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Autor Thema: Raus aus der Klemme

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B
Raus aus der Klemme
OP: 02.06.2017 01:43:04
Hallo Leute,

mich hat es auch erwischt. Immer so ein bisschen gespielt und dann kam ein Moment an dem sich alles änderte. Es lief wirklich ganz gut. Doch scheinbar zu gut. Denn wer viel gewinnt wird noch mehr verliere. So war es bei mir. Ich hatte vor kurzem "unglaublich" viel Geld. Ich habe angefangen zu googeln ob ich rechtlich strafbar gemacht werden kann weil ich so viel gewinne. Hinzu kam Stress auf Arbeit und privat. Das Ende vom Lied Zuflucht ins zocken. Jetzt ist alles weg. Innerhalb von 3 Wochen!  Unglaublich aber wahr. Die Trauer und die Scham ist groß. Was soll ich jetzt tun. Therapie finde ich nutzlos, da ich gar kein Geld mehr zum zocken habe. Versuche mich hier mit Gleichgesinnten auszutauschen. Gruß Brusti
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Jacky1

Re: Raus aus der Klemme
#1: 02.06.2017 01:53:41
Hallo Brusti und herzlich Willkommen im Forum,

Woher kommt Deine Trauer?
Weil nun das gewonnene Geld weg ist und Du keines mehr hast zum spielen ?
So habe ich es gelesen.

Sollte nicht eher genau diese Trauer Dich zum Nachdenken bringen?

Eigentlich Frage ich nicht so viel....
Es dient eh nur dazu,Dich selbst zu hinterfragen.

Klasse dass Du Dich hier mitteilst.
Dies ist ein guter Schritt.
Damit hast du schon angefangen etwas zu tun.

Kopf hoch Brusti,gerne schreibe ich Dir später noch etwas und sicherlich nicht nur ich.
 

Grüß Dich
           
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B
Re: Raus aus der Klemme
#2: 02.06.2017 05:55:17
So spät gleich eine Antwort bekommen ist ja Wahnsinn. Danke für die Begrüßung.
Mit Trauer meinte ich eigentlich nur, dass man leider erst nach dem Spiel mit dem Glück realisiert, was man getan hat und nicht vorher schon das Hirn einschaltet. Dass man sich selbst und sein Umfeld enttäuscht und auch das mir alles in diesem Moment egal war. Es ist jetzt leider wie es ist, das weiß ich, aber den Verlust hinzunehmen wird nicht einfach werden.
Danke fürs zuhören   ::)
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a
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Re: Raus aus der Klemme
#3: 02.06.2017 09:55:46
Guten Morgen und Hallo Brusti,

sei Willkommen bei uns hier im  Forum, schön, dass du dich mitteilst.
Das ist der erste Schritt für viele weitere, die Folgen müssen. Das Wichtigste ist, dass du eingesehen hast, dass Zocken keines deiner Probleme lösen wird und auf Dauer zu einem großen Problem für dich werden wird. Dieser jetzige Verlust wird nicht der Letzte sein, wenn du die Finger nicht vom Spielen lässt! Jetzt war es "nur" der Gewinn von bereits erspieltem Geld, aber dabei wird es nicht bleiben. Irgendwann ist es geliehenes Geld und letztlich irgendwann gestohlenes! Ich spreche aus Erfahrung!
Es gibt nur den einen Weg und das ist der ohne Glücksspiel!
Zitat
Therapie finde ich nutzlos, da ich gar kein Geld mehr zum zocken habe.
Den Satz verstehe ich irgendwie nicht! Früher oder später hast du wieder Geld zur Verfügung, sei mal dahingestellt woher es kommt! Bei einem Problem ist therapeutische Hilfe nie verkehrt und hat auch nichts mit Vorhandensein von Geld zu tun. Wenn du denkst, du unterlässt das Spielen, nur weil du gerade keines zur Verfügung hast, liegst du falsch! Du unterlässt das Spielen nur, wenn du selbst bereit dazu bist und an dir arbeitest und Hilfe annimmst! Der Schritt ins Forum interpretiere ich in diese Richtung! Aber jetzt muss es spielfrei weitergehen...
aT
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Re: Raus aus der Klemme
#4: 02.06.2017 10:11:05
Danke erst einmal für deine Reaktion. Nein ich bin mit meinem Leben an sich zufrieden und eigentlich auch gut ausgelastet. Bloß zum Zeitpunkt vom großen Stress hatte ich mich wieder ins zocken zur abendlichen Ablenkung gemacht. Erst waren es nur Fusballsspiele und dann das Casino. Den Rest habe ich ja schon geschrieben. Ich dachte halt, dass ich ja eigentlich keine Zeit habe für Therapie und so. Ich weiß für das Zocken war diese da, aber das habe ich auch meistens erst gemacht wenn alle schlafen. Das geht bei der Therapie nicht. Ich habe auch schon gelesen, dass man es nicht alleine schafft und daher schon meine Partnerin und Schwester vollumfänglich über meine Krankheit informiert. Meine Kontoaktivitaten lasse ich ebenfalls fortan überwachen. Meint ihr das es dennoch notwendig ist ärztliche Hilfe aufzusuchen?  Ich habe schon geschaut. Dienstag ist Sprechstunde für Spielsüchtige. Einen Spruch den ich hier las finde ich motivierend mein Leben zu ändern. "Ich bin genau wie der Penner von der Strasse nur seh ich nicht so aus, aber ich bin es im.Moment definitiv" Das will denke ich niemand:(
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Re: Raus aus der Klemme
#5: 02.06.2017 10:24:25
Zitat
und daher schon meine Partnerin und Schwester vollumfänglich über meine Krankheit informiert. Meine Kontoaktivitaten lasse ich ebenfalls fortan überwachen
Das sind Maßnahmen, die dir gegebenenfalls das Spielen erschweren, aber ein Schutz davor ist es nicht! Darauf kannst du dich nicht ausruhen, du musst selbst aktiv werden. Wenn das nächste Problem/Stress kommt entscheidest du, ob du wieder am Casinotisch/Automat sitzt, egal ob deine Schwester oder Partnerin bescheid weiß. Du musst dich selbst Fragen, wie gefestigt du bist und dir gegebenenfalls Hilfe holen.
Zitat
Meint ihr das es dennoch notwendig ist ärztliche Hilfe aufzusuchen? Ich habe schon geschaut. Dienstag ist Sprechstunde für Spielsüchtige
Ich sage ja, nutze diese Chance! Entscheiden musst du selbst, was wichtig für dich ist!
aT
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Olli

Re: Raus aus der Klemme
#6: 02.06.2017 12:58:57
Hi Brusti und herzlich willkommen!

Ich finde die Suchtberatungsstelle aufzusuchen ist eine gute Idee.
Das Ganze ist ja erst einmal vollkommen unverbindlich, um Deine Bedenken etwas zu zerstreuen.
Erst im Gespräch mit Dir wird sich dann herauskristallisieren, ob eine Therapie angebracht ist und in welcher Form.
Vielleicht reichen ja auch einige regelmäßige Gespräche mit der Suchtberatung - wer weiss?
Eventuelle ist eine SHG der Institution angegliedert?

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B
Re: Raus aus der Klemme
#7: 09.06.2017 18:36:58
Hallo lange nichts von mir hören lassen. Ich habe jetzt einen Termin bei der Suchtberatung erfragt und freue mich schon, wenn mir geholfen wird. Danke für euren lieben und zum Nachdenken anregenden Worte.

Ich melde mich, wenn das erste Gespräch gelaufen ist. Bis dahin. Grüße Brusti
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Jacky1

Re: Raus aus der Klemme
#8: 09.06.2017 23:17:01
Hallo Brusti,

wir danken Dir.

Es ist etwas sehr schönes miterleben zu dürfen,wenn ein Spieler etwas unternimmt.
Gerne wird Dir geholfen,niemand wird auf der Stecke gelassen.

Liebe Grüße   
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Re: Raus aus der Klemme
#9: 09.06.2017 23:41:05
Hi Brusti,

Schön, wieder was von dir zu hören! Wann hast du den Termin? Super, dass du dir helfen lassen möchtest! Nehme dir die Hilfe zu herzen und arbeite an dir! Erzähle bitte, wie es war!

aT
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Re: Raus aus der Klemme
#10: 14.06.2017 12:29:50
Hallo Brusti,

wie verlief denn dein Gespräch mit der Beratungsstelle?

MfG Alex
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Re: Raus aus der Klemme
#11: 14.06.2017 14:06:51
Hallo ihr Lieben, leider war das ein Reinfall. Ich hatte keinen direkten Termin und muss jetzt noch auf einen warten. Aber bis jetzt habe ich die Finger vom Glücksspiel gelassen. Ist nicht einfach.
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B
Re: Raus aus der Klemme
#12: 10.07.2017 10:35:49
Update. Noch Spielfrei aber leider merke ich das Feuer in mir. Mittwoch habe ich den sehnlichst erhofften Termin. Was ich euch mal fragen wollte. Es wird ja oft von Krankheit geredet. Seht ihr euch auch als (ehemalige) "Drogensüchtige". Irgendwie hatte ich letztens ein Gespräch über einen der wirklich Drogen nimmt und habe mich dabei ziemlich schlecht gefühlt, weil es da doch unheimlich viele Parallelen gibt. Nur sieht man vielleicht nicht so aus. Das ist wirklich traurig stimmend, wenn man weiß man nimmt / nahm Drogen....
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Olli

Re: Raus aus der Klemme
#13: 10.07.2017 10:55:00
Hi Brusti!

Es gibt die stoffgebundenen und die stoffungebundenen Süchte.

Zitat
◾Bei stoffgebundenen Süchten (Alkohol, Nikotin, Cannabis, ...) gibt es eine süchtig machende Substanz, die auf das Gehirn in einer bestimmten Art und Weise (z. B. beruhigend oder stimulierend) einwirkt.
◾Bei stoffungebundenen Süchten (Spielsucht, Kaufsucht, ...) handelt es sich um Verhaltensweisen, die zwanghaft ausgeführt werden. Es entstehen dabei ähnliche Belohnungseffekte wie bei der Einnahme von stoffgebundenen Drogen.
◾Bei beiden Suchtformen besteht eine psychische Anhängigkeit, d. h. ein unabwendbarer Zwang, etwas wider besseres Wissen zu tun. Der Entzug kann zu Unwohlsein, Nervosität, Aggressivität und Depression führen. Die psychische Abhängigkeit lässt sich nur in einer langwierigen Therapie überwinden.
◾Bei manchen stoffgebundenen Drogen gibt es eine körperliche Abhängigkeit nach dem süchtig machenden Stoff. Wird dieser nicht zugeführt, kommt es zu heftigen körperlichen Entzugserscheinungen wie Schwitzen, Übelkeit und Zittern. Die physische Abhängigkeit lässt sich in der Regel in relativ kurzer Zeit überwinden.
(http://www.kmdd.de/infopoool-stoffgebundene-und-stoffungebundene-suechte.htm)

Bei Spielern kann es zudem zu psychosomatischen Beschwerden ähnlich einem körperlichen Entzug kommen.

Zu Deiner Frage: Trotz all der Parallelen zu stoffgebundenen Süchten sehe ich mich selbst nicht als "Drogensüchtigen", sondern als Spieler.
Das Ganze kannst Du auch in der ICD 10 (F63.0) nachlesen.
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Re: Raus aus der Klemme
#14: 10.07.2017 11:52:05
Irgendwie hatte ich letztens ein Gespräch über einen der wirklich Drogen nimmt und habe mich dabei ziemlich schlecht gefühlt, weil es da doch unheimlich viele Parallelen gibt. Nur sieht man vielleicht nicht so aus.

Na da fällt mir was ein:

Zitat
Heute weiß ich: Ich bin der Penner am Bahnhof
Ich sehe nur nicht so aus und rieche nicht so.
Ich hatte einfach mehr Glück.

http://www.spielsucht-soforthilfe.de/index.php/topic,28.msg69.html#msg69


Und schön, dass du weiterhin tapfer am Ball bleibst !

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