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Autor Thema: Christ

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Christ
OP: 14.10.2019 22:49:58
Hallo,

wollte schon seit Jahren hier einmal darüber schreiben.

Gottglauben:

Es hat ja schon sein gutes...
wenn auf kargen Tischen eine Bibel liegt, in noch so manchen Krankenhäusern des Landes.
Gerade dort wo sich Menschen wiederfinden und bangen was so alles kommen mag.
Oft voller Angst und Sorge, die leider auch manchmal zur Gewissheit wird.
Ein Griff zu diesem Buch wird keine Erlösung bringen, auch wird es keine Pforten öffnen nachdem sich die Augen ein letztes mal schließen.
Und es wird kein Wunder vollbringen!
Die zersetzte Lunge sich nicht erholen, das alte Herz nicht mehr verjüngen oder Wunden einfach verschließen.

In der heutigen Zeiten oft nur ein Relikt aus vergangenen Tagen, Evangelien beschmutzt durch fingerzeigende Medien.
Weltliche Verfehlungen von Geistlichen werden direkt mit dem Glauben konfrontiert.
Kaum noch einen Theologie Studenten zieht es zum pastoralen Amt.
Christliche Gemeinden werden aufgegeben und verlagert, etliche Kirchen wieder einer weltlichen Fügung überlassen und entweiht.
Atheisten fordern Gottesbeweise, ein Christ kann sie ihnen nicht geben.
Glaube konnte noch nie erzwungen werden, nicht durch einen Scheiterhaufen,nicht durch erziehende Lehren und auch nicht mit diesem Beitrag.
   

Dieses Buch vermag etwas ganz anderes.
Man muss es nicht einmal lesen oder berühren, doch man sollte es wahrnehmen.
Warum es da liegt, was es bedeutet und von was es eigentlich erzählt:
"Ein humaner Leitfaden, ein Medium von aller Hände der Welt und die bittende Gemeinschaft.
Für absolut jeden Menschen, der nicht fern davon im Krankenbett liegt.
Letztendlich steht es für ein Bündnis,welches durch einen festen Glauben an ein ""Wesen"", nicht differenziert;
Ob der Kranke ihnen auch beistehen würde oder nicht.
Wie auch immer er lebt, was er denkt und fühlt, alles getan hat und eventuell an nichts göttliches glauben mag."

Sakrale Fügungen hin oder her, die einzig annehmbare Instanz über jenes Schicksal und dies sollte jedem Gott Gläubigen klar sein...
wäre der Herr!
Ohne wirklich zu zitieren, für Ihn sind alle gleich schlecht.

In Spielhallen, Casinos,Wettbüros oder Lottoannahmestellen befindet sich kein Kreuz an der Wand und keine Bibel auf einem Tisch.
Doch in einigen Institutionen der Suchthilfe allemal !

Und nun zu meiner Frage ( und eine Umfrage bleibt uns erst einmal erspart  :) )
Warum berichtet in Foren wie diesem, kaum einer von seinem christlichen Glauben oder den helfenden Zuspruch, den er dadurch erfahren hat ? Expl. Auch wenn es offensichtlich erscheint, warum nicht benennt ?
Wie eben eine Bibel auf einem kargen Tisch.

Einmal abgesehen von diesem tollen Beitrag,
http://www.spielsucht-soforthilfe.de/index.php/topic,7.0.html

wäre ich froh, wenigstens eine Antwort darauf zu erhalten.     
       
 
Liebe Grüße 
     

     

   

 
 
 
       

       


 
       
 
       

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Re: Christ
#1: 15.10.2019 06:56:28
Mein Freund,

ein kritisches und weitläufiges Thema hast du da angeschnitten. Da ich mich ebenfalls als Christ bezeichnen würde, möchte ich nun doch ein paar Minuten investieren darauf zu antworten, wenngleich es in 98% der Fälle so ist, dass man als Christ, Moslem, Buddhist oder was auch immer hinein gebohren wird.
Für mich gehört Glaube, das Christ sein nur partiell mit der Institution Kirche zusammen. Natürlich ist eine Kirche ein Ort, in dem Glauben manifestiert werden kann, aber zum Leben als Christ gehört hier weit mehr hinzu. Natürlich bin ich auch Mitglied in einer Kirchengemeinde, natürlich werden meine Jungs in Form der Taufe und späterer Kommunion in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen und dennoch stehe ich dieser Institution nun schon seit Jahren eher kritisch gegenüber.
Zitat
Kaum noch einen Theologie Studenten zieht es zum pastoralen Amt.
Christliche Gemeinden werden aufgegeben und verlagert, etliche Kirchen wieder einer weltlichen Fügung überlassen und entweiht.
Wundert dich das? Aussage 2 folgt aus Aussage eins und Aussage eins kann ich 100% bestätigen, da meine Frau ebenso ein Theologiestudium absolviert hat. Es gibt definitiv zu wenig wenig Priesteranwärter, eigentlich ein Alarmsignal, dennoch hält die katholische Kirche an alten Dogmen fest, die uns in der heutigen Zeit schon fast wie Relikte aus der Steinzeit vorkommen. Würde dieses Amt auch Ehepaaren, insbesondere Frauen geöffnet werden, müssten unsere Gemeinden nicht mit Priestern aus Kenia auskommen, die kaum der deutschen Sprache mächtig sind. Wundert es einen da, dass die Menschen den Kirchen den Rücken kehren? Die Baustellen sind eklatant und dennoch werden sie schöngeredet oder ignoriert. Und das allerschmlimmste finde ich die verbliebenen Gläubigen Woche für Woche trotzdem wie die Lemminge in die Kirche gehen ohne die Institution zu hinterfragen.
Die Kirche ist behaftet mit Licht und Schatten, es ist Zeit sich aus den Fesseln der Vergangenheit zu lösen und sich wieder der Gesellschaft zu öffnen und zwar zeitgemäß.
Vielleicht noch ein paar Worte zum Glauben und Christ sein im Leben an sich:
Spiritualität, Gott oder wie es GA gerne definiert: eine höhere Macht gibt es in jeder Religion und ist der gemeinsame Nenner auf den gilt aufzubauen, für alle Menschen dieser Welt. Das Gemeinsame suchen, anstatt Kriege wegen den Unterschiedlichkeiten zu führen.
Was bedeutet es in der heutigen Zeit Christ zu sein?
Es bedeutet dasselbe wie vor 2000 Jahren: Nächstenliebe zu praktizieren. Hinzusehen bei Missständen jeder Art anstatt wegzusehen. Menschen die Hand zu reichen, um zu helfen, anstatt sie wegzustoßen. Sein Essen mit jemandem zu teilen, anstatt sich zu übervöllern. Leid teilen, damit es nicht mehr schwer wiegt.
Diese Eigenschaften sollte ein Christ verinnerlichen, dann wird die Welt zu einem besseren Ort.

Amen.  8)

aT
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Re: Christ
#2: 15.10.2019 15:00:41
Hallo aT,

zuerst,
einige schreiben hier im Forum ihre Beiträge, meist neue Mitglieder auf der Suche nach Zuspruch und Möglichkeiten, wie sie aus Ihrem momentanen Verhalten ausbrechen könnten. Es scheint Ihnen wichtig zu sein, sie nehmen sich die Zeit dafür.
Erhoffen sich hilfreiche Antworten auf Ihre Fragen, manchmal auch nur jemanden der ihnen zuhört.
Und dass sie hier nicht nur auf destruktives Schweigen treffen, ist vor allem auch Dir zu verdanken.


Es ist richtig, in seinen religiösen Glauben wird man hineingeboren.
Ein heranwachsendes Kinde in Afghanistan, dessen islamische Eltern, Lehrer, Verwandte und Freunde nur von Ihrem Propheten berichten, wird kaum den Weg zum Christentum finden.
Nicht anders verhält es sich natürlich auch umgekehrt.
So bin ich sehr froh, doch mit "unseren" religiösen Werten aufgewachsen zu sein, wobei der christliche Glaube sicherlich nicht über einen Wert definiert werden kann.

Jede dieser Religionen hat in dem jeweiligen Vermächtnis, über die Glaubensgemeinschaft gewisse Grundsäulen.
Sie stammen aus Überlieferungen über Jahrtausende!
Und nun sollten, aufgrund des gesellschaftlichen Wandels der letzten Jahre, ausgerechnet die kirchlichen Institutionen (inbesondere die kath. Kirche ) sich diesem Wandel anpassen ?
Sozusagen ihre AGBs ändern, obwohl es ja über die etlichen Jahrhunderte zuvor immer umgekehrt war ?
Und würde heute Jesus in der Münchner Allianz Arena seine maßgebliche Bergpredigt halten, würde er sie auch anpassen ?

Du hast ja zwei Punkte/Dogmen in der kath. konkret angesprochen.
Zum einen das fehlende Amt einer Priesterin und zum anderen der/das Zölibat.

Frauen im kath. Priesteramt:
In der Folge der Apostel, als Vertreter/Verkünder der christlichen Botschaft und aufgrund deren sexuellen Geschlecht, hat sich diese treue Linie bis heute so ergeben. Da es sich hier wohl eher um "vererbte" Traditionen und weniger um grundlegende christliche Vorgaben handelt.
Kaum belegbar durch die heilige Schrift und zu damaliger Zeit auch absolut gesellschaftlich tragbar.
Bin ich in diesem Punkt mit Dir absolut überein.

Der Zölibat:
Das Geschenk für einen kath. Priester oder einer kath. Ordensschwester , nicht nur die Botschaft zu verkünden, sondern auch uneingeschränkt für seine Mitmenschen dasein zu dürfen, über den Namen des Herrn.
Überwiegt doch bei weitem die sexuelle/liebevolle Zuneigung und auf zwei Menschen begrenzte Verbindung.
Für eine wunderbare Gabe doch eigentlich ein kleiner Verzicht.
Über weltliche Ansichten, hin zu diesem "Dogma" zu gelangen könnte zum scheitern verurteilt sein.

Aus Matthäus 19:
Grund aus der Ehe entlassen? 4 Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang männlich und weiblich erschaffen hat 5 und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein? 6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. 7 Sie sagten zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, der Frau eine Scheidungsurkunde zu geben und sie aus der Ehe zu entlassen? 8 Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch gestattet, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so. 9 Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch. 10 Da sagten seine Jünger zu ihm: Wenn das Verhältnis des Mannes zur Frau so ist, dann ist es nicht gut zu heiraten. 11 Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. 12 Denn manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer es erfassen kann, der erfasse es. 

Ohne nun gewaltig zu interpretieren, in diesen Versen findet sich wohl eine wichtige Begründung für die kath. Kirche, um jenes "Dogma" zu bekräftigen.



Was bedeutet es in der heutigen Zeit Christ zu sein?
Es bedeutet dasselbe wie vor 2000 Jahren: Nächstenliebe zu praktizieren. Hinzusehen bei Missständen jeder Art anstatt wegzusehen. Menschen die Hand zu reichen, um zu helfen, anstatt sie wegzustoßen. Sein Essen mit jemandem zu teilen, anstatt sich zu übervöllern. Leid teilen, damit es nicht mehr schwer wiegt.
Diese Eigenschaften sollte ein Christ verinnerlichen, dann wird die Welt zu einem besseren Ort.

Der Rückgang der christlichen Glaubensgemeinschaft mag einige Gründe haben.
So denke ich, einer davon ist auch in Deinem Zitat indirekt zu finden.

Beisp:
Ein Arzt in einem Krisengebiet, dessen Einwohner von Hunger und Krankheit geplagt werden.
Unterwegs für "Ärzte ohne Grenzen", er verzichtet auf alle Bequemlichkeiten seiner eigentlichen Herkunft.
Opfert sich auf bis zur Erschöpfung, Verzicht auf jegliche Entlohnung und teilt wirklich alles was er hat und geben kann.
Mit den leidenden Menschen dort, nicht nur für einen Tag...sondern für sein ganzes restliche Leben.
Doch hat er nicht nur kein einziges christliche Sakrament erfahren, er glaubt auch nicht an einen Gott/Schöpfer.   
Erfüllt dennoch ja, "anscheinend für einen Christen" sämtliche humane Eigenschaften.

Daraus könnte man schließen, es ist ja nicht nur der Glaube an Gott, der einem dazu verhelfen kann, gutes zu tun.
Dies trifft dann genau soweit überein, wie sehr man an sich selbst glauben mag.
Und für alle die nun nicht an Gott glauben, Humanität sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
Dies ist es aber bei weitem nicht!
Und genau dann, wenn man sich selbst dieses bestätigen kann, könnte eine Begegnung mit dem christlichen Glauben nicht nur einen guten Weg zeigen....
...sondern auch ein Wunder bewirken.  :)


Danke mein Freund, für Deinen tollen Beitrag.

Liebe Grüße
 

     

       
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« Letzte Änderung: 16.10.2019 10:43:29 von Jacky1 »
 

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Taro

Re: Christ
#3: 16.10.2019 21:37:15
Moin Jacky,

schönes Thema.
Ich habe zu meiner Spielerzeit auf jeder möglichen Art Geld beschafft. Ich bin zutiefst davon überzeugt, daß Gott mir immer und immer wieder zu verstehen gab, daß es der falsche Weg war. Ich hörte nicht darauf und musste schleichend einen immer höheren Preis dafür zahlen. Auf der letzten Rechnung stand mein Leben.
Mit der Rechnung in der Tasche ging ich vorher noch einmal in eine GA Gruppe. Ich hörte von andren, denen es ähnlich ging wie mir und die es geschafft hatten. Nach dem ersten Abend hatte ich Hoffnung und den Entschluss niemals wieder etwas unrechtes zu tun.
Ich hatte viele Jahre eine ganz einfache, aber innige Beziehung zu Gott. Ich hatte einige gute Gespräche mit anderen Gläubigen. Die meisten davon tatsächlich Moslems. Da ich natürlich eine christliche Prägung habe, entschloss ich mich vor ein paar Jahren mich einer Gemeinde anzuschließen, ich trat wieder in die Kirche und bin aktiv in der Gemeinde.
Seit kurzem bezeichne ich mich als Christ. Ich bin aber nachwievor davon überzeugt, daß das nicht wichtig ist. Gott gefällig Dinge zu tun führt dazu, daß es mir stätig besser geht, genauso wie vorher umgekehrt.

Es ist für mich Fakt, dass egal was auch immer wir tun, wir sofort den Preis dafür bezahlen, in die eine als auch in die andere Richtung.

Taro
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Re: Christ
#4: 17.10.2019 14:39:23
Hallo Taro,

mein christlicher Glaube war ja schon immer da, in der Zeit in der ich spielte und genau so danach.
Im Grunde nie mehr oder mal weniger, einfach halt da.
Wenn ich mich so zurück erinnere traf ich einige, in Spielbanken oder Spielhallen, die ein kleines Kreuzlein um den Hals trugen.
Und auch sicherlich bat ich mehr als nur einmal: " Oh Gott lass nun bitte die 8 kommen" wenn ich an einem Routete-Tisch verharrte.
Wenn dann aber die 23 viel ( neben der 8 im Kessel), übertrug ich es nicht auf Gottes Fügung.
Alles was ich tat oblag meiner eigenen Verantwortung, wenn auch in einem Krankheitsbild gefangen.

Ich kann nicht schreiben dass mein Glaube halt einfach zu schwach war, an Gott.
Doch ganz sicher war mein Glaube an mich selbst, nicht einmal vorhanden!
Diesen dann wieder zu finden war nicht mehr möglich ohne fremde Hilfe.
Und als ich diese Hilfe dann angenommen hatte merkte ich erst, sie war ja niemals fremd.
Ich war fremd!
Direkt aus der eigenen Kindheit/Jugend an die Automaten und Spieltische, bis ins hohe Alter meines Lebens.
Dieses Verhalten wurde ein Teil von mir, genau so wie mein christlicher Glaube es war.
Ich habe Menschen die mir nahe standen geschadet, sie vertrauten mir.
Eigentlich schändlich als Mitglied der christlichen Glaubensgemeinschaft, in ein brennendes Loch hätte man mich werfen sollen.
Doch so war es nicht!

Ich erkannte und lernte, daraus wurde eine emotionale Bindung.
Heute kann ich Menschen in den Arm nehmen ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben.
Und dies ist es doch was jeder sich erhofft, ehrliche emotionale und vertraute "Wärme".

Ich bin ein an Spielsucht erkrankter Mensch, von meinen anderen "Makeln" ganz zu schweigen und ich glaube an Gott.
Mich an einigen Geboten zu messen wäre fatal, ich würde wohl gnadenlos durchfallen.
Mein Glaube hatte mich nicht abgehalten vom Spiel und anderen Dingen.
Doch hat er mir geholfen mein Verhalten zu ändern, weil er eben auch ein Teil von mir ist.
Genau so wie jeden Menschen den ich traf, die mich in den Arm genommen haben ehrlich emotional und vertraut. 

Ohne Glaube an irgendetwas, keine Chance für einen Süchtigen.
Der Glaube an sich selbst führt oft über andere wieder zurück.
Und der Glaube zu Gott, führt immer über sich selbst.

Doch bin ich kein Prophet, was ich bin habe ich ja schon geschrieben.

Liebe Grüße 
       


   
       



 
 
   

   
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« Letzte Änderung: 17.10.2019 14:59:07 von Jacky1 »
 

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Re: Christ
#5: 18.10.2019 13:36:35
Zitat
Ohne nun gewaltig zu interpretieren, in diesen Versen findet sich wohl eine wichtige Begründung für die kath. Kirche, um jenes "Dogma" zu bekräftigen.

Ohne jetzt wirklich bibelfest zu sein, würde ich andere Stellen finden können, wo eine Interpretation in die gegenläufige Richtung sicher möglich wäre. Meines Wissens wurde das Zölibat auch erst später innerhalb eines Konzils eingeführt.
Aber ja Jacky, im Wandel der Zeit sind Veränderungen notwendig. Warum an alten Dogmen festhalten, wenn eine Zerstörung der ganzen Institution auf dem Spiel steht? Hier in meiner Gemeinde gibt es einen verheirateten Pfarrer, der sich sehr wohl um seine Schäfchen kümmert, obwohl er eine Frau und 4 Kinder hat.
Sicher ist nicht jeder für die Ehe gemacht, aber Menschen dazu zu zwingen, enthaltsam zu leben, ist sicher nicht der richtige Weg. Schöner wäre es, es ihnen nahe zu legen bei dieser Berufswahl, aber unter Zwang gibt es immer Probleme.
Es gibt diese Personen, die nur allein dem Himmelreich dienen, aber diese reichen heutzutage bei weitem nicht mehr...und was diese vordergründig zölibatären Menschen sonst so im Hintergrund machen, sei mal dahingestellt, aber das ist jetzt ein wenig zuviel Interpretation meinerseits.... :)

aT
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Re: Christ
#6: 18.10.2019 14:16:36
Durch die Jahrhunderte war Kirche fast nur Fressen / Sex / Geld / Macht / Ausbeutung / Unterdrückung / Dummhaltung & Dogma
Der Zölibat ist eine Erfindung eben jener dogmatischen Kirchen.
Kein "Gott" würde dies gut finden.

"Mein" Gott ist dort wo ich ihn brauche, und das ist ganz sicher nicht in einer Kirche :)







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Re: Christ
#7: 18.10.2019 15:23:02
Meine gütigen Freunde,

über die Jahre meines Lebens durfte ich erfahren, welch wunderbare Menschen es in der kath. Kirche gibt.
Menschen die sich aufopferten, auf Dinge verzichteten die in unseren Vorstellungen unverzichtbar wären.
Sie saßen nicht deprimiert und gebrochen da und verfluchten Ihr Dasein, haderten auch nicht über Ihre Berufung.
Nein, denn sie strahlten eine enorme Freude und Dankbarkeit aus, die durchaus Ansteckend war auf mich.
Einer von Ihnen ein Kapuzinermönch, er taufte mich nicht nur sondern war auch immer eng mit meiner Familie verbunden.
Pater Frohwin, er verstarb vor etlichen Jahren in einem Kloster bei Lahr.
Als ich ihn das letzte mal besuchte zeigte er mir seinen Rosengarten, unglaublich welche Mühe und liebevolle Sorgfalt alle Mönche dort investierten. Und ich durfte mit allen zusammen zum Abendessen, ich verbürge mich für jeden von Ihnen.
Dieses Vertrauen gibt mir nicht  meine ""naive Gutgläubigkeit"".
Ganz im Gegenteil, einer wie ich weiß sehr gut, wie Gelüste aller Art zu handhaben wären.
Jeder Versuch ihnen oder anderen aktiven Katholiken, aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu beschämen, ist nicht gerecht.
           
Als ich wieder ging hätte jeder von ihnen mitkommen können.
Doch keiner würde es nur annähernd in Betracht ziehen!
 
Nun, für diese wunderbare Erfahrung bin ich unglaublich dankbar.
Und diese Mönche sind es auch, denn sie dürfen in dieser Erfahrung leben.

Da könnten wir Debattieren bis zum jüngsten Gericht.
Es geht hier nicht um Fehlbarkeit oder stupide Dogmen.

Enthaltsamkeit ist keine Erfindung, Fred.
Doch wie viele Menschen in der kath. Kirche dies auch missbrauchen und mit Füssen treten.
Es steht nicht für das ein, was diese Glaubensgemeinschaft doch ausmacht!

Für die lieben und guten Menschen dort.

Liebe Grüße
         
         
 

   
                                   
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Taro

Re: Christ
#8: 18.10.2019 16:31:52
Moin Fred,

genau wie du habe ich auch über 25 Jahre gedacht. Als ich zu meinem Glauben kam bin ich aus der Kirche ausgetreten. Vor einiger Zeit bin ich wieder eingetreten und aktiv in einer Gemeinde tätig. Es funktioniert wie Du sagst, nur ist es nur die halbe Wahrheit. In den Suchtforen sind auch viele der selbst ernannten Propheten denen es nur um selbstbeweireucherung, Geld oder Freitickets geht. Trotzdem bist auch Du hier, oder?
Mit der Kirche ist es ähnlich. Ich bin Protrstant, da ist es etwas einfacher. Wir hatten Luther, die Auswirkungen seines Schaffens wirkt bis heute in unser aller Leben.
Die vielen Menschen in meiner Gemeinde die einfach gutes tun, es macht mich oft sprachlos.
Bei GA habe ich viele Freunde die ich als echte Persönlichkeiten empfinde. In meiner Gemeinde habe ich erstmals Kontakt zu Menschen die seelisch gesund und heil sind.
Für mich eine tolle Erfahrung nur mit Ihnen sein zu dürfen.

Taro
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Taro

Re: Christ
#9: 19.10.2019 12:13:25
Das wichtige am Thema Glauben ist, daß ich mir bewusst werde, egal ob ich an Gott glaube oder nicht, ich einen Herren habe dem ich diene. Ob es das Geld, mein Land, mein Arbeitgeber, meine Religion oder die Spielsucht ist, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Jeder hat einen Herren der Ihn durchs Leben reitet. Die Spielsucht als mein Reiter hat mir noch die Sporen gegeben, als ich schon alle vier von mir gestreckt habe.

Das tolle und das musste ich erst einmal begreifen, ich kann mir meinen Reiter selber aussuchen.
Der Tausch, einen liebenden Gott gegen die Spielsucht als mein Lebensreiter war sicher keine schlechte Wahl.

Der Unterschied im Glauben, schon innerhalb einer Religion, gar innerhalb einer Gemeinde war riesig.
Als ich bei meinem ersten Glaubenskurs in der Gemeinde besuchte und ich beiläufig äußerte, das die Christen und die Moslems den selben Stammes alter und somit den selben Gott haben, da rastete ein älterer Herr neben mir völlig aus und vordere mich auf das sofort zurück zunehmen, er hätte keinesfalls den selben Gott. Ich wollte es nicht zurücknehmen und er sich nicht beruhigen so das der Kurs abgebrochen wurde.

Ich sprach darauf mit einigen Gemeinde Mitgliedern und dem Pastor das ich mir wohl besser eine andere Gemeinde suche, meine Sicht auf die Dinge würde wohl nicht hier herpassen. Nun nach dem Gespräch bin ich geblieben. Ich Weiss heute das ich je nach Thema bei den Extrempositionen in den Meinungen ein solches Spektrum gibt, da würde sich problemlos jemand in jeder anderen Religion oder ein Atheist finden mit dem ich mehr übereinstimmen.

In meinem Bibelkreis bekomme ich oft zu hören, ich könne mir nicht immer nur das schöne raussuchen, ich müsse mich auch mit den Dingen auseinandersetzen, die in der Bibel stehen und mir nicht passen. Ich meine nicht, ich kann Gott doch einfach fragen, da muss ich nicht irgendwelche Bibeltexte fehlinterprtieren.

Paulus schreibt in seinen Briefen oft z. B. über Moral, gerade im Römerbrief ist seine Homophobie deutlich. Von welcher Moral sprechen wir den nun, von der von vor 2000 Jahren, von der heutigen oder gibt es die eine Gott gewollte Moral?
Das Paulus und die ersten Apostel keine Familie gründeten machte sicher Sinn. Wenn in jeder Stadt in der sie erstmals predigten die Gefahr eines längeren Gefängnissaufenthaltes wahrscheinlich. Der Tod sogar möglich war, dann wäre es sicher suboptimal gewesen eine Frau mit 6 Kindern im Schlepptau zu haben. Das gilt heute sicher nicht mehr.

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt über den sich leidlich streiten läßt, jede Position hat ein für und wieder. Für mich im Glauben steht ganz oben FREI.

Taro
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Re: Christ
#10: 19.10.2019 12:29:11
Rein vorsorglich ... halten wir es in diesem Thread bitte wie in den "A"-Gruppen.
Keine Kommentare zu den Meinungen / Ansichten der anderen ...
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Re: Christ
#11: 19.10.2019 12:52:10
Als ich zu meinem Glauben kam bin ich aus der Kirche ausgetreten. Vor einiger Zeit bin ich wieder eingetreten und aktiv in einer Gemeinde tätig.

Als ich in die Kirche "eintrat" hatte ich keine Wahl. Ich war 5 und wurde "getauft".
Ich habe sogar kirchlich geheiratet ... eigentlich nur, weil es "schön" ist/war.
Mit Glauben/Gott hatte das seinerzeit für mich nichts zu tun.

Bei uns gibt es praktisch eine Zwangsreligion. Du hast die, die dir deine Eltern zuteilen.
Eine Aufklärung warum und ob es "Alternativen" gibt findet kaum statt. Eine Wahl zu haben noch weniger.

Wenn du aus der Kirche austrittst, kannst du nie wieder eine Arbeitsstelle antreten, die irgendwas mit dieser Kirche zu tun hat.
Wenn du nie eingetreten warst, kannst du dies jederzeit nachholen und erhälst die Arbeitsstelle ggf.

Unseren Kinder haben wir nicht zwangsgetauft.
Sie sollen selbst und frei entscheiden dürfen.
2 der größeren haben sich für die Kirche interessiert und sind zwischenzeitlich getauft und konfirmiert.
Sie haben es selbst entschieden als sie es wollten.

Was die "Kirche" für die Menschen tut finde ich gigantisch gut. Da ist wirklich unheimlich viel Nächstenliebe und selbstlose Hilfsbereitschaft.
Aber das ist für mich weniger die dogmatische Kirche, sondern die Menschen die trotz aller Dogmen und sonstigen Dingen dieses leisten.

Das System der aufgezwungenen Kirchensteuer mag ich nicht.
Zumal meine Jahreszahlungen an die Kirche in etwa dem Monatseinkommen eines Handwerkers betragen würde.
Das ist für mich inakzeptabel.

Ich unterstütze gern vor Ort einzelne Projekte wo ich sicher bin, dass das Geld bei den richtigen Menschen ankommt.

Aber was ansonsten Kirche, Gott und Bibel betrifft .. es haben Menschen aufgeschrieben.
Menschen haben sich Erklärungen für Dinge gesucht, die sie (noch) nicht verstehen konnten.

Es gibt so vielfältige Glauben in dieser Welt, so schöne wunderbare sind dabei.

Ganz sicher wird es nicht "einen" Gott geben, der einer handvoll Menschen befohlen hat, was sie in ein Buch zu schreiben haben.
Bibelvarianten sind ca. 3000 Jahre alt .. wurden über Jahrhunderte als Geschichten mündlich weitergegeben.
Heutige "Bibelvarianten" wurden zumdeist in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung verfasst.
Es gibt viele unterschiedliche sich teils widersprechende "Ausgaben". Sind sie doch alle von "irgendjemandem" verfasst worden.

Wie Taro schreibt, "frei" ist das Wichtige daran.
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Re: Christ
#12: 19.10.2019 15:41:55
Ganz sicher wird es nicht "einen" Gott geben, der einer handvoll Menschen befohlen hat, was sie in ein Buch zu schreiben haben.
Bibelvarianten sind ca. 3000 Jahre alt .. wurden über Jahrhunderte als Geschichten mündlich weitergegeben.
Heutige "Bibelvarianten" wurden zumdeist in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung verfasst.
Es gibt viele unterschiedliche sich teils widersprechende "Ausgaben". Sind sie doch alle von "irgendjemandem" verfasst worden.


Noch hervorzuheben wäre, dass unsere Zeitrechnung auch auf ein christlich überliefertes Ereignis basiert.  :)
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Re: Christ
#13: 19.10.2019 17:28:52
Mhhh...

Als ich diesen Thread sah, erinnerte es mich daran, daß ich in einer Schublade vor Kurzem einen alten Personalausweis gefunden habe - den ersten, um genau zu sein. Ich hatte ihn mal verloren, und später wiedergefunden. Auf dem Foto trage ich eine Halskette mit einem Kreuz, die hatte mir meine Oma einmal geschenkt, als ich mit ihrem Schmuckkästchen spielte. Naja... eigentlich habe ich nur reingeguckt, als sie etwas rausholte, und gefragt, was sie damit am Hut hat. Sie war ein sehr herzlicher Mensch, genau wie meine Tante, und ganz anders als meine Mutter oder ich. Statt mir zu sagen, ich solle 'meine Finger davonlassen', erklärte sie mir, sie erinnere sich nicht dran, wo es herkäme, es war irgendwie schon immer da drin, und fragte mich, ob ich es haben möchte. Das war mir unangenehm. Ich hatte doch nur geguckt... ich wollte doch gar nichts haben... und ich sollte doch nicht neugierig sein. Sie bestand drauf, es wäre absolut in Ordnung.
Ich reagierte nicht und schämte mich sogar ein wenig, als sie sie mir ummachte.

Als ich das Bild sah, fragte ich mich plötzlich, wo die eigentlich geblieben ist. Nicht die abgebildete Person, das ist eine Frage für einen anderen, mutigeren Tag, sondern die Kette. Ich weiß noch, daß ich sie sehr lange getragen habe, und deswegen oft gefragt worden bin, ob ich religiös sei. Meistens mit einem spöttischen Unterton.
"Du? Das paßt überhaupt nicht."
Ich weiß nicht, warum ich sie trug, oder warum und wann ich sie irgendwann abnahm. Verpfändet habe ich sie aber nicht, da bin ich eigentlich ziemlich sicher. Hätte nicht wirklich gelohnt.
Ich überlege gerade, mal danach zu suchen.

Offiziell bin ich evangelisch-lutherisch, das ist wie bei Fred - von Geburt an war es so. Ich zahle sogar immernoch Kirchensteuer, bin nie ausgetreten. Ich bin getauft, aber nicht konfirmiert - ich wollte es damals nicht, viele meiner Freunde haben keinen Hehl daraus gemacht, es nur wegen der Geldgeschenke zu tun. Später stand ich erneut vor der Entscheidung... um kirchlich heiraten zu können, hätte ich es nachholen müssen, aber ich habe mich wieder dagegen entschieden. Meine Schwiegermutter war da ziemlich enttäuscht, sie liebt solche Klassiker. Man sollte sowas meiner Meinung nach aber aus Überzeugung tun, und nicht, um einen Vorteil daraus zu ziehen.

Abgesehen von ein paar Taufen und Hochzeiten, und ein paarmal in meiner Jugend, wenn ich mich nach deren Konfirmantenunterricht mit Freunden getroffen hatte, war ich nie in einer Kirche. Ich mochte es aber nie besonders. Übertrieben freundliche Menschen und kalter Stein, das fand ich irritierend, es paßte nicht zusammen. Normalerweise waren Leute nicht so nett, und ich fragte mich immer, ob die zu Hause auch so sind, oder ob das einfach nur deren Job ist.
Als ich in der fünften Klasse war, fragte mich dann mal ein steifer, grimmiger Herr im Eingangsbereich einer anderen Kirche, ob ich denn überhaupt katholisch sei. Ich verneinte, und daraufhin bat er mich schroff, doch bitte draußen zu warten, während meine beiden Schulfreunde drinnen etwas abholten. Ich kam mir echt dumm vor. Ob er Mitarbeiter, oder nur Besucher, war, weiß ich allerdings nicht.
Was ich aber aus der Adressliste auf der Rückseite eines Flyers, den ich mal beim Warten im Einwohnermeldeamt gelesen habe, weiß, ist, daß dort, in einer Nachbarstraße der Wohnung, in der ich aufwuchs, heutzutage einmal wöchentlich ein Treffen für Suchtkranke stattfindet.
Manchmal ist der erste Eindruck eben nicht ausreichend für ein endgültiges Urteil.

Ich habe nicht wirklich viel Kontakt zu meiner Familie, doch letztes Jahr rief mich meine Schwester etwas verlegen an, ob ich eigentlich inzwischen auch aus der Kirche ausgetreten sei, sie bräuchte nämlich einen Taufpaten. Also mich. Ich müsse auch nichts tun, so versicherte sie gleich eilig, außer ihr die Bescheinigung zu schicken. Ich hatte doch noch gar nichts gesagt... tja... der Ruf und so... Sie meinte das nichtmal böse. Bin halt kein sehr soziales Wesen.
Es war also nicht, weil ich so eine unglaublich gute Wahl wäre, sondern weil ich die einzige Person bin, die noch in der Kirche ist.
Sicher. Klar. Mach ich. Dann wechselten wir das Thema. Von da an war das Gespräch etwas angenehmer.
Zum Glück hat meine Nichte zwei Paten... von denen mindestens einer dummerweise Kirchenmitglied sein mußte.

Ich habe mal aus Neugier die alte Schulbibel meiner Mutter durchgelesen, mich aber nie wirklich mit Glaube oder Religion auseinandergesetzt. Auch Hilfsbereitschaft oder Nächstenliebe gehören bei mir definitiv nicht zu den ausgeprägteren Eigenschaften. Insofern habe ich da gar keine Berührungspunkte.
Für mich ist Religion, und auch Spiritualität, etwas Individuelles. Jedem das Seine.
Die Institution an sich ist da nichtmal relevant. Kirchen, Synagogen, Tempel oder Moscheen braucht es nicht.

Ich habe mich nie wirklich gefragt, ob es einen Gott gibt. Klar, es gab Zeiten, da hätte ich mir gewünscht, es wäre so - irgendjemand mußte ja Schuld sein - aber eigentlich stand für mich immer fest, daß das eine Sache der inneren Einstellung ist, und dazu gehört auch das Thema Zölibat, sowie jede andere Enthaltsamkeit von weltlichen Dingen. Jeder richtet sein Leben so aus, wie er mag. Dazu zählen auch Werte und die Frage danach, was einen 'antreibt'. Manchmal ist das nicht leicht zu definieren, oder überhaupt zu erkennen, nichtmal für mich selbst.

Ich selber bin da definitiv nicht die tragende Kraft, das war noch nie sehr verläßlich.
Ich weiß, daß ich wahnsinniges Glück habe, heute dort sein zu dürfen, wo ich bin. Das ist für mich nicht selbstverständlich.
Sicher, ich habe das selbst in der Hand, aber ich hatte eine zweite Chance, wo Millionen andere in vielen Teilen der Welt nichtmal eine Erste hatten.

'Gerecht' ist das nicht.
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Re: Christ
#14: 19.10.2019 23:27:15
Hallo,

natürlich kann man über Reformen, gerade in der kath. Kirche diskutieren, auch über den religiösen Glauben.
Letzteres gestaltet sich oft etwas schwierig, so kann der Gottgläubige ja nur bedingt dem Nichtglaubenden entgegen kommen und umgekehrt genau so. Dies führt oft zu einer einseitigen wissenschaftlichen Beweisführung auf der einen Seite und zu einer gefestigten Überzeugung auf der anderen. Es kommt zu Verhärtungen der Fronten und endet meist in einer destruktiven Debatte.

Deshalb erfreulich wie sich dieser Thread hier gestaltet, teils verschiedene Ansichten und auch Kritik.
Doch in vielen Dingen im Wesentlichen überein.
Und wie ich finde reiht er sich ganz gut ein, in unser Hilfeforum.
Doch erwische ich mich ja selber beim schreiben hier, in einer Art Selbstüberheblichkeit, schon fast richtend und mahnend.
Immer in einer Abwehrstellung und immer im Drang etwas verteidigen zu müssen, sicherlich mache ich dies mit "christlichem Geschick."
Doch sollte niemand seinen Glauben verteidigen und niemand einen göttlichen Glauben annehmen müssen.

Das Ziel dieses Themas hier sollte sein, dass jeder von sich selbst erzählt.
Und ich "glaube" zu erkennen, so ist es auch.

Liebe Grüße       
 
             
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