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Wann ist ein (Glücks)spieler eigentlich "trocken"?

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Jacky1:
Hallo Andre,

wenn ich mich einmal mit irgendjemand unterhalten würde, der fern unserer Materie und event. mich etwas darüber fragen würde.
Würde ich meine Antwort wohl mit folgenden Worten untermauern: " ich war auch einmal spielsüchtig".
Was natürlich so falsch wäre, aber meine momentane Situation am besten beschreiben würde.



--- Zitat von: Andre12 am 12.02.2021 10:32:13 ---... alle Möglichkeiten nutzend (SHG/FORUM/THERAPIE/SUCHTBERATUNG) Er/Ich frage mich nicht mehr was darf er/ich, was nicht ? Er lässt es einfach.                 

--- Ende Zitat ---

Wer sagt eigentlich wenn ich oder Du wieder einmal spielen, dass wir dann unser ganzes "neues" Leben wieder in den Dreck fahren würden ?
Eigentlich nur unsere eigene Erfahrung...sollte ja auch reichen.  :)
Mir stellt sich diese Frage gar nicht, ich möchte einfach nicht spielen.
Und wenn ich es doch einmal wieder möchte....mache ich es doch schon in meinem Kopf.
Wie auch immer , etwas zu wollen ist wahrlich ein Unterschied im Vergleich - zu glauben etwas unbedingt zu müssen.

Ja, er lässt es einfach, weil er es auch endlich lassen kann!

Der Spieler der nicht mehr spielt.

Grüß Dich






Allesaufanfang:
Hallo an Alle,

ich finde das ist ein sehr spannendes und vor allem sehr individuelles Thema.
Wenn man dazu ausgebildet Suchberater befragt, bekommt man ganz sicher eine wissenschaftliche Definition um die Ohren gehauen.
Find ich auch gut-als Orientierung, aber wahrscheinlich nicht als allgemein gültige Antwort.
Für mich in meinem Verstehen zumindest.
Ich bin trocken wenn ich, nicht spiele, keine Klicks mehr im Kopf habe und ich spielen als Teil meiner Vergangenheit begreifen kann der mir nicht mehr gefährlich werden kann. Weder im Verlangen danach noch in der Praxis.

Ich war einmal Raucher. Nun rauche ich nicht mehr. Ich empfinde ich mich aber nicht als trockenen Raucher, sondern als Nichtraucher.
Ich war Glücksspielsüchtig. Ich empfinde mich immer noch als Glücksspielsüchtig. Ich bin nur spielfrei im Moment.
Ich hoffe das ich eines Tages “Nichtspieler“ sein werde!
Für mich ist Trocken sein definitiv mit Zeit Verbunden. Ich habe mich nach zwei Jahren nicht Spielens und Auseinandersetzungen mit der Sucht als trocken empfunden. Es war kein Verlangen mehr zu spüren, es gab viele Gesprächspartner. Dann hab ich den Focus verloren, mein Leben hat sich beschleunigt und ich habe mich unter die Decke geflüchtet die ich kannte. Schöne warme Sucht-kalte Dusche.
Nasser Spieler.
LG

Taro:
Als ich auf hörte mit dem Spielen hatte ich eine Faust in der Tasche. Ich durfte nicht mehr spielen. Ich wuste es geht nicht mehr. Erst nach meinem zweite Rückfall öffnete sich meine Faust, ich brauchte nicht mehr spielen.

Trocken ist für mich ab dem die Faust in der Tasche offen ist.

Taro

Fred:
Trocken war ich am ersten Tag meiner Abstinenz.
Ich habe es seinerzeit bereits so propagiert und wurde verlacht.
Ich würde genauso reagieren, wenn mir ein "Frischling" dies erzählen würde.

"Trocken sein" findet im Kopf statt.

Dafür bedarf es keinen definierten Zeitpunkt.
Die wirkliche Entscheidung für ein neues Leben muss halt "Klick" machen.
Wann immer dies auch ist. Nicht selten auch deutlich nach der Entscheidung, nicht mehr spielen zu "wollen".

Meine Erfahrungen sind ganz profan "meine" und daher kann es bei jedem anderen völlig anders aussehen.


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Anders ist es bei mir beim Rauchen. Da habe ich nach wie vor Taros Faust in der Tasche.
Trotzdem kommt mir so ein Teil nicht mehr in den Rachen.

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