Licht ohne Schatten.
Ich genieße meine neue gewonnen Freiheit, ich habe Zeit für mich ich habe Lust Dinge neu kennen zu lernen.
Ich bein gespannt auf die weitere Reise.
Eure Medea
wünsche schöne 24 freie Stunden
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Re: Medeas Tagebuch
#44: 18.05.2020 22:33:12
Hallo,

merke wie wenig ich mir vertraue.
wie kann das sein, dass es mir so leicht fällt nicht zu spielen, obwohl es davor so lange so schwer war nur mal 2 Tage nicht zu spielen.
Jetzt sind es Monate und kein Gedanke daran, ausser ich denke bewusst darüber nach.
Ist das Trugschluss?
ich merke wie bewusster ich zum Leben wieder geworden bin, wie ich die schönen Dinge in meinem Leben annehme und genieße.
dennoch will ich mich darauf nicht ausruhen.
Wie konnte ich nur eine Spielerin werden? Für mich immer noch ein total komischer Gedanke, dass ich jemand bin, der so komplett die Kontrolle verlieren kann...
und die Frage die da immer steht, wie kann mir das nicht wieder passieren?
Ich dennoch dankbar für jeden Tag den ich gerade so bewusst genießen kann.
Allen tolle 24 h spielfrei, genießt es
eure Medea
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