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Autor Thema: Spielsucht in Kombination mit Kokain

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Spielsucht in Kombination mit Kokain
OP: 02.11.2019 07:25:32
Hallo!

Mein Mann und ich sind seit 8 Jahren zusammen und seit 5 Jahren verheiratet. Wir haben 2 Kinder. Er ist spielsüchtig.
Vorher gab es die illegalen Automaten in den Sportwettlokalen. Jetzt ist es noch schlimmer. Jetzt gibt es die Onlinecasinos wo man den link per Whats App zugeschickt bekommt. Die Leute die ihm diese links zuschicken geben ihm immer einen "Kredit". Das heißt er zahlt das Geld nicht selbst ein sondern sie laden ihm das Konto auf und er muss es dann zurück bezahlen. Das sind dann meistens 4 stellige Beträge. Während er spielt konsumiert er Kokain. Er sagt um den Druck los zu werden. Nachdem er verloren hat. machen die Leute ihm Druck und wollen ihr Geld sofort haben. Sie drohen ihm und das treibt ihn schon ins nächste Spiel weil er denkt er könnte gewinnen und dann die Schulden bezahlen (was natürlich nicht der Fall ist).Das Geld zu verwalten bringt bei uns nichts da er es sich ausleiht und somit trotzdem Schulden macht. Das Handy habe ich ihm abgenommen und wir kaufen eines wo kein Internetzugang möglich ist. Ob das dann was bringt weiß ich noch nicht. ER weiß das er süchtig ist aber eine Therapie will er nicht machen weil er denkt es würde ihm nicht helfen. Er hat mal eine Therapie begonnen ambulant. Dort bekam er aber nur alle 2 Wochen, manchmal auch nur alle 4 Wochen einen Termin. Deswegen denkt er auch das es ihm nicht hilft. Ich persönlich finde es auch viel zu wenig wenn man so ein ein großen akutes Problem hat.
Ich wollte meine Situation mit euch teilen um eventuell Tipps zu bekommen was ich tun kann um ihm zu helfen. Ich möchte nicht das unsere Familie daran kaputt geht. Er schafft es immer wieder ein paar Monate nichts zu spielen oder konsumieren. aber dann kommen die Rückfällen und die sind echt richtig dick . Ich weiß, dass Spielsucht eine der schlimmsten Süchte ist und das es schwer ist da raus zu kommen. Aber ich möchte nicht aufgeben und darum Kämpfen, dass er es da raus schafft.

Seid lieb gegrüßt  :)
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Hallo Luna und herzlich Willkommen im Forum,

ihr seid verheiratet und habt zwei Kinder, das ist ja schon einmal ein starkes Bündnis.
Das schmeißt man nicht schnell mal weg und beginnt sein Leben von vorne. 
Von daher würde ich jedem beistehen, sich für seine Familie einzusetzen, komme was wolle.

Dabei euer ganzes Geld zu verspielen, Kokain zu nehmen und Geldeintreiber im Nacken.
Daran kann man sicherlich etwas ändern, aber da kannst Du kämpfen so lange Du möchtest.
Ohne einen ehrlichen Gefährten an Deiner Seite, ein Kampf gegen Windmühlen.

Einmal egal was er alles dagegen unternehmen könnte, zeige Ihm dass Du zu allem bereit bist.
Ihn zu unterstützen und zu motivieren!
Er soll Dir sagen wenn es ihn wieder drängt zu Spielen, redet miteinander.
Alle zwei / vier Wochen einen Termin bei einer ambulanten Therapie.......
Zu wenig ? Im Vergleich zu seinen Rückfällen alle paar Monate ?

Vielleicht möchtest Du noch etwas mehr darüber schreiben.
Und wir könnten dann etwas näher darauf eingehen.

Schön dass Du den Weg hierher gefunden hast.
Wenigstens einer von euch beiden.

Liebe Grüße   
         
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Aber ich möchte nicht aufgeben und darum Kämpfen, dass er es da raus schafft.

Hallo Luna .. früher habe ich Romane geantwortet .. leider wird mein Elan über die Jahre geringer.
Die Lebenswege & Probleme sind fast immer identisch .. die Antworten daher gleich.

Dein Mann muss aus freien Stücken und eigenem Antrieb und Willen heraus entscheiden, dass er suchtfrei werden möchte.
Ist das nicht gegeben, ist jeder Tip, jeder Rat nahezu wirkungslos.
in dem Fall musst du dich auf dein eigenes Wohlergehen, deine eigene Zukunft kümmern.
Dazu gehört es nur allzuoft, dass man getrennte Wege geht.
Im Allgemeinen sagt man, dass ein Süchtiger seinen persönlichen Tiefpunkt erreichen muss, um ein Umdenken zu bewirken.
Das Tragen von Konsequenzen, den Verlust der Partnerin ... das gehört nicht selten dazu.

Die meisten von uns Spielern lügen und schauspielern mit einem sagenhaften Erfolg um ihr Suchtkonstrukt zu verheimlichen.
Gerade bei Schilderungen, dass jemand ein paar Monate suchtfrei ist stellt sich oft heraus, dass er einfach nur alle paar Monate "erwischt" wird und dazwischen keinesfalls suchtfrei ist.

Aber nach den Nackenschlägen gibt es natürlich auch Hoffnung. Ich selbst habe ursächlich "für" meine Frau aufgehört zu spielen. Ich war an einem Punkt angelangt, andem ich es einfach nicht mehr wollte. Wir sind heute immer noch glücklich verheiratet.
( Aber 2 vorherige Ehen haben bei mir bereits "dran glauben" müssen )

Es ist immer ein langer, arbeitsreicher weg für alle Beteilitgten.
Einer der ersten Schritte könnte sein, die jetzige Gesamtsituation einmal kritisch zu hinterfragen und zu prüfen.
Ein kritisches Hinterfragen / Hinterdenken hilft auch dem Süchtigen sich selbst nicht zu betrügen.
Es soll kein Mißtrauen bei euch herrschen, aber eine gesunde Sicht auf die Dinge ist jetzt unabdingbar.

Wie wird es bei dir weitergehen ?
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