[Babsy]

Hallo ich bin hier neu, ich bin spielsüchtig. Angefangen hat es ca 2005, meine Ehe ging auseinander, kurz davor hatte ich hintereinander meine Eltern verloren und einen schweren Autounfall, konnte meinen Beruf nicht mehr ausüben, fing als Aushilfe in einer Spielhalle an. So hat es begonnen. Ich war mal gut finanziell gestellt. Ich habe alles über die Jahre verspielt. Kredit aufgenommen und abbezahlt. Mich immer wieder hochgearbeitet. Dann kommen meine Spieltouren und ich reiße es wieder ein. Danach bin ich müde, depressiv und vergesse einfach liebe Menschen. Ich bin sprunghaft, nervös und habe kein Interesse mehr an irgentwas. Damals 2005 hatte ich einen Selbstmordversuch hinter mir. Ich habe oft diese Gedanken, das es der einfache Weg wäre, einfach weg. Mache es aber nicht , da ich meiner Tochter das Versprechen gegeben habe es nie wieder zu tuen. Das ist was mich immer wieder antreibt  , aus diesen Kreislauf auszubrechen. Seit ein paar Monaten spiele ich sehr extrem. Bin dauerpleite. Hasse diesen Zustand und mich selbst. Ich habe ein Sparbuch, das habe ich zur Sicherheit auf meine Tochter übertragen. Vor drei Wochen habe ich ihr auch meine Bankkarten gegeben. Sie kümmert sich um meine Rechnungen nun, das ich nicht ganz abrutschen. Ich habe ihr eingestanden das ich wieder spiele, aber nicht das komplette Ausmass. Ich möchte raus. Versuch in Betreuung zu kommen, leider normale psychische Betreuung sind sehr lange Wartezeiten. Heute war ich wieder spielen mein letztes Bargeld. Fühle mich als Versager, mein Verstand sagt, so geht es nicht..dann gehe ich trotzdem. Ich kann es zu Zeit nicht kontrollieren. War schon soweit, um einen neuen Kredit zu beantragen. Im letzten Zug habe ich den Antrag zurück gezogen. Möchte das ja alles gar nicht. Habe mich beim Sport angemeldet. Suche Kontakt zu normalen Menschen. So das bin ich 53 Jahre alt und schäme mich sehr.

[Jacky1]

Hallo Babsy und herzlich Willkommen im Forum,

schön dass Du den Weg hierher gefunden hast, ein Weg der sicherlich mehr als nur schwierig war.
Doch im Vergleich sein Leben zu beenden oder öfters daran zu denken, wahrlich der einfachere.
Es mag durchaus unerträgliche Schicksale, verbunden mit furchtbaren Schmerzen geben.
Hoffnungslos und fern jeder nur denkbaren Freude, als der eigene Tot dann mit einer Erlösung gleichzusetzen wäre.
Selbst dann ist das erzielte Lebensende doch nicht der leichtere Weg, sondern nur eine weltliche Befreiung allen Schmerzes.
Wenn Du Deiner Tochter das Versprechen gibst, es nie wieder zu versuchen, beinhaltet dieses Versprechen doch nicht es halt einfach nicht mehr zu tun.
Sondern daran alles Mögliche zu setzen, nie mehr in jene Situation zu kommen, auch gedanklich!
 

Deiner Tochter Dein Sparbuch und Deine Bankkarte zu geben, Dich im Sport angemeldet zu haben und nun hier zu schreiben sind gute Schritte.
Fern auf der Route zu Deinem eigenen Grabe, liebe Babsy.
Da gäbe es noch etliche zusätzliche Dinge die Du noch unternehmen könntest.
Aber erst einmal abwarten was noch alles von Dir hier kommt. 

Was Du selbst nicht kontrollieren kannst benötigt definitiv Unterstützung.
Weißt Du wo es keine Wartezeiten gibt ?
Bei Deiner Tochter und wohl auch bei einer Selbsthilfegruppe gibt es keine!

Ich kann verstehen und nachvollziehen dass Du Dich Deines Verhalten schämst.
Dies resultiert wohl aus mangelndem Selbstwert, doch niemand muss sich für eine Erkrankung schämen.

Schicksalsschläge sind unser aller Begleiter, darum halten nicht nur wir hier aneinander.
Was einer nicht alleine tragen kann, verhindern viele darunter zu zerbrechen.
Also Babsy, los geht es!

Zumindest ich kann Dir keinen Kontakt zu einem normalen Menschen bieten. 
Darüber bin ich auch sehr froh, eben nicht normal zu sein.
Normalität ist das Schlimmste unter dem ganzen Irrsinn.

Du bist so wertvoll, lasse es sein und immer durchatmen.
Du wirst einen guten Weg bestreiten, ganz sicher.
Rede mit Deinen Lieben, rede mit Deinen Freunden und rede mit uns darüber.

Liebe Grüße