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Autor Thema: Warum ich angefangen habe zu spielen....

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J

Jacky1

Hallo,

als ein sensibles Wesen in einer kalten Umgebung zu leben, benötigt Unmengen an Hilfsmitteln um überhaupt existent zu sein.
Schon als kleiner Junge klammerte ich mich an zahlreiche kommende Erlebnisse mit einer unvorstellbaren Vorfreude.
...einen Ausflug mit der Schule, ein Fußballspiel, ein Treffen mit einem Mädchen.....
Diese Dinge und zwar ausschließlich nur diese, beherrschten mein tägliches Empfinden. Im eigentlichen Geschehen dann selbst,
war ich absolut frei und aber auch voller Verzweiflung, weil es mir ja nur ein vorübergehendes Vergnügen bereitete.
Daran konnte ich mich nicht mehr laben, nachdem es vorbei war.

So suchte ich fortgehend etwas, was mich nie mehr loslässt und mir etwas geben könnte um nicht zu leiden.
Und alles - wirklich alles war nur erbärmliches totschlagen meiner Lebenszeit, was mich nicht enorm auf eine "außergewöhnliche"  Art befriedigte.
So traf ich eines Tages das Schlimmste aller mir zur Verfügung stehenden "Hilfsmitteln"...die Liebe zu einem anderen Menschen.
Und jemand wie ich, der sich eben dann so verzweifelnd daran klammert - um es auch so intensiv als nur irgendwie möglich zu erleben, hat unglaubliche Ängste dass es ja eh einmal vorbei sein würde.
Ein sentimentaler Träumer in einer realen Welt.

So musste ich mich ja dann immer beherrschen und Rücksicht zu nehmen, obgleich der Dinge die zu dem führen sollten, was eine Zweisamkeit auch bedeutet. Doch konnte niemand der geforderten Rücksicht auf mich, auf Dauer gerecht werden.
Dafür können sie nichts, es ist nur mein Problem, meine Welt.

Damit kam ich nicht zurecht und flüchtete in weitere Begehren, um alles zu ertragen.
Wie ein jagender Egoist, der nur an sich denkt und doch so viel geben möchte.
Gewalt, Sport, Drogen, Geschwindigkeit, Sex, Karriere ....alles nur Dinge die nicht das versprachen, was ich auf Dauer so verlangte.

Allerdings das Spielen war immer meine treuste "Hure", wenn auch die teuerste.
Doch jeden Cent wert, um auch jeder Chance zu entgehen, etwas weiteres zu finden was ich suchte und mich doch eh auch wieder enttäuschte.

Heute spiele ich nicht mehr, es machte alles nur schwieriger und stahl mir viel.
Suche aber noch immer und klammere mich so sehr an jenes was ich fand.
So auch heute.
 
Ich wollte es so.

Liebe Grüße
 
   
       
     
   
 
         
   


         
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Moin Hase,

dein gewählter Titel passt für mich nicht zum Inhalt.

Nach dem Lesen stellt sich mir ein einzige Frage:
Wonach suchst du ... oder anders formuliert ... was wünscht du dir für dich ?

Wenn du das für dich klar umreißen kannst, bist du auch schon fast angekommen.

Gruß Fred

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K
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Hi Jacky,

ich verstehe dich da glaube ich....

Es ist das Bedürfnis danach sich selbst zu spüren, bei mir gewesen....
ohne mich noch mehr zu verlieren, indem ich Dinge tue nur für andere...

etwas wo ich sein ...so sein und bleiben konnte, wie ich bin und trotzdem Spannung , Belohnung und Anerkennungsgefühl zu erhalten....Natürlich waren auch die Kehrseiten von dem allem dabei...aber die nahm ich in kauf, weil eh schon immer gewohnt. Doch um mich nur etwas befriedigend spüren zu können, mussten es immer Extreme sein...

ich weiß heute, das ich den Weg zu mir finden musste...denn das war alles was mir wirklich gefehlt hatte...eine gute Beziehung zu mir selber. Ohne Extreme zu brauchen..
Es ist viel viel besser geworden...doch es ist schwer eine wirklich gute, befriedigende Beziehung zu sich zu finden...auf stabilem Fundament..wenn keines vorhanden ist. Ich kann nur erahnen , wie es sein muss, das zu besitzen...
ich lerne mit dem zufrieden zu sein was ich habe....ich lerne mich zu spüren...nur indem ich auch mal so da sitz und nichts tue. Es geht !
Das Alter hat mich bescheidener gemacht :-)

Ja was will der Mensch, jeder Mensch im Grunde am meisten ? Liebe die alles beinhaltet, die fließt und nie endet....denke ich dazu.
wo kann ich das finden ?
nicht im Außen und auch nicht in mir...ich kann es nicht festhalten....gerade gefunden...ist es schon wieder weiter gezogen...von Moment zu Moment...
Nur in meinem Glauben und in meinen Überzeugungen kann ich mich dem Fluss hingeben.
Damit kann ich mir alles gestalten...und es ist legetim...
im Positiven, wie im Negativen...meine Überzeugungen treffen die Entscheidungen wo es hingeht für mich.

meine Gedanken zu dem was ich von dir lesen durfte

Danke für dein Teilen :-)

lg karo



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Ich glaube an das Gesetz der Resonanz
und Alles fängt in mir an und hört in mir auf.
 
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I
den unangekündigten flüchtigen Schmerz durch eine zeitlich vorbestimme Flüchtigkeit ersetzen, die aberer ihrerseits eine unendliche Fortsetzung findet.
Seit meiner persönlichen Abkehr des Spielens fehlt mir ebenso diese Stütze, die als solche auch fungierte, aber gleichzeitig erkannte ich sie als Krücke, ohne die ich zwar wackeliger stehe - die Hüftprobleme füllen diese Metaphorik mit Leben aus, aber lieber diesen Schmerz zu wissen, der zu heilen versteht - durch Sport und das Wissen, sich nicht mehr wissentlich seelischen Schaden zuzuführen, mag vieles moeglich erscheinen, was zuvor verunmoeglicht....denn mit der Krücke zu laufen, zu leben lernen, die Angst vor dem ursprünglich flüchtigen Schmerz zu überwinden zu lernen, ist muessig, denn diese Krücke zementierte diesen Zustand immerzu, my 5 pences auf meine höchstpersönliche Lebenssituation projeziert. Herzlichen Dank für deinen Einwurf (y) 

Meine Rettung hieraus ist die Lyrik, die Philosophie, aber auch einer Form von Religiösität, denn es gärt, dieses Nichts wieder auszufüllen, mit etwas, dass es wert sei, dass es in einem ruht..

lg Imho
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