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Autor Thema: Charlies Vorstellung

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Charlies Vorstellung
OP: 23.03.2017 11:20:56
Hallo zusammen. Ich bin auch neu hier.
Bin mutter einer 22 jährigen Automaten spielsüchtigen tochter und es macht mich wahnsinnig dabei zusehen zu müssen,
Wie sie immer tiefer da drin ist.
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Re: Charlies Vorstellung
#1: 23.03.2017 12:07:32
Hallo Charlie,

schön dass du zu uns gefunden hast und herzlich willkommen.
Hier sind sehr viele liebe Menschen, sowohl Angehörige als auch Spieler, die dir gerne zur Seite stehen.
Vielleicht möchtest du ja etwas mehr über dich in der Angehörigensektion erzählen?

LG
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Wenn die meisten sich schon armseliger Kleider und Möbel schämen, wie viel mehr sollten wir uns da erst armseliger Ideen und Weltanschauungen schämen.
 

Re: Charlies Vorstellung
#2: 23.03.2017 12:57:36
Hallo zusammen. Ich bin auch neu hier.
Bin mutter einer 22 jährigen Automaten spielsüchtigen tochter und es macht mich wahnsinnig dabei zusehen zu müssen,
Wie sie immer tiefer da drin ist.

Hallo meine Gute,

du hast hier geschrieben und mich mehr oder weniger Zufällig auch "privat" angeschrieben.
Ich möchte dir gern hier antworten, damit alle daran teilhaben können.

Ersteinmal ist es gut, dass du dir/euch Hilfe suchen möchtest und uns hier gefunden hast.
In diesem Forum findest du auch eine Menge Angehörige. Bist als in guten Händen.

Die Spielsucht ist eine anerkannte Krankheit und als Angehörige steht man quasi machtlos daneben.
Versprechen, auch unter dicksten Tränen gegeben, werden wieder und wieder nicht gehalten.
Man wird belogen, evt. betrogen oder gar gestohlen.
Man zweilfelt am Verstand oder der Aufrichtigkeit des "Spielers".
Man fühlt sich verarscht, gedemütigt ... ist traurig und voller Zweifel und Sorge.

Mit all dem bist du hier nicht allein und auch kein "Sonderfall".

Auch wenn es weh tut, wirst du hier lernen, dass du deiner Tochter nicht wirklich helfen kannst,
sondern sie nur dabei unterstützen kannst, sich selbst zu helfen.
Da muss aber dein Töchterchen mitarbeiten bzw. fast die gesamte "Arbeit" alleine leisten.

Erzähl was dich bedrückt ... denn in erster Linie wirst du dich jetzt um dich selbst kümmern (müssen)

Gruß aus Hamburg
Fred
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Olli

Re: Charlies Vorstellung
#3: 23.03.2017 13:02:50
Hallo meine Liebe und herzlich willkommen!

Ich habe mir erlaubt Deinen Beitrag aus dem alten Thema heraus zu teilen und sie in einen eigenen Thread für Dich zu legen.
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Re: Charlies Vorstellung
#4: 23.03.2017 14:07:05
Hi Charlie,

sei willkommen hier bei uns im Forum! Schön, dass du da bist!

Für nahe Angehörige ist es besonders schwer zu verstehen und zu akzeptieren, dass sie weiterstgehend machtlos sind gegenüber pathologischen Spielern in der unmittelbar nächsten Verwandtschaft. Jedwene Hilfe wird mit Lügen, Betrug und Vertrauensbruch zurückgezahlt - besonders schlimm bei Menschen, die einem sehr, sehr nahe stehen!
Hast du denn mit deiner Tochter schon mal über dieses Thema gesprochen bzw woher weißt du denn, dass sie süchtig ist! Wir Spieler haben in der Regel eine gewissen Begabung, das Spielen vor anderen Menschen zu verbergen. Unterstützt du sie finanziell oder geht sie selber Arbeiten? Hat sie bereits Schulden? Hast du noch zugang zu ihr, bzw habt ihr regelmäßigen Kontakt?
Viele Fragen, ich weiß. Nur, dass das Bild klarer wird.
Wie Fred es bereits verdeutlicht hat, du musst anfangen, dich um dich selbst zu kümmern. Das ist das, was sicher in deiner Macht steht. Inwiefern, du deine Tochter unterstützen kannst, hängt maßgeblich von ihr selbst ab!
aT
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Re: Charlies Vorstellung
#5: 23.03.2017 20:51:25
Hallo zusammen, danke euch für die nette Aufnahme.
Fällt mir noch ein bisschen schwer mich hier zurechtzufinden., deswegen hab ich dich fred einfach mal angeschrieben.
Meine Tochter hat vor ca. 1,5 Jahren mit dem spielen angefangen. Gemerkt haben wir es, weil sie oft in der spielothek war, oft fast die ganze Nacht,  und sie irgendwann sogar ihr Auto hinter dem Haus geparkt hat, damit sie nicht sieht. Ihr Bruder hatte dann mal eine Vermutung geäußert, der wohnt ganz in der nähe der spielothek. Dann hab ich gemerkt, dass sie nachts mit meiner Karte Geld von unserem Konto abgehoben hat.
Sie hat die spielsüchtig erst  abgestritten, kam aber dann zu mir und hat ihre Karte bei der Bank abgegeben und ihr Konto in Ordnung gebracht.
Kurzum: sie meinte, damit durch zu sein.
Im Sommer letzten Jahres hat sie ihre Ausbildung beendet, sofort einen Job gefunden, in dem sie sich auch super wohl gefühlt hat.
Auch wir dachten, es war eine Erfahrung und das Thema ist durch.
Bis sie uns vor ein paar Monaten Bargeld gestohlen hat und ich wußte, dass sie das nur tut, wenn sie nichts mehr hat.
Innerhalb von 3 Monaten waren 10000 Euro bafög Kredit verspielt.
Dann hat sie bei verschiedenen Banken Krediten genommen. Jetzt kommt fast täglich Post mit zahlungsforderungen.
Im Job ist sie schon letztes Jahr fristlos gekündigt worden. Beim Jobcenter hat sie nicht mitgewirkt ist somit gesperrt und muss auch Krankenkasse selbst zahlen.
Wir wussten nur eine Lösung und haben bei Gericht eine Betreuung angeregt. Kommunikation ist nicht möglich.
Es ist schwer ihre Geschichte in ein paar Sätzen zu formulieren.
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Re: Charlies Vorstellung
#6: 23.03.2017 21:46:54
Hallo liebe Charlie!

Schön dass du da bist!

Schreib einfach drauf los, was dich bewegt, was du denkst, deine Sorgen....alles.
Es ist in guter Hand, hier sind Menschen, die sich in der Problematik auskennen und dadurch wirklich hilfreich sind.
Ich bin in "zweiter Linie" von dem Thema betroffen, der Mann meiner Mutter ist spielsüchtig, und wir leiden eigentlich mehr unter der Co -Abhängigkeit unserer Mutter als unter seiner Sucht.
Aber, das wechselt und ist sehr kompliziert

Liebe Grüße, freu mich, mich mit dir austauschen zu können

Anni
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Re: Charlies Vorstellung
#7: 24.03.2017 09:40:57
Guten Morgen Charlie,

da sind wahrlich keine guten Neuigkeiten, die du uns hier über eure Situation schilderst.

Das schwerste für dich wird sein, zu akzeptieren, dass du im Grunde überhaut nichts für deine Tochter tun kannst außer sie loszulassen und jedwene Hilfestellung verweigern, Abschottung. Die momentane Situation ist auch für dich sehr, sehr belastend und zieht dich indirekt mitten in ihre Sucht mit hinein. Klar von außen ist so ein Tipp einfach gemacht, als Mutter ihn umzusetzen nahezu unmöglich! Aber frage dich, was hat deine Hilfe bereits gebracht und hat sich dadurch der Zustand deiner Tochter verbessert!? Geht es dir damit besser?
Zitat
Wir wussten nur eine Lösung und haben bei Gericht eine Betreuung angeregt.
Die ist aber eine Chance. Deine Tochter ist volljährig und kann nicht so mir nichts dir nichts bevormundet werden. Zudem wird sie jegliche Hilfe von außen bezüglich ihres Spielproblems ablehnen oder einfach nur alibimäßig mitmachen ohne, dass sich das auf ihr Spielverhalten auswirken wird.
Zitat
Kommunikation ist nicht möglich.
Was ich aber auf jeden Fall noch machen würde, ist ein Gespräch mit ihr zu suchen wo du ihr deine Sicht der Dinge darzulegst. Versuche an sie ranzukommen ohne sie zu drängen. Versuche nochmals einen Trigger, der sie zur Einsicht bringt. Schildere ihr aber auch ganz klar deine Grenzen und Vorstellungen der Zukunft.
Leider kann ich eurer Situation momentan nicht viel positives abgewinnen, aber dennoch besteht Hoffnung, dass deine Tochter irgendwann zur Einsicht kommt und vor der kapituliert. Das ist bei vielen von uns auch passiert, leider meist erst zu einem sehr später Zeitpunkt, wo schon vieles zerstört worden war!
Ich werde deine Tochter in mein heutiges Abendgebet mit einschließen.
Charlie, du musst stark sein in der nächsten Zeit! Ich hoffe, es findet sich ein Weg aus der Sucht deiner Tochter...
aT
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Re: Charlies Vorstellung
#8: 24.03.2017 09:55:51
Leider ist tatsächlich jegliche Kommunikation unmöglich geworden. Wenn ich es probiert habe, gab es nur Vorwürfe jeglicher Art ohne jede Wertschätzung.  Das macht mich jedes mal so fertig, und verhärtet die Fronten immer mehr. Tatsächlich ist es so, dass ich es besser aushalten kann, wenn ich keinen Kontakt zu ihr habe. Das ist bitter, aber die Wahrheit. 
Wenn ich nicht einen so einen guten ehemann hätte, der meine kinder immer wie seine eigenen behandelt, wäre meine Tochter schon längst weg oder meine ehe im a....! Er hat die letzten Jahre so viel eingesteckt und so viel Geduld gehabt.
Im Moment hab ich mein Kind verloren und ich bin absolut davon überzeugt, dass ich nur eine chance habe, dass wir uns irgendwann wieder positiv begegnen. Und das ist das absolute konsequente Fallenlassen.
Das klingt vielleicht sehr kaltherzig, aber ich glaube von mir nicht, dass ich das bin.
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Re: Charlies Vorstellung
#9: 24.03.2017 13:09:16
Liebe Charlie,

konsequentes Fallenlassen ist letztlich, so paradox es sich anhört, der größte Liebesbeweis, den du nur erbringen kannst. Er erfordert so viel Kraft von dir, so viel Überwindung, wer da von kaltherzig sprechen will, kann dir gestohlen bleiben.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft und leg dir ans Herz, auch Hilfe zusätzlich zum Forum zu suchen. Du muss auch auf dich achten, ganz dringend!

Liebe Grüße

Anni
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Re: Charlies Vorstellung
#10: 24.03.2017 13:10:25
Hallo Charly,

du klingst ganz und gar nicht kaltherzig: im Gegenteil - du hast im Augenblick keine andere Möglichkeit! Als Angehöriger kann man den Betroffenen lediglich informieren, begleiten und unterstützen, jedoch muss die Einsicht zur Problematik und einer folgenden Verhaltensveränderung von deiner Tochter selbst kommen. Man kann NIEMANDEN eine Abstinenzmotivation einpflanzen.

Ich bin ehemalige Angehörige eines spielsüchtigen Mannes. Sechs Jahre Beziehung, ein Jahr verheiratet, wovon ich gefühlt nur 2 Tage in einem eheähnlichem Verhältnis lebte - dann folgte der große Knall. Du kennst ja leider das volle Programm: Missbrauch der eigenen Kontokarte, Lügen, emotionale und verbale Attacken, Schuldvorwürfe etc .... hier kannst du dich in der Tat nur selbst schützen sowie deinen Mann, indem du dich auf nichts (Diskussionen, Geldleihen, Schuldenübernahme etc.) einlässt. Evtl. kannst du sie ja mal auf dieses Forum aufmerksam machen....

Als Mutter hat man es bestimmt besonders schwer! Umgekehrt: ich übe mich gerade im Abstandhalten von meiner Mutter (sie ist Alkoholikerin). Auch wenn es schwer fällt, stört man so den möglichen Genesungsprozess nicht ....

Auf alle Fälle freue ich mich, dass du hier bist! Es geht nun v.a. um Dich!

Alles Liebe

MiLu
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.....continued.....
 

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Olli

Re: Charlies Vorstellung
#11: 24.03.2017 14:40:42
Hi Charlie!

Gerade heute ist mir noch einmal ein Brief meines Vaters in die Hände gekommen.
Darin stand sinngemäß: Ich bin durch die Gegend gefahren und habe Dich aus den Hallen geholt. Welcher Vater macht so etwas ...

Nun, er hat mich aus den Hallen geholt. Er hat mich bestimmt ein dutzend Mal raus geworfen und wieder aufgenommen.
Für mich hieß das: Ich muss mich eine Zeit lang zusammen reißen und nach spätestens 2 Wochen werde ich wieder aufgenommen.

Wie Du siehst, befand ich mich damals in der Position Deiner Tochter. Ich wollte mir das Spielen nicht nehmen lassen.

Im Gegensatz zu meinen Eltern jedoch schaust Du über den Tellerrand hinaus.

Du siehst ganz klar die Notwendigkeit des "in Liebe loslassen"s.

Weiterhin besorgst Du Dir Informationen für den Umgang mit Deiner Tochter und dem Umgang mit Deinen eigenen Gefühlen bezüglich ihrer Sucht.

Du bist auf dem richtigen Weg!

Zu guter Letzt noch einmal ein Zitat einer Psychologin aus einer Dokumentation:
Für einen Angehörigen ist es nicht zu viel verlangt sich zu trennen.
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Jacky1

Re: Charlies Vorstellung
#12: 24.03.2017 21:25:50
Hallo Charlie,

Du kamst hierher um eine Hilfestellung zu finden,Ratschläge und Erfahrungen zu sammeln.
Instinktiv geht es Dir dabei hauptsächlich um das Wohl Deiner Tochter,natürlich.
Aber Sie ist nicht hier,sondern Du.

Manche Dinge ändern sich nicht von heute auf morgen,sie müssen wachsen.
Du weißt ja wie nah Deine Geschichte an meiner liegt,auch ich bin ratlos.
Da sagt das Herz etwas ganz anderes als der Verstand.
Ich persönlich empfinde es als ein Dilemma,jemanden helfen zu wollen der dies eigentlich gar nicht möchte.

Es soll Dir gut gehen Charlie,aber wie wäre dies möglich? So bist Du ja untrennlich mit dem Glücke Deiner Tochter verbunden.
 
Egal welche Entscheidung Du triffst,es wird eh die richtige sein,denn sie kam von einer Mutter.
Kaltherzig würde ja bedeuten es/sie wäre Dir egal,Du aber investierst enorme Zeit und Gefühle.
Ich würde Dir so gerne dieses Leid nehmen,ich kann es nicht.
Aber Du kannst es und es wird wachsen.
Ihr beide werdet wachsen,Konsequenzen müssen sein.
Sonst ändert sich nie etwas!
Und es soll sich doch ändern,mache Dir keinen Vorwurf...denn es geschieht aus Liebe.

Wenn sie nicht aufgezeigt bekommt,dass es so nicht mehr geht?
Dann wächst überhaupt nichts mehr.

Alles Gute der Welt für Dich.

Liebe Grüße   

       

       
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C
Re: Charlies Vorstellung
#13: 25.03.2017 07:46:15
Hallo zusammen,

Meine Tochter hat sich jetzt seit fast 3 Wochen nicht mehr hier blicken lassen. Auf ihrem Bett liegen mittlererweile 18 ungeöffnete  Briefe von verschiedenen Banken und vom Gericht .
Das macht mich ganz irre, weil ich erahnen kann, was drin steht,
Weil ich eine Vorstellung davon habe wie die Konsequenzen aussehen, wenn auf den Inhalt  nicht reagiert wird,
Weil ich immer noch hoffe, dass sie "wach" wird, wenn sie sich all der finanziellen Forderungen  bewusst wird.
Eine Frage an die Spieler unter euch, um es besser zu verstehen:
Ist es einem irgendwann egal, wer was von mir will? Wie ist das für  euch?
Ich würde wahnsinnig werden unter dem finanziellen Druck  und ich könnte mir vorstellen, das tatsächlich irgendwann resigniert wird, wenn man das Gefühl  hat, dass man das eh nicht mehr stemmen kann.
Wird dann erst recht gespielt, um seine Probleme zu verdrängen, als Ablenkung?
Ich würde ihr gern eine whatsapp schreiben, dass sie ihre Post wenigstens liest, um nicht in noch größere Schwierigkeiten zu geraten, aber ich weiß, dass sie mir entweder gar nicht antwortet oder mir wie immer vorwirft, dass mir das egal sein könnte,
Sie sei mir ja sonst auch sch....egal.
Ich muss ehrlich gestehen, dass es mir wahnsinnig schwer fällt die Briefe nicht selbst zu öffnen. Ich weiß , dass ich nichts tun könnte. Aber das Nichtwissen,  nennen wir es ruhig Kontrollverlust, was alles von ihr gefordert wird, macht mich bekloppt.
Und noch bekloppter macht mich, dass ich mir scheinbar über diese Dinge  mehr Kopf  mache, als die Verursacherin selbst.


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C
Re: Charlies Vorstellung
#14: 25.03.2017 08:39:30
Noch etwas, das mich ganz ganz viel beschäftigt:

Wenn ich meinem sohn begegne, ihn umarme und küsse bei der Begrüßung (er wird 20 und lebt seit 2 Jahren in einer Wg,
Er ist ausgezogen, weil er erwachsen und selbstständig  werden wollte) fühle ich eine tiefe Wärme und Nähe zu meinem Kind.
Bei meiner Tochter ist das seit sehr langer Zeit nicht mehr so. Es gibt ganz wenige solcher Situationen, in denen ich das spüre, in denen ich das Gefühl habe, sie liebt mich als Mutter. 
Mit meinem Sohn haben wir in der pubertierenden Phase auch viel gestritten, hatten durch sein ADHS einige Probleme,  gerade im Sozialverhalten. Trotzdem war immer ein Gefühl  der positiven Bindung da.
Bei meiner Tochter  haben mein Mann und ich immer das Gefühl,  dass sie nur dann Nähe  sucht, wenn sie etwas möchte.
Hat sie bekommen, was sie gerade benötigte, wurden wir wieder schlecht behandelt. Sie lebt in unserem Haus,  aber ganz oft haben wir das Gefühl, dass wir sie nur nerven, dass wir unerwünscht sind. Sie behandelt uns oft so herablassend.
Als wenn wir nur bei Bedarf  Mittel  zum Zweck sind, aber keine Eltern, die man eigentlich gern hat.
Ich würde sie jetzt trotzdem gern ganz fest in den Arm nehmen und ihr sagen, dass ich sie tief in meinem Herzen wie verrückt liebe. Aber sie jetzt gerade nicht lieben kann, weil ich mich so verletzt fühle durch ihr Verhalten,  ihre Äußerungen.....!
(Das klingt jetzt sicher sehr widersprüchlich,  ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll).
Dass ich wütend und traurig bin, wenn ich sehe, wie schlecht sie die Menschen behandelt, die ihr am nächsten stehen.
Ganz schlimm ist es, wenn ich solche Situationen zwischen ihr und meinem Mann sehe. Er ist viel zu gut für diese Welt,  immer für alles und jeden da, arbeitet wie ein Verrückter, dass es uns gut geht.
Wenn Sie etwas von ihm möchte , ist sie nett, wenn er mal etwas einfordert, behandelt sie ihn übelst mies.
Manchmal hab ich das Gefühl, sie hasst meinen Mann, weil er ein besserer Papa  ist, als es ihr eigener Vater jemals war.
Ich möchte noch sagen, dass meine Kinder immer Besuchskontakt hatten und sie irgendwann selbst entschieden haben, ob sie Kontakt zu ihrem Vater möchten oder nicht. Sie haben sich beide dagegen entschieden.
Die Gründe zu erklären, würde hier zu weit führen.
So, und jetzt sitze ich hier, schreibe und weine um diese Sch... Situation. Es könnte alles so schön sein! Warum ist es soweit gekommen und wann ist es schief gelaufen? Was ist in unserer Erziehung falsch 9gelaufen?
Und es ist tatsächlich so, dass man mit fast niemandem darüber sprechen kann, geschweige denn, dass es eine perfekte Lösung gibt.
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