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Autor Thema: Win Back Control (Online-Selbsthilfeprogramm) - Pilot

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C
Hallo zusammen!

Wir das ISGF (Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung), haben ein Selbsthilfeprogramm zur Reduktion von problematischen Glücksspiel erstellt. (www.winbackcontrol.ch) Das ISGF ist ein assoziiertes Institut der Universität Zürich und ein WHO Collaborating Centre.

Das Programm basiert auf Ansätzen von kognitiver Verhaltenstherapie und motivierender Gesprächsführung.

Die Effektivität des Programms wird bald in einer kontrolliert randomisierten Studie in der Schweiz evaluiert.

Zuvor würden wir aber gerne eine kurze Pilotierungsphase mit aktiven bzw. ehemaligen Spielenden durchführen und deren Feedback und Meinung hören, ob sie das Programm als hilfreich und verständlich empfinden. Man kann direkt auf der Seite Feedback (nach jedem Modul) geben, hier im Forum posten bzw. man kann mir auch persönlich eine E-Mail senden (christian.baumgartner(at)isgf.uzh.ch).


Für diesen Zweck gibt es keine Randomisierung und alle Tester bekommen einfach Zugriff auf das Programm. Man muss auch keine Vielzahl von Fragebögen ausfüllen.

Das ganze Programm ist völlig anonym und benötigt einfach eine E-Mail-Adresse. Würde uns über euer Feedback und Expertise freuen.  :)

Falls jemand Fragen hat, beantworte ich die gerne.

Freundliche Grüsse,
Christian Baumgartner
Doktorand (Klinische Psychologie)
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Hallo Christian,

vorab finde ich Ihre Initiative zu Forschungszwecken (hier im Forum) gut und v.a. notwendig!

Ich nehme an, dass es sich hierbei um eine quantitative Datenerhebung mittels Fragebögen durch das individuelle Programmtesten mit etwaiger Evaluation handelt, d.h. umso mehr Teilnehmer, desto genauer können Angaben zur Allgemeingültigkeit von Hypothesen bestätigt bzw. verworfen werden. So lassen sich mögliche Konzepte/Programme (weiter)entwickeln oder verändern. Habe ich das soweit richtig verstanden?

Ich persönlich fände es gut, wenn Sie hier die Zielsetzung der Datenerhebung genauer beschreiben würden. Dient das Programm als mögliche Unterstützung hinsichtlich eines kontrollierten Verhaltens bei vorliegender pathologischer Glücksspielsucht oder ist jenes als weiteres Instrument innerhalb eines therapeutischen Settings zu begreifen? Leider konnte ich auf Ihrer genannten Seite keine genaueren Informationen einsehen, ohne mich zu registrieren. Erfahrungsgemäß ist eine gewisse Transparenz zum Verständnis im Vorfeld hinsichtlich einer höheren Teilnehmeranzahl hilfreich.

Aus eigenem Interesse: beinhaltet Ihre Datenerhebung/Testung durch Teilnahme eine klinische und nicht-klinische Gruppe?

Viele Grüße

MiLu
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C
Hallo MiLu,

danke erstmals dafür, dass Sie sich mit dem Ganzen schon mal auseinander gesetzt haben.

Grundsätzlich gibt es all diese Informationen für die Teilnehmer bevor sie sich registrieren aber ich habe es für den aktuellen Zweck deaktiviert um einen schnelleren Zugriff auf das Programm zu ermöglichen.

Folgende Informationsseiten wurden von mir deaktiviert und enthalten die Informationen zu Ihren Fragen: https://www.winbackcontrol.ch/?q=intro , https://www.winbackcontrol.ch/?q=teilnahmeinformationen

Trotzdem beantworte ich die Fragen separat hier.

Für den aktuellen Zweck ist es nicht nötig einer klinischen Gruppe anzugehören, sondern es interessiert uns wie verständlich und hilfreich die präsentierten Inhalte sind für Personen die mit Glücksspiel vertraut sind. Dies soll uns helfen, offensichtliche Falschannahmen, Fehler und Ähnliches zu korrigieren bevor wir die Studie offiziell beginnen. Nach Beginn der Studie ist es nicht mehr möglich solche Änderungen vorzunehmen ohne die wissenschaftliche Integrität der Ergebnisse zu gefährden.

Sie haben Recht mit der quantitativen Datenerhebung aber dies ist erst der nächste Schritt und aktuell wird nicht erwartet Fragebögen auszufüllen sondern nur Feedback zu geben.

Das Ziel der Studie wird sein die Effektivität des Programms als alleinstehende Selbsthilfe zu überprüfen. Dabei werden die Teilnehmer zufällig einer von zwei Versuchsbedingungen zugewiesen. Die erste besteht aus der webbasierten Selbsthilfe, in der zweiten Bedingung erhalten die Teilnehmer ein wissenschaftlich getestetes Selbsthilfemanual.

Wenn die Studie abgeschlossen ist, wird das Ganze Programm frei in deutsch/französisch/italienisch (drei von vier Landessprachen der Schweiz) verfügbar sein. Die frei zugängliche Version wird dann auch die Möglichkeit bieten das Programm gemeinsam mit einem Therapeuten durchzuführen (auf Wunsch). Der Therapeut wird dazu Einsicht in den Fortschritt des Klienten erhalten, und gemeinsam die Schwierigkeiten und Erfolge die auftreten können in der Therapie besprochen werden.

Ich hoffe, dass beantwortet Ihre Fragen und sonst fragen Sie bitte einfach nochmal.

Freundliche Grüße,
Christian
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Hallo Christian,


besten Dank für die schnelle Beantwortung! Durch das Vorstellen der Studie im Vorfeld werden einige Frage geklärt und somit mögliches Misstrauen abgebaut. Ich nehme an, dass das die Effektivität durch eine höhere Teilnahmefrequenz steigern wird.

Eine hohe Teilnehmeranzahl wäre wünschenswert! Ich erfülle die Kriterien zur Teilnahme nicht, anderenfalls würde ich definitiv mitwirken.

Ich wünsche hierbei viel Erfolg und wäre erfreut, wenn Sie zu gegebener Zeit die wichtigsten Ergebnisse kurz vorstellen würden.

Viele Grüße in die Schweiz

MiLu
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Chefin hat "OK" gesagt, also nun bitte alle zumindest mal reinschnuppern !

www.winbackcontrol.ch

Weitere Info unter:
https://www.winbackcontrol.ch/?q=intro
https://www.winbackcontrol.ch/?q=teilnahmeinformationen
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Folgende Mitglieder bedankten sich: Christian

Christian,
der Name "Win Back" ist im Spielerumfeld natürlich völlig deplaziert ...

recover oder retrieve wäre evt. besser.

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Die Chefin .... nun gut  :P ;D

Interessant, dass Du dies ansprichst, Fred. Ich dachte mir schon, dass der Gedanke noch formuliert werden würde.
Zunächst erging es mir ähnlich, bei weiterem Nachdenken komme ich für mich allerdings auf ein anderes Fazit.

"Win Back" könnte auf den ersten Blick triggern. D.h. aber auch, dass somit eine gewisse Aufmerksamkeit erzielt wird - das Motiv lasse man an dieser Stelle mal unbeachtet. Ich sehe eine Chance darin, dass genau dadurch eine Teilnahmebereitschaft erhöht ist, da man sich natürlich mit dem vermeintlichen "Trigger" schnell identifizieren kann. Es geht hier ja nicht um ein neues Onlinespiel, welches ein kontrolliertes Spielverhalten verspricht, sondern eher den Ansatz vertritt, dass durch die Teilnahme womöglich sogar eine eigene Erkenntnis hinsichtlich eines suchtspezifischen Problems auftritt. Dies kann wiederum zu weiteren Schritten führen, die in Richtung Stilllegung der Sucht gehen könnten (gerade für Menschen, die sich ihres Problems noch nicht eindeutig bewusst sind). Das Programm dient ja eher der Maßnahmenentwicklung, gerade dann, wenn man noch nicht bereit ist, eine Suchtberatung oder öffentliche SHG aufzusuchen. Was auch wichtig ist, dass man das Wort Win oder Gewinn nicht tendenziell vermeidet. Man kann lernen, dass es einen tatsächlichen Gewinn im Leben gibt und nicht den von der Spielindustrie suggerierten irrationalen Gewinn. Man beachte den genauen Titel: "WinBackControl". Das Eingestehen einer Sucht und die erhofften daraus resultierenden Unterstützungsmaßnahmen können faktisch zu einem realen Gewinn führen: Selbstbestimmung und Kontrolle über sein eigenes Leben! So lernt man auch bestimmte Dinge oder Begriffe, die das Suchtgedächtnis abgespeichert hat, anders zu assoiizieren.
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Folgende Mitglieder bedankten sich: Cosmos1988

C
Klingt interessant die Studie. Ich bin aus der Schweiz. Ich würde sonst mitmachen.

Die Sucht ist eine unsichtbare Bestie. Ein unsichtbarer Feind. Ich würde gerne mitmachen, auch um anderen Betroffenen helfen zu können.
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S
Nehme teil und bin gespannt!
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