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Autor Thema: Es ist vorbei - Trennung nach 21 Jahren

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G
Es ist vorbei - Trennung nach 21 Jahren
OP: 21.11.2018 13:08:30
Ende August haben wir uns nun getrennt. 18 Jahre Ehe, 21 Jahre Beziehung, zwei Kinder, ein Haus, die große Liebe. Es hat alles nichts genützt. Sämtliche Maßnahmen sind kurz- oder langfristig doch immer wieder gescheitert. Mein Mann hat sich zudem auch in seiner Persönlichkeit sehr nachteilig verändert. Auch trinkt er zu viel Alkohol. Er ist nicht mehr der Mann, in den ich mich mal verliebt habe. Er ist ein Mensch geworden, der nur noch rücksichtslos auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Er ist ein verhärmter, alter Mann geworden, der völlig emotionslos agiert.

Mein Mann hat einfach immer weitergespielt, mich immer weiter belogen und betrogen. In der Eheberatung hatten wir eine Vereinbarung: Ein Rückfall ist keine Katastrophe - er muss aber innerhalb von drei Tagen eingestanden werden, sonst ist der Ofen endgültig aus. Besonders perfide: Er erzählte mir einen vom Pferd - dass er Sonntags in seine Selbsthilfegruppe fährt. Mein Bauchgefühl sagte etwas anderes. Ich habe eine Stichprobe gemacht und Bingo: Er in der Spielo. Die Wahrheit ist: Er war niemals in der SHG, er war Sonntags immer regelmäßig zocken. Und seitdem er aufgeflogen ist, fährt er komischerweise Sonntags auch nicht mehr "in die SHG".

Aber was macht er nun? Er dreht die ganze Geschichte jetzt um und schafft sich seine eigene Lügenrealität. .. er hat Lügen für jede Rechtfertigung seines Verhaltens parat. ER hat sich endlich von der Tyrannin getrennt (sprich von mir). Die kontrollierende Kranke, die Stalkerin. Die GPS-Trackerin...hat die Kommunikation mit mir ganz eingestellt und reagiert eiskalt. Aber nicht nur das - er kommt mir extrem gestört vor. Hat seine Autoschlösser mit Heißleim zugeklebt, damit ich keinen Tracker im Auto platzieren kann. Kommt und geht wann er will, hat einen Raum im Haus für sich beansprucht, den er stets mit einer Türschlosssperre verriegelt. Hat mit Edding an die Tür geschrieben, dass dies "sein Privatreich" sei. Er verdreht Aussagen und Geschehnisse, die so nie gewesen sind.

Nach all den Jahren muss ich mir wohl doch schmerzlich eingestehen, dass mein Mann mich nicht geliebt hat, sondern nur benutzt hat. Benutzt, um eine Fassade der Normalität aufrecht zu erhalten, benutzt, weil er das Familieneinkommen bezog, benutzt, weil ich ihm den Rücken freihielt, mich um Haus und Kinder kümmerte, während er seelenruhig zocken war. Er bereut überhaupt nichts, er ist auch nicht zerknirsicht oder am Boden, weil unsere Ehe gescheitert ist. Nein, er ist die Selbstgefälligkeit in Person. Sein Ego war nie dicker!

Nun wartet er noch auf den ganz großen Jackpot: den Zugewinnausgleich, zu dem er, wohlgemerkt, nichts beigetragen hat, ganz im Gegenteil. Unser Zugewinn besteht aus einer von mir geerbten Immobilie, die lediglich aufgrund steigender Immobilienpreise für einen Zugewinn gesorgt hat. Aber diesmal nicht mit mir. Ich werde alles daran setzen, dass er keinen Zugewinn von mir bekommt. Er hat in den letzten 20 Jahren rund 200.000 Euro auf dem Rücken der Familie verzockt. Das kann doch nicht sein, dass er am Ende der Ehe da noch die Hand aufhält. Bestimmt nicht. Unser ganzes Leben war in finanzieller Hinsicht ein einziges großes Fiasko.

Kein schönes Ende, aber es war absehbar. Ich ziehe im Dezember endlich aus und lasse meinen Mann jetzt los.

LG Gigi

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Hallo Gigi,

schön, dass du mal wieder was dir hören lässt, wenngleich es auf den ersten Blick keine gute Nachrichten sind, die du uns mitteilst! Wo du anfang des Jahres doch noch eine gewisse Hoffnung in dir trugst, dass sich alles zum Guten wenden könnte. Das hätte es auch, wenn ER sein Verhalten geändert hätte. Du gabst ihm mehrerer Chancen, sich zu beweisen und eure Beziehung zu retten, doch zu oft können die Spieler nicht aus ihrem Kreislauf ausbrechen. Ein Drama, wenn es so endet wie es bei euch gerade der Fall ist!
Wenn ich aber einen zweiten Blick auf die Situation richte, kann ich durchaus auch positives Feststellen. Erstmal ein ganz fettes Kompliment an dich! Du hast um deine Ehe gekämpft wie eine Löwin, gabst Chancen, hast vergeben und gehofft, dass es klappt - ein großes Herz. Vor deiner konsequenten Entscheidung, die du nun für dich getroffen hast, verneige ich mich ehrenhaft. Es ist dein Leben, lass es dir nicht kaputt machen, du hast besseres verdient, es ist die Zeit gekommen, wo du den Fokus auf dich und Kinder legen musst. Du handelst in meinen Augen richtig! Geh deinen Weg, wenn er sich selbst zerstören muss, kannst du ihn nicht aufhalten. Er wirkt jetzt cool, aber wenn er wieder in Nöte kommt, kannn es sein, dass er wieder angekrochen kommt, darauf solltest du dich einstellen. Es wird ohne dich rapiede abwärts mit ihm gehen, so meine Vermutung!
Traurig, dass es so enden muss nach 21 Jahren, aber er ist es nicht Wert, dass du dein ganzes Leben für ihn opferst!
Nochmals größen Respekt für dein entschlossenes Handeln!
Grüße, aT
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Hey Gigi,

die Ehe nahm ein großes Kapitel Deines Lebens ein. Ich bin mir sicher, dass dieses auch durch zahlreiche schöne Momente mit ihm und Euren Kindern versehen ist. Das Ende dieser Zeit scheint durch viele Sorgen, Wut, Verzweiflung und Ohnmacht geprägt zu sein,weshalb es nun an der Zweit war, das Kapitel zu einem Abschluss zu bringen! Nach einer Phase der "Erhloung", der Akzeptanz und v.a. der Neuorientierung, wirst Du die Kraft haben, alte Gewohnheiten nicht mehr zu vermissen und ein neues Kapitel zu schreiben - Dein Kapitel! Man kann kein Leben für zwei führen .... und da er nicht bereit ist, sein eigenes Leben in die richtige Hand zu nehmen, so war es die beste Entscheidung, die Du treffen konntest! Gib Dir die Zeit, um wütend und traurig über die schmerzhafte Erfahrung zu sein. Eines Tages wird Dir diese jedoch von großem Nutzen sein!

Ich freue mich schon, Dich auf Deinem neuen Weg erleben zu dürfen!

Alles Liebe

MiLu
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.....continued.....
 

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Olli

Hi Gigi!

Lieben Dank, dass Du uns auf dem Laufenden hälst.

Puh ... ist das starker Tobak ...

Es ist nicht die Geschichte an sich - die findet sich immer wieder in den Erzählungen der Angehörigen.

Es ist die Geschichte, die DU erzählst. Sie ist voller Frust, Verletzlichkeit, Wut und Trauer.

Sie zeigt aber auch jetzt wieder die Kämpferin in Dir.

Wo bisher noch Hoffnung war, ist nun Endgültigkeit. Ob es beabsichtig ist oder nicht - Dein Mann hilft Dir gerade enorm Dich abzugrenzen und den Schlussstrich innerlich, wie auch räumlich, zu vollziehen.

Sein Verhalten zeigt, dass auch ihn die ganze Sache nun nicht mehr kalt lässt.
Er weiss ganz genau, was er all die Jahre angestellt hat und was er nun mit Dir verliert.
Und er weiss nun, dass er Eure Ehe systematisch zerstört hat.

Schuld nun auf Dich abzuwälzen, macht es für ihn nur leichter - scheinbar.
Denn die Realität wird ihn noch einholen, wenn Du erst einmal fort bist.

Auch Du wirst ihn jetzt erst einmal hassen - was es Dir gerade leichter macht.
Auf Dauer hilft es Dir aber auch nicht.

Versuche, wenn es denn schon möglich ist, ihn in Liebe loszulassen und Dich auf Deine Kinder und das Leben, welches nun vor Dir liegt, zu konzentrieren.

Du brauchst Dir nun keine Sorgen mehr machen. Brauchst nicht mehr in Spielhallen nach ihm suchen.
Du brauchst Dir seine Lügengeschichten nicht mehr anhören ... Du darfst ihm das alles als seinen Ballast zurück lassen.

Du bist nun frei davon!

Weisst Du schon, wie Du diesen Freiraum mit für Dich Positivem auffüllen kannst?

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G
Hallo liebes Forum,

ich melde mich mal wieder mit einem Uptdate: die Trennung zwischen meinem spielsüchtigen Mann und mir letztes Jahr war tatsächlich endgültig. Das Trennungsjahr ist bereits fast um und der Scheidungsantrag wurde kürzlich gestellt. Ich lebe allein mit unserem nunmehr volljährigen Sohn in dem Haus, das wir bis Ende letzten Jahres noch alle gemeinsam bewohnten. 16 Jahre in diesem Haus als Ehepaar/ Familie. Zu meinem Ex habe ich keinerlei Kontakt. Ich habe ihn nur einmal auf einer Feier gesehen und da fiel mir auf, wie verdammt schlecht er aussah. Ganz aufgedunsen, alt. Neben seinem Spielsuchtproblem gibt es ja zudem auch ein kleineres Alkoholproblemchen. Er hatte an diesem Abend ständig die Bierflasche am Hals. Auch anderen fiel die negative Veränderung auf. Ob er noch spielt, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich glaube aber,  ja. Er hat die letzten 30 Jahre gespielt, weshalb sollte es ausgerechnet im Trennungsjahr anders laufen? Ich frage mich oft, wie er finanziell klar kommt, so verschuldet wie er ist, aber letztlich ist dies auch nicht mehr mein business. Ich muss auf mich und auf mein Leben schauen und damit habe ich wahrlich genug zu tun.

Es gab sie, diese Momente, in denen ich einfach nicht begreifen konnte und wollte, weshalb mein Mann keine ernsthaften Bestrebungen in Richtung Abstinenz unternommen hat. Warum er das Ruder nicht rumgerissen hat, nicht gekämpft hat, einfach alles aufgab. Und immer wieder erkenne ich, dass ich an der Realität vorbeigelebt habe in den letzten Jahren. Das, was ich in meinem Mann sah, war er einfach nicht. Den Mann, den ich vor fast 20 Jahren geheiratet habe, den gibt es nicht mehr. Der hat sich in Luft aufgelöst. Sucht verändert einen Menschen so stark, verändert seine Persönlichkeit. Doch bin ich auch wiederum froh, jetzt eine Ruhe und Leichtigkeit in meinem Leben zu haben, die ich praktisch seit zwei Jahrzehnten nicht hatte.

LG Gigi







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Huhu Gigi,

danke für dein Update!
Herzlichen Glückwunsch, du hast dein Leben zurück! Du liest dich sehr gut! Ich freue mich für dich und deinen Sohn, du hast die richtige Entscheidung getroffen!

aT
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Sag "JA" zum Leben!
 

Hallo Gigi,

man weiß nicht, was man als Außenstehender sagen soll.
Auf der einen Seite hast du den "Absprung" nun endlich geschafft und kannst dich deinem Leben widmen. Auf der anderen Seite bist du völlig schuldlos in diese Lebensituation geraten und hast diese nicht gewollt. Du wolltest auch kein "neues Leben", sondern dass für welches du dich vor 21 Jahren bereits entschieden hast.
Es kam leider alles anders und ich bin mir sicher, dass auch diese 21 Jahre bereits von vielen Sorgen durchzogen waren.
Es ist für dich nicht begreiflich, war "er" immer noch weiterspielt. Warum er nichts unternimmt sein Leben "zu retten", warum er euch so komplett im Stich lässt. Es ist unbegreiflich warum du 21 Jahren die Augen verschlossen hast.

Alles ist unbegreiflich. Wir (Spieler) sind unbegreiflich.
Es gäbe nicht einmal Worte die ich dir zur Erklärung anbieten könnte. Ich war ähnlich wie dein Mann, "verbrannte" mehrere Ehefrauen, Kinder, Partnerinnen, Freunde und sonst was durch die Spielkrankheit.

Der Mann hinter dem Spieler, der war allerdings nie verloren. Auch wenn man ihn kaum erkennen konnte. Da war er immer .. und nach 4 Jahren Abstinenz nach 30 Jähriger Karriere ist er auch wieder zum Leben erwacht. Letzen Endes war es mein ureigenster Wunsch nicht mehr zu spielen. Androhungen von, oder ausgeübte Konsequenzen, wie Scheidung, drohender Wohnungsverlust, Arbeitsplatzverlust etc. hatten da nie auch nur den geringsten Einfluss.
Meine Schmerzgrenze war relativ hoch ... sehr hoch ... sodass ich diese eigentlich nie erreichte, nie erreichen konnte.

Genieße dein ?neues? Leben .. nichts ist wie es scheint und alles ist möglich.

Wie sich die Zukunft entwickelt kannst du nicht erraten. Du kannst nur jeden Tag im jetzt leben und damit sicher sein, nicht stehen zu bleiben.
Weiter so, ich wünsche dir viel Mut und Kraft.
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Lieber Fred,

vielen Dank für deine empathischen Worte. Gut, dass du mir nochmal deutlich gemacht hast, dass alles von Außen kommende (Drohungen und Schimpftiraden) einfach mal gar nichts nutzt, wenn der Spieler nicht aus sich selbst heraus den Wunsch entwickelt, mit dem Spielen aufzuhören.

Du schreibst:
Zitat
Auf der einen Seite hast du den "Absprung" nun endlich geschafft und kannst dich deinem Leben widmen.

Da ich so viele Jahre auf den Spieler fokusiert war, fällt mir genau das ziemlich schwer. Wer bin ich? Was will ich eigentlich? Wo beginne ich und wo ende ich? Ich glaube, das ist das Problem von vielen coabhängigen Angehörigen. Sie sind so sehr mit ihren suchtkranken Partnern beschäftigt, dass sie verlernen, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse wieder zu spüren und in den Mittelpunkt zu stellen.

Jetzt geht es nochmal in die schlimme Phase der Scheidung. Diese wird nicht leicht, weil es auch um Geld geht und mein Mann alles daran setzen wird, so viel wie möglich herauszuschlagen. Dabei hat er selbst außer Schulden überhaupt nichts beigetragen in unserer Ehe, trotz eines hervorragenden Jobs! 20 Jahre haben wir mit dem Familieneinkomen seine Spielschuldenkredite zurückbezhalt. Nicht schön, aber ich werde die Dinge nun beharrlich mit ihm vor Gericht auskämpfen.

LG Gigi
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Hallo Gigi,

Nicht weil Dein "Mann" spielt oder trinkt hast Du Dich von Ihm getrennt.
Sondern an den Folgen dieser Lasten, die keiner zulassen sollte der seiner Familie nicht schaden möchte.

Wir wandern durch unser Leben und niemand darf uns daran hindern, sondern sollte uns begleiten.
Und einer stolpert, der andere hilft ihm wieder auf.
Doch am Boden liegend, kränklich, gierig, verletzend, eifernd.
Wissend alles zu zerstören an schönen Dingen, nichts zu tun für sich/ Euch.

Das Scheidungsdokument wird es besiegeln.

Und Deine Wanderung kann endlich weiter gehen.



Liebe Grüsse

         
 
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Liebes Forum,

ich melde mich mal wieder mit einem kurzen Update: Mein Mann und ich sind seit nunmehr 13 Monaten getrennt. Der Scheidungsantrag vom Familiengericht wurde bereits zugestellt. Unsere Ehe ist formell beendet.
Seit 4 Wochen gibt es nun einen neuen Mann an meiner Seite. Wir haben uns beide sehr ineinander verliebt und genießen gerade diese neue Phase des Glücks. Erstmalig merke ich, was es heißt, wenn Liebe nicht mit Schmerz und Leid in Verbindung steht, sondern einfach nur schön ist. Wenn man von einem Mann sprichwörtlich auf Händen getragen, gewertschätzt und verehrt wird. Wenn Vertrauen etwas Selbstverständliches ist! All dies habe ich von meinem Ex nie behommen. Die Beziehung war durch und durch toxisch. Was aus ihm zwischenzeitlich geworden ist, weiß ich nicht und interessiert mich auch nicht im geringsten. Mein Herz heilt langsam, aber es heilt. Morgens auf dem Weg zur Arbeit im Bus, huscht mir jetzt immer mal wieder ein Lächeln über das Gesicht und ich erinnere mich an die vielen Morgende, wenn ich früher im Bus auf dem Weg zur Arbeit versuchte, meine Tränen zu verbergen, weil mal wieder alles Schei... mit meinem Ex war. Das Leben ist jetzt wieder leicht und unbeschwert. Es fühlt sich an, als wäre der Krieg vorbei und es herrscht wieder Frieden. Ich bin dankbar!

LG Gigi
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Olli

Hi Gigi!

Ich musste sofort an die Redewendung denken:

Wenn sich eine Tür schließt, dann öffnet sich eine andere.

Hier zeigt sich mal wieder ... Das Leben steckt voller Möglichkeiten!
Um sie zu nutzen, muss man aktiv werden.

Als Du hierher kamst, da dachtest Du, dass die Welt zusammenbricht, wenn Du die Beziehung beendest.
Doch Du hast gehandet. Hast Dich getrennt, obwohl Du hin und her gerissen warst.

Und nun bist Du durch diese neue Tür gegangen ...

Lieben Dank für das Teilen Deiner Dankbarkeit!

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Hallo Gigi,

etwas aus neutraler Sicht...
Empfinde zumindest ich, etwas Wehmut beim lesen Deines Beitrages.
Dies ist aber total unwichtig, denn hier geht es um Dich!
Olli hat es schon sehr gut geschrieben und es soll Dir gut gehen.

Wenn Vertrauen etwas selbstverständliches ist !   
Wunderbare Worte von Dir, Du hattest keine andere Wahl um wieder glücklich zu sein.
Auch ich bin dankbar, dass Du dies hier geschrieben hast.
Dein Miteinbringen hier im Forum ist sehr wertvoll, für jede Angehörige dies es liest.
Ich werde Deine Beiträge jeder/jedem sehr gerne nahelegen.

Grüß Dich     
 
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Seit 4 Wochen gibt es nun einen neuen Mann an meiner Seite. Wir haben uns beide sehr ineinander verliebt und genießen gerade diese neue Phase des Glücks. Erstmalig merke ich, was es heißt, wenn Liebe nicht mit Schmerz und Leid in Verbindung steht, sondern einfach nur schön ist. Wenn man von einem Mann sprichwörtlich auf Händen getragen, gewertschätzt und verehrt wird. Wenn Vertrauen etwas Selbstverständliches ist!

Obwohl ich mir deine Zeilen jetzt über einen Tag auf der Zunge zergehen habe lassen, weiss ich immer noch nicht was ich schreiben soll, außer:
T O L L :)

Von "mein Leben ist am Ende" bis hierher ... es ist einfach schön das miterleben zu dürfen.
Unser Leben hat so viele Seiten und Facetten obwohl wir so oft denken, es hätte nur diese eine einzige Seite.
Liebe Gigi, genieß die schöne Zeit und bewahre sie dir so lange wie möglich.
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Hallo Gigi,

ganz großes Kino! Willkommen zurück im Leben!

Ich freue mich für dich und auch für deinen neuen Partner,

aT
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G
Liebes Forum,

hier mal wieder ein kleines Update von mir: mein Mann und ich sind noch immer nicht geschieden. Die Trennung war Ende August 2018. Bereits im Dezember 2018 hatten wir uns räumlich getrennt. Vor dem Gericht kämpfen wir momentan um den Zugewinnausgleich. Er möchte natürlich Geld... viel Geld! Es ist nicht etwa so, dass er in den Ehejahren auch nur das Geringste zum Zugewinn in unserer Ehe beigetragen hätte, obgleich er ein respektabels Gehalt bezog und Hauptverdiener der Familie war, nein, das genaue Gegenteil ist der Fall. Mein Mann hat nicht nur monatlich etwa 40 % des Familieneinkommens für seine für Spielschulden aufgenommenen Kredite zurückbezahlt, sondern hat darüberhinaus mit dem Rest munter weitergezockt um dann irgendwann regelmäßig ins Dispo zu laufen - es bis zum Anschlag auszureizen um dann wieder einen weiteren Kredit aufzunehmen. Man mag es glauben oder nicht, aber auf diese Weise hat mein Mann in 18 Ehejahren sage und schreibe 35 Kredite aufgenommen, die stets auf dem Rücken der Familie zurückbezahlt wurden. Über seinen Anwalt hat mein Mann verlauten lassen, dass er all die Kredite aufgenommen habe, um meinen ach so luxuriösen Lebensstandard zu befriedigen. Die Familie hätte angeblich einen „enormen Finanzbedarf“ gehabt. Eine Lüge! Doch zum Glück war ich umsichtig genug, vor der Trennung sehr umfangreiche Kopien seiner Darlehensverträge und Kontoauszüge anzufertigen. Ich konnte also vor Gericht nachweisen, dass mein Mann in 18 Ehejahren aufgrund seiner Spielsucht mehr als 300.000 € verschleudert hat, dieses Geld der Familie entzogen hat und infolgedessen von meiner Seite an ihn nun auch nichts mehr zu zahlen ist.
Ich habe zum Glück auch einen sehr guten Anwalt!

Außer dem einen Termin vor dem Familiengericht, wo die Richterin einen Vergleich vorschlug, den er selbstgefällig abschlug (es war ihm nicht genug) sich darüber hinaus narzisstisch wie Trump gebährdete, die vorsitzende Richterin korrigierte, belehrte und ihr über den Mund fuhr... (ich habe mich fremdgeschämt) habe ich keinerlei Kontakt mehr zu meinem Mann. Meine Tochter hat bereits vor zwei Jahren den Kontakt zu ihrem Stiefvater gänzlich abgebrochen. Zu unserem gemeinsamen Sohn gab es bis vor kurzem wohl noch einen sporadischen Kontakt, der allerdings nun auch seitens unseres Sohnes abgebrochen wurde. Offenbar ging es um eine, für meinen Sohn inakzeptable Lüge seitens seines Vaters. Eltern sollten ihre Kinder nicht belügen! Dass das für meinen Sohn nicht tolerierbar ist, kann ich verstehen. Ansonsten halte ich mich komplett raus aus der Sache, da mein Sohn volljährig ist und sein eigenes Ding mit seinem Vater hat. Zwischen meinem Sohn und mir ist er niemals Thema.

Letzten Samstag allerdings klingelte es dann an meiner Haustür. Es war mein Mann. Er war sehr aufgebracht, fragte mich, was mit unserem Sohn los sei? Ob ich ihn etwa gegen ihn manipuliert hätte? Ob ich etwas getan oder gesagt hätte, was zum Bruch zwischen den beiden geführt habe? So wie es doch schließlich ganz typisch für mich sei?

Erst war ich sehr überrumpelt, auch geschockt ihn zu sehen (schließlich saß z.B. auch mein neuer Freund im Wohnzimmer, vis-a-vis zur Haustür und hörte was gesprochen wurde) fand dann allerdings schnell in meine innere Mitte zurück. Ich sagte ihm klipp und klar, dass er seine Angelegenheiten mit unserem mittlerweile 20-jährigen Sohn bitteschön alleine zu regeln habe und mich für sowas gefälligst nicht aufzusuchen habe!

Hockt da am Wochenende alleine in seiner Bude, hat Frau verloren, hat keinen Kontakt zum Kind, was sicherlich richtig schmerzt und versucht dann wie immer, so wie es auch in unserer Ehe schon immer usus war, mir für alles die Schuld zuzuweisen. Unvermögend, auch nur ansatzweise sein eigenes Verhalten mal zu reflektieren, die Schuld immer nur auf andere zu schieben. In meinen Augen ein ganz armseliges, unreflektiertes und billiges Verhalten, um sich selbst bloß nie infrage stellen zu müssen! Für die Entgleisungen in seinem Leben hat er mich zu seinem persönlichen Sündenbock auserkoren. Die böse, tyrannische Ex, die den Kontakt zu seinen Kindern zerstört hat.

Natürlich habe ich realisiert, dass es ihm sehr schlecht geht, dass dieses mich persönliche Aufsuchen ein Hilfeschrei war, doch kann ich ihm nicht helfen, denn nach wie vor lebt er in seinem selbstgestrickten , suchttypischen Lügengebilde. Er verleugnet und sein Ego ist aufgeblasen. Es geht immer nur um ihn.

Für einen Moment kam alles wieder hoch, die toxischen Strukturen mit ihm, in denen ich so viele Jahre gefangen war. Das Gefühl der Entwertung meiner Person, die Respektlosigkeit, das Unbehagen! Mittlerweile habe ich das ja schon sehr weit hinter mir gelassen und lebe ein völlig neues und freies Leben. Dieser Dauerstress mit einem suchtkranken Menschen an der Seite, bei dem man immer auf der Hut sein muss, gehört längst der Vergangenheit an. Doch für einen Moment hatte diese Vergangenheit wieder an meiner Tür geklopft...

LG Gigi
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