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Autor Thema: Hilfe - Ballerspiele Großeltern in der Zwickmühle

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S
hallo, ich bin neu und suche Hilfe ...

Unser Enkel ( 19) lebt bei uns seit seinem Rauswurf vom Vater vor 2 1/2 Jahren. Wir leben auf dem Land und haben unser freies, sehr lebhaftes und reisebetontes Rentnerleben auf Grund der Familiensituation des Enkels aufgegeben.
Anfangs alles in bester Ordnung, aber jetzt erschreckend zunehmend seine Sucht ständig am Camputer ,überwiegend Ballerspiele mit seinen "Freunden" .
Soziale Kontakte so gut wie keine. Habe natürlich schon alles gelesen was ich finden konnte. Und weiß inzwischen, dass wir nicht die einzigen mit der Problematik sind.
Rausschmeissen ... keine Option
machen lassen ... nicht zum aushalten
reden, drohen, Strom abdrehen .... die Situation eskaliert
jetzt steht seine Ausbildung auf der Kippe, er sieht das natürlich nicht so.
seine Meinung: ich geh hin, was wollt ihr mehr ?
unsere Meinung : steht in der letzten Minute auf, meist mit wecken, wenig bis keine Hygiene, verlässt das Haus ohen Frühstück oder freundliches Wort, ( früh bin ich immer schlecht drauf ) 
sofort nach dem Zurück ins Zimmer, Computer an und nichtmehr ansprechbar.
keine Tätigkeiten im Haushalt, Zimmer aufräumen ist nicht ( mir passt das so )
könnte noch eine Liste aufschreiben, ist aber schon alles aus anderen Berichten bekannt.
Nur, dass es jetzt uns trifft !!!! schwer damit umzugehen.
und eingestehen, dass der Vater vieleicht recht hatte   ...  niemals.
immerhin hat er bei uns seinen Schulabschluss geschafft und eine Lehrstelle gefunden.
Soll alles umsonst gewesen sein ?
Danke für ein paar aufmunternde Tipps
eine verzweifelte Oma
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Hallo Stefi,

herzlich Willkommen hier bei uns im Forum!

Dein Problem tritt denke ich heutzutage relativ oft auf Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Meine Kinder sind selbst noch sehr klein, aber das Thema Computer und Handy wirft selbst bei meinen 6 und 8 jährigen Kindern schon viele Fragen auf, bei denen selbst wir Eltern nicht immer einer Meinung sind! Was ist ein sinnvolles Maß beim Medienkonsum für Kinder - sehr schwer!
Und was tun, wenn der Konsum wie bei euch überhand nimmt und zu einem ernsthaften Problem heranwächst! Ich habe auch jetzt schon ein wenig bedenken, was später bei uns wohl sein wird!?

Dein Enkel ist vor dem Gesetz erwachsen und kann seine Entscheidungen selbst treffen, auch was sein Spielverhalten angeht, da gibt es nix zum rütteln. Wenn er mit euch zusammen wohnt, sollte er allerdings auch am sozialen Gefüge teilnehmen und sich einbringen! Suche das Gespräch mit ihm und weise ihn eindringlich darauf hin, dass es so nicht weitergehen kann, nicht für ihn und nicht für euch, zumindest nicht zusammen! Ihr macht euch kaputt, wenn er uneinsichtig ist!
Zitat
Wir leben auf dem Land und haben unser freies, sehr lebhaftes und reisebetontes Rentnerleben auf Grund der Familiensituation des Enkels aufgegeben.
Ihr habt große Opfer gebracht, wenn er sie dann mit Füßen tritt, müsst ihr reagieren. Als letzte Option würde ich mir auch ein Rausschmiss überlegen! Es geht auch um euer Leben...
Besten Gruß, aT
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Hallo Stefi,

aT hat schon wichtige Punkte angesprochen: ihr leidet darunter und du bist deshalb aktiv geworden...ein wichtiger Schritt!

Oftmals geht exzessives Computerspielen und Internetsucht mit Depressionen, mangelndem Selbstwertgefühl, Essstörung und/oder sozialen Angststörungen einher. Euer Enkel benutzt das Zocken als Ventil, flüchtet sich in seine wahrgenommene Schutzwelt.

Ich würde Euch empfehlen, dass ihr die Problematik nicht besprecht während er spielt oder zwischen den Türen. Einen besseren Zugang hat man meist, wenn man dies auf neutralem Boden, also außerhalb der vier Wände angeht. Zwar ist er erwachsen, dennoch sollten klare Regeln (feste Zeiten, Limits, geregelter Tagesrhythmus, Teilhabe am Familienleben) aufgestellt werden. Ihm muss klar werden, dass diese nicht aus Prinzip, sondern aus berechtigter Besorgnis resultieren. Oft hilft auch ein Austausch mit gleichaltrigen Betroffenen, die ihm die heftigen Folgen aus erster Hand weitergeben können. Hierzu gibt es auch im Internet gute Beratungsoptionen, auch online, z.B.: verspiel-nicht-dein-leben. Auch für Angehörige gibt es hier gute Ratschläge.
Beteiligt er sich an den Kosten bei Euch? Ich meine, dass man über den Internetanbieter bzw. Steuerung auch Zeiten festlegen kann bzw. Sperrzeiten...

Er sollte sich Gedanken über Alternativen machen, Hobbies und wie man ihn hierbei unterstützen könnte. Er braucht dringend Erfolgserlebnisse und Antworten, warum er sich so zurückzieht.

Schön, dass du Dich hier mitteilst... Austausch und Problembesprechung sind extrem wichtig, um nicht das Gefühl der Machtlosigkeit zu pushen und um sich selbst sortieren zu können.

Viele Grüße

MiLu
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.....continued.....
 
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Das ist in der Tat nicht einfach.

Meist sind frühkindliche Traumata Auslöser für die Flucht in die virtuelle Realität.

Oftmals fehlte auch Struktur sowie das Geliebt werden.

Auch wenn es jetzt zynisch klingt, das daddeln ist auf jeden Fall immer noch harmloser als zocken, von daher schon mal gut, dass er nicht sein Geld versenkt.

Wie wäre es mit einem Haushaltsplan den ihr aufhängt, z.B. eine Woche Müll ihr, eine Woche er, usw.

Das müsste zu machen sein.

Sein Zimmer müsst ihr als seine Privatsphäre ansehen, das muss seine Sache sein, ob er da auf räumt oder nicht!

Solange er die Ausbildung nicht schmeisst und sich zumindest etwas beim Haushalt beteiligt, würde ich es bei ihm als Hobby ansehen.

Es ist in dem Alter normal, solange die Reallife Sachen gemacht werden.

Ich denke ein Rauswurf wäre sinnlos, dann würde er nur noch spielen.

Lg

Chris
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Habitur

Hallo,

ich habe einige Erfahrung mit den Umgang der neuen Medien.

Es wird recht schwierig sein einen Zugang zu euren Enkel zu bekommen. Da er wie es aussieht die Realität nicht mehr richtig wahrnimmt.
Ihr beschreibt ja schon, das nachlassen der Hygiene, keinerlei Hobbys, und keinen Freundeskreis usw.
Das Suchtmittel in diesem Fall ist die Zeit die er verspielt. Und die daraus resultierenden Folgen. Die ja immer schlimmer werden.
Da muss ich meinen Vorredner leider wiedersprechen, das er das als harmloser hinstellt als es sein kann.
Es giebt viele Spiele in die sehr wohl auch Geld hineinfließen. Auch bestimmte Ballerspiele in denen man Skins oder auch Lootboxen erwerben kann.
Auch Gambeln ist möglich.
Es ist auch nicht wie angedeutet normal das zocken in diesen Alter. Weil ja dir Reallife sachen ja nicht gemacht werden.
Seine Eltern die ihn hinausgworfen haben, haben sich ja auch etwas dabei gedacht. Warum soll ein Spieler aufhören wenn er keine Kosequenzen zu erwarten hat.
Da ist eine Co-Abhängigkeit zu prüfen. Und in wie weit das Verhalten unterstützt wird. Der Selbstschutz eines Anghörigen geht immer vor, in meinen Augen.

Die neue Mediesucht ist als Krankheit, in Deutschland noch nicht anerkannt.
Ich kenne ihre gesamtsituation leider nicht, und ich würde mir da Profesionelle Hilfe holen. Eine Suchtberatungstelle mit Neuen Medien wäre da z.b: eine Anlaufstelle.
Es wird auch nicht ohne Klare Regeln gehen. Ziel wird sein, ein Gesunder Umgang mit den Neuen Medien. Da es in den meisten Berufen auch nicht mehr ohne geht.

Ein Tagebuch über nutzungszeiten, reglemtierung des Internetzugangs. Ein Ampelsystem , das bei der Nutzung,  und dringlichkeit des Umgangs helfen kann. Der
Besuch einer SHG wäre auch ein Mittel.
Der Aufbau der verlorenen Skills. Wie Hobbys , Freundeskreis usw.

Es setzt aber voraus das der Betroffene das auch möchte. Veruschen sie wie es von MiLu angesprochen an einem Neutralen Ort anzusprechen. Finde ich eine gute Idee.

Machen sie sich vertraut , was spielt ihr Enkel, welchen Zeitansatz verfolgt er, Spielt er in einer Liga oder dergleichen, Sozialer Umgang mit wem spielt er, usw. Je mehr Sie wissen umso besser können Sie mit Ihrem Enkel darüber sprechen. Und sie finden auch Argumente die man vielleicht nicht so einfach wegwischen kann.
Und die letzte Konsequenz wäre der Rausschmiss. Ihr Enkel ist erwachsen. Und ich muste auch erst einige Tiefen durchmachen, um zu einer Erkenntniss zu kommen.
Und meistens sind die ersten Schritte eines Betroffenen meist leider fremdbestimmt. Die in eine positive Richtung gehen.
Ich wünsche Ihnen Viel Kraft.

LG

Habitur

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Jacky1

Hallo Stefi und auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum,

wir sind natürlich nicht bewahrt vor Sorgen um unsere Kinder/Kindeskinder.
Wollen dass sie ein erfolgreiches Leben führen,so wie es halt im Sinne der Eltern/Großeltern entspricht.
Es gelingt nicht immer,ich weiß davon zu berichten.

Du hast hier ja einige gute Ratschläge bekommen,daher verbleibe ich nun mit einer moralischen Unterstützung.

"Es ist von höchster Bedeutung, daß man sich in der Jugendzeit an das Gute gewöhnt."
Zitat: Vergil

Schön dass ihr ihn dabei unterstützt,Stefi.

Alles liebe der Welt für Euch und Kopf hoch.
Schön dass Du Dich hier mitteilst.

Liebe Grüße 

(Habis erster Beitrag,eine gute Hilfestellung)

   
 
     
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Danke ! Es tut gut zu wissen, dass wir nicht die Einzigen sind.

Eigentlich sollte ich mich nicht aufregen. Andere Eltern haben bestimmt schlimmere Probleme. Unser geht ( noch ) in die Arbeit, kifft und trinkt nicht, hat keine Freundin und sucht keinen Streit. Außer mit mir, wenn er schlechte Laune hat. Mit Opa funktioniert das nicht so gut.
Übrigens werden  alle Gesprächsversuche die nur annähernd auf sein Spielverhalten  hindeuten könnten, sofort abgeblockt.
" ich bin nicht süchtig " oder " ich habe keine Probleme, die habt ihr " Themenbezogene Medien werden im Vorfeld abgelehnt. "nicht nötig "
Was tun ?  aussitzen ? und die Suppe auslöffeln die wir uns selber eingebrockt haben ?

Nur zum besseren Verständnis : Elternhaus viel Alkohol und Gewalt, Trennung der Eltern,  der Junge sollte in ein Heim für schwererziehbare Jugendliche oder in die Psychiatrie, grenzwertig in der Schule. Äußerte mir gegenüber Suizidabsichten.
Die Entscheidung für ihn dazusein war für uns keine Frage.

seit vorgestern, nach einem etwas lauteren Streitgespräch, ist unser Enkel wieder bemüht freundlich. Das heißt, er spricht wieder einige Minuten  mit uns, erzählt ein bißchen aus seiner Arbeit und versucht auch die nächtlichen Sitzungen einzuschränken.
Nach unseren Erfahrungen dauern diese Zustände alledings nur wenige Tage. 
Ich werde die Zeit also nutzen. mein Wahlspruch für diese Woche :
Gestern ist Vergangenheit, Morgen ist Phantasie und Heute ist Leben.

und wenns mir wiedermal schlecht geht, hab ich ja jetzt eine Super Adresse. Danke und liebe Grüße .
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